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Finde keine Worte dafür

A
Zitat von Käptn Nemo:
mein Name ist finn und ich bin 22 Jahre alt. mit meiner Freundin war ich 4 jahre lang zusammen und wir haben eine kleine tochter (lara / 14 Monate).

Die Probleme fingen bei der Geburt unserer tochter an. meine Freundin konnte lara nicht anfassen, weil sie angst hatte sie würde ihr weh tun.

in der zeit ist mir meine Freundin immer fremder geworden. ich konnte mir vieles nicht mehr erklären. sie ging lieber feiern mit ihren Freundinnen und kümmerte sich kaum um lara.

nun hat meine Freundin sich getrennt, schon ihre Sachen gepackt und ist abgehauen mit den worten, ich gehe ihr auf den Keks und soll ich doch glücklich werden mit unserer tochter. sie hat kein bock mehr auf diesen ganzen schei..

und nun sitze ich hier seit stunden.. schaue immer wieder auf die Uhr und hoffe doch noch, dass die tür aufgeht und meine Freundin reinkommt....
hallo finn

tut mir leid, dass du schon solange allein davor stehst. deine freundin zeigt keinerlei mutterinstinkt und verantwortungsgefühl für euer kind, und es sieht so aus als würde sich völlig überfordert fühlen mit der situation. ein kind grosszuziehen und es liebe- und verantwortungsvoll zu versorgen haben sogar schon 14-jährige gewuppt. deine freundin sollte unbedingt eine therapie machen, normal ist ihr ganzes verhalten nicht.

klar bringt ein säugling erstmal den ganzen tagesaublauf durcheinander und auch beziehungsmäßig kommt man schnell an seine grenzen weil rund-um-betreuung viel kraft und nerven kostet und auch zeit für gemeinsames gut organisiert werden muss.
viel von der spontanität fliegt raus.

deine kleine hat jetzt erstmal nur dich und manchmal deine mutter, schaue da erstmal wie die kleine rund-um gut versorgt werden kann. in diesem alter braucht sie besonders viel sicherheits- und geborgenheitsinseln und fürsorge, damit sie vertrauen in diese welt bekommen kann.

sprich mit dem jugendamt ob da hilfe möglich ist, vielleicht willst du auch erstmal elternzeit und elterngeld in anspruch nehmen ?

auf deine freundin kannst du dich nicht verlassen, sie ist zur zeit nicht in der lage dazu. hole dir überall unterstützung, die du bekommen kannst.

alles gute!

21.07.2014 16:10 • #16


L
@btlwe:

Du hast sicherlich Recht, mit dem was Du sagst, aber für ein langsames Heranführen der Mutter fehlt ihm im Mom die Zeit, da die Situation akut ist!
Ausserdem wäre die Lage mit einer Rückkehr der Mutter nur kurzfristig beruhigt, da steckt Tieferes dahinter.

So, wie sie sich momentan verhält, könnte er sich ja kaum mehr wagen, das Haus zu verlassen, ohne Angst haben zu müssen, das Kind ohne die Mama anzufinden

21.07.2014 16:13 • #17


A


Finde keine Worte dafür

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K
danke alena,

ich habe zum glück einen guten Chef dem ich das alles heute erklärt habe und er hatte sehr viel Verständnis so das er von sich aus gesagt hat ich soll erstmal diese Woche nutzen um die Sachen zu regeln und dann sehen wir weiter.

ich habe mir den link von ralf durchgelesen, das würde wirklich zutreffen. nun fühle ich mich irgendwie schlecht weil ich am anfang gedacht habe die Gefühle werden sich entwickeln. natürlich hätte ich viel eher reagieren müssen. aber ich steckte dann doch sehr in dem muster: Tocher, Arbeit, Tochter, Partnerin.. drin, dass ich einfach keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte.

meine tochter ist mein ein und alles und ich will das es ihr gut geht, dafür bin ich bereit alles zutun. finanzielle Sicherheit ist mir aber auch sehr wichtig, weil ich später meiner tochter auch was bieten will - damit meine ich nicht Luxus, aber gemeinsame urlaube etc.

ich habe die leute, die ich von meiner ex kenne angerufen, aber niemand weiß wo sie steckt oder will es mir nicht sagen. zu gerne würde ich mit ihr reden und ihr die Ängste nehmen, ihr auch zeigen das ich für sie da bin und das wir das gemeinsam schaffen können.

