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Finanzielles Ungleichgewicht in der Beziehung

baieutli
@DieSeherin
Auch dir danke ich für deine Antwort.

Genau so wäre natürlich meine Wunschvorstellung. Ich hoffe sehr, dass das bei uns so gut klappt wie bei dir und deinem Partner.

21.08.2024 20:36 • #16


L
Was hast du zu verlieren?

Du bist fertig ausgebildet, hast einen Job und Berufserfahrung. Wenn es mit deinen Partner nicht klappt, ziehst du nach Österreich zurück und bist dadurch nicht weniger unabhängig als davor.

Bisher hattest du alles allein unter Kontrolle. Eine Beziehung setzt aber auch ein Stück weit voraus, sich gegenseitig zu unterstützen, zu vertrauen, Hilfe anzunehmen und sich verletzlich zu machen.
Es kann auch irgendwann mal sein, dass dein Mann durch längere Krankheit ausfällt, gepflegt werden muss etc. - dann würdest du doch auch versuchen einzuspringen weil es halt dein Partner ist…

Dass er von sich aus anbietet, die Miete 2:1 oder ähnlich anhand eures Gehalts aufzuteilen, klingt für mich erstmal fair und nett und zeigt, dass es ihm sehr wichtig ist mit dir zusammenzuwohnen. Und er wird die Wohnung auch toll finden. Ohne deinen Beitrag den du leistest und ohne diese Beziehung mit dir würde er jedoch dort auch nicht wohnen, sprich ohne dein Dasein hätte er es auch nicht so gut wie mit dir zusammen.

Es gab in den Foren auch schon zu lesen, dass einige Männer auf eine 50:50 Aufteilung bestanden haben obwohl der Mann ein Vielfaches mehr verdient hat und die Frau sich dieses Leben gar nicht leisten konnte weil sie am Monatsende bei 0 oder im Minus stand während der Mann noch ordentlich Geld zum sparen fürs Alter und für Hobbys hatte…. Willst du lieber so einen Mann?

Natürlich kann in der oben genannten Handhabung ein Machtgefälle entstehen, muss es aber nicht. Und nur weil es faktisch existiert muss er auch kein Typ sein, der dir das vorhält. Und mit jemanden der es dir vorhält oder das Machtgefälle ausnutzen würde um dich herablassend zu behandeln, würdest du doch eh nicht zusammensein wollen also wirst du auch relativ schnell herausfinden, wie dein Mann wirklich tickt und ob er der Ruchtige für dich ist.

21.08.2024 22:25 • x 2 #17


A


Finanzielles Ungleichgewicht in der Beziehung

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Gorch_Fock
Bai, dass mit den 60 km klingt ja ganz gut. Ich würde als Mann die Partnerin trotzdem nicht pendeln lassen. Ich fahre fast Deine Distanz genau aus dem Grund jeden Tag. Ich bin mir sehr sicher, dass ein Großteil der Frauen von so einer Fahrtstrecke über kurz oder lang genervt sein wird.

Vor der Kinderplanung würde ich das Zusammenleben aber mind. 1 Jahr testen. Wenns dann passt, kann auch gebastelt werden .

Wie gesagt leg Dir mal auf ein Notfallkonto 15k als Notreserve an. Ich musste die schon mal ziehen und war heilfroh, dass ich diesen Reservefallschirm auslösen konnte. In heftigen Krisen ist die Fähigkeit zum selbstbestimmten Auszug wichtig. Auch wenn das für Dich weit weg ist, es beruhigt .

21.08.2024 23:02 • x 3 #18


baieutli
Wir haben jetzt gerade noch einmal länger darüber gesprochen. Und ich bin den ganzen Abend am rumrechnen.
Mir ist halt wichtig, dass ich keinerlei finanzielle Einbußen habe durch den Umzug. Jetzt nach mehrmaligem Durchrechnen, dürfte mir - trotz Stundenreduzierung im Job - sogar ein bisschen mehr über bleiben um zu sparen. Wobei das dann durch die doppelten Spritkosten wohl wieder relativiert wird. Mein Freund versteht das und weiß, dass es Bedingung war, dass ich dieselbe Menge wie bisher monatlich auf mein Sparbuch schaffen kann und mich trotzdem nicht einschränken muss. Ich habe meinem Freund die Summe genannt, die ich aufs gemeinsame Konto zahlen kann und das ist sogar mehr als er sich erhofft hätte. Jetzt bin ich gerade sehr erleichtert.

