Frau mit Kind sich von mir getrennt, bin völlig am Ende

Guten Tag,

ich weiß leider nicht wem ich meinen Kummer mitteilen soll, deshalb versuche ich es hier im Forum.

Meine Frau und Ich haben eine Tochter die wird in diesem Sommer 4 Jahre alt. Meine Tochter ist mein ein und alles, ich verbringe jede freie Sekunde mit ihr.

Nun hat sich meine Frau nach 12 Jahren Beziehung von mir getrennt, der Hauptgrund sind viele kleine Probleme die sich aufgestaut haben ein Auseinanderleben, und kleinere Konflikte vor allem zwischen mir und ihren Eltern.

Seit mir meine Frau das Beziehungsende verkündet hat ist für mich eine Welt zusammen gebrochen, ich habe riesen Angst davor das sich meine Tochter von mir entfremdet. Sie ist wie gesagt das wichtigste in meinem Leben und wir haben eine sehr starke Verbindung.

Jeden Tag bin ich nur am weinen, ich sehe keine schönen Dinge mehr ( außer ich verbringe den Tag mit meiner Tochter ) , habe keine Freunde in der Nähe ( und die die ich habe , haben eine eigene Familie und daher sogut wie keine Zeit ). Habe Homeoffice, komme wenig unter Menschen. Mein Tag besteht aus Leid und Trauer , ich weiß nicht wie ich weiter machen soll. Habe sogar an Selbstmord gedacht , aber ich will für meine Tochter stark sein. Ich habe keine Ahnung wie ich aus diesem Loch herauskommen soll, ich sehe keinen Ausweg.

Ich habe wie gesagt große Angst davor das meine Tochter auch langsam sich von mir Entwöhnt und irgendwann der Satz kommt wenn ich sie abholen möchte Papa ich möchte aber nicht mit . Ich bin den ganzen Tag nur in negativen Gedanken, habe auf gar nichts Lust.

Michael, ich kann Dir eines sagen: Niemals wird sich Deine Tochter von Dir entfremden, wenn DU am Umgang mit ihr interessiert bist. Und das bist Du. Das ist die einzige Voraussetzung! Das meine ich ehrlich. Sie liebt ihren Papa, da bin ich mir zu 100% sicher.

Ich bin in der Situation seit 5 Jahren und jedes Mal hat meine Kleine ein Strahlen im Gesicht, wenn ich vor der Tür stehe. Das wird auch bei Dir so sein!

Hey Michael.......
Deine Trauer kann ich gut verstehen.
Ich war auch, in so einem Loch.
Aber es geht vorbei, ganz sicher!

Zitat von Michael36:

Papa ich möchte aber nicht mit

Ich glaube, Kinder möchten nicht mit, weil es bei Papa, zu blöd ist.
Meine Kids sagen, dass er sich immer, mit der neuen Frau streitet.
Da hätte ich natürlich auch keine Lust, wenn sonst immer nur die Mama, mal was sagt.
Manchmal können sie auch mich nicht mehr sehen und freuen sich auf ihren Papa.
Wirst sehen, alles wird sich einspielen.
Mach dir nicht noch darüber Gedanken.

Ich stimme @RyanG vollkommen zu. Bei mir wars genauso. Schau dass du soviel Betreuungszeit wie möglich kriegen kannst. Im Idealfall 50:50.

Ich hab meine Arbeitszeiten angepasst und bin mit meiner Exfrau zum Notar und hab eine Trennungsvereinbarung aufsetzen lassen wo alles genau geregelt wurde. Die beste Entscheidung meines Lebens.

Ich sehe meinen Sohn und meinen stiefsohn jeden Montag und Dienstag sowie jedes zweite Wochenende von Freitag bis Sonntag. Von Entfremdung keine Spur. Die Jungs haben sich schnell auf die Situation eingestellt und freuen sich immer auf die Zeit bei mir.

Also Kopf nicht hängen lassen, planen und umsetzen. Is mir in der akuten Trennungssituation auch unfassbar schwer gefallen aber im Nachhinein war es das Beste was ich machen konnte.