21.07.2014 16:19 • x 1 #18


L
Bitte mach Dir das Leben nicht noch zusätzlich schwer, indem Du Dir Vorwürfe machst !

Du verhältst Dich absolut verantwortungsbewusst

Respekt ! Du bist erst 22, manche(r) 40jährige wäre mit sowas überfordert!
Du machst das sehr gut Versuche, ruhig Blut zu bewahren, soweit es geht, dann kriegst
Du das schon auf die Reihe

Ich befürchte, bei ihrem Frauenarzt wirst Du wenig erreichen ... SIE ist Patientin .... Schweigepflicht.... hm....
Wird ned viel dabei rüberkommen

Am ehesten könntest Du über nahe Angehörige, bzw. Freunde von ihr versuchen, sie dazu zu bewegen,
sich die dringend benötigte Hilfe zu suchen.

Aber das sind Aufgaben von übermorgen Zuerst gilt es, die akute Situation zu bewältigen !

21.07.2014 16:29 • #19


A
Zitat von Käptn Nemo:
nun fühle ich mich irgendwie schlecht weil ich am anfang gedacht habe die Gefühle werden sich entwickeln. natürlich hätte ich viel eher reagieren müssen. aber ich steckte dann doch sehr in dem muster: Tocher, Arbeit, Tochter, Partnerin.. drin, dass ich einfach keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte.

meine tochter ist mein ein und alles und ich will das es ihr gut geht, dafür bin ich bereit alles zutun. finanzielle Sicherheit ist mir aber auch sehr wichtig, weil ich später meiner tochter auch was bieten will
respekt ! das hört sich sehr vernünftig und fürsorglich an, finn!

aber schlecht fühlen weil du schuldgefühle hast, zieht dich nur mehr runter, und ist jetzt auch nicht sache. für dich ist das auch alles neu und du verstehst gerade die welt nicht mehr,

wurde das nicht bei den kindlichen vorsorge-untersuchungen thematisiert ? was sagte ihr arzt dazu ?

es kann sein, dass es nach der geburt mal zum baby blues kommt, auch zu depressionen, hormonveränderungen könnten eine ursache sein, aber die kleine ist jetzt 14 monate und party machen geht ja auch.
wie war die geburt ? auch diese kann sich für einige traumatisch auswirken. sie muss das unbedingt abklären lassen, für sich selbst und auch für euch.

es ist nachvollziehbar, dass dir das jetzt alles erstmal über den kopf wächst. das wichtigste ist erstmal mit dem chef geklärt. der nächste schritt könnte sein, dafür zu sorgen, dass deine tochter eine gute, liebevolle und zuverlässige betreuung bekommt.

gehe auch zur krankenkasse und zum jugendamt, auch da kannst du unterstützung bekommen. deine freundin wird noch einige zeit brauchen um selbst die versorgung eurer kleinen zu übernehmen, deshalb muss wahrscheinlich nach einer langfristigen lösung gesucht werden.

alles gute für dich und viel kraft, das kriegst du hin!

21.07.2014 16:33 • #20


R
Finn, die Ansprechstelle beim Jugendamt heißt Allgemeiner Sozialer Dienst.

Alle Beratungs- und Hilfsangebote sind für DICH da. Das ist ihr Job. Da musst du keine Angst haben.

Und bitte mach dir keine Vorwürfe, dass du das nicht wissen konntest, um was es sich handelt. Du bist sooo jung, hast alles geschultert, was möglich war. Deine Freundin hätte auch mal Rat suchen können, denn sie hat ja gemerkt, dass ihr alles über den Kopf wächst, oder jemand in eurem Umfeld.

Nun ist es aktuell so und es wird eine Lösung geben. Vielleicht kann deine Mutter mal mit ihrer Mutter sprechen. Sie muss ja irgendwo sein, braucht etwas von ihren Dingen, Geld usw. Auch wenn sie sich jetzt nicht gleich meldet, so doch sicher in einigen Tagen.

Schau einfach, dass du gemeinsam mit deiner Mutter eine gute Lösung für Lara findest und die dazu alle Hilfen holst. Die Sache mit deiner Freundin und Hilfe für sie kommt danach irgendwann.

Schau, dass du jetzt nicht verzweifelst und zusammenbrichst vor lauter Sorge, wie alles weitergehen soll, sondern hol dir die Hilfe für Lösungen.

Bitte sprich auch mal Familienpflege an, die von der Krankenkasse übernommen wird, wenn z.B. die Mutter krank ist (google danach). Das wäre auch schon mal eine langfristige Option. Deine Freundin IST krank.

