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Frau kann sich nicht entscheiden Familie vs Affäre

MissLilly
Zitat von Tristan46:
Ich muss sofort mit dem Pick-Me-Dance aufhören!




Ganz genau SO sieht es aus! Ich gratuliere dir aufrichtig zu dieser Erkenntnis und wünsche dir noch mehr gutes Gelingen dabei

21.06.2024 11:06 • x 5 #886


B
Nachdem ich erst nachschlagen müsste, Jupp. Kann man tun, um überhaupt einen Einstieg zu finden aber irgendwann sollte das ganze auf solide Füße gestellt werden mit gleichberechtigter Macht.

21.06.2024 11:21 • #887


A


Frau kann sich nicht entscheiden Familie vs Affäre

x 3


Bücherfreundin
Da wir gerade bei Buchempfehlungen sind... kennt jemand ein gutes Buch zum Thema Kommunikation in der Partnerschaft?

21.06.2024 11:23 • #888


MissLilly
Anbei ein kleiner Auszug aus Tracy Schorn's Blogg zu diesem ganzen Thema

Eine der häufigsten mentalen Manipulationen, die betrogene Menschen erleben, nachdem sie eine geheime Affäre entdeckt haben, ist die Erwartung, dass sie sich stärker bemühen werden, den Verräter zurückzugewinnen.
Diese Erwartung kann direkt von der Person kommen, die betrügt – „Ich habe dich betrogen, weil du mich als Partner nicht befriedigst (S., im Leben, in Haushaltsangelegenheiten usw.) – wie willst du dich also verbessern, um auf dem Laufenden zu bleiben?“ ich an deiner Seite?“ Oder es kann das Ergebnis der Co-Abhängigkeit der betrogenen Person sein – „Was habe ich getan, dass er/sie mich betrogen hat?“ Und wie kann ich ein besserer Partner sein, damit er bei mir bleiben möchte?“ Oft wirken beide Dynamiken gleichzeitig und verstärken sich gegenseitig. Die Person, die betrügt, wälzt diese Verantwortung natürlich gerne auf Sie ab.
Wenn uns schreckliche Dinge passieren, ist es ganz natürlich, dass wir das Gefühl der Kontrolle zurückgewinnen wollen. Es ist zum Beispiel normal, Gedanken zu haben wie: „Oh, wenn ich nur X gemacht hätte, wäre Y nicht passiert.“ Denn wenn es Ihre Schuld wäre, könnten Sie das Geschehene REPARIEREN (Menschen mit koabhängigen Tendenzen lieben es, Dinge zu reparieren). Dann werden Sie diesen unglücklichen Umstand selbst in die Hand nehmen und denken, dass Sie den Ausgang dieser Situation kontrollieren können, indem Sie sich einfach „mehr anstrengen“.
Und das ist aus mehreren Gründen eine schlechte Idee. Erstens sind Sie nicht für den Verrat einer anderen Person verantwortlich. Die Person, die betrügt, ist für das Betrügen verantwortlich, Punkt. Wie man in der Psychotherapie Menschen sagt, die sich selbstzerstörerisch verhalten, und sich dabei auf die 3-C-Regel beruft: „Du hast es nicht VERURSACHT, du kannst es nicht HEILEN und du kannst es nicht KONTROLLIEREN.“
Wenn wir Verrat darüber hinaus als einen „Wettbewerb“ betrachten, den wir zu gewinnen versuchen müssen, wird die Beziehung oder Ehe zu einer Herausforderung, die zwischen der betrogenen Person und dem Liebhaber wieder in Gang gebracht werden muss.

