Frau fremdverliebt und will offene Beziehung

Zitat von Temporis:

Darauf sagte ich wieder, das ich keine Ehe öffne, nur Beziehungen

Über diese Differenzierung bin ich schon in Deinem ersten Beitrag gestolpert.
Was ist da für Dich der Unterschied?
Eine Ehe ist doch auch in erster Linie eine Beziehung, wenn man von den rechtlichen Pflichten und Rechte der Ehe absieht, die den Beziehungsalltag quasi nicht tangieren.

Ich habe lang überlegt, ob ich mich einmischen soll, da ich in einer offenen Ehe lebe und natürlich voreingenommen bin. Ich tu's trotzdem...

Fakt ist: Einer von euch beiden muss verzichten, es sei denn ihr findet einen Kompromiss, der euch beiden mehr Vor- als Nachteile findet.

Du willst nicht auf Exklusivität verzichten, sie will nicht auf S. Freiheiten verzichten. Schwierig, einen Kompromiss zu finden, wenn ihr beide auf euren Positionen beharrt. Dann verliert der Verlangensschwächere, also derjenige dessen Drang (Exklusivität vs Freiheit) weniger stark ausgeprägt ist und ihr landet in einem massiven Bedürfnis-Unglechgewicht.. und das ist dann der Anfang vom Ende eurer Ehe.

Also, setzt euch doch mal zusammen und überlegt euch, ob ihr nicht beide von euren Positionen abrücken könnt. Frag deine Frau: What's in for me? Die Öffnung der Ehe hätte nämlich keinerlei Vorteile für dich, sondern nur Nachteile. Und stell du dir die Frage: What's in for her? über den jetzigen Zustand hinaus. Denn die Beibehaltung der Schließung hätte nämlich keinerlei Vorteile für sie, sondern nur Nachteile

Zitat von Temporis:

ich habe ihr klipp und klar gesagt, was ihr nächster Schritt sein MUSS und das es dazu keine Alternative geben kann.

Nein, hast du nicht, es sei denn du hast ihr gegenüber klarer diskutiert, als uns gegenüber, denn du hast wachsweich gesagt

Zitat von Temporis:

Dann kam das Thema wieder auf das Whatsappen und ich sagte, alltägliches Schreiben wäre für mich kein Problem

Wohlwissend, dass so ein Kontakt perfekt dazu geeignet ist, das gegenseitige Feuer am Köcheln zu halten. Das funktioniert nie im Leben, glaub mir! Wenn die Maßgabe ist, sich zu entlieben, hilft nur eines: Aus den Augen, aus dem Sinn: Kontaktsperre virtuell und real, kein Chor, kein Telefonat, kein nix. Ihn komplett aus ihrem Leben streichen.

Zitat von Temporis:

Ich weiss spätestens jetzt wären andere gegangen, ich bin aber nicht bereit meine Frau und unsere Liebe aufzugeben.

Wer wegen Küssen und S. eine langjährige Beziehung platzen lässt, schätzt diese Beziehung nicht ausreichend.

Hey @Temporis ,

wenn du magst, kannst du in meinem Thema nachlesen, mir ist es ganz ähnlich gegangen wie deiner Frau, wir haben es allerdings mit einer offenen Ehe versucht.

Ich möchte dir auch überhaupt nicht dreinreden, oder dich von meinem Beziehungsmodell überzeugen, wenn für dich keine offene Ehe in Frage kommt, dann ist das so, und ist auch ok so.

Was mir gerade bei dir ein bisschen Bauchzwicken beschert, ist das ganz klare Schwarz-Weiß in deinem Kopf. Du schreibst immer wieder von den Tiefschlägen, die dir deine Frau verpasst, siehst deine Frau als den alleinigen Störenfried eurer Ehe, als die Ehebrecherin, willst ihr gegen ihre eigenen Gefühle helfen, fühlst dich ganz grandios und großzügig, dass du nicht gegangen bist...

Stimmt auch bis zu einem gewissen Grad, aber...
Die andere Seite ist, dass deine Frau einen ebenso validen Standpunkt, einen ebenso großen inneren Kampf, ebenso berechtigte und durchdachte Wünsche an die zukünftige Gestaltung eurer Ehe hat, wie du.

