Frau hatte eine Affäre / wie kann ich ihr wieder vertrauen?

Zitat von Esendetnicht:

Mein Schlafquartier ist erst einmal die Couch. Sie musste ja nicht wirklich um mich kämpfen, da die Konsequenzen zwar unangenehme Gespräche gewesen sind, aber ich glaube, dass sie sich sicher war geradeso davongekommen zu sein.
Muss den Spiess umdrehen.

Nein, den Spieß musst du nicht umdrehen, damit begiebst du dich nur auf ihr etwas kindisches Niveau. Eigentlich ist es an der Zeit für dich, Konsequenzen zu ziehen. Das machst du nicht und das weiß Sie. In deinen Beschreibungen von ihr kommt immer wieder die Respektlosigkeit dir gegenüber durch. Du bist die Dauersicherheit, von der Sie wohl nicht mal mehr wirklich weiss, ob Sie die noch haben will. Eigentlich klingt es so, als ob sie entweder so weitermacht, oder dich irgendwann verlässt, weil Sie schon langst einen anderen hat
Nochmal die Frage: Was genau willst du von so einer Frau? Wieviel Respektlosigkeit, Lieblosigkeit darf Sie dir auftischen, bis du mal wirklich Konsequenzen ziehst? Oder weiß Sie einfach ganz genau, dass - egal was Sie macht - du nur mit Papierschnipsern drohst, aber niemals werfen würdest? Ich denke, du solltest weder aufhören, deine schlechten Gefühle zu unterdrücken, noch solltest du dich weiterhin an so einer Person orientieren. Mach doch mal dein eigenes Ding. Geh mal wieder aus mit Kumpels, einfach einen über den Durst trinken und morgens um 6 nach Hause kommen. Du bist für Sie Gewohnheit, Selbstverständlichkeit. Du bist derjenige von dem Sie denkt, sie kann ihn an der Nase durch die Manege führen...die Frage ist doch: Warum lässt du das alles mit dir machen? Weil du Angst vor dem hast, was danach kommt. Du bleibst doch nicht aus Liebe bei ihr, sondern aus...Gewohnheit. So klingt es für mich jedenfalls...und so klingt eure Beizehung. Es hat doch Gründe, weshalb Sie eine Affäre hat und offenbar das Naschen nicht sein lassen möchte...

Um noch den Respekt zu bekommen, müsste ich die Beziehung beenden. Andere Varianten gibt es doch gar nicht mehr ... oder?

Würde jetzt noch einmal folgendes Schreiben und schauen, ob überhaupt etwas zurück kommt:

Mach du dir bitte bis heute Abend Gedanken, wieso Du mit mir für die nächsten Jahre unseres Lebens zusammen sein willst. Wieso bin ich der Mann, mit dem Du Seite an Seite durchs Leben gehen willst? Wenn Dir das alles klar ist, dann sollten wir besprechen, wie wir zusammen die nächsten Schritte gehen. Zur Zeit gehe ich aus meiner Sicht eher ohne Unterstützung durch das Leben und muss dann als verletzer Mensch, mir anhören, dass ich an mir zu arbeiten habe, dass ich vertrauen müsse. Wo ist Dein Anteil mich darin zu unterstützen? Mach Dir Gedanken. Bis heute Abend.

Zitat von Esendetnicht:

Mach du dir bitte bis heute Abend Gedanken, wieso Du mit mir für die nächsten Jahre unseres Lebens zusammen sein willst. Wieso bin ich der Mann, mit dem Du Seite an Seite durchs Leben gehen willst

Nee, finde ich nicht gut. Damit machst du dich ja noch kleiner. Warum nicht: mach du dir Gedanken, wieso ich mit dir die nächsten Jahre gemeinsam verbringen soll.......

Es klingt wie ein Bittsteller für mich. Und das bist du nicht. Es ist dein Leben. Entweder gibt es eine vernünftige Basis für euch zusammen oder du mußt Konsequenzen ziehen.

Hi,

ich denke Du bist, genauso wie ich, an verschiedenen Punkten noch empfindlich oder zumindest äußerst wachsam. Dann passiert es leicht, dass wir unseren Partner in die Ecke und in den Verteidigungsmodus drängen; dadurch reagieren sie ganz anders, als sie es könnten und wir es bräuchten. Dass Ihr Euch schreibt finde ich eine gute Idee, denn man kann in Ruhe antworten. Zumindest konnte mir meine Frau gestern über diese Art und Weise richtig gute Antworten geben.

Lieber TE,
ich kenne deine Situation. Mein Exmann hatte vor 5 Jahren eine 1-jährige Affaire.. nach dem Auffliegen war er zuerst schrecklich arm, weil er sich entscheiden musste und nach Beendigung der Affaire schrecklich unter Liebeskummer litt. In den Monaten, sogar 1-2 Jahren danach durfte ich das Thema kaum erwähnen. War ja Vergangenheit und sollte von mir abgehakt werden... ich fühlte mich dann richtig schlecht, weil ich das nicht schaffte..
Das ist der Punkt, der mich im Nachhinein am meisten verletzt hat. Nicht die Affaire (war natürlich auch massiv verletzend), sondern das Unverständnis seinerseits, dass es Zeit braucht, diese Sache zu verarbeiten. Im Endeffekt hat er nicht reflektiert, wieso das passieren konnte, nichts konnte aufgearbeitet werden (auf Beziehungsebene) und dementsprechend war das Ende nicht überraschend..
Ich hoffe sehr für dich, dass da noch Einsicht von deiner Frau kommt, denn alleine kann man diese Beziehungsarbeit nicht leisten, da muss sie mitmachen..