Aber die gewinnende Reaktion besteht darin, das Spiel zu verlassen, weil das Spiel manipuliert ist. Es gibt keinen Preis zu gewinnen. Stattdessen haben die Betrüger ein großes Interesse daran, dass sich die Konkurrenz ewig hinzieht. Er möchte teilnahmslos da sitzen, während Sie sich in dem demütigenden Tanz „Wähle mich!“ abmühen. Dadurch fühlen sie sich kraftvoll, zentral und besonders.
Verrat entsteht direkt aus der Wahrnehmung, ein Recht darauf zu haben. Alles, was Sie tun, wenn Sie unter diesen Umständen versuchen, Ihre Beziehung zu retten, ist, diese Anspruchswahrnehmung zu schüren – das Recht der betrügerischen Person, all IHRE Bemühungen auf SEIN Wohlergehen, SEIN Glück und überhaupt, hey, auszurichten, was Sie nicht bekommen dass du dich immer noch genug anstrengst. Eine gesunde Beziehung basiert auf Gegenseitigkeit. Untreue ist eine toxisch unausgeglichene Situation. Diejenigen, die betrügen, möchten, dass sich das Gleichgewicht zu ihren Gunsten wendet (mehr Aufmerksamkeit, mehr Schmeichelei, mehr S. Beziehungen, mehr materielle Güter), zu ihrem Nachteil. Er will sich dir gegenüber einfach nicht die gleiche Mühe geben und wird sogar schmollen, wenn du ihn darauf hinweist.

21.06.2024 11:38 • x 8 #889


MissLilly
Zitat von Bücherfreundin:
Da wir gerade bei Buchempfehlungen sind... kennt jemand ein gutes Buch zum Thema Kommunikation in der Partnerschaft?

Kommuniziert derjenige (um den es sich dreht) überhaupt oder werden Dauermonologe geführt ?

21.06.2024 11:59 • #890


C
Danke, Tristan und Lilly. Da ist sicher viel Wahres dran - wobei mich schon ein bisschen schockieren würde, wenn professionelle Paartherapie (hatten wir nicht) diese Denke auch häufig übernehmen würde - ist das wirklich so?

Einen Tanz um den Ex habe ich zwar nicht vollführt (zum Glück) - mir war sofort klar, dass die Trennung endgültig ist.

Aber: Immer noch frappierend finde ich tatsächlich, dass in den wenigen Gesprächen, die wir nach der Trennung hatten, immer nur thematisiert wurde, was ich falsch gemacht habe, wirklich ausschließlich. Und natürlich habe ich viel darüber nachgegrübelt (und tue es noch), welche Fehler ich gemacht habe und dass / ob wir vielleicht noch zusammen wären, wenn ich diese vermieden hätte.

21.06.2024 12:07 • x 4 #891


Wurstmopped
Zitat von MissLilly:
Anbei ein kleiner Auszug aus Tracy Schorn's Blogg zu diesem ganzen Thema Eine der häufigsten mentalen Manipulationen, die betrogene ...

Jepp, die irrige Annahme das ein kämpfen um den betrügenden Partner zum Erfolg führen soll, habe ich nie nachvollziehen können.

21.06.2024 12:09 • x 3 #892


Wurstmopped
Zitat von MissLilly:
Verrat entsteht direkt aus der Wahrnehmung, ein Recht darauf zu haben.

Und da macht der Partner halt alles falsch und ich habe somit das Recht.....

21.06.2024 12:11 • #893


S
Zitat von Caecilia:
Was steht denn da zum Thema Paartherapie drin, kannst Du das vielleicht mal in ein paar Sätzen zusammenfassen? Würde mich echt interessieren.


@Caecilia

ist halt alles bezogen auf Betrug und nur auf englisch, aber anbei ein Auszug:

Ergo, “unmet needs” in marriages don’t make people cheat. Unhappiness doesn’t make someone cheat (in fact, most cheaters report they’re perfectly happy.) Two people may be unhappy and have unmet needs — only one of them is conducting a secret life.
A partner may truly suck — there are ethical ways to address that — therapy, hard conversations, and divorce attorneys. So this isn’t a couple problem, it’s an unethical person problem. It’s a dishonesty problem. There is no dual accountability. Yet chumps who go for marriage counseling for infidelity are constantly asked to examine their “role”.

