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Frau möchte sich räumlich trennen

Heffalump
Zitat von Goldfield:
Ich habe Ihr gesagt, wenn sich nichts ändert, dann ändert sich auch nichts.

Und nur, weil du es zur Sprache brachtest, hat sie 0,5ml weniger intus den Tag?
Zitat von Goldfield:
Ich sollte mir 2 Notfalltaschen packen. Eine wo drauf steht Alk.


Ehrlich?
Armutszeugnis.
Bissu ohne noch lebensfähig?
Zitat von Goldfield:
aber mir wäre es schon lieber man könnte mir schneller helfen

Sich in Jahren ins Koma saufen, aber in Tagen geheilt werden..genau mein Humor
Zitat von Goldfield:
. Man hat halt einen im Tee.

Das hab ich schon ewig nimmer ghört.

Wenn es doch nur, das Schlückchen im Tee wäre, dann würde man nicht von Sucht sprechen.

Wenn du langfristig aufhörst zu saufen, wirst du feststellen, wie gut manche Sachen schmecken, wie toll andere Frauen aussehen - und wie, jene, die zu Hause abstürzt. Ob deine Liebe zu ihr, nicht schon, nur noch aus Gewohnheit besteht?
Zitat von Goldfield:
Denn ich gehe mal stark davon aus, sollte meine Frau ausziehen, dann wird meine Tochter mitgehen. Zwischen einer Mutter und Ihrem Kind gibt es eben doch ein stärkeres Band.

Och, dein Kind könnte sogar weder - noch, sie könnte auch ganz wo anders leben, betreutes Wohnen für Jugendliche zum Beispiel, gibt genug Angebote - kommt auf das Alter der Kids an. Sie könnte auch zum Jugendamt gehen und sich da wegholen lassen.
Und wenn ich die Wahl hab zwischen fast nüchternen Papa und stoned Mama - ja dann ginge ich auch zu dem, der weniger rund dreht.

Weiß jetzt auch nicht, wie jung des Mädel ist.


Apropos, was passiert mit deiner Mikrobiologin, wenn sie die Dezimalstellen ungünstig verwechselt?

01.11.2023 05:51 • x 2 #31


B
Zitat von Heffalump:
Und wenn ich die Wahl hab zwischen fast nüchternen Papa und stoned Mama - ja dann ginge ich auch zu dem, der weniger rund dreht.

Du schon. Ohne emotional involviert zu sein. Als Erwachsene. Rein rational. Hier gibt es aber einen 15-jährigen Teenager, der es sicher schon in jungen Jahren gelernt hat, auf Mama, die schon morgens, spätestens mittgas stoned ist, aufzupassen, Rollenumkehr, Parentifizierung. Dazu kommen Scham, Heimlichkeiten, Isolation. Nein, ohne Hilfe wird die junge Frau weiterhin ihre Mama zu schützen suchen, die getauschten Rollen weiter leben. Viel zu viel Verantwortung und Druck auf Schultern eines jungen Menschen, dessen einzige Aufgabe aktuell nur sein sollte, die eigene Rolle im Leben zu finden, das eigene Menschsein zu entdecken.
Zitat von Goldfield:
Ich habe den Alk. und die Gefahr dahinter verkannt und immer gedacht, das ist ja nicht so schlimm und ich habe das ja im Griff.

Ich fürchte, du stehst ganz am Anfang eines heftigen Weges und verkennst noch immer die Realität.
Zitat von Goldfield:
Es gäbe so vieles was ich tun könnte, sinnvolles. Aber es fällt mir so schwer mich zu motivieren.

Bitte such dir professionelle Hilfe zusätzlich zu SHG. Lass auch eure Tochter nicht im Stich. Sie ist auf dein Wachwerden, auf professionelle Hilfe, angewiesen, das ist wichtig für sie, ihre Entwicklung!

01.11.2023 08:52 • x 2 #32


A


Frau möchte sich räumlich trennen

x 3


G
Also jetzt bin ich wirklich baff!

