25

Frau hat sich getrennt

ElGatoRojo
Zitat von rudi333:
Ich bin ja der Meinung, wenn es auf natürlichem Wege nicht funktioniert - dann ist das so gewollt und man sollte das akzeptieren.

Tja - hört sich gefühllos an, ist es aber nicht. Wenn ich körperlich nicht so geeignet bin, kann ich eben 100 Meter nicht in 10 Sekunden laufen. Da muss ich eben meinen Status akzeptieren. Ebenso wie Männer, die nicht zeugungsfähig sind. Irgendwie hat Akzeptanz der Realität auch etwas mit Persönlichkeit zu tun. Sich also quasi mit Gewalt auf den Kinderwunsch zu konzentrieren führt dann in die emotionale Sackgasse.

16.11.2024 13:52 • x 1 #16


R
Zitat von ElGatoRojo:
Tja - hört sich gefühllos an, ist es aber nicht. Wenn ich körperlich nicht so geeignet bin, kann ich eben 100 Meter nicht in 10 Sekunden laufen. Da muss ich eben meinen Status akzeptieren. Ebenso wie Männer, die nicht zeugungsfähig sind. Irgendwie hat Akzeptanz der Realität auch etwas mit Persönlichkeit zu tun. ...

Ich bin da halt für direkte Worte.

Hab mich gerade mal etwas dazu belesen. Eine Wahrscheinlichkeit von 19-23% wäre für mich (mal von den Kosten noch abgesehen) absolut kein Punkt, sich darauf einzulassen. Da entsteht ja garantiert ein Wahnsinnsdruck für alle Beteiligten, das ist doch nicht gesund.

16.11.2024 13:59 • #17


A


Frau hat sich getrennt

x 3


ElGatoRojo
Zitat von rudi333:
Eine Wahrscheinlichkeit von 19-23% wäre für mich (mal von den Kosten noch abgesehen) absolut kein Punkt, sich darauf einzulassen.

Denker ist nach Profil 39. Wenn sie ebenso alt ist, dann kommt das eben zu der Problematik der Empfängnis noch dazu. Verstehe einfach nicht, warum manche Frauen mit Kinderwunsch bis zuletzt damit warten

16.11.2024 14:03 • x 1 #18


Heffalump
Zitat von ElGatoRojo:
Verstehe einfach nicht, warum manche Frauen mit Kinderwunsch bis zuletzt damit warten

vielleicht fand sich vorher kein Zeugungspartner

16.11.2024 16:25 • #19


D
Zitat von rudi333:
Scheint, als hätte der Kinderwunsch und die Erlebnisse Deine Frau vollständig im Griff.

Nicht der Kinderwunsch hat meine Frau in Griff, sondern der Verlust der Kinder. Wir waren mit Zwillingen Schwanger und haben diese verloren.
Zitat von rudi333:
Ich bin ja der Meinung, wenn es auf natürlichem Wege nicht funktioniert - dann ist das so gewollt und man sollte das akzeptieren. Es ist dann von der Natur so gewollt.

Sowas ist schwer zu akzeptieren und wenn es Möglichkeiten wie eine Kinderwunschklinik gibt, dann versucht man vieles um sich den Wunsch zu erfüllen. Jetzt im nachhinein würde ich es natürlich auch nicht mehr machen.
Zitat von rudi333:
Sie hat da jetzt irgendwie ein Trauma. Sie muss in Behandlung

Klar, müsste sie was tun. Nur ist der Schmerz so groß, das sie lieber verdrängt. Sie will das nicht Präsent haben, was wohl auch der Grund ihres Handelns ist.

16.11.2024 19:49 • #20


R
Zitat von Denker:
Nicht der Kinderwunsch hat meine Frau in Griff, sondern der Verlust der Kinder. Wir waren mit Zwillingen Schwanger und haben diese verloren. Sowas ist schwer zu akzeptieren und wenn es Möglichkeiten wie eine Kinderwunschklinik gibt, dann versucht man vieles um sich den Wunsch zu erfüllen. Jetzt im nachhinein würde ...

Das ist in der Tat alles schlimm - aber eigentlich müsste man doch jetzt sagen:

Es ist so - aber wir haben ja uns!

Dass sie keine Hilfe von außen annehmen will, macht das Ganze jetzt zu einem unüberwindbaren Akt.

16.11.2024 20:01 • x 1 #21


D
Zitat von rudi333:
Das ist in der Tat alles schlimm - aber eigentlich müsste man doch jetzt sagen: Es ist so - aber wir haben ja uns! Dass sie keine Hilfe von außen annehmen will, macht das Ganze jetzt zu einem unüberwindbaren Akt.

