Frau hat Kinder und mich für Kurschatten verlassen

Zitat von tina1955:

Sorry @Bescheuerte das ist ja nun wirklich bescheuert. Die Frau will ihm nichts Böses? Dann wäre sie ja jetzt wohl bei ihm zu ...

Erwachsene Menschen mit Verantwortung brauchen eine Kur um ihr Leben und das der anderen mit Vollgas gegen die Wand zu donnern.
Da frag ich mich auch, wie krank sind dann solche Menschen angeblich?
Wenn ich nix besseres zu habe als mich in so einer Kureinrichtung in den Betten mit einem Fremden wälze.

Vielleicht sollte das ganze mal besser geprüft werden?
Mit Hütfleiden und Arthrose ..so , so ...

Zitat von Felica:

Also ganz ehrlich: schlechtes Jahr hin oder her, seinen Partner kann man ja durchaus verlassen, aber seine Kinder? Für einen anderen Mann? Das ist unter aller Sau..

Ob jemand empfänglich ist in einer Kur sein eigenes Leben zu Lasten des LP und der Kinder und für einen anderen
Mann oder anderer Frau ist und das auch konsequent macht, hat zunächst einmal mit dem LP, der eigenen Familie
und dem bisherigen Umfeld - sofern das alles stabil und nicht bereits beschädigt ist - meistens nichts oder nur bedingt
etwas zu tun. Viel entscheidender ist das Krankheitsbild und die Hoffnung wieder zu gesunden. Meist gibt es ja bereits
einen längeren Leidensweg und ja, daher ist es völlig normal für Betroffene in der Reha jeden sich bietenden Stroh-
halm zu ergreifen. Und ja, man sollte den Einfluss von Psychologen mit geschickter Gesprächsführung zur Ergrün-
dung der Krankheitsursache nicht unterschätzen. Die Betonung liegt auf Einfluss, Entscheidungen muss der Patient,
und da spielen Defizite im Charakter bei manchen Entscheidungen möglicherweise eine Rolle, selber treffen.

In der Reha Klinik haben die Patienten alle ähnliche oder gleiche Probleme. Neben der zunehmenden Vertrautheit als
Leidensgenossen in einer ganz anderen Welt, können Gefühle für einem Mitpatienten als Seelenverwandter entstehen.
Hat der Psychologe keine Anhaltspunkte gefunden und die Partnerschaft in Ehe/Beziehung kommt in den Blickpunkt
(da wird sich immer was finden lassen) und die Gesundung an Veränderungen in diesem Bereich erarbeitet wurde,
kann es folgerichtig genau dazu kommen was die Frau des TE´s jetzt macht. Das hat jedoch mit dem realen Leben
nur sehr bedingt etwas zu tun. In der Realität angekommen kommt dann meist das böse Erwachen.

Gleichwohl hat die Frau des TE´s vermutlich den LP und ihre Familie als für ihre Gesundung im Wege stehend und
ihren Mitpatienten als Seelenverwandter der sie zu 100% versteht und mit dem sie, sie hat sich ja verliebt in ihn, zu-
künftig gesund werdend leben möchte.

Aus meiner Sicht dürfte das so oder sehr ähnlich zutreffend sein. Wichtig ist für den TE das nicht zu sehr persönlich
zu nehmen und sein Leben mit den Kindern zusammen selbst, ohne sie, in die Hand zu nehmen. Alles andere wurde
hier ja schon ausführlich benannt.

Zitat von Bescheuerte:

Siehst du es als Chance für dich neu anzufangen? Eine neue Frau kennen zu lernen? Oder mehrere neue Frauen? Dich nach so vielen Jahren neu ausprobieren zu dürfen ? Sei doch gespannt , wie du ankämest in der Frauenwelt? Wäre das eine Option für ein nach vorne Schauen für dich ?

Ich hatte ja auch schon eine Verständnisfrage gestellt, aber hier- wow
Ganz ehrlich- als meine Frau mir eröffnete, dass es da jemanden gäbe war der Gedanke eine andere Frau oder gleich mehrere kennenzulernen völlig abwegig. So abgebrüht sind wohl die wenigsten und ich glaube auch nicht der TE. Denn er schreibt hier und nicht bei Tinder. Jetzt geht es nur darum, die erste Zeit zu überleben......

Zitat von tina1955:

Dann wäre sie ja jetzt wohl bei ihm zu Hause und ihrer Familie!

Naja. Wenn jemand im Hormonnebel steckt, dann will man dem Stammpartner meist schon nichts Böses, man kann allerdings auch nicht über den Tellerrand hinaussehen, was man mit seinen Handlungen so anrichtet.

