A
Fragen nach der Trennung auf die ich keine Antwort habe
Tia
UnglücklicherXX.
Zitat von Tia:1. ist es nach 5 Monaten nicht langsam an der Zeit, nach vorne zu schauen?
Zitat:
2. Geduld. Hatte ich - jetzt geht sie weg. Warum?
3. Wieso denkt man als Verlassener, dass der andere (Verlasser) irgendwie der bessere Part ist?
Und ich meine nicht seine Situation im Moment der Trennung.
Zitat:
4. Kann man den Punkt, ab dem es einem egal wird, beeinflussen?
5. Welche Mittel sind ok?
Zitat:6. Kann es sein, dass man durch Selbstreflektion genau das Gegenteil erreicht? Man fühlt sich immer schlechter? Vor lauter Analyse fast gar nichts mehr weiß?
7. wann ist es nur Ego? Wann ist es Immer-noch-Liebe?
Zitat von Tia:1. ist es nach 5 Monaten nicht langsam an der Zeit, nach vorne zu schauen?
Zitat von Tia:2. Geduld. Hatte ich - jetzt geht sie weg. Warum?
3. Wieso denkt man als Verlassener, dass der andere (Verlasser) irgendwie der bessere Part ist?
Und ich meine nicht seine Situation im Moment der Trennung.
Zitat von Tia:5. Welche Mittel sind ok?
Zitat von Tia:6. Kann es sein, dass man durch Selbstreflektion genau das Gegenteil erreicht? Man fühlt sich immer schlechter? Vor lauter Analyse fast gar nichts mehr weiß?
Begonie
Zitat von Tia:1. ist es nach 5 Monaten nicht langsam an der Zeit, nach vorne zu schauen?
Was heißt nach vorne schauen?
Ich meine, ja, es ist an der Zeit, seinen Bllickwinkel zu verändern und dem Vergangenem nicht mehr so hinterher zu trauern.
Er ist weg und bleibt weg, das ist nach 5 Monaten Fakt.
Also liegt es an Dir, die Beziehung als abgeschlossen zu betrachten und den Fokus auf das eigene Leben zu richten. Was mache ich gerne, welche Menschen sind mir wichtig, habe ich Interessen, die ich bisher zurückgestellt habe?
In der Zeit nach einer Trennung war es für mich wichtig, Dinge für mich zu tun, die ich bisher nicht getan habe. Z.B. ging ich fast jede Woche ins Kino, einfach zur Ablenkung und das alleine. Ich besuchte Veranstatlungen im Theater und das auch alleine. Und ich fühlte mich nie übrig geblieben und hatte nie das Gefühl: alle kommen zu zweit oder in Gruppen, nur ich nicht.
Ich bin allein auf kleine Reisen gegangen.
Es war mir wichtig, mir selbst zu beweisen, dass ich es auch alleine schaffe und auch alleine schöne Dinge unternehmen kann.
Weg mit dem Selbstmitleid! Das bringt Dich nicht weiter, sondern blockiert nur! Wer leidet, ist und bleibt passiv und verharrt in der Opferrolle. Ein Opfer tut nichts, denn es leidet ja nur. Aus dieser Haltung musst Du weg kommen, denn damit stehst Du Dir nur im Weg.
Das klappt nicht jeden Tag, aber man muss es üben und dann wird es mit der Zeit immer leichter.
2. Geduld. Hatte ich - jetzt geht sie weg. Warum?
Weil der Zug abgefahren ist. Im Grund genommen hast Du keine Geduld mehr mit Dir selbst, schätze ich. Du hast die Nase voll vom Leiden und Trauern. Es liebt aber nur an Dir selbst, Dir eine Chance auf ein besseres Leben als jetzt zu geben. Die Kraft dafür musst Du in Dir selbst aktivieren, da hilft Dir kein anderer.
Keine Geduld ist ein Wegweiser: schlag einen anderen Weg ein, denn der jetzige taugt nicht mehr. Es ist Zeit für eine Richtungsänderung. Es ist eine Botschaft Deines Unterbewusstseins mit der Aufforderung, was anderes zuzulassen.
3. Wieso denkt man als Verlassener, dass der andere (Verlasser) irgendwie der bessere Part ist?
Und ich meine nicht seine Situation im Moment der Trennung.
Es ist ganz einfach. Der Verlassende hat seine Entscheidung getroffen. Er hat abgewogen. Was verliere ich durch die Trennung und was gewinne ich.
Wenn er sich jetzt trennt, ist die Botschaft an Dich: Ich gewinne mehr für mich, wenn ich gehe.
Das ist eine Breitseite für Dein Ego und das kann aus scheinbar heiterem Himmel kommen. Du rechnest nicht damit und er trennt sich und Du fühlst Dich weggeworfen und abserviert. Brauch ich nicht mehr, weg damit! Das ist die Botschaft, die bei Dir ankommt.