Ja, das ist die Theorie. Ich muss aber sagen das ich auch Fehler gemacht habe. Als es vor 2 1/2 Monate passierte, bin ich auch in ein Loch gefallen. Ich habe deswegen den Schmerz meiner Frau nicht wahrgenommen und mich zurück gezogen. Sie ist den Weg des Verdrängens eingeschlagen, hat sich nur noch verplant und wollte Vergessen. Als ich etwas aus meinen Loch rauskam und ich nach vorne schauen wollte, haben wir auch etwas gemacht. Wir haben auch einen Urlaub geplant um Zeit für uns zu haben. Nur eins haben wir nicht gemacht, darüber geredet. Aber es wurde immer schlimmer bei ihr. S. konnte sie nicht mehr, weil sie das mit Kinderkriegen in Verbindung brachte und Panik bekam. Ich habe das akzeptiert und respektiert. Ich habe Verständnis gezeigt, Aber wirklich darüber geredet haben wir nicht. Sie packte sich die Tage immer voller, um weniger Zeit zum Denken zu haben. Ich habe nicht eingegriffen, nicht mit ihr geredet. Weil ich ihr die Freiräume geben wollte wenn es hilft. Klar habe ich mir Sorgen gemacht und wusste das nicht alles in Ordnung ist. Aber ich habe nicht wahrgenommen wie groß der Schmerz ist. Ich dachte ich gebe ihr Zeit und es wird. Dem größten Teil der Zeit habe ich auch noch Liebe von ihr gemerkt, wir haben gekuschelt und waren uns noch nah. Erst die letzten 1-2 Wochen merkte ich eine Veränderung, es wurde wieder schlimmer. Die Nähe, die Liebe wurde weniger. Weswegen ich mich reflektierte und zu dem Entschluss kam das wir reden müssen. Letzten Dienstag sprachen wir, Sie sagte mir Sie kann mir momentan nicht nah sein, sie empfindet zur Zeit nichts. Auch mir gegenüber nicht. Sie braucht Abstand. Ich wollte eine Therapie für uns beide, Da ging Sie nicht drauf ein. Ich habe ihr gesagt ich gebe Ihr den Abstand, sie soll kommen wenn sie mag und soll sich die Zeit nehmen diese braucht. Ich werde Ihr die Freiräume geben. Das merkwürdige ist, sie kuschelte sich danach an mir an. Ich sagte sie muss es nicht, wenn sie nicht will, aber sie wollte. Am Mittwoch sprach ich sie nochmal an. Wir wollten im Januar in den Urlaub, ich fragte ob sie den überhaupt machen möchte, ich würde es verstehen das sie zur Zeit kein Urlaub will wo wir Zeit für uns nehmen, den wollte sie. Am Freitag wollten wir ein Ausflug machen. Ich meinte das wir den nicht machen müssen. Damit sie mehr Freiraum für sich hat. Auch den wollte sie machen. Mittwoch Abend suchte sie dann nach Wohnungen, Donnerstag ging sie zu Besichtigungen, bekam eine Wohnung und machte Schluss. Ich glaube an eine Kurzschlusssituation. Ich glaube ich erinnerte sie auch zu sehr daran was war, weswegen sie sich distanzierte, weswegen sie auch Gefühlsmäßig dicht machte. Deswegen der Abstand, um weiter die Erinnerungen fern zuhalten.
Eigentlich sollte es so sein das man dann sagt wir haben ja uns. Aber am Ende war ich für sie zu sehr mit Schmerz verbunden. Ich glaube deswegen will sie auch keine Therapie. Das würde das ganze Präsent machen. Leider sehe ich das alles erst jetzt.

16.11.2024 20:34 • x 1 #22


H
Ich habt beide ganz schreckliches erlebt, das ist so und dennoch ist es ein Unterschied ob man das als Frau oder als Mann erlebt. Keinesfalls will ich den Schmerz des Mannes bagatellisieren, bitte nicht falsch verstehen.

Bei einer Frau kommen aber 3 gravierende Faktoren dazu: sie fühlt sich nicht als vollständige Frau und muss sich neu denken (rational Quatsch, ist aber meistens so), sie muss diesen Lebenstraum „Mutter sein“ womöglich (je nach Alter und zur Verfügung stehender Kraft) für immer begraben und die körperliche Belastung ist auch massiv. By the way… 2,5 Monate sind da nichts.

Als Mann ist die Trauer sicher ähnlich, die hormonelle Wucht aber nicht. Und man(n) kann immer noch denken, dass es vielleicht irgendwann doch noch klappt. Die biologische Uhr tickt nicht so laut.