Wenn hier irgendjemand glaubt ich bin mir meiner Situation nicht bewusst, dann ist er auf dem Holzweg. Seit nun mehr 7 Wochen hat sich mein bisheriges Leben, alles für was ich gelebt habe, in Luft aufgelöst. Mein Körper ist seit der Zeit in allerhöchster Alarmbereitschaft. Und mich muss auch keiner wach rütteln, denn ich schlafe seitdem nicht mehr wirklich. Und sollte ich doch mal einschlafen, und es furzt auch nur ein Regenwurm, dann schrecke ich auf wie wenn eine Bombe neben mir platzen würde. Ich habe auch langsam Angst, dass ich krank werde – und bin nie krank, physisch gesehen.

Hier wird auch nichts „Bagatellisiert“, und niemand säuft sich hier ins Koma. Und noch nie hat meine Tochter auf meine Frau aufpassen müssen. Meine Frau kommt gegenwärtig mit sich selbst nicht zurecht sonst würde sie nicht dieses Trinkverhalten an den Tag legen, aber sie ist eine Bärenmutter. Und wenn eine Trennung dazu führt, damit sie damit aufhört, dann trennen wir uns. Weil meine Mädels mir wichtiger sind als ich. Und ja, ich fühle auf mich eingeprügelt. Und wenn meine „Notfalltaschen“ als „Armutszeugnis“ betrachtet werden, dann kann ich nur den Kopf schütteln. Und ob ich ohne noch „Überlebensfähig“ bin weiß ich nicht. Ich weiß aber das ich manchmal ganz dunkle Stunden habe in denen ich echt überlege ob das Weiterleben überhaupt noch einen Sinn ergibt. Vielleicht wären dann alle besser dran (aber das kann ich meinem Kind nicht antun). „Parentifizierung“, alles gut und recht. Ich weiß selber dass es besser wäre wenn meine Tochter bei mir bleiben würde, damit Mama sich in die Spur bringen kann. Aber die ist 15 Jahre alt (Oberstufe Gymn.) und benimmt sich wie wenn sie auf die 30 zugeht. Die entscheidet selber und es wird sicherlich kein Sorgerechtsstreit bei einer Trennung geben. Dann hat sie eben zwei Zuhause und kann nach Bedarf wechseln wie sie möchte.

Ich mache mir die allergrößten Vorwürfe über meine Vergangenheit, für mein Verhalten und was ich damit meinem Kind, mir und meiner Familie angetan habe. Und wenn hier irgendjemand keine „Aufbruchsstimmung“ wahrnimmt, dann geht mir das sprichwörtlich am A... vorbei. Ich verbiege mich jeden Tag noch mehr, gehe extrem hart mit mir ins Gericht. Und leider bin ich einer der wenigen Menschen, der die Zeit nicht zurückdrehen kann. Ich kann nur hier und jetzt, heute, morgen und für die Zukunft versuchen es besser zu machen. Und jaaa, ich steh erst am Anfang, und es wird steinig und schwierig. Aber ich weiß genau was ich mir zutrauen kann und was nicht. Und stelle ich fest, ich schaffe manche Dinge nicht alleine, dann werde ich mir Unterstützung besorgen. Ich würde gerne in Reha gehen, am besten Stationär, mich nur um mich kümmern, von morgens bis abends. Dann wäre auch mal für ein paar Wochen der Druck zuhause weg. Meine Kunden wären dann aber auch weg und ich könnte mir einen neuen Job suchen. Hier muss ich überlegen was machbar ist und was nicht. Ambulant ginge natürlich auch... dauert nur länger.

Jetzt bin ich richtig sauer, mir stehen die Tränen im Gesicht, fühlt sich aber besser an als traurig zu sein. Und ich entschuldige mich falls sich jemand auf die Füße getreten fühlt. Ich weiß Ihr wollt mir nur helfen, aber einiges fand ich hier jetzt so hilfreich.

Geh jetzt mit dem Hund raus.