Zwei Dinge sind wesentlich, denn es geht hier ganz viel um Macht.
1. Der Verlassende ist in der Trennung mächtig und bleibt es für Dich auch. Du dagegen bist diejenige, der er Schmerzen zufügt und Du bist daher in einer ohnmächtigen Situation. Du musst es hinnehmen und die schweren Zeiten durchstehen. Du denkst Dir, er lebt jetzt locker flockig weiter, lässt es sich gut gehen und für mich bleiben nur Kummer, Schmerz, Einsamkeit. Das schafft ein enormes Ungleichgewicht, mit dem man nur schwer umgehen kann.
Erst überrollt Dich der Kummer wie eine riesige Welle und irgendwann kommt vielleicht sogar eine gigantische Wut auf ihn.
Das ist normal, darf aber nicht zum Dauerzustand werden.
2. Eine Trennung ist immer eine Verletzung des Selbstwertgefühls, das dadurch massiv beschädigt wird. Es ist daher ganz wichtig, sich immer wieder selbst zu etwas zu motivieren. Es kommt keiner, der klingelt und Dich raus zieht. Du musst selbst aktiv werden. Raus gehen, Dich mit Freunden treffen, Gitarre lernen oder Mitglied in einer Strickrunde zu werden.
Durch die Beschäftigung mit anderen Dingen gewinnt Dein Selbstwertgefühl wieder. Du kannst Dir sagen, ich sitz nicht nur daheim und hadere mit mir, sondern ich treffe Menschen, die mich mögen, auch wenn der Eine mich verlassen hat. Ich gehe am WE mit Sandra in den Club oder ich suche mir einen Chor, weil ich eigentlich eine schöne Stimme habe, die ich nicht trainiere.
4. Kann man den Punkt, ab dem es einem egal wird, beeinflussen?
Aber selbstverständlich. Allerdings geht es nicht auf Knopfdruck. Aber sei mal ehrlich, es gibt bessere und schlechtere Tage. Heißt für Dich, es bleibt nicht alles so wie es gleich nach der Trennung ist.
Aber je mehr Du für Dich tust, desto eher funktioniert die Ablösung.
Es ist auch Trainingssache. Möglicherweise brauchst Du Monate, vielleicht sogar ein Jahr, bis Du es ganz geschafft hast. Das macht ja nichts, wenn Du dazwischen bessere Phasen hast.
5. Welche Mittel sind ok?
Alles, was Dir gut tut und keinem anderen schadet.
Hier ist es wichtig, ganz fest auf sich selbst zu hören. Suchst Du Dir einen anderen nur für S. kann es sein, dass Du Dich im Endeffekt nur selbst verletzt.
Oder ein Anderer interessiert sich für Dich und Du gehst eine Beziehung ein, obwohl Du weißt, dass es im Moment für Dich nicht das Richtige ist. Das wäre unfair und kommt sowieso zurück. .
Also sei achtsam. Das ist sehr wichtig. Achte auf Dich und Dein Gegenüber. Dann gehst Du gut mit Dir um und es wird Dir besser gehen.
Nimm keine Dro. und keine Tabletten, die Dir vermeintlich Besserung bringen. Chemische Substanzen sind im Endeffekt immer eine Sackgasse. Alk. vermeiden, denn der verstärkt Deine momentane Stimmung und zieht Dich womöglich noch weiter runter oder Du verlierst sogar die Selbstkontrolle. Das wäre wieder nur Gift für Dein Ego.
6. Kann es sein, dass man durch Selbstreflektion genau das Gegenteil erreicht? Man fühlt sich immer schlechter? Vor lauter Analyse fast gar nichts mehr weiß?
Ja, man kann sich damit regelrecht selbst zerfleischen. Selbstreflektion ist durchaus wichtig. Und sie ist gut, weil Du Dich dadurch mit der vergangenen Beziehung beschäftigst. Erinnere Dich an Situationen in der Beziehung. Da war dies und jenes und er hat sich so verhalten und mich so.
Wenn die Trauer vergangen ist, kann man viele Dinge erkennen. Dann kannst Du die Beziehung aus der Zuschauerrolle betrachten. Ein Zweipersonenstück, in dem man sich gegenseitig Leid zugefügt hat und das scheitern musste. Erst dadurch kann man einen halbwegs objektiven Blick auf die Beziehung und auch die Ursachen des Scheiterns haben.
Am Scheitern ist niemals nur einer Schuld, beide tragen ihren Anteil dazu bei. Du bist nicht allein Schuld. Verabschiede Dich auch vor Selbstvorwürfen: Wenn ich so und so gewesen wäre, dann ...
Du musst Dich annehmen wie Du bist, denn Du kannst nicht anders sein. Er hat sich halt anders entschieden und es hat nicht gepasst. Aber Du allein bist nicht der Verursacher der Trennung.