Kein Vorwurf an dich, du kannst sie nicht auffangen sondern ihr braucht wohl beide Zeit und professionelle Hilfe. Für mich hören sich ihre doch spontanen Aktionen dir und eurer Beziehung gegenüber danach an, als wolle sie einfach alles hinter sich lassen und damit versuchen den Schmerz zu mildern.

16.11.2024 21:18 • x 1 #23


R
Kann sein, dass auch Du Fehler gemacht hast. Aber ist das nicht eigentlich egal?

In guten wie in schlechten Zeiten ...

So wie es jetzt ist, lass sie erstmal in ihrer Wohnung alleine zurecht kommen. Was in manchen Menschen vorgeht, wird man offenbar nie verstehen. Ich will nicht urteilen, aber grad 10 Wochen nachdem schmerzlichen Verlust jetzt noch den Partner zum Teufel schicken, normal ist was Anderes.

16.11.2024 21:22 • x 1 #24


B
Lieber @Denker,

mein tiefes Mitgefühl für euren Verlust. Ich habe solche Höllentouren, durch die ihr gehen musstet, im engsten Freundes- und Familienkreis miterlebt. Die Frequenzen zwischen Hoffnung, wahnsinniger Freude und unendlicher Trauer überstehen viele Beziehungen leider nicht. Ihr habt beide den Verlust eurer Kinder zu betrauern. Was bei deiner Frau noch hinzukommt, sind die enormen Hormonschübe, durch die sie wie auf einer Achterbahn durchrauscht. Mehrmals. Beginnend mit der Kinderwunschbehandlung. Ein wahnsinniger Cocktail. Dann die Schwangerschaft, der Verlust. Das ist Schwerstarbeit. Für den Körper. Für die Seele.
Zitat von Denker:
Eigentlich sollte es so sein das man dann sagt wir haben ja uns.

Wenn ihr das gekonnt hättet, wäre diese ganze Odyssee wahrscheinlich gar nicht passiert. Kinderwunschbehandlung ist sicher toll, wenn am Ende alles gut wird. Ansonsten ist es ein wahnsinnig intensiver, belastender Prozess, dem viele Paare nicht standhalten. Das ist meine Erfahrung aus meinem Umfeld. Für mich war immer klar, ich lasse mich darauf nicht ein, wenn es auf natürlichem Weg nicht funktioniert.

Ich würde euch beiden unabhängig voneinander eine therapeutische Aufarbeitung empfehlen. Für deine Frau ist es vermutlich wichtig -und für ihre seelische Balance entscheidend- ihre Hormone wieder gut in den Griff zu bekommen. Vielleicht gibst du ihr den Hinweis, da sehr gut drauf schauen zu lassen. Erst dann wird sie in die seelische Aufarbeitung gehen können. Ich drück dich virtuell, wenn ich darf und wünsche euch beiden alles Gute!

16.11.2024 21:40 • x 6 #25


D
@Brightness2
Vielen Dank für die lieben Worte. Leider sind wir das Thema zu Naive angegangen, wir haben die Belastung unterschätz. Während der Behandlung gab es schon immer sehr fordernde und Emotionale Momente, diese konnten wir immer zusammen überstehen. Der Endgültige Verlust war dann aber zu viel.
Wenn ich die Zeit zurück drehen könnte würde ich das ganze auch nicht nochmal machen. Leider ist es jetzt zu spät.
Ich habe mich entschlossen mir professionelle Hilfe zu suchen. Vor allem jetzt nach der Trennung merke ich, das ich das nicht alleine verarbeiten kann. Bei meiner Frau ist das ganze schwieriger. Ich wollte ja gerne eine Paartherapie machen, da ging sie gar nicht drauf ein. Ich glaube sie will den Schmerz einfach verdrängen und
will da gar nicht mit Konfrontiert werden. Ihr geht es mit der Entscheidung gut, sie sieht das ganze jetzt als Neuanfang. Von daher wird sie jetzt erst recht denken das sie ohne Therapie zurecht kommt. Früher hätte ich auf sie einwirken können. Aber ich glaube jetzt komm ich da nicht mehr dran.

16.11.2024 23:04 • x 1 #26


Heffalump
Zitat von Denker:
will da gar nicht mit Konfrontiert werden. Ihr geht es mit der Entscheidung gut, sie sieht das ganze jetzt als Neuanfang. Von daher wird sie jetzt erst recht denken das sie ohne Therapie zurecht kommt. Früher hätte ich auf sie einwirken können. Aber ich glaube jetzt komm ich da nicht mehr dran.

Ach du - kannst immer noch sagen, das Verdrängen sich rächt, es wird sie irgendwann voll treffen, da war das jetzt nur ein Streicheln, und dann ist es kein monatelanger Prozess sondern dann über Jahre.
Ihre Entscheidung.

17.11.2024 07:49 • #27


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag