Hallo Marcii1992,
ich kann mir gut vorstellen, wie Du Dich fühlst. Bei mir ist es ganz anders und doch auch ähnlich. Da ich schon ein paar Monate Vorsprung vor Dir habe, versuche ich mal ein paar Tips.
Also, vier Wochen sind noch sehr wenig. So eine Trennungsverarbeitung braucht minimum ein Vierteljahr. Wenn Deine Gefühle also noch so stark sind, kein Wunder. Und so doof das klingt, solch starke Gefühle zeigen, dass Du echt und tief geliebt hast. Die Gedanken und Gefühle werden sicher immer wiederkehren - man kann sie ja nicht einfach von der Festplatte löschen.
Was hilft, um den Druck zu lindern: Du musst Dich entlieben...und das ist so was wie kalter Entzug. Also: Keinen Kontakt suchen, keine Photos ansehen, keine Orte aufsuchen, die für Euch Bedeutung hatten, alles löschen, was an mails etc da ist. Denn sonst wirst Du - Du hast es ja selbst so geschrieben - rückfällig...und der Schmerz kommt mit Wucht wieder hoch.
Was weiter hilft: Reden, reden, reden. Mit Freunden und Familie. Auch wenn es denen irgendwann zu den Ohren rauskommt. Wenn sie Dich mögen und Dir wirklich helfen wollen, dann werden sie Dir zuhören. Es gilt wirklich der Satz von der Seele reden. Zumindest mir hat das immer spürbar sofort geholfen. Auch das Schreiben in Foren wie diesem hier nützt. Das mag ein Widerspruch zu dem sein, dass Du Dich nicht mit ihr beschäftigen sollst - aber der Unterschied ist, dass Du hier etwas abgibst, nicht etwas Neues aufnimmst.
Und zuletzt: Viel raus, unter Leute, neue Eindrücke sammeln. Die Hirnforschung hat inzwischen bewiesen, dass wir durch neue Eindrücke die alten Stück für Stück überdecken und verblassen lassen können. Ablenkung ist also sehr wichtig. Natürlich auch durch Bewegung, die ja bekanntlich unser Gemüt positiv beeinflussen kann. Deshalb hocken Depressive zu Hause und starren die Wand an. Ihnen ist dieser Bewegungsimpuls verloren gegangen. Also gar nicht erst ins Grübeln kommen.
So, das wär´s von mir. Ich kann von mir selber sagen, dass das alles nicht einfach ist...und das auch ich immer noch dem Wunschtraum anhänge, wir kämen eines Tages wieder zusammen. Aber die Alternative ist, sich in einem Gedankenkreisel zu verlieren, der nur noch tiefer ins Loch führt. Ich wünsche Dir, dass Du es schaffst, Dich rauszuziehen - wie gesagt, am besten mit Hilfe anderer.
23.04.2014 16:05 •
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