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Frau möchte sich räumlich trennen

B
Zitat von Arnika:
Denn man muss schon sagen: Zuviel Alk trinken die wenigsten, weil sie so von einer Sucht angetrieben würden, sondern weil sie mit ihrem Leben grad nicht klarkommen, sich betäuben oder besser fühlen wollen, weniger nachdenken, sich hilflos, unglücklich fühlen etc.

Hast du dazu eine belastbare Quelle? Alk. ist eine anerkannte Krankheit. Die wird nicht geheilt, indem der Lifestyle ein wenig geändert, verbessert wird. Alk. zerstört Familien und nachfolgende Generationen.

Vor zwei Jahren wurde der jüngste Sohn einer mir seit Kindheitstagen tief verbundenen Familie beerdigt. Multiples Organversagen nach chronischer Alk.. Der mittlere Sohn kämpft seit Jahren gegen seine Sucht, ob -wie lange- er es schafft, steht in den Sternen. Trotz Krankheitseinsicht und Therapien. Die beiden Töchter sind auf der Kippe zwischen Missbrauch und Krankheit. Zumindest eine hat bereits organische Schädigungen. Allen gemeinsam waren die zunächst offensiv trinkfreudigen Eltern, darauf folgend die suchterkrankte, Alk. Mama. Die leider bereits vor ein paar Jahren an ihrer Krankheit verstorben ist. Die nächste Generation ist ihr auf den Fersen. Das alles in einer nach außen hin gut funktionierenden, bildungsnahen Familie der gehobenen Mittelschicht, Akademiker mit anerkannten Berufen, in Deutschland. Dies nur zur Einordnung. Leider keine außergewöhnliche, besonders tragische Einzelfälle. Wie hier, am Anfang war alles noch nicht so schlimm, alles im Griff. Jetzt geht die nächste Generation zugrunde.

06.11.2023 09:44 • x 2 #76


G
@Gorch_Fock Wieso spreche ich das Thema über meine Tochter nicht an? Die weiß ganz genau was los ist. Ich habe auch Gespräche geführt bezüglich der Alk. ihrer Eltern. Das sagt die mir auch ins Gesicht. Und ich kann sie leider nicht davon abhalten mit zur Mama zu gehen, die ist 15 Jahre alt, die weiß schon was sie will.

Und dass die Situation bei Ihr Schaden angerichtet hat ist mir auch Bewußt, darum ist sie auch schon länger in psychologischer Behandlung. Meine NF und ich wir haben sch. gebaut, fertig. Da ist nichts mehr dran zu ändern. Ändern kann nur ich mich in dem ich jetzt versuche es besser zu machen und bei meiner Tochter retten was noch zu retten ist. Oder habe ich was übersehen, gäbe es noch mehr zu tun?

Und ja, ich frage sie ob sie mal mitgehen möchte zur Beratung. Daran habe ich noch nicht gedacht. Ich weiß natürlich nicht welche Gespräche mit dem psychologen schon statt gefunden haben, diese sind schließlich vertraulich. Und ich horche sie auch nicht aus. Die teilt sich dann mit wenn sie möchte.

06.11.2023 09:49 • #77


A


Frau möchte sich räumlich trennen

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A
Zitat von Brightness2:
Hast du dazu eine belastbare Quelle? Alk. ist eine anerkannte Krankheit. Die wird nicht geheilt, indem der Lifestyle ein wenig geändert, verbessert wird. Alk. zerstört Familien und nachfolgende Generationen. Vor zwei Jahren wurde der jüngste Sohn einer mir seit Kindheitstagen tief verbundenen Familie ...

Du hast einen gravierenden Fehler in deiner Denke. Du hast überhaupt keine belastbare Diagnose ihrer angeblichen chronischen Krankheit. Du weißt nur, dass jemand, der wohl mindestens genauso viel und wohl eher noch mehr trinkt und sich erst kürzlich dazu entschied, einfach mal weniger zu trinken, hier erklärt, sie trinke immer zu viel und deswegen gibts Eheprobleme. Ist schon interessant, wie schnell hier dann doch Laien-Diagnosen sogar als total verbriefte Tatsache gelten bei Menschen, deren Trinkverhalten man nur von einem anderen Trinker kennt, der aber angeblich ziemlich einfach aufhören konnte, als er von ihr unter Druck geriet. Du kannst darüber mutmaßen, aber mehr kannst du eben nicht. Und damit hat sie eben keine anerkannte Krankheit, du vermutest das nur - aus dritter Hand. Es ist eben nicht jeder, der in einer schwierigen Lebensphase seinen Kummer mal in Alk. ertränkt oder am Nachmittag gern ein Sektchen trinkt, wie er schreibt, gleich ein Alk..

