Update:
ich bin gestern zum Campingplatz gefahren. Als ich auf den Platz kam, waren gerade sie und mein Kumpel dabei, die Tür mit dem neuen Schloss wieder einzusetzen. Sie war überrascht, dass ich auf einmal dort auftauchte.
Ich habe beide freundlich begrüßt und wir haben zu dritt kurzen Smalltalk gehalten. Mein Kumpel ist dann gegangen.
Wir haben uns dann über sechs Stunden über uns, über mich, über sie, über unsere Beziehung unterhalten. Ich habe ihr erklärt, was ich in den letzten 2 Wochen gemacht habe. Täglich schwimmen, um den Ausgleich zu finden. Habe ihr von Veränderungen berichtet. Ich habe ihr erklärt, dass ich vieles durchdacht und reflektiert habe, um nicht erneut solche Fehler oder emotionalen Ausbrüche zu erleben. Wir haben über das Wochenende gesprochen, wo es geknallt hatte. Dies war für sie der Auslöser und der Tag, an dem sie gesagt hatte, ok - dann eben nicht mehr.
Sie hat die Woche danach sehr darunter gelitten, tiefen Schmerz empfunden, auch Wut gehabt. Erst letzte Woche hat sie angefangen zu realisieren, was passiert ist und was ihre Gefühle ihr sagen. Sie kann es derzeit nicht sagen, aber sie hätte sich nächste Woche bei mir gemeldet, um mir mitzuteilen, dass sie nicht mehr kann.
Nun haben wir in den Stunden, wir saßen bis 1 Uhr nachts, über unsere drei Jahre gesprochen. Wir haben über viel positive Erlebnisse geredet, aber auch, dass wir uns als Paar einfach schlichtweg vergessen haben und nur noch funktioniert haben. Wir hatten keine Zeit für uns. Wir sprachen auch darüber, dass seit Anfang des Jahres wir nicht weiter gewachsen sind, sondern dass wir angefangen haben, seither nebeneinander her zu leben.
Sie fühlt sich derzeit gekränkt, sehr verletzt und hatte auch Angst, mir über den Weg zu laufen, da ich in dem Streitgespräch wohl einen sehr horrormäßigen Blick drauf gehabt haben muss. Ihr sitzt der Nachmittag derart in den Knochen, wo wir gestritten haben und ich ihr mit dem Aus gedroht habe. Sie selbst hätte sich niemals trennen wollen. Ich habe ihr gesagt, dass ich dieses auch nie wolle und im Affekt leider damit gedroht hatte. Sie hat immer an das Gute geglaubt und gehofft, dass wir uns wieder einkriegen. Aber der Streit hat dann doch für die Kehrtwende gesorgt.
Zu Netflix: sie wollte was gucken, hat aber ihren Account auf mich, ihre Schwester u.v.m. verteilt. Und jeden Abend wollte sie was gucken und es ging nicht. Da hat sie salopp alle rausgechmissen.
Zu Tinder: es war Langeweile, um sich in einen Schnack mal abzulenken.
Telefonnummer: ist wieder frei
Facebook: sind wieder befreundet
Zum Campingplatz: ich kann dort jederzeit hinfahren, soll ihr aber vorher eine Info geben, dass ich dort bin.
Wir haben uns auf eine Beziehungspause geeinigt. Wir können nicht an einem Abend sagen, schnipp mit dem Finger und schon ist es wieder wie früher. Sie möchte da noch in sich gehen, möchte Zeit alleine haben, möchte ihren Kopf frei haben.
Sie hat mir klar aufgezeigt, was sie an mir vermisst: die Leichtigkeit, das Verschmitzte im Gesicht, und mein Lächeln. Dies wäre seit Anfang des Jahres zurück gegangen und ich hatte nur noch den Blick auf meine Ängste und Sorgen aus meinem Alltag. Sie hat sich dabei völlig übersehen gefühlt. Sie ist momentan an einem Punkt, wie sie in einer Metapher sagt:
das Pflänzchen in meinem Herzen ist über 2 Jahre gewachsen. Nur habe ich ihr seit über einem halben Jahr das Wasser entzogen, welches das Pflänzchen braucht, um weiter wachsen und gedeihen zu können. Mit dem Wasser habe ich nur mein eigenen Durst gestillt. Nun hängt der Kopf der Pflanze herunter und scheint tot zu sein.
Vieles, was wir in den Stunden besprochen haben, ging natürlich um Dinge aus der Vergangenheit. Wir haben festgestellt, dass viele Dinge falsch kommuniziert wurden und sie Dinge anders verstanden hat, als ich sie geschrieben hatte. Hier haben sich dann so einige Unstimmigkeiten oder Grübeleien über den anderen aufgeklärt, die sonst weiterhin so unaufgearbeitet im Dunklen geblieben wären.
Sie meint, sagen kann ich jetzt viel, was ich ändern möchte. Es kommt aufs Handeln drauf an. Dazu wollen wir ein paar Wochen Zeit nehmen und schauen, ob wir es noch probieren möchten.
Sie hat mir auch gesagt, dass mein Problem nicht in der Bewältigung der gerichtlichen Sachen lag oder Beruf oder Kind oder sonstwas. Sondern einzig und allein an mir. Ich müsse das für mich klären. Sie sprach hier von uns betreffenden verschiedenen Mind Sets. Und zwar so, einfach den Spruch frei zu realisieren: ist nicht meine Angelegenheit.
Zum Campingplatz habe ich ihr gesagt, dass ich es eigentlich ungern aufgeben wollen würde. Wir haben hier über einige Pläne und Vorhaben gesprochen, wie man was schöner gestalten könne. Ich bot ihr meine Hilfe an, wenn sie sie brauche.
Den Kindern erzählen wir bislang nichts von unserer Krise. Wir haben uns für eine Beziehungspause entschieden und uns auch darauf geeinigt und verständigt.
Geschlafen habe ich dort mit im Wohnwagen, allerdings in der anderen Schlafecke.
Heute morgen haben wir zusammen noch weiter gequatscht und einen Kaffee zusammen getrunken.
Ich habe dann auch mit meinem Kumpel unter vier Augen gesprochen und mich für mein Fehlverhalten entschuldigt. Er hat mir dann berichtet, dass er es schade finden würde mit uns. Aber vielleicht wäre es die richtige Entscheidung. Er wüsse es nicht.
Währenddessen war meine Herzdame bei der Freundin meines Kumpels und hat auch aus dem gestrigen Gespräch berichtet. Dort sagte man dann zu ihr, als ich kurz nachfragte, wie das Gespräch war: Du bist ein Gutmensch.
Für den Rest des Wochenendes wollte sie auf dem CP alleine sein, bat mich auch darum. Ich bin dann mittags wieder heim gefahren.
06.08.2022 13:15 •
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