Natürlich wollen wir das Zusammenleben erst testen, deshalb haben wir ja so verzweifelt nach einer Wohnung gesucht um den Test endlich zu starten. Viel zu lange wollen wir dann aber doch nicht warten, ich werde demnächst 36 und ich hörs dann doch ab und an ticken . Zudem ist uns beiden bewusst, dass das Fahren für mich ganz bestimmt belastend wird und das hätte dann ja ein Ablaufdatum, wenn ich schwanger werde.

21.08.2024 23:26 • x 1 #19


baieutli
@Larissa789
Auch dir vielen Dank für deinen Beitrag. Ja mein Freund ist echt ein Goldschatz und der großzügigste Mensch den ich kenne. Er wollte mich so gern bei sich haben, dass er nachdem wir nichts gefunden haben sogar vorgeschlagen hat, dass ich einfach zu ihm ziehe und gar nix zahlen muss. Aber so ein Leben ohne Arbeit kann ich mir dann doch nicht vorstellen und ich wollte für uns beide einen Neuanfang. Mit der Kontrolle hast du schon ein bisschen recht, ich bin aber halt auch schon genug oft auf die Schnauze gefallen und musste bei 0 anfangen. Daher wohl auch das Misstrauen.

21.08.2024 23:28 • #20


Gorch_Fock
Wichtig ist halt, dass Du auch weiter in die Zukunft schaust. Ich bin in Deiner Geschichte vom positiven Schwangerschaftstest bereits drei Jahre weiter und kann das daher ganz gut überblicken.

Habt ihr in Ö den Elterngeld wie hier in D? Das ist hier mit 65 Prozent schon nicht dolle und eigentlich lachhaft, da die wenigsten Frauen den max. Betrag von 1800 Euro erreichen können. Beim zweiten Kind schon mal gar nicht. Faktisch ist nachher ein Verdiener da, der die Kosten abfangen muss. Durch die hohen Energiekosten und Lebensmittelkosten ist das Haushaltskonto eh stark belastet. Durch ein Kind steigen die Kosten noch mal an, ggf. Flaschenahrung (Premimumarke 20 Euro eine Packung).

Für die Pendelstrecke kannst Du locker 300-400 Euro Sprit rechnen pro Monat ohne Reparaturen und Verschleiß. Jetzt im Sommer ist das auch alles noch okay, die Herausforderungen kommen im Herbst /Winter, wenn alles dunkel ist und das Wetter schlecht wird. Auch das muss man mitsehen.

Vom Alter her bei Dir absolut nachvollziehbar, die meisten Frauen möchten das Thema mit 38 spätestens abgeschlossen haben. Wenn zwei Kinder gewünscht sind, wird aber Wiedereinstieg mit Pendeln über die Strecke schwer bis unmöglch. Zumindest hier im D. arbeitet wenige Kitas zuverlässig, durch Krankheitsausfälle müssen die Kids oft zu Hause betreut werden. Da wird auch Dein Freund sich umstellen werden müssen, wenn er ein aktiver Vater sein möchte.

22.08.2024 06:22 • x 1 #21


M
Zitat von Gorch_Fock:
Vor der Kinderplanung würde ich das Zusammenleben aber mind. 1 Jahr testen.


Zitat von Gorch_Fock:
Für die Pendelstrecke kannst Du locker 300-400 Euro Sprit rechnen pro Monat ohne Reparaturen und Verschleiß.


Zitat von Gorch_Fock:
die Herausforderungen kommen im Herbst /Winter, wenn alles dunkel ist und das Wetter schlecht wird. Auch das muss man mitsehen



!

22.08.2024 15:14 • #22


Flumminchen
@baieutli nur Mut. Er verdient mehr und ist bereit deshalb mehr in eure Beziehung, in euer zu Hause zu investieren. Das ist ein total schöner Zug und zeigt, wie ernst ihm eure Verbindung ist. Und du lässt dich doch gar nicht aushalten. Du verdienst doch mit. Vorhalten könnte er dir das nur, wenn du die große Wohnung eingefordert hättest. Die war aber sein Wunsch. Und hält er es dir trotzdem vor, ist in eurer Beziehung eh die Kacke am dampfen. Liest sich aber überhaupt nicht so, als würden sich bei euch diesbezüglich Problemwolken am Horizont auftürmen. Alles Glück der Welt euch beiden

22.08.2024 15:27 • x 3 #23


FrauDrachin
@baieutli was ich im Nachhinein tun würde, wäre einen Ehe-/Partnerschaftsvertrag aufsetzen.