Kinder lieben ihre Eltern, egal wie die zu ihnen sind.
Achte auf einen positiven Umgang mit der Mutter damit ihr entspannt miteinander umgehen könnt.

@Michael36
Hallo Michael. Ich kenne deine Verzweiflung. Ich bin in einer ähnlichen Situation. Frau überraschend weg.

Das Loch und die Verzweiflung ist schlimm, aber es wird mir der Zeit immer besser. Ich habe nun auch schon gute Phasen am Tag und komme aus meiner Wohnung raus und sitze nicht mehr nur im Zimmer.

Und das Thema Kinder. Meine beiden Zwerge (5+8) kommen gut damit klar und freuen sich immer wenn ich komme. Aktuell sehe ich sie alle 14 Tage und 1x die Woche.
Am Anfang habe ich es auch gedacht, dass Sie mir entfremdet, besonders mein Sohn. Aber es läuft jetzt super und wir haben tolle Wochenenden.

Also ich weiß wie es ist. Kopf hoch.
Schreibe hier und spreche mit Leuten. Ich habe nach der Trennung auch mit unbekannten Leuten telefoniert und es tat gut.

Also Kopf hoch, auch wenn es schwer fällt.

Danke für die schönen Worte das muntert mich wirklich etwas auf. Meine Tochter ist letzte Woche nach 2 Wochen Urlaub mit der Mutter wiedergekommen und hat sich dann auch echt gefreut mich wiederzusehen, sowas tut natürlich gut.

Weniger gut ist das Verhalten der Mutter, da wir eigentlich ausgemacht hatten das jeder maximal 1 Woche alleine mit ihr wegfahren kann, solange sie noch so jung ist. Wir verstehen uns eigentlich noch sehr gut, es ist auch nix dramatisches Vorgefallen zwischen uns, aber so Aktionen gehen meiner Meinung nach gar nicht und stoßen dann auch bei mir unangenehm auf. Ich lasse eh schon viel zu, weil ich die eigentlich gute Umgangsart zwischen uns nicht kaputt machen will, allerdings will ich mir auch nicht alles gefallen lassen, da fällt es mir manchmal schwer konsequent zu sein.

Ich liege halt oft Abends im Bett und finde es so unfassbar traurig nicht nur für mich auch für meine Tochter, sie denkt zwar immer wenn ich weg bin , dass ich Arbeite und das macht es etwas erträglicher, aber grade bevor ich ausgezogen bin hat sie einmal mein Kissen auf der Couch gesehen und gesagt Papa guckmal dein Kissen, dass muss doch im Bett neben Mama liegen sowas hat mir natürlich dann wieder das Herz zerissen.

@Michael36
Ja ich weiß was du meinst. Ich versuche auch aufgrund meiner Kinder ein gutes Verhältnis zu meiner NF zu haben und bin in einigen Punkten auch zu weich.
Obwohl Sie die Ehe ohne eine Chance für die Familie oder mich beendet hat.

Aber das gleiche Problem habe ich mit meinem Sohn. Am meinen Wochenenden fragt mein Sohn mich auch immer, ob wir was zu viert machen können. Das zerreißt mir auch immer das Herz, wenn ich sagen muss, dass dieses nicht mehr passieren wird.

Das sind dann Momente wo ich einfach nur weinen könnte, da er leider nicht in den Genuss kommt, solche Momente wieder zu erleben.
Dann muss du versuchen, das beste aus der Situation zu machen. So schwer es auch ist.

Zitat von unbel Leberwurst:

Mir fällt auf, dass du dich vielleicht zu sehr auf das Kind fixiert hast. Was war denn mit der Beziehung zu deiner Exfrau? Paarzeit? Hobbies? Freunde?

Ja das stimmt, viel Paarzeit hatten wir nicht mehr zusammen. Was auch zum Bruch schlussendlich geführt hat.