Am Anfang hat sie auch komplett mitgezogen, doch seit 3-4 Wochen ist es ihr lästig. Sie hat keine Geduld mehr, das ich noch Zeit benötige um es zu verarbeiten und somit kein Verständnis mehr für mich. Dadurch verliere ich anscheinend den letzten Respekt, der durch die Affäre sowieso schon zum Teil verloren gegangen ist.

Guten Morgen,
wie war die Nacht

Also, ich muss sagen, dass ich hier schon dem ein oder anderen recht gebe.
Bei euch sind irgendwie die Rollen vertauscht.
Sie hat doch dich betrogen, gelogen und hintergangen.

Ich verstehe das schon ein Stück weit, wie das läuft.
Klar, du bist der Verletze und deshalb geschwächt. Ist glaube ich normal, wenn man sowas erlebt und jemanden liebt.

Allerdings wird es wirklich Zeit, dass sie ihren Anteil sieht.

Ganz ehrlich, vielleicht solltest du dich tatsächlich trennen.
Entweder sie wacht auf, oder eben nicht.

Darauf hoffen solltest du dann allerdings nicht, sondern dir sagen, dass sie es dann auch nicht wert ist.
Klar ist das leichter gesagt als gefühlt.

Wollt ihr eine Beziehung auf Dauer, in der es beiden gut geht, müssen beide etwas tun.
Wird es nur ein schwammiger Kompromiss, läuft irgendwann sowieso die Zeit ab und du hast diese Zeit nur verloren.

Ich glaube ihr seid an einem Punkt, ganz oder gar nicht angekommen.

Zitat von Zweizelgänger:

Bei euch sind irgendwie die Rollen vertauscht.

Sehe ich auch so.
Allerdings ist das ja wahnsinnig oft so.
Nicht der Betrüger kämpft. Um die Beziehung, um den Partner, um das Vertrauen.
Sondern der Betrogene, sofern er sich nicht trennt, soll jetzt dafür sorgen, dass alles wieder ins Lot kommt.
Verkehrte Welt.

Zitat von Esendetnicht:

Was mich nervt, ist dass sie danach sofort sagte, dass sie sich nicht rechtfertigen will und jetzt muss. Ich solle wieder Vertrauen und das wäre es nicht. Sie wurde sehr bestimmt im Ton anstatt Ruhig zu bleiben.

Das würde mir schon sehr sauer aufstossen.
Vor allem dann der Tonfall.

Mit kommt das alles unverarbeitet vor, dazu sehe ich nichts was sie dafür tut um dein Vertrauen zu erlangen.

Sie scheint oben und du unten.
Immer noch.

Die Stimmungsschwankungen kommen auch von mir. Ich bin nicht in meiner Mitte.

Zitat von Esendetnicht:

Die Stimmungsschwankungen kommen auch von mir. Ich bin nicht in meiner Mitte.

Ja, wie auch?
Sie hatte dich durch ihre Affäre aus deiner Mitte katapultiert.

Zitat von Esendetnicht:

Sie möchte nicht immer auf das Thema angesprochen werden.

Aber, genau das hat sie nicht zu entscheiden.
Wenn du Gespräche brauchst, um eben wieder deine Mitte zu finden, dann ist das eben so.

Nun, ich kann es schon verstehen...
Es ist ihr lästig, sich immer wieder mit dem Thema zu befassen und sich somit immer wieder schuldig zu fühlen. Möglicherweise ist es ihr zudem unangenehm, sich ständig dafür zu schämen - falls sie dies überhaupt tut.
Ja klar, sie kann sich ein Ende der Diskussion und Gespräche wünschen.
Sie kann sich auch eine zukunftsorientierte Sicht von dir wünschen.
ABER, einfordern kann sie es nicht.
Du brauchst so lange, wie du eben brauchst.

Zitat von Esendetnicht:

Dadurch verliere ich anscheinend den letzten Respekt, der durch die Affäre sowieso schon zum Teil verloren gegangen ist.

Diese Bewertung von ihr finde ich besonders kritisch.
Hat sie momentan keinen Respekt vor dir?
Dann verschaffe ihn dir!
Mit unerschütterlichem Aushalten ihrer Stimmungen, der ihr jegliche Respektlosigkeit erlaubt, schaffst du es nicht.

Ihr einen Brief zu schreiben, kann sicherlich eine gute Idee sein.
Aber, in deinem Entwurf machst du dich wieder klein und sie zu alleinigen Entscheiderin.
Wo bist du?
Stehst du unwiderruflich und bedingungslos zu ihrer Verfügung?

Eigentlich sollte sie sich um dein Wohlwollen und dein Verzeihen bemühen.

Das mit dem Brief habe ich verworfen.
Habe zu einem Gespräch eingeladen wie und ob gemeinsam eine Lösung zu finden ist.
Für mich ist entscheidend, ob da irgendwo ihr Anteil eingebracht wird, es zu verbessern.