01.11.2023 10:42 • x 7 #33


B
@Goldfield Ich möchte dich nicht kränken oder in die Ecke drängen. Wenn ich allerdings deine Ausführungen, kommt mir tatsächlich nur der Begriff Bagatellisieren in den Sinn.
Zitat von Goldfield:
Auch ist es ja nicht so, dass meine Frau oder ich dann komplett betrunken durch die Wohnung torkeln. Man hat halt einen im Tee.

Zitat von Goldfield:
Hier wird auch nichts „Bagatellisiert“, und niemand säuft sich hier ins Koma.

Dann lies doch bitte selbst nochmals deine Posts.
Zitat von Goldfield:
Wir beide haben uns leider angewöhnt, schon seit Jahren, abends regelmäßig Alk. zu trinken.

Zitat von Goldfield:
Bei meiner Frau hat sich der abendliche Alk. immer weiter nach vorne verlagert. Seit ca. 1,5 Jahren trinkt sie schon am Nachmittag und das hält dann an bis sie auf dem Sofa einschläft.

Zitat von Goldfield:
Auch wegen der Körperhygiene, Zähneputzen und so. Die Ausreden sind immer, „ich bin so müde“, aber eigentlich ist sie nur fertig vom vielen Alk..

Zitat von Goldfield:
Na jedenfalls liege ich ihr seit langem in den Ohren, sie möge doch am Nachmittag nicht mit dem Trinken anfangen. Ich komme immer gegen 13.00h nach Hause um Mittag zu machen und mit dem Hund raus zu gehen.

Zitat von Goldfield:
Am Anfang hat sie es noch ausgehalten, bis ich weg war. Bin ich eine halbe Stunde später plötzlich doch noch mal nach Hause gekommen, dann hat man sich schon ein Sektchen eingeschenkt.

Ein Sektchen?
Zitat von Goldfield:
Ich kann mir natürlich gut vorstellen, wenn man eine Schwäche hat und der Partner ständig drauf rum reitet, dann kann das einem schon auf den Keks gehen.

Sorry, das was du beschreibst, ist keine Schwäche deiner Frau. Nach deinen Ausführungen ist sie schwer suchtkrank!
Zitat von Goldfield:
meine Frau fängt jetzt mittlerweile schon am Vormittag an zu trinken, was mich komplett fertig macht.

Sie ist schwer krank! Das ist keine Charakterschwäche sondern eine Krankheit, die ganz dringend der Behandlung bedarf.
Zitat von Goldfield:
Und am Abend wenn sie betrunken ist, bin ich an allem schuld und lässt kein gutes Haar an mir. Wie gesagt am Morgen ist sie fast normal, aber sobald der Alk. fließt, ändert sich das Verhalten schlagartig.

Zitat von Goldfield:
Ich sitze jetzt hier auf dem Sofa und schreibe Euch, meine Frau liegt im Schlafzimmer und schläft ihren ersten Rausch aus. Mir wird schon ganz anders wenn ich an später denke, denn ich kann nie sagen wie sich der Abend entwickeln wird.

Das bekomme ich einfach nicht mit dem Bild einer Bärenmutter übereinander. Deine Frau ist krank, betäubt sich täglich mit Alk., wie kann sie eine verantwortliche Mutter sein. Die Frage , wie ihr in der Familie, gerade auch mit eurer Tochter, das Thema Alk. kommuniziert, hast du nicht beantwortet. Klar hast du lieber deinem Unmut über die deiner Meinung nach übergriffigen Posts kund getan. Irgendwann solltest du dich diesen Fragen stellen. Nicht, um in Schuldgefühlen zu versinken, sondern um eure Tochter da raus zu holen. Alk. vererbt sich. Zum Wohl eurer Tochter, sollte alles getan werden, um ihr zu helfen, um ihre Suchtkarriere eventuell noch vermeiden zu können. Ist sie in einer professionellen Angehörigenberatung, magst du bitte dazu etwas schreiben? Wie geht sie mit Schuld, Vermeidung, Schamgefühlen um?
Zitat von Goldfield:
Aber die ist 15 Jahre alt (Oberstufe Gymn.) und benimmt sich wie wenn sie auf die 30 zugeht.