06.11.2023 09:56 • #78


B
Zitat von Arnika:
Du hast einen gravierenden Fehler in deiner Denke. Du hast überhaupt keine belastbare Diagnose ihrer angeblichen chronischen Krankheit.

Du hast meine Frage nach den Quellen -zwar elegant aber dennoch- umgangen.

Zur Diagnose habe ich immer geschrieben, dass dies nur ein Arzt feststellen kann. Sollte ich das irgendwo versäumt haben, mega culpa, stimmt. War nicht meine Intention.

Magst du trotzdem deine folgende Aussage validieren?
Zitat:
Zuviel Alk trinken die wenigsten, weil sie so von einer Sucht angetrieben würden, sondern weil sie mit ihrem Leben grad nicht klarkommen, sich betäuben oder besser fühlen wollen, weniger nachdenken, sich hilflos, unglücklich fühlen etc

06.11.2023 10:12 • #79


G
Ansonsten geht es mir heute ganz schlecht, bin ziemlich am Wasser gebaut. Kaum geschlafen, früh aufgestanden, schon wieder viel zu viel geraucht. Gedankenkarussell, Ohnmacht, Akku leer.

Gestern war es noch ganz nett. Meine Frau hat dann doch am frühen Nachmittag das Brunch für alle vorbereitet, und wir alle saßen mal wieder am Tisch – frohe heile Welt.

Danach sind wir alle 3 noch auf den Jahrmarkt nach Lindau gefahren. Ein ganz normaler Familiensonntag wie es sich gehört.

Als wir zurück kamen, hat mich mein ehemaliger Hausarzt angerufen, ist auch sein 1,5 Jahren geschieden. Ich habe ihm mitgeteilt, dass ich einfach nicht mehr abschalten und nicht mehr schlafen kann, extrem Gewicht verloren habe usw. Ob es vielleicht Sinn machen würde zur Überbrückung Medikamente zu nehmen, damit ich zumindest zeitweise mal abschalten kann.

Er meinte natürlich könnte ich mir ein paar Benzos verschreiben lassen. Morgens eine Tablette und dann am Abend eine. Die würden mich ganz sicher ruhig stellen und das Karussell wäre garantiert auch weg. Aber besser sei schon ohne, denn ich würde die Verarbeitung nur verzögern und könnte abhängig von den Medikamenten werden. Also auch wieder nix für mich.

Er hat auch erzählt, wenn eine Frau meint sie möchte sich trennen, dann soll ich ihr die Tür aufhalten und Adjeu sagen und dann die Tür wieder zuschließen. Es lohnt sich nicht einer Frau hinterherzulaufen. Ziemlich krass, wäre froh ich wäre etwas rationaler, statt so emotional. Er glaubt auch nicht, dass meine Frau aufhört zu trinken, und dass die Liebe zum Alk. stärker sei als die Liebe zu mir – das hat mich schon nachdenklich gemacht. Aber ohne mir was vorzumachen, ich kann meine Frau am besten einschätzen, ich traue ihr zu mit dem Alk. aufzuhören, jetzt grinst bestimmt der Ein oder Andere.

Ich schleppe mich jetzt mal durch den Vormittag. Am Mittag gehe ich dann mit dem Hund kurz raus und danach mach ich einen langen Spaziergang Richtung See. Am Abend wieder SHG und danach hoffe ich mich aufzurappeln, da ich eh schon in der Nähe bin und gehe wenigsten 1h ins FitnessStudio. Wäre schon mal ein Anfang.

Wünsche einen guten Wochenstart und Danke!

06.11.2023 10:17 • x 2 #80


G
@Arnika Da hast Du völlig Recht. Hab ich gerade eben geschrieben. Ich traue ihr das zu, dass wenn sie auszieht, die Belastung dann nicht mehr hat, die sie seit Jahren zum Trinken treibt und dadurch in der Lage wäre damit aufzuhören, das ist richtig!

06.11.2023 10:20 • #81


G
Oje, irgenwie geht mir das Ganze hier zu nah...

