Hallo Thilde,
und projezieren nun ihr erlerntes Wissen auf Andere.
Das ist die eine Wahrheit. Die andere ist, daß sie Mechanismen entwickelt haben, vom worst case auszugehen und sich damit selbst schützen können. Und das ist durchaus übertragbar auf andere, denn trotz aller Individualität gibt es gewisse Spielregeln, die wir alle befolgen könnten um uns zu schützen. Es wird wohl auch keiner abstreiten, daß wir uns im Winter warm anziehen müssen, damit wir überleben, oder? Wer geht schon ohne zu schauen über eine stark befahrene Autobahn? Wer springt aus dem Fenster ohne zu schauen wie tief er fallen wird? Wer tritt einen Hund, wenn er bereits knurrt, wer stört einen Löwen im Schlaf? Die Menschen, die das alles tun, sind nicht normal sondern sie spielen entweder bewußt oder unbewußt mit ihrem Leben. Es ist einfach gegen die Natur, wenn jemand sich so fatalistisch verhält, es gibt bei jedem vernünftigen Lebewesen einen ÜberlebensWILLEN. Die anderen sind durch ihre Gefühle und Ängste so sehr blockiert daß sie sich kaum mehr selbst helfen können, und dummerweise sind sie durch ihren starken Eigenwillen, durch Egozentrik, kaum mehr in der Lage, Hilfe anzunehmen. Jedenfalls ist das meine Erfahrung.
Das Ganze klingt wohl übertrieben, ist es wohl oft auch, aber es ist bestimmt ein paar Gedanken wert. Und mehr will ich hier auch nicht erreichen als zum Nachdenken über Zusammenhänge anzuregen.
es steht uns nicht zu, psychologische Urteile zu fällen, ohne entsprechende Ausbildung und ohne die betreffende Person zu kennen.
Die stehen den Profis auch nicht zu, weil es wohl keiner soweit treibt, daß er sich jahrelang täglich stundenlang mit bestimmten Dingen beschäftigt. Das ist Wissenschaft. Ich persönlich empfinde mich weder als Therapeut noch als Klugscheißer noch als Weiser sondern als eine Art Wissenschaftler, der komlexe Dinge erkennen und vereinfachen möchte. Um sie besser anpacken zu können, besser gesagt, um andere Menschen anzuregen, DASS sie das auch mal versuchen. Bei mir hat es funktioniert, ich habe die ersten Früchte meiner Einsichten geerntet, ich fühle mich wohl und stark genug, um es mit jeder Herausforderung aufzunehmen. Hat auch lange genug gedauert:-)
So langsam habe ich das Gefühl, dass jedem Mensch ein psychologischer Knacks eingeredet wird
Ich rede bestimmt niemandem zu, zum Therapeuten zu gehen. Aber es ist manchmal nicht anders möglich. Wenn jeder Mensch einen guten Freund hätte, der sich um ihn wirklich kümmerte, dann bräuchten wir vielleicht auch keine Therapeuten mehr. Aber so eine Hilfe kann sich als sehr schwierig gestalten und darf nicht mit emotionalen und radikalen Sprüchen abgekürzt werden. Nur, wer hat schon die Geduld und Zeit dazu? Gerade die Gefühlsmenschen sind immer wieder rückfällig und legen sich ständig selber Steine in den Weg.
viele dieser Menschen sind immer noch handlungs-und lebensunfähig, oder wahre Egomanen geworden.
Stimmt. Viele. Zu viele. Aber nicht alle.
wenn es so einfach wäre, seine Gefühle zu filtern und Konsequenz zu begreifen, wäre eine Trennung nicht so schlimm für so viele Menschen.
es ist nicht einfach. Aber es muß irgendwann ein Ende haben. Eine Deadline, die man sich selber setzen muß. Wenn der Trennungsschmerz zu lange dauert wird das ganze weitere Leben gefährdet. Und aus der Mühle kommt man dann wirklich nur noch mit professioneller Hilfe raus.
Warum glaubst du gibt es so viele, denen vom Kopf her alles klar ist, und die dennoch an der Umsetzung der Konsequenz scheitern, weil ihnen einfach Gefühle wie Liebe oder Angst etc. im Weg stehen?
Erst kommt der Schock, dann die Verlustangst, dann die stillen Eigenvorwürfe, dann die Egoverletzung, Eifersucht und Vorwürfe, dann der Verstand, Wissendurst und dann der Moment, wo der andere nicht mehr das Zentrum seiner Gedanken ist. Liebe und Hoffnung kann man sowieso nicht abstellen, die kann man ja behalten. In sich selbst! Ich hab das ja schon öfter mal versucht klar zu machen, daß das Loslassen vorherige Entkrampfung erfordert. Und die kann jeder verwirklichen, dessen Kopf bereits wieder funktioniert.
haben die Anonymen vielleicht Angst sich öffentlich zu bekennen?
Das ist ein anderes, trauriges Thema, liebe Thilde. Dagegen habe ich noch keine Wurzel gefunden:-)
cu
15.01.2004 23:14 •
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