Das passt ins Bild. Ich weiß, das magst du nicht lesen. Früh erwachsen werden, Verantwortung übernehmen. Passt leider sehr gut.

01.11.2023 16:27 • x 6 #34


GarstigeGräte
Lieber @Goldfield,

zu deinem Problem kann ich leider nicht viel sagen und das Wesentliche ist von den anderen auch bereits gesagt worden.
Ich kann sehr gut verstehen, dass dich die recht harten und drastischen Worte treffen und verletzen, aaaaber -und jetzt kommt das große Aber- auch mir drängt sich der Eindruck auf, dass du das Trinkverhalten deiner Frau noch zu sehr bagatellisierst.
Auch wenn sie nicht torkelnd und lallend durch die Wohnung läuft, ändert es nichts daran, dass sie alcoholabhängig ist. Selbst deine Tochter hat dies offenbar schon erkannt.
Nebenbei bemerkt gewöhnt sich der Körper an regelmäßigen Unmengen von Alk., so dass derjenige gar nicht offensichtlich betrunken erscheint. Macht es aber nicht besser, nä?

Ich möchte aber gar nicht weiter auf dich einprügeln, wie du es nennst. Ich möchte dich nur bitten, dir die Worte nicht zu sehr zu Herzen zu nehmen.
Ich verstehe wirklich, dass sie dir hart und ungerecht vorkommen. Leider kann man bei dem Thema nicht deutlich genug werden. Bitte versuche, die Worte als Hilfe und nicht als Kritik anzunehmen, auch wenn sie im ersten Moment weh tun.
Vielleicht magst du sie später, wenn das Gemüt abgekühlt ist, noch einmal mit anderen Augen lesen!?

Und weil es noch keiner gesagt hat: Ich finde es richtig toll, dass du euer Problem erkannt und dich entschieden hast, dir Hilfe zu holen. Besser spät als nie.
Und ich glaube dir, dass du dir nach deinen Möglichkeiten ein Bein ausreisst, um die Situation in den Griff zu bekommen, auch wenn es angesichts deiner momentanen mentalen Verfassung nur in Babyschritten voran geht. Das ist besser als zu stagnieren.
Die Fehler, die begangen wurden, kannst du nicht rückgängig machen, aber du kannst jetzt dein Bestes geben, um Schadensbegrenzung zu betreiben.
Und ich bin mir sicher, dass du dein Bestes, was dir momentan möglich ist, gibst.
Lasse dich bitte nicht entmutigen. Du bist auf dem richtigen Weg.

02.11.2023 00:08 • x 6 #35


Heffalump
Zitat von Goldfield:
und niemand säuft sich hier ins Koma

mit sinnerfassenden Lesen kommste weiter.

Wie war das, Ihr habt Euch angewöhnt, seit Jahren, abends wat weg zusüffeln - das sind doch nicht meine Worte, ich hab lediglich angemahnt, mit meinen Worten, das es genau meinen Humor trifft, wenn man sich seit Jahren die Kante gibt - dann aber ne flotte Lösung will.
Dir ist hoffentlich bewusst, das es ne Rückfallrate gibt, das man immer gefährdet ist. Könntest ja schauen, ob es bei Euch ne Gruppe von AA gibt, solches gibt es auch für Angehörige, die (noch) nicht saufen.
Die können dir bei weiten die Augen besser öffnen, als wir hier.

Was mir bei den Suchties immer so gefällt, ist dieses bagatellisieren. Sektchen ist das dann n Picolo, 1 Liter oder 3 Liter Bottle?
Niemand will dir hier was böses.

03.11.2023 07:14 • x 1 #36


Perlboot
Zitat von Heffalump:
Was mir bei den Suchties immer so gefällt, ist dieses bagatellisieren. Sektchen

03.11.2023 08:23 • x 1 #37


G
Ich habe verstanden. Und bagatellisieren möchte ich auch nichts. Ihr habt alle Recht..., das meine ich wirklich. Aber niemand redet gerne schlecht über seine Frau.