06.11.2023 10:23 • x 1 #82


A
@Brightness2 Wieso soll ich dir Quellen raussuchen, bin ich deine Studienassistentin? Und nochmal, wenn du ja ohnehin nicht davon ausgehen willst und kannst, dass sie Alk. ist, wo ist dein Problem an meiner Aussage? Such dir gerne Quellen zu den Trinkmotiven und -verhalten von Nicht-Alkoholikern, da wirst du ja selbst fündig werden, wenn dich Studien zu Nicht-Alkoholikern, die Alk. trinken, so dermaßen interessieren.

@Goldfield Es muss ja nicht unbedingt nur du sein, sondern belastest sie durch Kontrollsucht, Vorwürfe etc. zusätzlich. Midlife-Crises vielleicht, kann ja auch mit Hormonen zu tun haben, etc pp. Vielleicht wird ihr grad nur alles zuviel und hat deswegen eben eine schwierige Phase, die sich mit Abstand und Urlaub voneinander vielleicht wieder hinbekommen lässt, weil man aus der Spirale und dem Tunnelblick wieder rauskommt.

06.11.2023 10:29 • #83


B
Zitat von Arnika:
Wieso soll ich dir Quellen raussuchen, bin ich deine Studienassistentin? Und nochmal, wenn du ja ohnehin nicht davon ausgehen willst und kannst, dass sie Alk. ist, wo ist dein Problem an meiner Aussage? Such dir gerne Quellen zu den Trinkmotiven und -verhalten von Nicht-Alkoholikern, da wirst du ja selbst fündig werden, wenn dich Studien zu Nicht-Alkoholikern, die Alk. trinken, so dermaßen interessieren.

Ok, verstanden. Waste of time. Danke.

06.11.2023 10:43 • x 1 #84


B
Zitat von Goldfield:
Er glaubt auch nicht, dass meine Frau aufhört zu trinken, und dass die Liebe zum Alk. stärker sei als die Liebe zu mir – das hat mich schon nachdenklich gemacht.

Ersetze Liebe durch Drang, (Sehn)Sucht, Bedürfnis, vielleicht kann dich das ein wenig erleichtern?
Zitat von Goldfield:
Aber ohne mir was vorzumachen, ich kann meine Frau am besten einschätzen, ich traue ihr zu mit dem Alk. aufzuhören, jetzt grinst bestimmt der Ein oder Andere.

Nein, ganz bestimmt nicht.
Zitat von Goldfield:
Am Abend wieder SHG und danach hoffe ich mich aufzurappeln, da ich eh schon in der Nähe bin und gehe wenigsten 1h ins FitnessStudio. Wäre schon mal ein Anfang.

Viel Erfolg dazu! Hast du einen Termin für ein erstes Beratungsgespräch bei der Caritas vereinbart? Ich wünsche dir von Herzen, dass dich heute Abend echte Menschen in real life Gesprächen mit all ihren Erfahrungen, Niederlagen und Erfolgen besser erreichen und auffangen können, als ich oder der eine oder andere hier es vermögen. Alles Gute!

06.11.2023 11:57 • x 2 #85


Einfachatmen
Zitat von Goldfield:
Oje, irgenwie geht mir das Ganze hier zu nah...

Dann mach Pause, das Forum kann ziemlich schonungslos sein.

Spazieren gehen ist gut

06.11.2023 12:02 • x 3 #86


G
@Brightness2 Danke für das Kommentieren der Zitate. Und ja, ich habe den ersten Beratungstermin bei der Caritas. 07. Dezember. Da die räumliche Trennung nicht mehr aufzuhalten ist, muss ich mich wohl oder übel damit abfinden AKZEPTIERN.

Ich hatte eben noch ein echt gutes Gespräch mit meiner EF. Ich habe mir heute Morgen schon ein paar Gedanken gemacht, welche groben Regeln dann aber besprochen werden sollten. Das haben wir gemacht und waren uns auch einig.

Dabei kam aber auch heraus, dass meine Tochter lieber heute als morgen ausziehen würde. Die letzten 8 Wochen waren zuhause sehr angespannt. Heißt nicht, dass wir uns streiten. Ich glaube wir haben überhaupt nicht gestritten. Meine EF ist vielleicht mal etwas deutlicher/lauter geworden. Aber das konnte ich gut abfedern, da ich bei solchen Gesprächen immer nüchtern war. Meine Tochter sieht eben wie sehr ihre Eltern darunter leiden. Und es war eben früher immer so, dass wenn wir gestritten haben, und dazu gehören nun mal immer zwei, am Ende immer beide mit dem Finger auf mich gezeigt haben. Ich will mich hier nicht als Opfer darstellen. Aber wir haben schon ganz furchtbar gestritten, beide betrunken, keiner in der Lage klar zu denken, was das für Auswirkungen für das Kind haben wird.