Das einzige, was sie zur Bösen und dich zum Guten, sie zum Täter und dich zum Opfer macht, ist die Art, wie wir als Gesellschaft mit geschriebenen und ungeschriebenen Regeln Beziehung handhaben. Und natürlich, das ihr beide, auch sie, euch auf diese Standardregeln commitet habt. Dass das für dich ganz wunderbar funktioniert, für sie aber mit der Zeit immer weniger, dafür kann keiner von euch beiden etwas.

Warum ich dir das schreibe: wenn ihr wirklich zur Augenhöhe und zu echter Heilung, und evtl. zu einem Agreement finden könnt, mit dem ihr dauerhaft beide weiterleben könnt, dann solltest du ihre Seite als genauso valide sehen wie deine eigene, und eben nicht als reinen Störfaktor, auf den man möglichst schnell den Deckel machen sollte.

Ich wünsch euch alles erdenklich gute in einer Situation, wo es vermutlich keine Lösung gibt, die allen zu 100% gerecht wird.

Zitat von carlos7:

Wer wegen Küssen und S. eine langjährige Beziehung platzen lässt, schätzt diese Beziehung nicht ausreichend.

Wer hinter dem Rücken des partners solche Dinge macht, leider auch nicht.

Zitat von Temporis:

Darauf sagte ich wieder, das ich keine Ehe öffne, nur Beziehungen und die Konsequenz damit klar ja wohl wäre.

Den Punkt hatte ich oben vergessen zu erwähnen. Nein, die Konsequenzen sind damit nicht klar. Du weichst aus und willst die Konsequenz im Nebulösen belassen. Was heißt es denn jetzt genau: Wenn deine Frau auf einer Öffnung besteht, lässt du dich scheiden, bleibst aber im Rahmen einer nicht-ehelichen Beziehung mit ihr zusammen? Wenn sie dich betrügt (also mehr als Küssen), ziehst du aus? Warum sprichst du nicht Klartext, nach dem Motto: Wenn du X machst, mache ich Y.?

Zitat von Blindfisch:

Wer hinter dem Rücken des partners solche Dinge macht, leider auch nicht.

korrekt

Zitat von carlos7:

Du willst nicht auf Exklusivität verzichten, sie will nicht auf S. Freiheiten verzichten

Da muss ich gleich einhaken.
Es geht der Frau offenbar nicht in erster Linie um S., sondern um emotionale Bindung zu anderen.

Zitat von FrauDrachin:

in einer Situation, wo es vermutlich keine Lösung gibt, die allen zu 100% gerecht wird.

Nun - ein wenig offen kann die Ehe nicht sein, es gibt auch nicht halb schwanger. Denn ein Kompromiss in der Art begrenzter Beziehung ist fragil - wie z.B. dass sie mit ihrerm Schwarm schreiben darf, aber nicht küssen. Erfahrungsgemäß verschieben sich dabei die Grenzen des Erlaubten ganz schnell.

Zitat von Blindfisch:

Wer hinter dem Rücken des partners solche Dinge macht, leider auch nicht.

Zitat von Temporis:

Darauf sagte ich wieder, das ich keine Ehe öffne, nur Beziehungen und die Konsequenz damit klar ja wohl wäre.

Hierfür Applaus!

Das Problem ist nur: du sagst das, weil du weißt dass es richtig ist - aber du agierst komplett gegenteilig aus Angst. Du debattierst ernsthaft mit deiner Frau (!) darüber, ob es okay ist Bilder von oben oder unten an andere Männer zu senden und stellst das als normal hin.

Zitat von Temporis:

Ich hab ihr gesagt, Sie muss dem anderen klar machen, das es keinen Weg zu dritt gibt und er in unserem Kreis von meiner Seite nicht willkommen ist.

Hier das gleiche. Du sagst ihr das und kurz danach sagst du ihr, dass sie halt schauen soll wie sie so in Zukunft damit umgeht. Als wenn sich auch nur irgendwas ändert, warum auch.

Zitat von Temporis:

Sie weiss, daß sie einen riesen Fehler gemacht hat, es tut ihr unendlich Leid, daß sie mir das antut und ich glaube ihr auch

Mit Verlaub, das ist Quatsch.

Also klar tut es ihr leid, dass sie dir weh tut. Sie wird dich ja mögen. Als Freund.

Aber sie ist doch nicht debil. Sie weiß ganz genau was ihre Taten bei dir auswirken - es ist ihr aber egal, weil sie nur an sich denkt.

