Nein, die Ausbeutung der Schwellenländer und der 3. Welt ist nicht in der Existenz von Diktatoren begründet. Profitiert haben davon in der ersten Linie die Wohlstandsstaaten. Die, die die billigen Güter produzieren, leben in erbärmlichsten Umständen. Dadurch haben sich in ihrer Verzweiflung viele radikalen Ideologien zugewandt (das scheint ein allgemein menschlicher Zug zu sein, je dreckiger es einem geht und je hoffnungsloser die Situation ist, desto brutaler und vereinfachter wird das Weltbild, ist in unseren östlichen Bundesländern ja auch nicht anders).
Die Diktatoren haben mit ebenfalls brutalen Herrschaftsmethoden ihre Radikalinskis in Schach gehalten. Dafür hat der Westen weggeschaut, wenn sie sich persönlich unermeßlich bereichert haben. Das System hat lange funktioniert (außer für die armen Würmer, die unter ärmsten Bedingungen gelebt haben und die haben sich wirklich 12-14h am Tag ohne Urlaub krumm gearbeitet unter schrecklichen Arbeitsbedingungen und für fast kein Geld, Kinderarbeit, gar keine Altersabsicherung etc., das ist mit der Situation von dem ärmsten Harzt IV-Empfänger in D nicht zu vergleichen!)
Dann wurde aus verschiedenen Gründen der Deckel aufgemacht. Bush-die größte Katastrophe der Jahrtausendwende- hat um seinem Daddy zu gefallen, Saddam Hussein abgesägt, dadurch ist im Irak ein Machtvakuum entstanden, zusätzlich haben sich viele, die dort vom System profitiert haben, radikalisiert. Außerdem kam in Syrien, Lybien, Tunesien und einigen anderen Ländern die westliche Welt plötzlich auf die Idee, dass es ja so gutmenschlich wäre, die Diktatoren zu stürzen, bzw. ihnen die Unterstützung zu entziehen, mit der sie sich an der Macht halten konnten (ob die politischen Interessen, die da dahinter standen rein humanitär waren, sei dahingestellt). Plötzlich hatten die Radikalen freie Bahn und jede Menge Waffen, die die ehemalige Regierung hat stehen lassen noch dazu.
Jetzt haben wir eine Situation, die wirklich eine große Weltkatastrophe ist und der wir uns auch nicht entziehen können. Menschen werden geköpft, lebendig verbrannt, Frauen in die Skla. verkauft, und wir sagen, das geht uns nichts an, wir sparen gerade auf unser neues Auto? HALLO? In letzter Zeit mal in den Spiegel gekuckt beim Zähneputzen? Das sind Menschen wie wir! Was würdet ihr sagen, wenn sowas hier in Europa passieren würde und die ganze Welt würde wegschauen und sagen, das ist nicht unser Problem, wir haben grad so ein schönes Leben und wollen uns dabei nicht stören lassen?
Ich glaube Berthold Brecht hat mal gesagt, jeder Krieg gebiert 10 Kinder (oder so ähnlich). Wenn wir uns jetzt nicht um die Probleme kümmern, haben wir in 10 Jahren noch viel größere. Aussitzen oder Wegschauen ist keine Lösung bei so einer Weltkatastrophe. Das wird sich sonst bitter rächen!
06.09.2015 14:13 •
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