Es muss hier jetzt einfach mal Ruhe rein. Und wenn sie erst mal mit Mama mitgehen möchte, dann ist das ok für mich. Auch wenn ich lieber so eine Wochenregelung hätte. 7 Tage Mama, 7 Tage Papa. Aber ich möchte sie da nicht drängen. Ich schnappe mir sie trotzdem und unternehme was mit ihr, auch wenn sie bei Mama wohnt. Ich werde meine Tochter wissen lassen, dass sie zu jeder Tages- und Nachtzeit mit mir in Kontakt treten kann. Und sie soll auch endlich erleben, dass egal bei wem sie ist, die Lage ist entspannt. Ich glaube das war das allerschlimmste, sie wusste nie wie der Abend verläuft.

In erster Linie muss ich mich jetzt um mich und um das Wohl meines Kindes kümmern. Das muss jetzt sacken und braucht auch seine Zeit, Wochen, Monate, vielleicht sogar länger. Man kann ja nicht alles auf einmal lösen. Kleine Schritte führen auch zum Ziel.

Die SHG heute Abend ist wirklich gut. Leider geht das nur 8 Montage, dann ist das rum. Ich war letzten Do. in einer Gruppe ähnlich AA. Das hat mir aber nicht gefallen. Da sitzt alles da, alt und jung, und jeder wird gefragt wie die Woche war, was den Alk. angeht. Darüber hinaus darf aber jeder noch erzählen was sonst so läuft. Und ich habe einfach keine Lust drauf mir von einer 72 jährigen Rentnerin, die endlich mal reden darf, eine halbe Stunde anhören zu müssen, dass die Katzen in die Wohnung geschissen haben. Das geht für mich am Thema vorbei. Es gibt ja aber noch andere Gruppen. Hab mir auch die Suchtfibel gekauft und lese dort auch viel.

2024 wird mein Gesundheitsjahr!

06.11.2023 13:57 • x 4 #87


Heffalump
Zitat von Goldfield:
dass wenn sie auszieht, die Belastung dann nicht mehr hat, die sie seit Jahren zum Trinken treibt und dadurch in der Lage wäre damit aufzuhören, das ist richtig!

du liebst doch?
dann sollte dir das auch wichtig sein, selbst wenn du sie (jetzt) verlierst. Eine Änderung muss kein Ende sein, aber ein guter Anfang

06.11.2023 17:04 • x 1 #88


Wollie
Zitat von Goldfield:
. Aber ohne mir was vorzumachen, ich kann meine Frau am besten einschätzen, ich traue ihr zu mit dem Alk. aufzuhören,

hab die ganze Zeit still mitgelesen und finde grausig, was da bei dir und deiner Frau passiert. Möchte dies auch nicht werten oder kommentieren, wurde schon genug dazu geschrieben und vieles sehr richtig.
Aber was das Thema Alk. angeht mein Lieber, da bist du völlig auf dem Holzweg. Deine Frau ist Alk....süchtig....eine Suchterkrankung. Die kann nicht einfach aufhören, auch wenn sie es möchte oder auszieht oder sonst was macht. Von alleine schon gar nicht.
Ich habe in meinem Umkreis auch Menschen, welche regelmäßig trinken und auch Jemand, der sich wirklich vor einigen Jahren totgesoffen hat. Alk. ist eine Krankheit und du machst dir etwas vor, was nicht da ist.
Deine Frau braucht eine Entziehung und prof. Hilfe und leider ist die Rückfallquote hoch. Aber von alleine aufhören können bei diesem jahrelangen Mißbrauch ?...vergiss es.

06.11.2023 17:17 • x 5 #89


AxelFoley
Zitat von Goldfield:
ch mir ein paar Benzos verschreiben

Nicht einmal daran denken!
Das ist meine Meinung...
Die ganze drecks Chemie macht alles nur noch schlimmer und Du kannst nicht mehr realistisch denken!
Ein Dauerschleier über Deinen Gedanken ist ganz sicher nicht das was Du jetzt brauchst...
Es reicht das Deine EF ständig im Nebel steht...
Und der Arzt, nunja... Die Aussage das keine Frau es wert ist ihr hinterher zu laufen... Ich sag mal so, ich mag den Arzt nicht...
Ich schick Dir Kraft, kannst Dich auch gerne per PN melden wenn ich irgendwie helfen kann...

07.11.2023 05:26 • x 3 #90


A


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