Wenn ich das schon wieder lese vonwegen Stammtisch und Bücher lesen bekomm ich...
Ich kenne diese Stammtische und ich habe diese Bücher gelesen.
Als nächstes erzählt sie dir, dass Monogamie ja total unnatürlich ist und im Tierreich kaum 5% monogam sind usw.

Es sind immer die gleichen Argumente, die am Ende aber nur eine Sache bedeuten:
Ihr habt euch auf eine monogame Beziehung geeinigt. Sie hat darauf keine Lust mehr. Gleichzeitig ist sie zu feige sich zu trennen (das mag tausend Gründe haben, die Freundschaft zu dir, die Kinder, das Geld, weiß der liebe Gott) - also erzählt sie dir was von offener Beziehung. Oder besser gesagt: sie will Fremdgehen und du sollst klatschend daneben stehen.

Dein Bauchgefühl sagt dir ja schon wie du das findest. Nämlich nicht gut.

Der nächste Schritt wird sein, dass die die Schuld umkehrt. Dich hinstellen wird als jemand der das ja alles nicht versteht und ihre Gefühle missachtet und was soll sie denn tun?! Blabla, alles schon hundert Mal gelesen/gehört.

Fakt ist, dass ihr ihre Wünsche und Neigungen wichtiger sind als deine oder eher Wohl in der Ehe. So einfach. Koste es was es will.

Die goldene Frage an so Menschen ist ja immer: in der Sekunde, als sie erkannt hat, dass du das nicht gut findest, in der Sekunde hätte sie sich doch von dir trennen müssen. Wieso? Weil sie dich doch angeblich so sehr liebt und das Grundelement der Liebe ist doch, dass man den andern nicht leiden sehen möchte.

Aus Liebe zu dir, müsste sie sich trennen, weil ihr Beziehungskonzept, das sie ja gerne haben kann, nicht mit dir übereinstimmt und sie (!) es ja war die mitten im Spiel die Regeln ändern will.
Wieso tut sie das aber nicht? Wieso verlangt sie lieber von dir, dass du leidest? Weil es ihr nur um sich geht. So. Einfach.

Und jetzt warten wir mal alle ab bis die Frau hier selber schreibt, um sich zu verteidigen, da sie ja den Link bekommen hat

Stellt sich doch auch die Frage, was will man seinen Kindern so fürs Leben vermitteln.
Anbieten.

Zitat von paul258:

Und jetzt warten wir mal alle ab bis die Frau hier selber schreibt, um sich zu verteidigen

Zitat von Hansl:

Stellt sich doch auch die Frage, was will man seinen Kindern so fürs Leben vermitteln. Anbieten.

Wahrscheinlich nicht den kirchlichen Moralkodex.

Zitat von Saule1980:

Das sollte übrigens weniger patzig klingen als ich es am Ende geschrieben habe

Ich habe nur die Erfahrung gemacht, dass es vor allem solche Menschen wie die Frau des te sind, die es nicht ertragen können wenn sie falsch verstanden werden.

Sieht man ja schon daran wie sie versucht dem te den Kopf zu verdrehen.
Er sagt er will es nicht, fühlt sich schlecht dabei. Und sie sagt Ja lies halt mal das Buch hier, als wenn das eine ernsthafte Lösung wäre.

Ich würde übrigens noch 10Euro wetten, dass sie eine andere Frau kennt (Freundes Bekanntenkreis), die in einer offenen Beziehung ist und da läuft es doch auch super!.
Es ist wie gesagt immer das gleiche.

Zitat von unbel-Leberwurst:

Da muss ich gleich einhaken. Es geht der Frau offenbar nicht in erster Linie um S., sondern um emotionale Bindung zu anderen.

Da bin ich mir nicht so sicher. Der Austausch von Dickpics und das Knutschen spricht dagegen und die folgenden Statements auch

Zitat von Temporis:

dass Sie es vermisst, wenn ihr ein Mann gefällt und Sie dieses kribbeln der Verliebtheit im Bauch verspürt, dem nachgeben zu können und mit den Typen zu knutschen und eventuell mehr.

Zitat von Temporis:

daß Sie vor zwei Jahren auf Mallorca einen Mann getroffen hatte, mit dem sie sich mehr hätte vorstellen können, da ja aber Beide verheiratet waren und in Rücksichtnahme auf mich, hätten Sie es an der Stelle beim Flirten belassen.