Frau ist fremdgegangen

Zitat von biblo:

Ich bin mir nicht sicher, ob die Frage im Detail verstanden habe. Sorry.

Kein Problem.
Manche haben ein grösseres Problem mit dem Kopfkino, also was da körperlich gelaufen ist.
Andere eher ein Problem mit dem emotionalen Vertrauensbruch, dass es jemanden gab, der emotional wichtiger war.
Ich denke mir, dass bbei einer Verarbeitung der körperliche Aspekt schneller überschrieben werden kann, also in den Hintergrund rückt als das Emotionale.
Daher die Frage.

Zitat von hahawi:

Manche haben ein grösseres Problem mit dem Kopfkino, also was da körperlich gelaufen ist.
Andere eher ein Problem mit dem emotionalen Vertrauensbruch, dass es jemanden gab, der emotional wichtiger war.

Ok, verstanden. Da würde ich dir zustimmen, wobei ich mich selbst schon noch am Anfang sehe und nicht den Blick von weit oben darauf werfen kann. Insofern fällt die Unterscheidung im Moment immer sehr gering aus. Aber ich denke , du hast Recht. Der Vertrauensbruch bzw. dem was einem der Mensch angetan hat wiegt wohl schwerer.

Zitat von LarsWilhelm:

Wie oft sie intim waren spielt ja eigentlich keine Rolle- entscheidend ist, welche Gefühle herrschen. Halt- mir war noch wichtig, dass sie keinen Ort entweiht haben, der mich mit Ihr verbindet. Das war für mich eine Horrorvorstellung.

Wie oft sie intim waren steht in Verbindung mit den Orten. Es waren ja Fahrstunden, d.h. sie waren unterwegs. Jetzt stell dir vor, ich plane in ferner Zukunft ein Picknick. Die Fragen stehen immer im Raum oder stellen Fettnäpfchen dar, die alles wieder aufwühlen weil ich jetzt die Fragen nicht gestellt habe. Für mich war es wichtig. Du magst das für dich anders definiert haben. Aber auch du hast gewisse Fragen für dich als wichtig definiert. Ich denke, wir handhaben dies unterschiedlich. Vermutlich spaltet sich die Frage eh in zwei Lager. Die einen wollen es wissen und benötigen es für die Verarbeitung und die anderen möchten dies eben nicht. Ich selbst werde erst in ferner Zukunft sagen können ob es mir geholfen hat. Ich muss auf mich selbst vertrauen

Zitat von biblo:

Ok, verstanden. Da würde ich dir zustimmen, wobei ich mich selbst schon noch am Anfang sehe und nicht den Blick von weit oben darauf werfen kann. Insofern fällt die Unterscheidung im Moment immer sehr gering aus. Aber ich denke , du hast Recht. Der Vertrauensbruch bzw. dem was einem der Mensch angetan hat wiegt wohl schwerer.


Wie oft sie intim waren steht in Verbindung mit den Orten. Es waren ja Fahrstunden, d.h. sie waren unterwegs. Jetzt stell dir vor, ich plane in ferner Zukunft ein Picknick. Die Fragen stehen immer im Raum oder stellen Fettnäpfchen dar, die alles wieder aufwühlen weil ich jetzt die Fragen nicht gestellt habe. Für mich war es wichtig. Du magst das für dich anders definiert haben. Aber auch du hast gewisse Fragen für dich als wichtig definiert. Ich denke, wir handhaben dies unterschiedlich. Vermutlich spaltet sich die Frage eh in zwei Lager. Die einen wollen es wissen und benötigen es für die Verarbeitung und die anderen möchten dies eben nicht. Ich selbst werde erst in ferner Zukunft sagen können ob es mir geholfen hat. Ich muss auf mich selbst vertrauen

Ich persönlich habe ja ein Erfahrung und ich hatte lange Kopfkino. Der Vertrauensbruch war an der Stelle leichter zu kitten.
Der Vorteil in meinem Fall war, dass der AM seine Wirkungsstätte auf der anderen Seite des Rheins 50 km Flussab hat und kein eigenes Auto hat. Und während wir eher auf dieser Seite des Rheins unterwegs waren/sind, musste zum Ausleben dre Affäre meine Frau den Rhein queren. Es ist sehr unwahrschenlich jemals einen Ort zu erwischen. Bei Dir ist das natürlich anders. Aber vielleicht nicht alles auf einmal.
Aber mach mal- das muss jeder für sich selber rauskriegen.