Wie ihr euch das mittelfristig vorstellt, wie es weitergehen soll, wenn ihr Kinder aufzieht, wer dann wieviel Arbeiten gehen will, wie deine Risiken minimiert werden können, evtl. wie es mit Sozialversichrungen, Rentenansprüchen usw. laufen kann.
Wie ihr euch im Falle einer Trennung einigen könntet.

Ich würde das inzwischen jedem Paar raten, eben damit es dann nicht am Ende heißt: Ich habe alles für uns bezahlt, ich denke es war klar, dass du... usw. usf.

23.08.2024 14:24 • x 2 #24


darkenrahl
Zitat von LostFeelings:
Auch in D würde ich die Gehälter heranziehen und den Anteil an der Miete prozentual ausrechnen. 500Euro sind für dich einfach ein größerer Anteil an deinem Gehalt als für ihn und das darf auch berücksichtigt werden, sonst gibst du im Verhältnis mehr aus als er. Und mein Vorredner hat es gut beschrieben - er ...

Für eine Aufenthaltbewilligung bei uns brauchst du einen Job hier. Wir gehören nicht zur EU.
Ja, wir verdienen mehr als man in Deutschland oder bei euch verdient, nur sind bei uns Netto-Löhne nicht gleich wie Netto-Löhne bei euch, darum ist das Leben bei uns auch teurer als bei euch.
Und in eurem Fall wäre es üblich, dass die Kosten der Löhne gemäss aufgeteilt werden.
Ich habe jetzt nicht alles hier gelesen und wenn das schon erwähnt wurde, vergiss was ich geschrieben habe.

23.08.2024 20:26 • #25


M
Ich streue mal etwas bewusst Salz in die Suppe :


In einer meiner ehemaligen Partnerschaften war es ähnlich wie bei Dir.
Ich hatte - zunächst - kein Problem damit, die Miete weiter zu zahlen (sie ist bei mir eingezogen), wir hatten eher für die alltäglichen Ausgaben eine Art Regelung, dass Grund-Lebensmittel fifty/fifty aufgeteilt werden.
Essen gehen oder große Ausgaben gingen immer auf meine Kappe und damit hatte ich - ebenfalls zunächst - kein Problem.


Das änderte sich aus folgendem Grund:
Irgendwann bemerkte ich, dass sie z.B. für teurere Klamotten und Wochenendtrips mit Freundinnen genug Geld hatte, aber ich das Mineralwasser und Klopapier und den Rest besorgen durfte.
Die Aufteilung galt also einseitig nicht mehr.

Grundsätzlich kein Problem, will aber sagen:
Es kommt durchaus auf Dich an, wie Du mit der Situation umgehst.

Ich halte Dich allein wegen Deiner Beiträge für eine vernünftige und ausgeglichene Person.

Aber in mir entwickelte sich damals das Gefühl, ausgenutzt zu werden und ich das mochte ich überhaupt nicht.



Grundsätzlich lässt sich alles bequatschen.

Und ich wünsche Dir und Euch viel Glück bei Eurem gemeinsamen Abenteuer

23.08.2024 20:48 • x 2 #26


darkenrahl
Zitat von baieutli:
Ein Jobwechsel in die Schweiz ist derzeit noch nicht geplant. Die Mutterschutzbedingungen in der Schweiz sind mir einfach ein Dorn im Auge und ich möchte nicht auf die Karenz und das Kinderbetreuungsgeld in Österreich verzichten. Die Stelle möchte ich also erst danach wechseln.

Nun, damit können Millionen Schweizer- und auch Ausländerfrauen sehr gut leben. Es gibt in jedem Land Vor- und Nachteile. Dafür ist unser Rentensystem sehr gut für Arbeitende. Und die Steuern sind auch gut geregelt, werden aber nicht vom Lohn abgezogen sondern nachträglich anhand Steuererklärung bezahlt. Auch Krankenkassen sind teuer bei uns.

23.08.2024 20:57 • #27


baieutli
@darkenrahl
Nein einen Job in der Schweiz brauche ich zum Glück nicht. Es reicht wenn ich vorweisen kann, dass mein Gehalt hoch genug ist um mich selbst zu versorgen. Und das ist es zum Glück.
Mit dem Rentensystem hast du auf jeden Fall recht, da ist das in der Schweiz unschlagbar. Deshalb ist es auch der Plan dass ich nach der Karenz einen Job in der Schweiz annehme.

24.08.2024 01:49 • x 2 #28


A


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