Hallo liebe Forennutzer,
leider habe ich überhaupt keine Ahnung, ob ich hier richtig bin und ob überhaupt jemand Interesse an meiner Situation hat. Aber vielleicht erzähle ich ein klein wenig davon, da ich momentan quasi stündlich an meiner Lösung feile und doch hin und wieder (ver-)zweifle.
Nun, ich bin über 40 Jahre (w), mein Partner und ich haben direkt nach einer kurzen Kennenlernphase die Nachricht meiner Schwangerschaft erhalten. Für mich war es zwar ein Schock, aber dennoch habe ich mich gefreut. Er war weniger begeistert, um es nett auszudrücken, liebt sein Kind heute jedoch sehr. Davon gehe ich einfach mal aus.
Er war von Beginn an seltsam in seinem Verhalten und seiner Vorstellung wie man mit seiner Partnerin umgeht. Da ich mich aber nach einer gescheiterten Ehe und einer darauffolgenden katastrophalen Beziehung nach einem Nest sehnte, hab ich das Ganze erst einmal so hingenommen. Nach der Geburt wurde es jedoch immer schlimmer. Mir wurden permanent andere Männer abgedichtet. Völlig unbegründet und unlogisch, da ich nie irgendwelche sozialen Kontakte pflegen konnte. Mir wurde erklärt, dass täglicher S. ein MUSS ist, sonst wäre das keine Beziehung. Eine WG braucht er nicht. Seine Art mir gegenüber wird täglich abwertender. Ich kann den Blick gar nicht beschreiben, als würde er mir jeden Moment vor die Füße. . Hab ich versucht ein Gespräch zu bekommen, werde ich gefragt was ich überhaupt von ihm will. Frei nach dem Motto: Du bist die Spucke nicht wert. Ein freundliches Wort gibt es überhaupt nicht mehr. Man könnte eigentlich sagen, freundlich sowieso nicht, aber nicht mal ein neutrales fällt mehr.
Wie gesagt, werden mir irgendwelche Männer angedichtet. Jeder Tag besteht daraus, dass mir die Trennung an den Kopf geworfen wird. Wenn es eskaliert, dann bin ich auf der Stelle meine Wohnungsschlüssel los (nur er steht im Mietvertrag), die Autoschlüssel (sein Auto). Ich werde niedergemacht und möglichst ohne all meine Sachen zur Tür rausgebeten. Inklusive meiner Tochter natürlich. Er hat immer wieder zurück gelenkt. Allerdings kam das in den 3 Jahren sicher schon Minimum 30 mal vor und macht das Ganze nicht besser. Er ist die Sonne, alles dreht sich um sein Ego und seine Bedürfnisse, alles andere ist es nicht wert beachtet zu werden. Er ist ja soooo gestresst, selbst 1 Stunde auf das Mäuschen aufzupassen, wenn ich noch arbeite, das ist ihm zuviel. Er haut ab, sind seine täglichen Worte.
Macht er natürlich nicht.
Ich bin kein Mensch der sich soetwas bieten lässt. Aber ich wusste weder wohin, noch das ich aufgrund fehlender finanzieller Möglichkeiten und anderen drastischen Schwierigkeiten sich überhaupt eine Möglichkeit ergeben könnte, dass uns geholfen wird (mir und meiner kleinen Tochter).
Nun hatte ich ein sehr aufbauende Gespräch mit einer Mitarbeiterin einer Beratungsstelle und im Anschluss auch ein sehr mitmachendes Telefonat mit einem Frauenhaus. Dies erscheint die einzige Möglichkeit uns ein neues und verdient glückliches Leben aufzubauen.
Was mich jedoch so verängstigt ist, da er auch das Sorgerecht hat, dass er mir vielleicht meinen Engel wegnehmen könnte. Er ist so ein, scheinbar unüberwindbarer Brocken, der mich da erwartet, aber dies ist meine größte Angst.
Dazu kommt, dass sie aufgrund der Entfernung ihren Kindergarten nicht mehr besuchen kann. Ich habe so Panik, dass wir nicht wieder so ein wunderbares Haus finden und sie sich womöglich völlig unwohl fühlen wird.
Und letztlich nehme ich ihr den Papa. Vielleicht hasst sie mich irgendwann dafür, oder sie kann sich einfach nicht daran gewöhnen, dass wir dann alleine sein werden. Ich möchte, dass es ihr gut geht und es ihr an nichts fehlt.
Nun habe ich ein theoretisches Zeitfenster, wann wir gehen werden. Allerdings plagt mich dann hin und wieder ein schlechtes Gewissen, wie gesagt, hauptsächlich weil ich der Kleinen mit meiner Entscheidung den Vater nehme.
Aber ich kann einfach nicht mehr. Ich hangel mich von Tag zu Tag nicht rausgeworfen zu werden. Unterdrücke jede nur falsch wirkende Bemerkung und halte aus. Ich habe soviel Kraft in das Erdulden, in Tränen, in Verzweiflung und Hoffnung gesteckt, diese Kraft ist bis auf einen winzigen Rest aufgebraucht. Und diesen kläglichen Rest Lebenskraft brauche ich für mein Kind. Bei aller Hoffnung an ein Familienleben, wie es so viele Paare und Kinder genießen dürfen, muss ich diesen Wunsch begraben.
Es wird niemals eine glückliche Beziehung und Familie werden.
Er wird nie laut oder handgreiflich. Aber diese psychische Mangel ist mindestens genauso schmerzhaft.
Tja, so ist der Stand. Vielleicht hat der eine oder andere ein klein wenig mitmachende Worte für mich.
21.12.2019 15:15 •
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