21.07.2014 16:36 • #21


K
ich habe mir jetzt eine liste gemacht.

1.) Jugendamt - ich denke, das ist am wichtigsten
2.) ihr Hausarzt - hat zwar Schweigepflicht, aber ich will ihn über die Situation informieren, damit er gegebenfalls reagieren kann, wenn sie dort auftaucht.
3.) ihr Frauenarzt - wie beim Hausarzt auch nur darüber informieren

und auch wenn das vielleicht jetzt ein bisschen vorschnell ist muss ich auch sehen wie das finanziell weitergehen soll. ich verdiene jetzt zwar nicht wenig, aber dann doch wieder zu wenig um alles komplett alleine zu finanzieren. denn als die kleine auf die welt kam sind wir in eine größere Wohnung gezogen und ich habe mein ganzes erspartes Geld darein gesteckt. und wenn meine ex wirklich nicht wiederkommen sollte, dann weiß ich nicht ob ich es schaffe alles alleine zu finanzieren. da habe ich irgendwie ganz große angst davor.

aber meine mutter unterstützt mich und hat mir auch gesagt, da soll ich mir jetzt erst mal keine sorgen drum machen.

eigentlich kann ich mir nicht vorstellen das meine ex nicht wiederkommt, denn sie arbeitet ja nicht und bekommt jetzt auch nicht soviel Geld vom amt um davon gut leben zu können. und wenn sie wiederkommt dann will ich sie auch nicht unter druck setzen sondern einfach in ruhe mit ihr reden. selbst wenn sie mich nicht mehr liebt, dann lasse ich sie nicht alleine. sie ist die mutter meiner tochter und ich will das mein Kind glücklich ist.

21.07.2014 16:41 • x 1 #22


V
Lieber Käptn Nemo,

Zitat:
Die Probleme fingen bei der Geburt unserer tochter an. meine Freundin konnte lara nicht anfassen, weil sie angst hatte sie würde ihr weh tun. das war eine ganz schwierige Situation für uns, denn sie konnte sie nicht einmal wickeln und somit habe ich alles übernommen. am anfang habe ich damals gedacht das legt sich irgendwann aber leider war das nicht so. während ich also arbeiten ging hat meine mutter sie in allem unterstützt.


Deine Freundin ist 26., also nicht mehr ganz sooo jung. Euer Baby ist 14 Monate alt und wenn ich Dich richtig verstanden habe, hat Deine Freundin nach wie vor Berührungsängste gegenüber ihrem Kind richtig?

Wenn dem so ist, dann denke ich nicht, dass es sich um eine verschobene Wochenbettdepression oder dergleichen handelt, sondern um eine fehlende Mutterbindung in ihr. Wer nie selbst Mütterlichkeit erlebte (ihre eigene Mutter ist ja sogar heute noch ignorant), kann sie auch nur mit Hilfe in sich entwickeln (es gibt dazu auch etliche Studien). Man nimmt immer an, jede Frau habe einen Mutterinstinkt in sich. Dem ist aber nicht so. Es ist erlerntes, bzw. selbst erlebtes Verhalten. Manche Frauen sind außerstande, eine Beziehung zu ihrem Kind aufzubauen. Die Berührungsängste und ihr plötzliches Abtauchen, sowie ihre Aussage, Du sollest mit dem Kind glücklich werden, deuten sehr auf eine nicht vorhandene Mutterbindung hin.

Du machst das alles ganz toll, scheinst sehr liebevoll und verantwortungsbewusst zu sein. Gott sei dank hast Du Deine Eltern mit im Boot!
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft, Ruhe und Unterstützung durch dritte!

Liebe Grüße,

Vollmond

21.07.2014 16:47 • #23


N
Hallo Finn,

geh zum Jugendamt, das ist wie auf deiner Liste der erste Ansprechpartner.

Es gibt viele Möglichkeiten der Hilfe, nehme sie an, allein ist es umso schwerer.

LG

21.07.2014 16:51 • #24


K
Also das war eine schwere Geburt. lara lag über dem geburtstermin und beim letzten Termin hieß es dann, das sie per Kaiserschnitt geholt werden muss. für meine ex war das ein schock.

Ah ok, Allgemeiner Sozialer Dienst. Das habe ich mir gleich mal notiert und werde da morgen mal anrufen.