Man muss schauen, wie man damit umgeht (Kopfkino).
Manche suchen die Orte auch bewusst auf. Aber das muss jeder für sich entscheiden.
Ich z.B. habe mittlerweile eine Art Phobie bei Hotelzimmern (Kopfkino)

Der Vertrauensbruch wiegt schwer. Aber viiiel wichtiger ist m.M.n
der Umgang des Betrügers danach.
Nur durch absolute Ehrlichkeit (und wenn das nicht stattfindet, merkt der Partner das normalerweise) kann wieder etwas Ähnliches wie Vertrauen entstehen.

...etwas ähnliches wie Vertrauen!
Absolute Ehrlichkeit gibt es in solchen Konstellationen nur selten, warum?
Weil die schonungslose Wahrheit den letzten Funken der Romantik ausblasen würde.
Wie will schon hören wie sehr die Affäre die Lust zum überschäumen gebracht und die Sehnsucht kaum auszuhalten war, wo man sich selbst viele Ehejahre mit eher biederer Kost zufrieden geben musste.
Es ist die Kombi aus maximalen Vertrauensverlust und die Angst vor der absoluten Wahrheit, die viele betrogene verzweifeln lässt, was wenn die Jahre vorher schon der eigentliche Abgesang waren, der Beweis scheint doch so eindeutig!?

Zitat von paulaner:

Manche suchen die Orte auch bewusst auf. Aber das muss jeder für sich entscheiden.

Den Drang die Orte des Geschehens aufzusuchen verspüre ich jetzt nicht.

Zitat von paulaner:

Aber viiiel wichtiger ist m.M.n
der Umgang des Betrügers danach.
Nur durch absolute Ehrlichkeit (und wenn das nicht stattfindet, merkt der Partner das normalerweise) kann wieder etwas Ähnliches wie Vertrauen entstehen.

Ohne die Hilfe und einen klaren Beitrag ihrerseits wird es nicht funktionieren. Aber auch ich muss mitziehen. Dies wurde schon mehrfach beschrieben. An dem Punkt Ehrlichkeit und Aufarbeitung arbeite ich bzw. wir gerade.
Ich kann diesen Weg nur aktiv mitgehen, eine andere Wahl bleibt nicht, wenn es funktionieren soll. Ich weiß nicht ab wann ich sagen kann, dass es geklappt hat. Vermutlich gibt es diesen Punkt nicht. Genauso wie es ihn vorher auch nicht gab. Nur wenn es eben nicht klappen sollte, dann ist dies klar zu benennen.

Zitat von Wurstmopped:

Absolute Ehrlichkeit gibt es in solchen Konstellationen nur selten, warum?

Braucht es denn zwingend die absolute Ehrlichkeit? Ist nicht das selbe, aber in wie vielen Situationen sind Menschen nicht absolut ehrlich?

In vielen Fällen ist die Affäre das Symptom und nicht die Ursache.
Das Symptom schmerzt und ist schwer zu verdauen, doch mir war es wichtiger die Gedanken auf die Ursache zu lenken.
Je mehr über das Symptom gesprochen wird, umso grösser wird auch das Kopfkino, so war es jedenfalls bei mir.

Die Abwägung, wie viel Details jemand braucht um den Betrug zu bearbeiten muss jeder für sich selbst wissen.
Ein sensibler Mensch wird bei wenigen Details schon irre.

Hallo biblo, Hast du die Antwort bekommen, aus welchen Gründen die Affäre beendet wurde, oder hat sie dich diesbezüglich in Unkenntnis gelassen? Auch die Frage, nach dem gesundheitlichen Aspekt, was die 6uelle Aktivität betrifft, wäre für mich von großer Bedeutung. Bei Fortführung der Beziehung würde ich schon auf einen Gesundheitscheck bestehen.

Ich auch.
Ihm vertraue ich tatsächlich das er nicht weiter wo anders zugange war.
Aber ihr nicht.
Vor allem weiß ich das sie definitiv einen 6uellen Kontakt mit einem Kond.omv.erweigerer hatte als sie schon ihr Tächtelmächtel hatten.

Zitat von biblo:

ich muss mitziehen. Dies wurde schon mehrfach beschrieben. An dem Punkt Ehrlichkeit und Aufarbeitung arbeite ich bzw. wir gerade.
Ich kann diesen Weg nur aktiv mitgehen, eine andere Wahl bleibt nicht, wenn es funktionieren soll.

Deine Frau scheint doch wirklich bereit zu sein, ehrlich daran mitzuwirken, nachdem sie verstanden hat, dass ihre anfängliche Mauertaktik nicht die Beziehung retten kann.

Ich denke, dass du inzwischen im Besitz der wesentlichen Informationen bist.
In einer Woche musst du aus der Wohnung deines Freundes raus.
Meine Idee wäre, dass du dir in dieser Woche überlegst, ob du noch einen Versuch möchtest oder nicht.
Wenn du wieder anziehst, bedeutet das für deine Frau ja nicht automatisch eine Garantie, dass wieder alles in Ordnung ist. Es ist vielmehr der Anfang eines langen Weges, den ihr dann gehen müsst.

