Hallo,
nach langem Überlegen habe ich mich hier angemeldet. Ich habe so etwas noch nie gemacht und weiß ehrlich gesagt auch nicht, was mich hier erwartet. Im Idealfall vielleicht ein paar aufbauende Worte.
Folgende Situation:
Ich (m/30 Jahre) bin mit meiner Frau seit 3 Jahren verheiratet. Davor führten wir seit 10 Jahren eine Beziehung. Wir haben eine 3-jährige Tochter. Natürlich gab es in dieser Beziehung auch die ein oder anderen Krise, die wir aber immer gemeinsam bewältigt haben. Wir lieben unsere Tochter über alles und ich würde alles für die beiden tun.
Leider habe ich gestern durch einen blöden Zufall erfahren, dass meine Frau fremd gegangen ist. Und zwar so richtig, wie im Film. Das heißt, sie war angeblich für 2 Tage auf einer Fortbildung, bei der sie sich allerdings mit einem anderen Mann getroffen hat. Was da im Detail gelaufen ist, hat sie mir nicht erzählt.
Ich habe sie natürlich darauf angesprochen und sie hat es auch nicht geleugnet. Blöderweise war es nicht das erste Mal, dass sie so eine Aktion abgezogen hat. Vor etwa 4 oder 5 Jahren hatten wir das gleiche Thema schon einmal. Damals allerdings mit einem anderen Mann. Es hat damals lange gedauert, bis ich wieder einigermaßen Vertrauen aufbauen konnte.
Mittlerweile haben wir aber eine Tochter und ich weiß ehrlich nicht, wie ich mit der Situation umgehen soll.
Als Mann fühlt man sich als Versager und überlegt natürlich, was schief gelaufen ist. Gestern Abend ließ sie sich auf kein weiteres Gespräch ein, hat meine Vorwürfe zur Kenntnis genommen und nichts geleugnet. Ich habe sie gefragt, was sie sich dabei denkt, wenn ich mit der Kurzen zu Hause sitze und sie sich mit anderen Männern trifft und ob sie in dieser Situation auch nur einmal an uns gedacht hat. Ob sie weiß, was auf dem Spiel steht und dass meine Geduld auch bald am Ende ist. Leider bekam ich keine Antwort. Das Einzige was ich zu hören bekam war: Wenn ich dir sage, dass ich dich liebe, dann glaubst du mir das sowieso nicht..
Ich denke ernsthaft über eine Beziehungspause, bzw. Scheidung nach. Natürlich möchte ich das nicht, denn es bricht mir das Herz, wenn ich unsere Tochter morgens fröhlich aufwachen sehe und sie nichtsahnend in den Kindergarten geht. Man muss dazu sagen, dass der Streit nicht laut ablief.
Wie gehe ich mit dieser Situation um? Heute Morgen herrschte schon ziemliche Funkstille zwischen uns. Es wurde nur das Nötigste gesprochen. Es gab keinen Kuss, wie es normalerweise der Fall ist, wenn wir zur Arbeit gehen, kein guten Morgen, sondern nur ein Morgen.
Im Prinzip warte ich darauf, dass sie von sich aus das Gespräch sucht. Denn ich habe mir eigentlich nichts vorzuwerfen.
Ich war in der ganzen Zeit, in der wir nun zusammen sind, nicht ein einziges Mal untreu. Klingt komisch, ist aber so. Ich bin selber ein Scheidungskind und weiß wie sich Kinder fühlen, wenn Mama und Papa sich nicht mehr verstehen. Bei meinen Eltern gab es zwar keinen Rosenkrieg, trotzdem ist es ein blödes Gefühl. Und das wollte ich meinen Kindern immer ersparen. Deswegen auch erst die lange Beziehung, bis wir geheiratet, ein Haus gekauft und unsere Tochter bekommen haben.
Gruß
13.07.2015 10:06 •
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