@Charla Vielen Dank für Deine Gedanken, Du hast in allem Recht, ich muss das nur gedanklich auf die Kette kriegen.
Das mit meinem Vater ist so eine Geschichte. Da könnte ich ein neues Thema eröffnen. Kurzfassung. Mein Vater war früher ein Weiberheld, ständig Affären, selbst im Urlaub. Meine Mutter musste da einiges mitmachen. Hat sich aber nie von ihm getrennt, da sie von ihm abhängig war, oder es zumindest geglaubt hat. Mein Vater hat gut verdient. Da kann man schon mal wegschauen, denn die Annehmlichkeiten sind ja auch was wert. Ich wäre froh gewesen, als ich klein war, diesen Typ vom Hals zu haben. Auch wenn er sehr streng war, nie Gefühle zeigte, hat er aber doch immer sein Wort gehalten.
Ich bin ein Sandwich-Kind. Ich habe noch einen 8 Jahre jüngeren Bruder und eine 3,5 Jahre ältere Schwester. Meine Eltern haben sich dann doch mit 70 Jahren scheiden lassen, weil mein jüngerer Bruder nichts auf die Reihe bekommen hat. Alk., Tbk, Spielsucht, Dro., der hat alles gemacht. Und wenn er sch. gebaut hat, dann war ja die Mama da. Der hat immer alles bekommen. 3 Kinder gezeugt, mit 2 verschiedenen Frauen, man hat ihm ein Haus gekauft, der hat die Mutter immer um den Finger gewickelt. Meine Schwester und ich haben gar nichts bekommen. Und als der Rest der Familie gesagt hat, so geht das nicht, hat sich meine Mutter scheiden lassen, damit das Bübchen weiter alles bekommt was es will. Die Scheidung war ziemlich dreckig, die Kosten für die Anwälte betrug um die 300.000Euro. Ich fand das alles gegenüber meinem Vater sehr unfair. Und mit Unfair kann ich gar nicht, da schlage ich mich immer auf die Seite vom Underdog, egal was war. Meine Mutter stand in der Zeit irgendwann vor meiner Türe und meinte sie sei nicht mehr meine Mutter. Das war mir dann aber auch egal. Die hat am Ende echt nicht mehr richtig getickt. Entweder man war für sie oder gegen sie. Schwarz oder Weiß, Grauzone gab es keine. Ich habe sie dann nie wieder gesehen. Sie ist vor 4 Jahren gestorben. Meine Mutter und mein Bruder haben das gut geregelt, denn vom Erbe haben meine Schwester und ich nicht einen Euro gesehen. Und da war ne Menge da, Immobilie und Bargeld, ca. 900.000Euro. Alles in dunklen Kanälen verschwunden. Das wurde auch von langer Hand geplant.
Meine Schwester ist auch so ein Kapitel für sich. War immer das Lieblingskind von meinem Vater. Ist mit 16 Jahren dann aber irgendwie auf die schiefe Bahn gekommen. Hat nie ein richtigen Job gelernt. Hat zwei Kinder von 2 verschiedenen Männern. Unzählige Affären. Hat glaube auch alles was mit Dro. zusammen hängt ausprobiert. Die lebt jetzt auf Teneriffa und arbeitet im Callcenter. Nebenher verkauft sie Gras. Die ist zu nichts zu gebrauchen. Gibt mir aber Tipps bezüglich meinem Vater wie ich alles machen soll, rührt aber selber keinen Finger. Die wartet ganz in Ruhe ab bis mein Vater stirbt. Sobald das geschehen ist, steht die spätestens 2 Tage später auf der Matte und will Geld sehen. Die kümmert sich um nichts außer um ihren eigenen A@sch.
Tja, und wer bleibt da noch übrig? Ja das bin ich. Verdient hat er das nicht. Aber ich zieh das jetzt durch und kümmere mich von hier aus so gut es eben geht. Wie gesagt, er hat schwere Depressionen, ist fast blind, geht nicht mehr aus dem Haus, ist völlig verwahrlost. Wir telefonieren fast täglich, das wichtigste bei den Gespräche ist, dass er pünktlich sein Essen bekommt. Der Mann hat einfach keine Gefühle oder kann diese eben nicht zeigen. Ich war schon immer der Familiendiplomat. Wenn es zwischen meinen Geschwister und Vater, oder zwischen Mutter und Vater Schwierigkeiten gab, dann hat man mich dazu gezogen. Ich wurde immer nur benutzt, wenn man mich brauchte. Aber sobald ich keinen Nutzen mehr hatte, wurde ich weggeschmissen wie eine alte Aktentasche. Sollte mein Vater sterben, dann werde ich wie bei meiner Mutter auch ihm keine Träne nachheulen. Dann geht aber ein Kapitel zu Ende. Mit meinem Bruder habe ich seit der Trennung meiner Eltern keinen Kontakt mehr. Und der hat mich geliebt, sein großer Bruder. Mit meiner Schwester wird das dann ähnlich sein. Ich halte von meinen Geschwistern nicht viel. Dann bin ich endlich frei!
Ich selbst bin mit 18 Jahren von zuhause weit weg gezogen. Und das war gut so.
07.11.2023 09:23 •
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