Leider kann ich nur mein Verhalten ändern und nicht das meiner Frau. Ich war am Mittag zuhause, da habe ich schon bemerkt, dass sie getrunken hat. Ich habe das auch gestern angesprochen. Trennung hin, Trennung her, aber ihr Trinkverhalten ist – „WAHNSINN!“.

Ich habe sie ein weiteres Mal ins Gebet genommen, sie möge doch aufhören und wenn sie es nicht alleine schafft, dann soll sie sich Hilfe suchen. Ich glaube langsam nicht mehr, dass bei einem solchen Konsum und die lange Strecke am Tag, sie es alleine schaffen kann. Ja, sie möchte aufhören, bald?!?! Damit kann ich aber nichts anfangen.

Wenn ich so wie vorhin nach Hause komme und ich feststelle, sie hat schon wieder so früh getrunken, da wird mir richtig übel, das zieht mich so runter. Denn ich weiß dann auch, dass ich mich ab diesem Zeitpunkt für den Rest des Tages in einem Mienenfeld befinde. Da heißt es nur noch Schnauze halten und Kopf einziehen. Egal was ich tue oder sage, alles wird negativ aufgefasst.

Ich habe mir schon überlegt es ihren Eltern zu erzählen. Ihr Vater war selbst Alk., ist aber seit 30 Jahren trocken. Ihre Mutter würde mir das gar nicht glauben. Die würde durchdrehen. Komischer Weise im Urlaub wenn wir bei den Eltern sind. Braucht sie das tagsüber überhaupt nicht. Aber ich kann das nicht, sie verraten, damit glaube ich auch nicht die Situation ändern zu können. Nochmal mehr Menschen die ihr auf die Nerven gehen. Auf der anderen Seite bin ich mir sicher die reißen mir den Kopf ab wenn was passiert – warum hab ich denn nichts gesagt. Da stecke ich in einem moralischen Dilemma.

Ich weiß einfach nicht wie es weiter gehen soll. Die Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit überkommt mich den ganzen Tag. Ich selber bin aber nach wie vor standhaft und habe auch langsam einen richtigen Hass auf diesen sch. Alk.. Der Alk. hat sicherlich einen großen Teil dazu beigetragen, dass die Situation nun ist wie sie ist. Ich kann einen Hund nicht zum Jagen tragen. Vielleicht muss doch erst was passieren und sie komplett am Boden liegen. Vielleicht wäre die Trennung, wenn auch für mich nicht vorstellbar das Beste, dann muss ich mir das nicht mehr mit anschauen.

Meine Tochter bekommt natürlich mit, damit es mir nicht so gut geht. Aber ich versuche ihr das dann zu erklären. Auf der einen Seite die Angst der Trennung und auf der Anderen die Sucht der Mutter. Bezüglich der Trennung hat sie noch keine große Meinung, wäre dann halt so. Sie könnte ja dann ab und zu auch mal zu mir kommen. Ansonsten ist sie entspannter, da ich nicht mehr trinke und es dadurch nicht zum großen Streit zwischen meiner Frau und mir kommen kann, wie es früher der Fall war. (Das ist auch ein ganz wichtiger Grund für mich nicht zu trinken, damit es zuhause nicht zu einer Eskalation kommen kann) Wie gesagt, am Morgen ist alles ganz normal, aber ab den Nachmittag wird die Situation immer angespannter, jedenfalls für mich. Ich versuche dann mir meine Sorgen nicht anmerken zu lassen und verhalte mich so normal wie es mir möglich ist.

Blöd ist nur, mir geht die ganze Geschichte nicht aus dem Kopf. Tagsüber bin ich alleine im Büro und kann mich nicht konzentrieren, und wenn dann heim komme, dann hab ich eine Situation die nicht zu ertragen ist. Und wenn meine Mädels tatsächlich weg sind, dann bin ich den ganzen Tag alleine – ich mag mir das noch gar nicht vorstellen.