Du hast inzwischen viel Zeit zum Nachdenken gehabt. Irgendwann werden sich deine Gedanken aber wieder und wieder im Kreis drehen. Langsam ist es an der Zeit, Handlungen folgen zu lassen.

Zitat von SlevinS:

Die Abwägung, wie viel Details jemand braucht um den Betrug zu bearbeiten muss jeder für sich selbst wissen.
Ein sensibler Mensch wird bei wenigen Details schon irre.

Ich erlaube mir mal (wieder) @Löwin45 aus dem Kopf zu zitieren:
Die Wahrheit zu sagen erfordert viel Mut.
Die Wahrheit zu hören erfordert aber ebenso auch viel Mut.

Zitat von paulaner:

Die Wahrheit zu sagen erfordert viel Mut.
Die Wahrheit zu hören erfordert aber ebenso auch viel Mut.

Das mag sein. Für mich persönlich war die Detailgetreue bis ins klitzekleinste Detail nicht ausschlaggebend dafür, ob ich offen für einen Neuanfang bin.

Zitat von SlevinS:

Das mag sein. Für mich persönlich war die Detailgetreue bis ins klitzekleinste Detail nicht ausschlaggebend dafür, ob ich offen für einen Neuanfang bin.

Steht ja nicht wirklicj im Widerspruch, oder?
ich halte es da ein wenig wie bei dem Buch Feuer und Stein von Diana Galbon (Outlander). Da sagt Jamie zu seine Sassenach: sinngemäß, dass sie ihm nicht alles sagen muss, was sie nicht will, nur dass was sie sagt, muss der Wahrheit entsprechen.

Zitat von LarsWilhelm:

Steht ja nicht wirklicj im Widerspruch, oder?

Gibt genügend Menschen, welche das auslassen von Details, als nicht die ganze Wahrheit ansehen.

Zitat von LarsWilhelm:

Sassenach: sinngemäß, dass sie ihm nicht alles sagen muss, was sie nicht will, nur dass was sie sagt, muss der Wahrheit entsprechen.

100%

Zitat von SlevinS:

Das mag sein. Für mich persönlich war die Detailgetreue bis ins klitzekleinste Detail nicht ausschlaggebend dafür, ob ich offen für einen Neuanfang bin.

Ich denke, gerade in der ersten Zeit nach Offenlegung der Affäre, sind die Fragen ein Mittel, der Versuch, das Unfassbare, fassbar zu machen.
Man hat ja grenzenlos vertraut und es einfach nicht für möglich gehalten, dass einem der Partner so hintergehen könnte! Mit jeder Frage, bzw. Antwort, würd es greifbarer, begreifbar? , Nein gerade am Anfang der Aufarbeitung bestimmt noch nicht. Jedoch hilft es, zu verstehen, es desillusioniert und stellt die Beziehung in einem ganz anderen Licht da. Wie detailliert man die Affäre nachvollziehen möchte, das bleibt jeden selbst überlassen, abhängig davon was man ertragen möchte. Was mich besonders schockiert und umgetrieben hat, das war nicht der Akt an sich, es war die Kaltschnäuzigkeit und Planungen die die Affäre meiner Ex erst möglich gemacht hat.
Mit den Details, wann, wo und wie geplant, habe ich verstanden, dass die Beziehung defacto beendet ist.
Das war mir in den ersten Wochen nach dem offenlegen der Affäre nicht bewusst. Ganz im Gegenteil, da hat meine Psyche versucht zu verdrängen und den gewohnten Zustand irgendwie wieder herzustellen, es kann nicht sein, was nicht sein darf.
Viele Betrüger verstehen nicht, dass es ein sehr langer Prozess ist, sich überhaupt in der Lage zu fühlen, sich dem Betrüger wieder vertrauensvoll anzunähern. Der Mensch ist einem fremd. Die Gewissheit, dass dieser Mensch in der Lage ist, so zu handeln, dass wirkt nachhaltig und wird immer mit im Hinterkopf präsent sein.
Der Versuch die alte Beziehung so oder mit kleinen Änderungen weiter zu führen, löst beim Betrogenen einen inneren Konflikt aus, den er nicht auflösen kann.
Für ihn fühlt sich die alte Beziehung beendet an und der Partner ist einem fremd, daher besteht aus meiner Sicht nur eine Chance, wenn man es schafft sich wieder neu ineinander zu verlieben.
Das ist aber eine romantische Sicht und mal ehrlich, man ist erst einmal so desillusioniert, wie soll man das hinbekommen?