Gedankengänge, Rückblicke sind wichtig, aber auch hier muss man auf sich achten. Sich nicht nur selbst bemitleiden, sondern vielleicht auch sehen, was der eigene Anteil am Scheitern war. Vielleicht warst Du zu anhänglich, zu fordernd, zu anspruchsvoll in Deinen Haltungen.
Denk immer daran: ein Partner ist keine Glücksmaschine. Er ist vielleicht eine Bereicherung, aber er ist nicht dafür zuständig, dass es Dir gut geht und Du mit Dir im Reinen bist. Die Haltung, der muss mich jetzt endlich mal glücklich machen, ist falsch, denn der Andere soll Aufgaben erfüllen, die man auf ihn abwälzt. Du bist allein dafür zuständig, dass es Dir gut geht und Du lernst, mit Dir zufrieden zu sein. Das kann Dir keiner abnehmen.
Also, Selbstreflektion ist gut, aber sie darf nicht dazu führen, dass man sich selbst zerfleischt. Ich habe dies und jenes getan und daher ist er gegangen. Das ist meist nur die halbe Wahrheit, denn Du siehst dadurch nur Dich selbst, bedenkst aber nicht, wie Dein Verhalten auf ihn gewirkt hat oder dass er vielleicht auch oft recht lieblos war.
Ich würde sagen. Selbstreflektion ja, aber im Kontext zum Ex. Der hat auch nicht alles nur richtig gemacht. Der hat Dich sicher auch verletzt, sich nicht richtig verhalten.
Also, Selbstreflektion, nur um in Selbstmitleid zu versinken, tut nicht gut. Du bist nicht nur Opfer, sondern auch Täter. Und Du bist der Regisseur Deines Lebens. Daher würde ich raten, Selbstreflektion ja, aber nicht nur. Genauso wichtig sind andere Dinge im Leben. Freunde, Beschäftigungen, die Dir Freude machen, eigene Erfolge sehen und sich dafür zu loben, ist sehr wichtig. Das habe ich heute richtig gut gemacht, ich darf stolz auf mich sein. Das steht Dir auch zu, also tu Dir was Gutes.
7. wann ist es nur Ego? Wann ist es Immer-noch-Liebe?
Liebe ist es dann, wenn Du dem Ex. zugestehst, dass er gegangen ist, weil es für ihn die bessere Wahl war und wenn Du ihm deswegen nicht mehr böse bist. Wenn Du erkennst, dass die Trennung auch etwas Gutes für Dich bewirkt hat.
Liebe lässt den Anderen gehen, lässt dem Anderen seine Wahl und wünscht dem Anderen nichts Schlechtes. Liebe lässt frei und Liebe ermöglicht auch Dir, wieder frei zu werden.
Alles andere ist nur verletztes Ego.
LostGirl1
Zitat von Tia:1. ist es nach 5 Monaten nicht langsam an der Zeit, nach vorne zu schauen?
Zitat von Tia:2. Geduld. Hatte ich - jetzt geht sie weg. Warum?
Zitat von Tia:3. Wieso denkt man als Verlassener, dass der andere (Verlasser) irgendwie der bessere Part ist?
Und ich meine nicht seine Situation im Moment der Trennung.
Zitat von Tia:4. Kann man den Punkt, ab dem es einem egal wird, beeinflussen?
Zitat von Tia:5. Welche Mittel sind ok?
Zitat von Tia:6. Kann es sein, dass man durch Selbstreflektion genau das Gegenteil erreicht? Man fühlt sich immer schlechter? Vor lauter Analyse fast gar nichts mehr weiß?
Zitat von Tia:7. wann ist es nur Ego? Wann ist es Immer-noch-Liebe?
Tuvalu123
Zitat von Tia:1. ist es nach 5 Monaten nicht langsam an der Zeit, nach vorne zu schauen?
Zitat von Tia:2. Geduld. Hatte ich - jetzt geht sie weg. Warum?
Zitat von Tia:3. Wieso denkt man als Verlassener, dass der andere (Verlasser) irgendwie der bessere Part ist?
Und ich meine nicht seine Situation im Moment der Trennung.
Zitat von Tia:4. Kann man den Punkt, ab dem es einem egal wird, beeinflussen?
Zitat von Tia:5. Welche Mittel sind ok?
Zitat von Tia:6. Kann es sein, dass man durch Selbstreflektion genau das Gegenteil erreicht? Man fühlt sich immer schlechter? Vor lauter Analyse fast gar nichts mehr weiß?
Tia
Begonie
Tuvalu123
Zitat von Tia:Danke. An alle.
Natürlich kann ich was damit anfangen. Im Grunde weiß ich das alles. Manchmal erhofft man sich einen ganz neuen Strohhalm. Aber ich merke, dass es normal ist, ihn nicht zu finden.
Tia
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