Hallo,
ich habe so etwas noch nie getan, also, in ein Online-Forum wegen persönlicher Sachen geschrieben. Jetzt bin ich aber wirklich aufgeschmissen und brauche Rat von außerhalb.
Mein Freund und ich waren knapp ein Jahr zusammen, wir haben uns direkt am Anfang meines Bachelorstudiums kennengelernt und tja, es hat halt gepasst, obwohl ich anfangs gar keine Beziehung haben wollte. Unser Studium hat eine Besonderheit: Im dritten Jahr gehen wir obligatorisch an eine Partneruni ins Ausland, wohin, ist und (fast) selbst überlassen. Und da mein Ex ein Jahr über mir ist, ist er seit Ende des Sommers in Korea. Was ziemlich cool ist, aber natürlich nicht für die Beziehung. Vor allem: nächstes Jahr will ich ebenfalls nach Asien, am liebsten nach Singapur. Dann ist er allerdings wieder in Europa für den Master. Wir sind an einer sehr guten französischen Uni, der Platz dort ist uns reserviert, deshalb wissen wir bereits, wo wir in 2 Jahren sind.
Wir wussten seit Januar, dass er definitiv nach Korea gehen würde. Eine zweijährige Fernbeziehung erschien mir schrecklich (hatte vorher so etwas schon 8 Monate gemacht), aber er versicherte mir, dass er es auf jeden Fall versuchen wollte und dass wir eine Zukunft hätten.
Im Sommer wurde es dann ziemlich stressig, ich habe seine Familie kennengelernt, die mich nicht mochte, und außerdem stellte sich heraus, dass er uns unterschiedliche Dinge bezüglich seiner Ferienplanung erzählt hatte. Es war ein einziges Chaos, und seine Familie gab mir die Schuld daran. Für jemanden wie ihn, der sehr an seiner Familie hängt (wirklich SEHR), war das ein großer Druck und das habe ich auch gemerkt, gleichzeitig war ich allerdings auch sehr wütend, da ich mir den Sommer ganz anders vorgestellt hatte.
Nach 1,5 Monaten in Korea hat er sich von mir getrennt, nachdem wir eine Woche ziemlich Stress hatten. Ich hatte Druck auf ihn ausgeübt, nächstes Jahr ein Gap-Year zu machen, um wenigstens 4 Monate dort Praktikum machen zu können, wo ich sein werde. Er wollte das nicht. Bei der Trennung meinte er jedoch, dass sei nicht der einzige Grund, sondern auch die vielen Streitereien im Sommer, die Tatsache, dass seine Familie mich immer hassen würde und dass eine Fernbeziehung für 2 Jahre ihm doch zu viel sei.
Ich fiel aus allen Wolken und in ein tiefes, schwarzes Loch. Anfangs, für so 4 Wochen, versuchte ich, es pragmatisch zu sehen und als Chance, neues kennenzulernen. Aber irgendwann musste ich mir eingestehen, dass das so nicht klappt. Ich weiß, es ist nicht die Angst vor dem alleine sein, weil ich jemanden sehr nettes kennengelernt habe der extrem an einer Beziehung interessiert ist. Aber ich fühle mich absolut nicht bereit für was neues (nach 2 Monaten ist das wohl auch normal). Aber ich bin auch noch sehr verliebt und sehe auch, dass wir wirklich in vielerlei Hinsicht zusammengepasst haben.
Wir haben wieder sporadisch Kontakt, er hat mich vor ein paar Wochen angeschrieben, wie haben geskypt, ich habe ihn nochmal gebeten, über die Entscheidung nachzudenken aber er meinte dass ich gewisse Dinge einfach nicht ändern könne und dass es sowieso nur Stress geben würde, und Drama. Ich würde ihm gerne zeigen, dass es auch anders geht. Seitdem skypen wir vielleicht einmal in der Woche, allerdings bin ich die Initiatorin, es endet meist ein wenig unschön, er ist distanziert, ich irritiert, und eigentlich will ich die Dinge nur wieder gutmachen, denn:
Kurz vor Weihnachten fliege ich nach Korea. Für 3 Wochen, ich werde bei ihm wohnen. Ich habe eine Heidenangst. Ich würde es gerne reparieren, eine schöne Zeit verbringen und ihn an all die liebevollen Gefühle erinnern, die wir füreinander hatten. Mir geht es momentan wirklich sehr schlecht, ich quäle mich durch jeden Tag. Ein problematischer Faktor ist auch, dass ich weiß, dass er dort sehr viel ausgeht und viel mit Mädchen rummacht, die auf ihn stehen, weil er Europäer ist. Es quält mich. Ich muss dahin fliegen, aber gleichzeitig fürchte ich mich wie wahnsinnig. Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll. Meine Hoffnung ist, dass Live immer besser ist als über Skype, dass man so die Dinge vielleicht wirklich klären könnte.
Ich wäre dankbar für jede Unterstützung, jeden Verhaltensratschlag für die Zeit bis zu meinem Flug und die 3 Wochen die ich dann da bin.
23.11.2013 21:54 •
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