Zitat von tina1955:

Wo kommen wir denn hin, wenn jeder Kurgast erst mal für ein paar Wochen zu seinem Schatten zieht und dann wieder auf dem Boden der Tatsachen landend, wieder zu Hause einzieht?

Solange jeder damit mehr oder weniger einverstanden ist, ist doch alles in Ordnung. Und wenn nicht- ja mei. Man kann doch nur dazu lernen, oder? Die Frage wäre doch eher so im Sinne- wenn jeder auszöge , wiederkäme und nichts dazugelernt hat und einfach weiter macht.

Ich finde, das Geschimpfe auf die ach so bösen Psychologen in den ach so bösen REHA Einrichtungen ehrlicherweise armselig.
Es stimmt schon, was Du so dazu schreibst.

Zitat von Gast2000:

Und ja, man sollte den Einfluss von Psychologen mit geschickter Gesprächsführung zur Ergründung der
Krankheitsursache nicht unterschätzen. Die Betonung liegt auf Einfluss, Entscheidungen muss der Patient, und da
spielen Defizite im Charakter bei manchen Entscheidungen möglicherweise eine Rolle, selber treffen.

Hier sehe ich das größte Problem. Die wenigsten Menschen sind mMn so stark selbstreflektierend, dass sie genau die Enflussnahme erkennen und in die richtige Richtung lenken. Vor allem, da viele chronische Leiden auch noch eine psychosomatischen Komponente enthalten.
Denn wenn der Psychologe wie auch immer geartete Probleme im zivilen Leben der Patienten erarbeitet hat, ist es mMn zuwenig, den Patienten ohne weitere Aufklärung ins Leben zurückzuentlassen.
Dass Patienten in der Reha mal bewusst den Fokus auf sich richten finde ich sehr gut, aber wie schon gesagt, ohne weitere Hilfestellung gerät das manchmal in unerwünschte Richtungen. Ein Hinweis vom Chefarzt, man möge keine lebensverändernden Entscheidungen zum Rehazeitpunkt treffen ist da viel zu wenig.

Zitat von Gast2000:

n der Reha Klinik haben die Patienten alle ähnliche oder gleiche Probleme. Neben der zunehmenden Vertrautheit als
Leidensgenossen in einer ganz anderen Welt, können Gefühle für einem Mitpatienten als Seelenverwandter entstehen.
Hat der Psychologe keine Anhaltspunkte gefunden und die Partnerschaft in Ehe/Beziehung kommt in den Blickpunkt
(da wird sich immer was finden lassen) und die Gesundung an Veränderungen in diesem Bereich erarbeitet, kann es
folgerichtig genau dazu kommen was die Frau des TE´s jetzt macht. Das hat jedoch mit dem realen Leben nur sehr
bedingt etwas zu tun. In der Realität angekommen kommt dann meist das böse Erwachen.

Exakt. Und genau da gehört es mMn angesetzt. Es ist ein bisschen wie, die Patienten im Regen stehen zu lassen.

Zitat von Gast2000:

Ob jemand empfänglich ist in einer Kur sein eigenes Leben zu Lasten des LP und der Kinder und für einen anderen
Mann oder anderer Frau ist und das auch konsequent macht, hat zunächst einmal mit dem LP, der eigenen Familie
und dem bisherigen Umfeld - sofern das alles stabil und nicht bereits beschädigt ist - meistens nichts oder nur bedingt
etwas zu tun.

Naja, doch. Schon. Es ist eine Folge aus der Arbeit, die darauf zurückzuführen ist, dass ein Weg nicht begleitet zuende geführt wird.

Zitat von Gast2000:

In der Reha Klinik haben die Patienten alle ähnliche oder gleiche Probleme. Neben der zunehmenden Vertrautheit als
Leidensgenossen in einer ganz anderen Welt, können Gefühle für einem Mitpatienten als Seelenverwandter entstehen.

Nochmal Zitat Chefarzt in meiner Reha in 2019:
Ein wesentlicher Teil Ihrer Therapie hier ist, sich nicht einfach in ihr Zimmerchen zu verkriechen, sondern so viel wie möglich mit den Mitrehabilitanden in den Austausch zu kommen.

Zitat von Gast2000:

und die Gesundung

Und ich dachte immer, in der Reha geht's in erster Linie um die Wiederherstellung oder den Erhalt der Arbeits- bzw. Erwerbsfähigkeit.

