Zitat von silberpfeil: Als ich dann zuhause wieder ankam, hab ich gesehen, dass sie mir einen halben Roman geschrieben hat, in dem steht wie sehr sie mich vermisst, das alles bereut und mich liebt und sie das durch diese Trennung noch mehr gemerkt hat.
Du solltest Dich wirklich mal tiefer mit Bindungsängsten beschäftigen, damit Du nicht weiterhin der Hampelmann vom Dienst bist. Es ist ganz typisch für aktive Bindungsvermeider. Auf einmal sind sie weg. Wenn sie dann die Früchte des selbst gewählten Alleinseins spüren, merken sie, dass sie ja doch sehr einsam sind. Und ab diesem Zeitpunkt bist Du wieder interessant. Ihr fällt ein, dass ihr es ja doch sehr schön miteinander hattet und dass sie Dich vermisst.Rhabarber, Rhabarber und wieder von vorne.
Du verstehst überhaupt nichts, denn Du bist wie ausgeliefert. Checkst nichts und hast trotz Deiner Erfahrungen mit ihr immer noch nicht kapiert, dass sie jetzt nur wieder andockt, damit sie sich nicht alleine fühlt. Dann kriecht sie wieder an, säuselt von Liebe und Du bist wieder grandios angefüttert. Gott sei Dank, sie denkt an mich, ich bin nicht abgeschrieben. Eine vorübergehende Phase.
Ja, genau. Eine vorübergehende Phase zu Deinen Ungunsten. Juhu und Jippi, sie ist wieder da und webt Dich wieder in ihrem Spinnnennetz ein.
Und dann kommt wieder die Phase, dass es ihr zu eng wird. Und dann ist sie wieder fort. Und Du wieder da, wo Du jetzt bist.
Du bist absolut abhängig und Du musst in den Entzug. Der Entzug ist hart, dauert, schmerzt und es überkommen Dich wellenartig wieder Sehnsuchtsanfälle und Seelenschmerzen.
Du begreifst nicht oder bist noch so verblendet, dass Du nicht erkennst, wie sie vorgeht. Sie lebt ihre jeweiligen Gefühlslagen aus und das geht nur zu Deinen Lasten.
Sie sagt, Hüh und Du springst. Erleichtert und mit Glückserwartungen. Dann stellt sie Dich wieder in den Stall und kümmert sich nicht weiter um Dich. Denn sie ist wieder auf dem Egotrip.
Bis sie wieder ankommt. Wie lange willst Du das noch mitmachen, wie lange Dich degradieren lassen zur Verfügungsmasse ohne eigenen Willen?
Du spielst das Spiel seit Jahren mit und wie es Dir damit geht, ist ihr sch...egal. Und Du schaffst es nicht, dass Du diese Frau endlich mal ins Abseits stellst, weil Du Dir zu schade dafür bist, Dich weiterhin benützen zu lassen.
Ist doch kein Wunder, dass sie Null Achtung vor Dir hat! Da ist nicht viel mit Liebe und Zuwendung. Die kriegst Du dann, wenn sie gerade mal wieder in Stimmung dafür ist. Und dann wirst Du wieder abgestellt, weil sie ihre Freiheitsgelüste ausleben muss.
Du bist das brave Schaf, das sich vom Hütehund immer wieder beißen lässt.
Da ist Dir auch nicht zu helfen, denn jeder schaufelt sich auch sein eigenes Grab.
Wann wirst Du diesem Irrsinn ein Ende bereiten?
Es wäre so einfach. Absolute Kontaktsperre, nicht auf sie reagieren und Dir endlich mal das zugestehen,was Du aufgegeben hast. Deine innere Freiheit. Die ist meilenweit entfernt. Falls Du sie jemals hattest, hat sie sie kaputt gemacht, weil Du es zugelassen hast.
Durch den Entzug gehen und das solange, bis Du nichts mehr fühlst, wenn Du an sie denkst. Höchstens noch Erleichterung, dass Du es geschafft hast.
Ich war so weit wie Du. Eine Beziehung aus Nähe und Distanz im Wechsel. Ich fühlte , dass ich mich in etwas Ungesundes verheddert hatte, rausgekommen wäre ich nicht. Zu schwach dafür, zu wenig selbstbestimmt. Stattdessen abhängig von diesem Affen, dem ich längst nichts mehr wert war.
Und dann trennte er sich und ich wusste, das ist jetzt endgültig. Der Entzug dauerte Wochen, Monate, eineinhalb Jahre. Natürlich wurde es im Lauf der Zeit besser, denn durch Kontaktabbruch kapiert die Seele irgendwann, dass es ihn nicht mehr gibt. Aber dazwischen kamen natürlich wieder so Phasen. War ich denn gar nichts wert gewesen? Ja, das war so. Ich war es nicht wert dass er blieb.
Der elende Schuft, der Verräter, der mich immer wieder ins Abseits gestellt hatte und mich hingehalten hatte mit vernebelten Aussagen!
Nun, diese Phasen vergehen. Man muss sie halt durchhalten und sich selbst stärken. Und mit der Zeit wurde es besser.
Fast zwei Jahre nach der Trennung sah ich ihn wieder. Auf einem Kongress. Und es zog mich momentan wieder ins Loch der Trauer. Ich fühlte Herzrasen, Magendrücken, bekam feuchte Hände und war innerlich panisch. Ihn zu sehen war schlimm, denn es hatte mich völlig berührt, obwohl ich mich darauf eingerichtet hatte. Aber als es dann passierte, in einem unvorhergesehenen Moment, spielte mein Körper verrückt. Ich wollte nur noch weg und konnte nicht, denn das wäre aufgefalllen. Also hielt ich durch und dann verschwand er wieder.
Ich dachte mir verstört, dass ich immer noch so stark auf ihn reagierte.
Aber es wurde besser im Lauf der Zeit. Irgendwann gewann ich meine Souveränität wieder zurück und wenn ich ihn sah, bemerkte ich ihn, grüßte ihn und ging meiner Wege. Wir wechselten keine persönlichen Worte mehr und das braucht es auch nicht.
Wenn ich ihn heute sehe - es wird in Kürze so weit sein, denn da ist nach Corona wieder der Kongress - berührt er mich nicht mehr. Ich frage mich höchstens, was ich jemals an diesem völlig konturlosen, nicht haltbaren und innerlich doch schwachen Mann jemals fand. Mit so was gebe ich mich heute nicht mehr ab.
Das wäre auch das Beste für Dich. Du musst da raus, aber das musst Du selbst tun. Ansonsten marschierst Du sehenden Auges wieder auf die Schlachtbank.
d