By framing infidelity as a marriage problem, the victim blaming is baked in.
A focus on marital discord (communication styles, unhappiness, S. dissatisfaction, whatever) validates the idea that partners are permitted to harm chumps because they were “unhappy” with them. And that the abuse chumps suffered (exposure to STDs, gaslighting, blameshifting, the agony of betrayal) is proportionate to their faults.

I don’t think that! (Imaginary therapist)

THEN WHY ARE WE TALKING ABOUT IT? Back to point #1 — if you accept infidelity as abuse, then you wouldn’t ask a DV victim to discuss all her annoying habits that led her husband to stub his cigarette butts out on her face. You can disavow cigarette burns all you want, (use your words, not your Marlboros!) but if you earnestly discuss her faults and his dissatisfaction with her, you’re implying causality. She triggered him. She can control him by controlling herself.
If you think having a cigarette stubbed out on your face is worse than being chumped, you’ve never been chumped.
So, you’re saying therapy is hopeless?
It would seem to me, the couple should be on separate therapy tracks. Marriage counseling is the wrong approach to infidelity. Because a victim is not responsible for the rehabilitation of his/her abuser. And the odds are long on character transplants.

21.06.2024 12:11 • x 1 #894


Bücherfreundin
Zitat von MissLilly:
Kommuniziert derjenige (um den es sich dreht) überhaupt oder werden Dauermonologe geführt ?

Kommuniziert eher wenig

21.06.2024 12:15 • #895


Bücherfreundin
Zitat von Caecilia:
Und natürlich habe ich viel darüber nachgegrübelt (und tue es noch), welche Fehler ich gemacht habe und dass / ob wir vielleicht noch zusammen wären, wenn ich diese vermieden hätte

Naja, aber ich hoffe du weißt, dass es nicht nur daran lag, was du angeblich alles falsch gemacht hast in der Beziehung. Für den Zustand einer Beziehung sind meiner Meinung nach immer beide Parteien verantwortlich. Auch wenn einer ganz offensichtlich seinen Anteil daran nicht sehen will (oder kann).

21.06.2024 12:18 • x 3 #896


MissLilly
Zitat von SchlittenEngel:
st halt alles bezogen auf Betrug und nur auf englisch, aber anbei ein Auszug:


Ich habe mir mal erlaubt den Google-Übersetzter zu bemühen


„Ergo: „unerfüllte Bedürfnisse“ in der Ehe führen nicht dazu, dass Menschen betrügen. Unglück bringt jemanden nicht zum Betrügen (tatsächlich berichten die meisten Betrüger, dass sie vollkommen glücklich sind). Zwei Menschen können unglücklich sein und unerfüllte Bedürfnisse haben – nur eines davon Sie führen ein geheimes Leben.
Ein Partner kann wirklich sch. sein – es gibt ethische Möglichkeiten, dagegen vorzugehen – Therapie, harte Gespräche und Scheidungsanwälte. Es handelt sich also nicht um ein Paarproblem, sondern um ein unethisches Personenproblem. Es ist ein Problem der Unehrlichkeit. Es gibt keine doppelte Verantwortung. Doch Trottel, die wegen Untreue eine Eheberatung in Anspruch nehmen, werden ständig gebeten, ihre „Rolle“ zu überprüfen.

Indem Untreue als Eheproblem dargestellt wird, wird die Schuld des Opfers fest verankert.
Ein Fokus auf eheliche Zwietracht (Kommunikationsstile, Unglück, S. Unzufriedenheit, was auch immer) bestätigt die Idee, dass Partnern erlaubt ist, Trotteln Schaden zuzufügen, weil sie mit ihnen „unzufrieden“ waren. Und dass die Misshandlungen, die diese Trottel erlitten haben (Kontakt mit S. übertragbaren Krankheiten, Gaslighting, Schuldzuweisungen, die Qual des Verrats), in einem angemessenen Verhältnis zu ihren Fehlern stehen.