Zitat:

Ich finde, das Geschimpfe auf die ach so bösen Psychologen in den ach so bösen REHA Einrichtungen ehrlicherweise armselig.

Dito. Meine Erfahrungen zeigen das Gegenteil.

Zitat von Bescheuerte:

Ich habe auch an mich gedacht ! Verstehe deine Frau. Sorry. Aber ich verstehe auch dich! Deswegen würde ich nie wollen, dass mein Partner die ...

Hui,da hast du dir aber selbst was Feines zurechtgelegt. Da sehe ich viel Versagen auf deiner Seite.
Ted Bundy hat ja zu Beginn der Beziehung auch nicht gemordet und dann an sich gedacht .
An sich denken bedeutet nicht,sich wie ein abgebrühtes A. zu verhalten.

Zitat von will_hunting:

Nochmal Zitat Chefarzt in meiner Reha in 2019: Ein wesentlicher Teil Ihrer Therapie hier ist, sich nicht einfach in ihr Zimmerchen zu verkriechen, sondern so viel ...

Mich haben ehrlich gesagt, die Krankheitsverläufe und die Geschichten der anderen Rehapatienten überhaupt nicht interessiert.
Ich fand auch die abendlichen Vorträge, zu denen man erscheinen musste schon unangemessen.
Gerade weil die Ursachen unterschiedlich sind und die Lebensweise ja auch.

Zitat von will_hunting:

Und ich dachte immer, in der Reha geht's in erster Linie um die Wiederherstellung oder den Erhalt der Arbeits- bzw. Erwerbsfähigkeit.

Eigentlich ja bzw. (Re)Integration in den Alltag.....
Ich kann mir gut vorstellen, dass dort schnell eine Affäre entsteht. Alles scheint weit weg,es gibt Gleichgesinnte, die man danach nicht wiedersehen muss....Flirten tut ja auch gut. Alles kein Ding

Aber dann gleich die große Liebe und die Familie, insbesondere die Kinder, verlassen......so egoistisch und naiv kann man als Erwachsener doch gar nicht sein. Ich war/ bin auch kein Engel, aber meine Kinder sindas Allerwichtigste

Zitat von tina1955:

Mich haben ehrlich gesagt, die Krankheitsverläufe und die Geschichten der anderen Rehapatienten überhaupt nicht interessiert.

Das war nur ein kleiner Teil. Wir haben als Bezugsgruppe einfach viel nach Feierabend oder am Wochenende unternommen. Das war gut, um aus der Isolation und der Depression besser rauszukommen. Mit einigen aus der Gruppe stehe ich bis heute in gutem Kontakt und das möchte ich nicht missen.

Zitat von will_hunting:

Das war nur ein kleiner Teil. Wir haben als Bezugsgruppe einfach viel nach Feierabend oder am Wochenende unternommen. Mit einigen aus der Gruppe stehe ich bis heute in gutem Kontakt und das möchte ich nicht missen.

Jeder Jeck ist eben anders- ich verstehe manche Standpunkte hier in keinster Weise, weil sie meiner Logik und meinem Verständnis eines normalen Miteinanders völlig widersprechen, aber mei, ist halt so. Wahrscheinlich bin ich zu empathisch oder andere zu wenig empathisch
Ich finde Dein Erlebnis echt cool, Freundschaften über die Reha hinaus habe ich keine geschlossen, aber toll wäre es schon gewesen.
Und ganz ehrlich- manchmal haben Gespräche mit anderen mich eingenordet, nicht im Selbstmitleid zu ertrinken- auch umgekehrt hatte ich ein paar sehr gute tiefe Gespräche und konnte ein bisschen Lebensmut stiften.

Zitat von BernhardQXY:

Jeder Jeck ist eben anders- ich verstehe manche Standpunkte hier in keinster Weise, weil sie meiner Logik und meinem Verständnis eines normalen Miteinanders völlig widersprechen, aber mei, ist halt so. Wahrscheinlich bin ich zu empathisch oder andere zu wenig empathisch

Erfahrung, reine Erfahrung

Zitat von Felica:

so egoistisch und naiv kann man als Erwachsener doch gar nicht sein.

Vorallem haben diese Erwachsenen ja sogar darüber entschieden, dass diese Kinder überhaupt zur Welt gekommen sind.Und dann lässt man sie fallen.

Zitat von Bones:

Vorallem haben diese Erwachsenen ja sogar darüber entschieden, dass diese Kinder überhaupt zur Welt gekommen sind.Und dann lässt man sie fallen.

Für einen Kerl