Ich selber weiß einfach nicht mehr wie ich runter kommen soll. Ich bin jetzt seit Wochen in einer Stresssituation 24/7. Ich schlafe schlecht ein und wache sehr früh auf. Vielleicht sollte ich einen Arzt aufsuchen, der mir was zur Beruhigung verschreibt. Zumindest für den Abend. Und ja, ich denke dann schon an den Alk., der könnte mich schon beruhigen. Aber das geht nicht. Dann fange ich wieder von vorne an. Vielleicht hat mir hierzu jemand einen guten Tipp. Ansonsten freue ich mich wenn ich heim komme und die Küche sauber machen kann. Da habe ich wenigstens eine Beschäftigung die Sinn macht

Vielen Dank für Eure Meinungen Ratschläge.

Ich berichte weiter wie es läuft.

03.11.2023 15:19 • x 3 #38


Heffalump
Zitat von Goldfield:
und ich feststelle, sie hat schon wieder so früh getrunken

wer kauft denn das Zeug ein?
Zitat von Goldfield:
Aber ich kann das nicht, sie verraten

Musst du auch nicht. Auch wenn, deine Schwiegers es dir evtl übel nehmen, du bist nicht für Sie verantwortlich.
Zitat von Goldfield:
Vielleicht sollte ich einen Arzt aufsuchen,

ja, versuchen würde ich das auf alle Fälle.
Zitat von Goldfield:
dann bin ich den ganzen Tag alleine – ich mag mir das noch gar nicht vorstellen

dann tue es nicht. Zum Einen, sollte man nicht im Vorfeld, die Pferde scheu machen und zum Zweiten, könnte es auch anders kommen, als es dein Kopfkino gerade anspielt

03.11.2023 16:22 • x 2 #39


G
Wer das Zeug einkauft?
Das kauft sie sich meistens selbst. Wenn ich jetzt wie nachher eh am Lidl vorbei fahre, dann rufe ich an und frage ob wir noch was brauchen. Und wenn dann ne Flasche Wein dabei wäre, dann würde ich diese auch mitnehmen, sonst setzt die sich womöglich noch angetrunken ins Auto.

Hierzu kürzlich. Ich sehe auf dem Kassenbon eine Flasche Wodk@. Ich finde aber im ganzen Haushalt die Flasche nicht. Ich frag sie wo die Flasche ist. Sie meinte sie hätte sie vor mir versteckt, damit ich nicht wieder anfange zu trinken. Da hab ich fast lachen müssen. Ich hab dann gesagt wenn ich was trinken möchte, dann fahr ich halt wenn alles zu ist zur Tanke.

Ich stecke da echt in einer Zwickmühle. Auf der einen Seite möchte ich meine Familie nicht verlieren, also akzeptiere ich ihr Verhalten wenn sie getrunken hat um es nicht noch schlimmer zu machen. Auf der anderen Seite kotzt mich aber das Trinkverhalten und das daraus resultierende Verhalten und ihre Uneinsichtigkeit an. Aber wer bin ich, der ihr einen Ratschlag geben kann. Ich bin ja erst seit 8 Wochen von dem Alk. weg, was ein Witz ist, wenn ich an die Vergangenheit denke. Ja, und mir geht es abgesehen von der Belastung zuhause, auch kurzweilig, wenn die Gefühle mal nicht so schmerzhaft sind, auch besser ohne den Alk.. Ich merke das jetzt schon. Die Wahrnehmung meiner Umgebung fühlt sich viel besser an. Auch im Kopf werde ich klarer, kann mich extrem gut auf die Probleme konzentrieren . Bestimmt könnte ich schlafen wie ein Baby, wenn halt die anderen Themen nicht wären. Ich sollte vielleicht Kante zeigen. Einfach nicht mehr ansprechen sobald sie getrunken hat. Mein Ding durchziehen. Kommen hallo, gehen tschüss. Letztendlich begründet sie ja die räumliche Trennung, dass sie ihre Ruhe braucht. Ich könnte heute Abend ins FitnessStudio gehen, aber ich weiß ich bekomm den Popo nicht hoch. Gefühlsmäßig habe ich da so eine Abhängigkeit, ganz furchtbar. Vielleicht muss ich mich ein paar Mal zwingen. Aber irgendwie habe ich kein Sprit im Tank, ich bekomme ja im Büro kaum was geregelt. Was mich noch nervöser werden lässt, weil ich dann ein schlechtes Gewissen habe, weil ich nicht produktiv genug war.

Jep, eben kam der Anruf, eine Flasche Wein bitte!

Wünsche Euch allen ein schönes Wochenende und vielen Dank für Eure Unterstützung.

03.11.2023 17:05 • x 4 #40


B
@Goldfield Du bist nicht für das Trinkverhalten deiner Frau verantwortlich. Solange sie keine Einsicht hat und ihr Leben ändern will, hast du keine Chance. Und auch dann ist es an ihr, sich Hilfe zu suchen. Du kannst nicht für sie aufhören zu trinken!

Allerdings kannst du anfangen, dein Leben zu gestalten.
Zitat von Goldfield:
Ich könnte heute Abend ins FitnessStudio gehen, aber ich weiß ich bekomm den Popo nicht hoch.

Daran solltest du arbeiten. Dich aufraffen. Du hast sicher jetzt mehr freie Zeit, die Stunden, die du früher mit deiner Frau und den Weinflaschen verbracht hast, wollen sinnvoll gefüllt werden.
Zitat von Goldfield:
Vielleicht hat mir hierzu jemand einen guten Tipp.

Neue Rituale. Einen langen Abendspaziergang machen, zur eigenen Belohnung einen schönen Abend-/Nacht-Kräutertee. Wenn du nicht gut schlafen kannst, mit Baldrian, Hopfen, Lavendel, alles, was zur Beruhigung beiträgt. Vielleicht magst du dir ein neues Hobby zulegen, was interessiert dich, wie schaut es mit einem sozialen Umfeld aus, bist du ehrenamtlich aktiv?
Zitat von Goldfield:
Mein Ding durchziehen.

Fang zumindest an, dir ein Leben 2.0 aufzubauen. Für dich. Vielleicht zieht deine Frau nach. Vielleicht auch nicht.

Zitat von Brightness2:
Alk. vererbt sich.

Zitat von Goldfield:
Ihr Vater war selbst Alk., ist aber seit 30 Jahren trocken.

Nochmal als Erinnerung. Gerade im Hinblick auf eure Tochter. Auch wenn du darauf nicht eingehen willst. Ist sie in der Angehörigen-Beratung? Es gibt auch spezialisierte Beratungen für Kinder und Jugendliche Alk. Eltern. Wenn es jetzt schon entlastend für sie ist, dass wenigstens der Papa nicht mehr trinkt, wird in ihr ein ziemlich hoher Leidensdruck wegen der kranken Mama gären. Und das Lügen und Verschweigen der Probleme aus Scham und Angst vor
den Reaktionen ist auch in eurer Familie nach deinen Aussagen ganz deutlich. Eure Tochter ist Teil davon. Gezwungenermaßen.
Zitat:
Ihr Vater war selbst Alk., ist aber seit 30 Jahren trocken.

Was macht dieser Satz mit dir? Im Hinblick auf eure Tochter? Im Hinblick auf professionelle Hilfe für sie?

03.11.2023 17:36 • x 3 #41


MissGeschick
Hallo,

ich bin die Tochter einer Alk.. Auch wenn deine Frau nicht „rumtorkelt“ ist das was da bei euch zuhause passiert prägend und traumatisierend für eure Tochter. Und so ein Gehirn, selbst ein schlaues (meine Mutter war Ärztin und Konzert-Pianistin) macht diesen Konsum nicht unbeschadet mit. Ich habe mich seit ich 20 war um meine trinkende Mutter kümmern müssen. Das steht eurem Kind nun auch bevor. Jetzt seh ich sie qualvoll sterben an einem Pankreas Karzinom. Was laut der Ärzte „jeder irgendwann bekommt, der täglich trinkt, falls er bis dahin lebt“. Etwas schlimmeres habe ich noch nie erlebt. Du solltest dringend begreifen, dass deine Frau sich gerade umbringt. Und eure Tochter mit hoher Wahrscheinlichkeit auch süchtig wird. Ich bin es nicht. Aber ich muss mein Leben lang wahnsinnig aufpassen. Ich habe die Sucht im Blut und muss permanent kämpfen und Strategien erlernen, wie ich mit meinen Gefühlen besser umgehen kann. Es ist ein ganz schöner Beton Klotz am Bein eines Kindes, trinkende Eltern zu erleben.

03.11.2023 20:44 • x 7 #42


B
Zitat von MissGeschick:
Hallo, ich bin die Tochter einer Alk.. Auch wenn deine Frau nicht „rumtorkelt“ ist das was da bei euch zuhause passiert prägend und traumatisierend für eure Tochter. Und so ein Gehirn, selbst ein schlaues (meine Mutter war Ärztin und Konzert-Pianistin) macht diesen Konsum nicht unbeschadet mit. Ich ...

Danke für deinen ehrlichen Erfahrungsbericht! Ich wünsche dir ganz viel Kraft, auch mit deiner Ambivalenz fertig zu werden und deinen Frieden zu schließen

03.11.2023 22:16 • x 2 #43


MissGeschick
[url=/post3400428.html#p3400428]Zitat von Brightness2[/url]
Danke für deinen ehrlichen Erfahrungsbericht! Ich wünsche dir ganz viel Kraft, auch mit deiner Ambivalenz fertig zu werden und deinen Frieden zu ...
Danke dir! Ich habe es trotz allem geschafft, sie wahnsinnig zu lieben und durch dick und dünn zu begleiten. Ich hatte das große Glück, dass sie nüchtern die absolut coolste Mutter der Welt war. Sie hat mir also gerade noch rechtzeitig beigebracht, was lieben bedeutet, bevor sie es brauchte. Ich hatte eine tolle Kindheit. Und ich kann auch meine Kinder lieben wie bekloppt und ihnen eine Mutter sein. Das habe ich zum Glück von ihr geschenkt bekommen, bevor der Sauvignon das Ruder übernommen hat. Nur die Jugend war für den Eimer. Hier geht das ganze viel früher bergab und es wird nicht lange so bleiben. Deshalb war es mir wichtig. Trinkende Eltern sind eine UNFASSBARE Bürde. Und ja, ich bin hier sonst nicht so offen. Aber wenn jemand schreibt er würde wohl noch ein „Weinchen“ mitnehmen, beim Einkaufen. Dann fühl ich das arme Kind. Und fühle wieder wie verwirrend und verstörend die verschiedenen Gesichter des Suffs für Kinder sind, die Rausch nicht kennen. Und alles auf sich beziehen. Da muss ich leider was sagen. Ich danke dir, dass du das wertschätzt.

03.11.2023 22:34 • x 4 #44


H
Lieber TE,s

das Problem ist tatsächlich der Alk.. Alk. ist eine systemische Erkrankung, die auf alle Bereiche einwirkt. Familie, Firma, Führerschein, die drei F's nennt man das gemeinhin.

Es geht nicht um die Menge des Stoffs, sonder darum, ob der Konsum Probleme verursacht, und das ist hier der Fall.

Anlaufstellen wurden bereits genannt: Arzt, Suchtberatung, Selbsthilfe.

Richtig ist, das kann man nur für sich selber tun, man kann niemand anderen trockenreden.

Regel Nr. 1: Der Alk. muss komplett aus dem Haus. Wenn das in der Partnerschaft nicht gelingt, muss eine räumliche Trennung her.

Typische Beschwichtigungsmethoden:

- es ist nicht soviel.
- es ist noch nicht so schlimm.
- ich hab das im Griff
- ich trinke nur, wenn es mir schlecht geht
- ich trinke nur, wenn es mir gut geht
- mein Umfeld leidet jetzt nicht wirklich

To be continued.

Alles Gute!

04.11.2023 04:16 • x 7 #45


A


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