Hallo Ralf (sorry, Markus, die Diskussion verselbstaendigt sich hier gerade...)
mal zu Deiner Antwort:
ad 1) Frauen reden deswegen haeufig von verletzter maennlicher Eitelkeit, weil es das ist, was bei ihnen ankommt. Viele Maenner (ich sage bewusst nicht: alle) heulen einem was vor, nicht ueber den Verlust, den sie erlitten haben, und die damit verbundene Leere, die verlorene Liebe, sondern darueber, dass ihnen was weggenommen wurde. Oder auch hier - siehe Dir das Posting von Hexe an - es wird nur ueber S. geredet, nicht ueber Liebe. Und sowas findet sich eben verstaerkt bei den Maennern. Und daraus ziehen wir Frauen eben unsere Schluesse.
Ansonsten - natuerlich schmerzt es, wenn der Partner bei jemand anderem die Erfuellung findet, wobei mich da aber mehr schmerzen wuerde, dass ich da offensichtlich etwas nicht geben konnte, als dass mir etwas vorenthalten wurde. Und insbesondere wuerde ich diese Erfuellung eben nicht nur auf s.ueller Ebene sehen. Ahnst Du die unterschiedlichen Auffassungen?
Ansonsten ist das Thema S. in der Beziehung nicht einfach und in der Regel wird nicht ehrlich darueber geredet, auch wenn es behauptet wird. Insbesondere von Seiten der Maenner existieren da soooo viele Befindlichkeiten! Das macht das Reden dann noch viel schwieriger.
Ad 2) Wenn ich sage, dass Frauen kompliziert sind, heisst das durchaus, dass sie einen TEIL der Spielregeln vorgeben. Ansonsten wuerde ich mich zu der Aussage versteigen, dass Maenner und Frauen z.T. einfach nicht kompatibel sind und das einfach einen Teil der Probleme, sicherlich aber auch einen Teil des Knisterns zwischen Mann und Frau ausmacht.
Was die Pflicht der Frau sich zu offenbaren angeht - erstens hassen Maenner doch nichts mehr als Beziehungsgespraeche, zweitens passiert das doch auch, aber eben nicht unbedingt mit Erfolg. Wenn sie zum Beispiel sagt, dass sie mehr Zuwendung braucht, dann hat das doch offensichtlich auch nicht unbedingt was gefruchtet, oder?
Ad 3) Siehste, ich wuerde behaupten, dass eine gute Partnerschaft auch ohne S. (nicht ohne Zaertlichkeit!), nie aber ohne Liebe, Vertrauen und Akzeptanz existieren koennte. (Was passiert denn, wenn einer querschnittsgelaehmt ist - aus mit der Partnerschaft?) Aber das sind halt unterschiedliche Auffassungen.
Interessieren wuerde mich freilich, wieso Du meinst beurteilen zu koennen, dass Markus' Ex-Freundin nicht ehrlich zu ihm war und einen Vertrauensbruch bewiesen hat. Sie waren getrennt, es stand ihr also frei, sich einen Lover zu nehmen. Und dass sie mit dem dann Dinge machte, zu denen sie sich mit Markus vielleicht nicht in der Lage fuehlte - was ist daran unehrlich? Denn sowas kann vorkommen, was ich in meinem Posting zu erklaeren versuchte.
Und ihren Trugschluss - wo liegt der? Denn wenn ich das richtig verstanden habe, ging die Trennung von BEIDEN aus, also in gegenseitigem Einverstaendnis. Und sie hat sich da auch nicht in die naechste Liebesbeziehung, sondern nur in eine Affaere gestuerzt. Dass sie da nach der Beziehung was ausprobieren will - warum nicht. Wer behauptet, dass sie die Erfuellung darin sieht?
Aber, lieber Ralf, das ist es eben, da ist wieder diese Reduktion von Gefuehlen und Empfindungen auf die s.uelle Ebene. Du hast Dich zermartert, was Deine Ex fuer tolle neue Erfahrungen sammelt. Na super! Auf einen solchen Partner, der sich nur damit quaelt, koennte ich wirklich verzichten!
Daher hatte ich eben in meinem Posting an Markus angeregt, die anderen Aspekte zu sehen. Etwas, was offensichtlich bei Dir nicht angekommen ist. Wie auch, wenn diese Dinge ja nur eine untergeordnete Rolle spielen zu scheinen. Und Du fragst, wieso Frauen so haeufig vom verletzten maennlichen Stolz reden?
Gruss,
Regina
05.07.2002 09:51 •
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