Du bist nicht schuld an ihrer Unfähigkeit, das weißt Du auch. Deine Schuld, die eigentlich keine ist, weil ja keine böswillige Absicht dahinter steckte, war , dass Du Dir wahrscheinlich zu viel hast gefallen lassen und zu viel hingenommen hast.
Du konntest ihr keine Grenzen aufzeigen, die eine Orientierung hätten sein können. Sie konnte das Gewohnte an Online-Spielen und Kontakte zu anderen Männer trotz Versprechungen weiter betreiben, denn Du warst ihr ja sicher. Wie heißt es so schön: geht es dem Esel zu gut, geht er aufs Eis tanzen (oder so ähnlich).
Sie ging dabei auch sehr perfide vor. Nicht nur, dass sie Versprechungen machte, an die sie sich nicht hielt und vermutlich gar nicht halten wollte, denn der Sumpf, in den sie geraten war, lockte sie zu stark. Jetzt ist es so weit, dass sie Dich abwertet und Du keinen Stand mehr bei ihr hast: Mach, was Du willst ... ist eine Äußerung, die eine Gleichgültigkeit und auch eine Abwertung Deiner Person darstellt. Es fehlt nur noch der Zusatz: mir doch egal!, was aber bereits sinngemäß enthalten ist.
Gemein ist auch, dass sie diese anderen Männer belog und ihren Status verheiratet mit zwei Kindern schlichtweg verschwieg. Das kann man als Vorspiegelung falscher Tatsachen bewerten, es ist betrügerisch, um für sich Vorteile heraus zu holen.
Es ist keine Frage, dass sie einen selbstschädigenden Weg eingeschlagen hat. Das tun alle Süchtigen. Die Sucht ist so stark, dass sie sich mit Händen und Füßen gegen so eine Feststellung wehrt, diese nicht wahrhaben will und sich sagt: ich hab alles im Griff, ich könnte jederzeit aufhören, aber ich will ja gar nicht.
Mit der Sucht geht auch einher, dass sie Dir die Schuld gibt. Sie könnte Dir nie verzeihen, dass Du es herausgefunden hast und mit welchen Mitteln. Sie verdreht alles zu ihren Gunsten.
Die Frau ist meiner Ansicht nach krank und bräuchte eine Behandlung. Sie bewegt sich in einer Scheinwelt, die ihr Bestätigung gibt und ihr hilft, den Alltag zu bestreiten. Eine Lösung ist diese Sucht nicht, aber sie erkennt das nicht. Vielleicht dann, wenn ihr Realitätsverlust eines Tages zusammen bricht und sie bei sich selbst ankommt.
Ich möchte Dir was sagen, was Dir in Deiner Lage jetzt blöd vorkommt. Du bist jetzt kummerbeladen und fühlst Dich wie ausgekotzt und auch missbraucht. Das nicht zu Unrecht, denn Du hast viel guten Willen bewiesen, Geduld gehabt und gehofft, sie würde davon loskommen.
Aber was jetzt passiert, ist vielleicht auch wichtig für Dich und Deine persönliche Entwicklung. Du kommst mir wie der nette Typ von nebenan vor, der jeden Tag in die Arbeit geht, seine Kinder liebt, sein Heim, vielleicht auch seine Frau und alles in Ordnung findet. Du bist gutwillig und willst niemandem was Böses, auch Deiner Frau nicht. Natürlich nicht, im Gegenteil Du ebnest ihr den Weg, bist willig zu verzeihen, sogar dass sie S... mit anderen Männern wollte und vielleicht hatte. Aber sie hat den Bogen überspannt, weil sie es konnte. Mit dem Waschlappen daheim konnte sie ja alles fröhlich weiter machen. Es kamen ja keine Grenzen und auch keine Handlungen von Deiner Seite.
Du bist so ein wenig der passive Dulder, aber das vielleicht in einem zu hohen Maße. Und vielleicht ist das jetzt auch ein Fingerzeig des Lebens für Dich: Lass nicht alles mit Dir machen, beziehe beizeiten Stellung und stehe Deinen Mann.
Daher sind Krisen ja meist nicht umsonst. Es sind Umbruchsituationen, die aber auch Potential für eine Weiterentwicklung und Neuorientierung beinhalten. Hört sich jetzt altklug an, ich weiß.
Vermutlich werdet Ihr aus der Bredouille nicht leicht rauskommen. Sie wird weiter in ihre Parallelwelt abtauchen und Du wirst Nägel mit Köpfen machen müssen. Vielleicht auch was Neues bei Dir?
Triff Du jetzt eine Entscheidung, die Dir richtig erscheint, dann ist sie auch richtig. Du wirst Deine Kinder nicht verlieren. Und sie wird damit weiter machen, was sie sich angewöhnt hat, bis sie eines Tages aufwacht.
Auf einmal ist der Mann weg! Wer soll jetzt die Lampen montieren, wer nimmt mir die Kinder ab? Wer mäht den Rasen? Verdammt einsam ist es dann geworden, aber Gott sei Dank, es gibt ja Online-Spiele und da hat sich doch letzthin dieser nette Typ aufgetan, mit dem man so nett flirten kann. Das mit den Kindern erzähle ich dem vielleicht später mal, das reicht dann auch noch.
Diese Frau muss jetzt spüren, dass es zu Ende ist und Deine Gutmütigkeit Grenzen hat. Damit beweist Du ihr auch, dass in Dir mehr Potential steckt als das eines stillen Dulders, mit dem man alles machen kann.
Sei tapfer! Ich denke, das bist Du auch!
Begonie
02.08.2019 11:27 •
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