Ja Hilfe habe ich von meiner Mutter, aber vielleicht könnt ihr verstehen, dass ich auch nicht alles auf ihr abladen will. sie ist auch nicht mehr ganz gesund und ich will nicht das sie sich sorgen macht.

also ihr Verhältnis zu der mutter meiner ex ist nicht besonders gut. wie soll ichs sagen, die mutter meiner ex ist eher eine die sich gerne schick machen.. da passt babybrei und babygeruch nicht so in die welt.

ich werde mich auf jedenfall jetzt mal schlau machen und ich denke dass das jugenamt mir bestimmt auch gute tipps geben kann.

21.07.2014 16:53 • x 1 #25


A
finn, egal, was kommt, du wirst nicht allein gelassen!
es gibt vielleicht auch die möglichkeit von wohngeld und andere versorgungshilfe für die kleine.

es wir sich für alles lösungen finden, auch wenn es vielleicht bedeutet ein paar abstriche machen zu müssen.

kann gut sein, dass die geburt für sie traumatisch erlebt wurde und sie zusätzlich vielleicht auch unbewusst an eigene innere erfahrungen angetriggert hat. deshalb braucht sie hilfe.

mache dir nicht mehr sorgen als nötig, du brauchst deine kraft um das ruder in der hand zu behalten und hast auch deine mutter an deiner seite.

du verhälst dich vorbildlich und hast deine ziele vor augen und wirst es alles schaffen. die zeit wird es bringen. fürsorge für alle ist jetzt wichtig.

21.07.2014 16:58 • #26


L
Zitat:

Deine Freundin ist 26., also nicht mehr ganz sooo jung. Euer Baby ist 14 Monate alt und wenn ich Dich richtig verstanden habe, hat Deine Freundin nach wie vor Berührungsängste gegenüber ihrem Kind richtig?

Wenn dem so ist, dann denke ich nicht, dass es sich um eine verschobene Wochenbettdepression oder dergleichen handelt, sondern um eine fehlende Mutterbindung in ihr. Wer nie selbst Mütterlichkeit erlebte (ihre eigene Mutter ist ja sogar heute noch ignorant), kann sie auch nur mit Hilfe in sich entwickeln (es gibt dazu auch etliche Studien). Man nimmt immer an, jede Frau habe einen Mutterinstinkt in sich. Dem ist aber nicht so. Es ist erlerntes, bzw. selbst erlebtes Verhalten. Manche Frauen sind außerstande, eine Beziehung zu ihrem Kind aufzubauen. Die Berührungsängste und ihr plötzliches Abtauchen, sowie ihre Aussage, Du sollest mit dem Kind glücklich werden, deuten sehr auf eine nicht vorhandene Mutterbindung hin.



Das kann natürlich auch sein, was auch das Desinteresse ihrer Mutter
an der Situation erklären würde.... Halloooo ?! Wenn meine Tochter ihr Kind (mein
Enkelkind) im Stich ließe, um Party zu machen ..... würd' ich der mal was
erzählen
Ganz egal, was es ist, irgendwas läuft da absolut nicht rund

21.07.2014 17:06 • #27


K
ok ich danke euch allen.

konnte sehr viele nützliche tipps für mich da rausziehen und gehe optimistisch an die Sache heran. aber auch gut ist für mich, dass ich mir nun sicher bin, das meine ex nicht so gehandelt hat weil sie ihr Kind nicht liebt, sondern weil sie ernsthafte Probleme hat.

das ist für mich wichtig, damit ich weiß wie ich mit ihr umgehen muss, wenn sie wieder auftaucht und das ich nicht die augen davor verschließe sondern sie an die Hand nehme und ihr zeige das es dafür hilfe gibt und sie nicht alleine ist.

21.07.2014 17:07 • x 1 #28


R
Finn, du bist sehr in Ordnung und sehr sehr stark.
Ich wünsche dir alles Gute.

21.07.2014 17:15 • #29


L
Es ist gut, dass Du so denkst, und Du wirst das auch schaffen, ganz bestimmt !
Ich hab beruflich sehr viel Kontakt mit jungen Männern Deines Alters, und würde nicht
so arg vielen davon Deine Reife und Dein Verantwortungsbewusstsein zusprechen.


Nur bitte immer dran denken: selbst wenn sie jetzt bald zurückkommen sollte, werden sich
die Probleme nicht in Luft aufgelöst haben !
Und Du alleine wirst es nicht schaffen, sie an die Hand zu nehmen
Schaff Dir ein Netzwerk für die Verarbeitung Eurer Probleme !

21.07.2014 17:22 • #30


A


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