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Fernbeziehung gescheitert

V
Ich hab knapp 4 Jahre eine Fernbeziehung mit meinem Freund geführt. Er hat zwei Kinder 19 und 22, die null auf eigenen Beinen stehen. Kein vernünftiger Schulabschluss, noch einen Job. Die Mutter ist 800 km weit weg gezogen.
Wir haben uns kennen gelernt, da war er ein Jahr von seiner Frau getrennt (noch nicht geschieden), sie hat uns das Leben zur Hölle gemacht, die Kinder aufgehetzt, die leben bei ihm.
Es war eine Berg und Talfahrt, immer alles zwischen uns. Eine Partnerschaft auf Entfernung fand dann kaum statt.
Er war immer gestresst, müde und weiß nicht alles.
Aber ich habe ihn unterstützt, wo ich konnte. Psychisch, physisch und auch finanziell. Wir haben uns das erste Jahr jedes Wochenende gesehen. Dann nur noch alle zwei Wochen und die letzten zwei Jahre manchmal 4-8 Wochen nicht.
Wir haben uns auseinander gelebt. Kopf und Bauch haben schon abgeschlossen in der Zeit. Auch wenn die Gedanken kreisen. Ich merkte das ich mich zurück zog, mein Ding machte.
Wieder als Single in einer Partnerschaft lebte.
Jetzt ist der Schlussstrich endgültig gezogen von beiden Seiten. Er musste natürlich noch mit Vorwürfen kommen. Ich weiß nicht, aber es verletzt mich.

Ich fühle mich seit der Nachricht wie durch den Fleischwolf gedreht. Warum musste er da noch verletzende Worte in die Nachricht schreiben? Um selbst besser abzuschließen?

22.08.2020 05:24 • #1


Heffalump
Zitat von Verlassene2020:
Warum musste er da noch verletzende Worte in die Nachricht schreiben

Manchmal ist es leichter, dem Anderen den Schuldstiefel anzuziehen, als bei sich selbst zu suchen.

Ohne ihn in Schutz zu nehmen, all die Probleme mit seiner Ex und den Kindern, hat er sich innerlich vom Held zum Strumpfhosentiger gewandelt. Und dann zeigst du ihm auch noch, bis hierhin und nicht weiter. Da ist es logisch, das nachgetreten wird.

Ärgere dich nicht. Wenn man als Single in einer Partnerschaft lebt, sagt das viel über das Gegenüber aus.

22.08.2020 05:34 • #2


A


Fernbeziehung gescheitert

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Gwenwhyfar
Zitat von Verlassene2020:
unterstützt, wo ich konnte. Psychisch, physisch und auch finanziell.


Wenn einer wie wild gibt und der andere überwiegend nimmt, gibt es ein Ungleichgewicht, das irgendwann zur Trennung führt. Du brennst aus und der andere lehnt sich im Hotel Mutti zurück, was aber auch mit Partnerschaft nichts zu tun hat. Gerade viele Frauen dürfen an der Stelle lernen, dass man dadurch nicht an Attraktivität gewinnt. Es gibt keine Einzahlungen auf das Beziehungskonto, die mit Liebe und Dankbarkeit quittiert werden.

Im Grunde hast Du Dich selbst verletzt. Zu viel investiert, zu wenig bekommen und noch den Tritt hinterher. Er ist wie er ist. Verzeihe ihm und Dir. Und lerne Partnerschaft anders zu führen. Du hast auch Wünsche. Thematisiere sie angemessen und achte auf Umsetzung. Wenn es nicht passiert, ziehe früher Schlussstriche. Das Leben ist leider endlich. Wenn Du diese Erfahrung richtig verwertest, kannst Du ihm vielleicht sogar eines Tages dankbar sein. Für einen neuen Mann, der Dich anders wertschätzt, weil Du Dich auch anders verhalten konntest.

Eine Fernbeziehung würde ich nie wieder eingehen. In mein heutiges Leben passt das auch nicht mehr. Aber es lief wie bei Dir. Zu viel Investition von mir. Anfangs jedes Wochenende und irgendwann konnte ich nicht mehr, schleichend. Ganz andere Thematik als bei Dir (Haustiere / Vater), aber ich verstehe, denke ich, was Du meinst.

22.08.2020 06:26 • x 1 #3


_Tara_
Zitat von Verlassene2020:
Um selbst besser abzuschließen?

Um vor sich selbst besser dazustehen. Er ist nicht schuld, sondern Du.

Versuche, Dir den Schuh nicht anzuziehen (auch, wenn das schwer fällt). Oft sagt (schreibt) man verletzende Dinge auch nur, weil man selbst verletzt ist.

Wenn Du es schaffst antworte nicht auf die Nachricht und leite die totale Kontaktsperre ein (Nummern blockieren/löschen, Email-Adresse sperren etc.).

22.08.2020 06:43 • #4


nimmermehr
Das ist typisch für Beziehungen, in denen das Geben und Nehmen unausgeglichen war. Der, der immer nur genommen hat, wird natürlich sauer, wenn du ihm den Hahn zudrehst, er war ja gewohnt, dich ständig anzuzapfen. Da kann man schon mal sauer werden, wenn der Andere einen Schlussstrich zieht.

Sieh es so: Er hat was verloren, nicht du, daher ist er auch wütend. Du hast ihm 4 Jahre vermittelt, dass ihm das zusteht. Achte in Zukunft drauf, dass das Geben und Nehmen in Partnerschaften ausgeglichen ist. Du bist nicht verantwortlich für das vermurkste Leben deines erwachsenen (!) Partners. Er ist nicht fähig, sich abzugrenzen zu seiner Ex und seinen Kindern, seine Probleme sind hausgemacht. Er könnte sie leicht ändern, wenn er wollte.

Komischerweise konnte er bei denen geben geben geben, nur bei Die nicht. Das ist ein psychologisches Phänomen, dass wir den Wert anderer daran bemessen, wieviel wir in sie investiert haben, nicht an dem, was sie uns gegeben haben. Je mehr du nimmst, desto wertvoller wirst du, je mehr du gibst, ohne was zurückzubekommen, desto weniger wertgeschätzt wirst du. Lerne was draus.

Man kann es auch krasser ausdrücken: Wenn du jemanden ständig in den A... kriechst, musst Du Dich nicht wundern, dass Du ihm irgendwann zum Hals raushängst. Nimm das ruhig bildlich und wörtlich, dann merkt man es sich leichter.

22.08.2020 07:06 • x 2 #5


Zweizelgänger
Ich schreibe dazu genau soviel, wie du dir Gedanken machen solltest:

Sei froh, dass er sich jetzt nochmal disqualifiziert und es dir damit leicht macht.

22.08.2020 08:11 • x 1 #6




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