Das glaube ich nicht! (Imaginärer Therapeut)

Warum reden wir dann darüber? Zurück zu Punkt 1: Wenn Sie Untreue als Missbrauch akzeptieren, würden Sie ein DV-Opfer nicht bitten, all seine lästigen Angewohnheiten zu besprechen, die dazu geführt haben, dass sein Mann ihm die Zig. ins Gesicht drückte. Sie können Verbrennungen durch Zig. verleugnen, so viel Sie wollen (verwenden Sie Ihre Worte, nicht Ihre Marlboros!), aber wenn Sie ernsthaft über ihre Fehler und seine Unzufriedenheit mit ihr sprechen, implizieren Sie Kausalität. Sie hat ihn ausgelöst. Sie kann ihn kontrollieren, indem sie sich selbst kontrolliert.
Wenn Sie denken, dass es schlimmer ist, eine Zig. im Gesicht auszudrücken, als übers Ohr gehauen zu werden, dann sind Sie noch nie übers Ohr gehauen worden.
Sie meinen also, eine Therapie sei aussichtslos?
Meiner Meinung nach sollte das Paar getrennte Therapiepfade verfolgen. Eine Eheberatung ist der falsche Ansatz bei Untreue. Weil ein Opfer nicht für die Rehabilitation seines/ihres Täters verantwortlich ist. Und bei Charaktertransplantationen stehen die Chancen gut.“
_________________
Falsch ist falsch, auch wenn es jeder tut. richtig ist richtig, auch wenn es keiner tut.

21.06.2024 12:19 • x 2 #897


S
@Caecilia

Zitat von Caecilia:
wenn professionelle Paartherapie (hatten wir nicht) diese Denke auch häufig übernehmen würde - ist das wirklich so?


ja.

Ich kann aus pers. Erfahrung sagen, dass wir eine Sitzung bei einer PT hatten, nach Bekanntwerden und die Dame meinte, dass wir doch am besten so gar nicht über das Thema sprechen sollen und fing tatsächlich damit an, meinen armen Mann zu fragen, was ihm denn alles so gefehlt hätte. Das war für mich dann die erste und letzte Sitzung.

Wo wir dann später waren und uns mit recht vielen anderen Paaren ausgetauscht haben, habe ich dann gelernt, dass das wohl den meisten so ging und eigentlich fast immer dazu geführt hat, dass der Betrogene hinterher eher noch traumatisierter war.

Dass wir uns nicht falsch verstehen, was beiden gefehlt hat, darüber kann und muss man - später!- natürlich auch reden, aber bestimmt nicht im Akutfall...

Mein 2. Lieblingsbuch tipp btw. not just friends, wird auch hier empfohlen.Sorry auch englisch:-/


.

21.06.2024 12:21 • x 1 #898


ElGatoRojo
Zitat von MissLilly:
Indem Untreue als Eheproblem dargestellt wird, wird die Schuld des Opfers fest verankert.

Ist doch aber bequem für die betrügende Seite: Du hast mich dazu getrieben. So dass sich noch der Betrogene entschuldigen soll. Vermutlich passiert ein Großteil aller Affären trotz gegenteiliger Aussagen schlicht nach dem Bedürfnis nach neuen S.. Da kann die Beziehung noch so gut sein.

21.06.2024 12:25 • x 4 #899


Wurstmopped
Zitat von SchlittenEngel:
Ich kann aus pers. Erfahrung sagen, dass wir eine Sitzung bei einer PT hatten, nach Bekanntwerden und die Dame meinte, dass wir doch am besten so gar nicht über das Thema sprechen sollen und fing tatsächlich damit an, meinen armen Mann zu fragen, was ihm denn alles so gefehlt hätte. Das war für mich dann die erste und letzte Sitzung

Großartig, da fühlt man sich mit seinem erlitten Trauma so richtig ernst genommen.
Wollte die Geld machen oder warum fährt die so einen Ansatz?

21.06.2024 12:26 • x 2 #900


A


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