Allgemein bin ich sehr auf meine Tochter fixiert, was mir alles natürlich umso schwerer macht. Hobbies habe ich außer etwas Sport nix großartiges und alle Freunde sind wie gesagt grade ebenfalls in den Anfangsjahren mit Kindern und daher auch dort recht wenig Kontakt.

Ich bin ziemlich alleine und auch furchtbar einsam, weswegen auch alle Gedanken sich jederzeit um meine Tochter drehen. Aktuell interpretiere ich selbst immer das Verhalten meiner Tochter das sie ja nix negatives mir gegenüber zeigt oder mal lieber zu jemand anderem will. Natürlich macht es mir zu schaffen wenn sie so gerne mit den Schwiegereltern spielt, diese Gedanken möchte ich aber gar nicht haben, im Gegenteil ich sollte mich ja eher darüber freuen das sie ihre Oma und Opa so mag. Dennoch da diese sich mir gegenüber nicht gut verhalten haben, fällt es mir unfassbar schwer.

Wäre denn Deine NochFrau offen für einen großzügigen Umgang? Bzw. kannst Du die Kleine auch mal flexibel nehmen? Liesse sich da nicht ne Lösung finden, dass Du die Kleine möglichst oft nimmst?

Falls Du Sorge hast, dass das in der Zukunft mit dem Umgang schwierig werden könnte und Du im Dialog mit Deiner Frau nichts erreicht, hilft das Jugendamt weiter. Da kann man auchbverbindliche Umgangszeiten regeln, damit Du und auch Deine Kleine da ein Gerüst haben, das fix ist.

Was Du völlig unterschätzt ist die bedingungslose Liebe Deiner Kleinen zu Dir. Die kriegt niemand tot. Du müsstest selbst schon fast abartige Dinge tun, wenn sich das ändern soll. Weder Deine Frau, noch die Schwiegereltern könnten das schaffen. Und ich gehe mal davon aus, dass denen auch nicht dran gelegen wäre.

Auch dass Du nicht mehr im gemeinsamen Haushalt wohnen wirst, ist irrelevant. Das einzig wichtige ist, dass Deine Tochter Deine Liebe spürt.

Entspann Dich also. Solange keiner versucht, das Verhältnis zwischen Euch beiden zu stören, hast Du kein Problem.

Zitat von Michael36:

Ich bin ziemlich alleine und auch furchtbar einsam, weswegen auch alle Gedanken sich jederzeit um meine Tochter drehen.

Alleine sein, heißt nicht, einsam zu sein. Alleine bin ich supergerne, ich brauche das sogar. Deswegen bin ich aber nicht einsam. Ich habe auch keinen großen Freundeskreis, ebenfalls mit Absicht.

Hast Du viel Freizeit und weißt im Moment nicht, wie Du sie füllen sollst? Oder warum fühlst Du Dich einsam? An dem Umstand lässt sich etwas ändern. Hast Du Hobbies?

Das wird er lernen und bei der nächsten Dame anwenden hoffentlich. Hobby suchen, ausleben. Tochter viel sehen und fürs Hobby begeistern. Mach dein Ding und alles kommt wie von allein.

@Michael36
Die vaterrolle wird bereichernd für deine kleine sein.
Geh mit ihr zum kinderturnen, nehme sie mit auf den spielplatz, geh in die bücherei. Ihr habt eine menge quality time.
Es ist schwer als alleinerziehende. Der alltag ist einfach schwer. Du kannst das auf deine art ergänzen.
Auch wenn du sie nicht jeden tag siehst, bist du ein wichtiger bestandteil.

Verzage nicht. Es wird auch deine frau entlasten, wenn das andere elternteil sich einbringt.
Mache bitte konkrete vorschläge deiner frau und stimme dich mit ihr ab, welche festen termine du übernimmst.

Ich habe einen elternteil durch selbstmord verloren. Bitte lass dir in akutphasen helfen und lass dich notfalls einweisen.
Alles liebe.

Zitat von RyanG:

ist die bedingungslose Liebe Deiner Kleinen zu Dir. Die kriegt niemand tot. Du müsstest selbst schon fast abartige Dinge tun, wenn sich das ändern soll.

So ist es...