Liebes Forum,
ich habe mich hier ganz neu angemeldet, weil ich einfach mal eine Meinung von Außenstehenden benötige.
Folgendes:
Ich war 21 Jahre lang mit meinem Noch-Mann zusammen. Vor zwei Jahren habe ich durch Zufall übers Internet einen Mann kennengelernt. Lange miteinander geschrieben, (ich hatte ja keinen neuen Mann gesucht) getroffen, verliebt. Und nun sind wir zusammen seit 16 Monaten. Zwischen uns liegen 500 km. Wir haben uns zu Anfang im 5 Wochen Rhythmus gesehen, dann 3, dann alle 14 Tage. Jetzt haben wir es auch ein paar mal wöchentlich geschafft.
Ich bin 42 Jahre alt, er ist 56 Jahre alt. Mein Mann weiß Bescheid und ich wohne noch bei meinem Mann. Ich war 21 Jahre lang Hausfrau und demnach von meinem Mann finanziell abhängig. Das wollte ich jetzt natürlich nicht mehr und mein neuer Freund meinte, er wünscht sich das wir auf Augenhöhe sind. Also habe ich mich Anfang dieses Jahres selbstständig gemacht. Das läuft auch recht gut und ich stehe finanziell auf eigenen Beinen. Das war mir auch sehr wichtig, in keiner Abhängigkeit mehr zu sein. Egal bei wem von den beiden. Das ist mir vor allem durch die neue Liebe klar geworden.
Wir lieben uns sehr, verstehen uns gut miteinander, im Bett läuft es auch sehr gut.
Es gibt zwei Dinge, die mich belasten:
1: Mein neuer Partner ist sein Leben lang fremdgegangen. Als wir uns kennengelernt hatten, hatten wir nicht gedacht das es auf eine Beziehung hinauslaufen würde und er hat mir alles erzählt von sich. Er denkt heute vielleicht, dass das ein Fehler war. Er sagte er habe mit 80 oder 100 Frauen S. gehabt. Hat immer betrogen, seine letzte Freundin z. B., mit der er fast 16 Jahre zusammen war, hat er mit ca. 20 Frauen betrogen. Und nicht eine nach der anderen, sondern auch parallel lief das wohl. Er habe nur eine Frau nicht betrogen in seinem Leben und das war seine Ex Frau. Mit der er 3 Jahre zusammen war. Warum? Er sagte, weil er sie geliebt hat und das nicht riskieren wollte. Nun hat diese Ex Frau damals herausgefunden, wie oft er betrogen hatte vor ihr und hat ihn vorsorglich verlassen. Darunter hat er sehr gelitten, wie er sagte. Ich erzähle davon, weil ich hier auch nochmal später drauf zurückkommen werde.
Er hat mir versprochen, er wird mich niemals betrügen. Wir lieben uns, er habe seine Ex Freundin gar nicht geliebt richtig. Und er hat es auch gemacht, weil es im Bett nicht gut war. Allerdings sagte er auch schon mal vor unserer Beziehung, er würde es einfach nur so machen.
Und natürlich ist leider dieses Thema immer mal wieder Thema bei uns. Ich habe mich auf die Beziehung eingelassen, weil ich niemanden verurteilen möchte und jeder Mensch kann sich ändern. Vielleicht ist es bei mir anderes und ich reiche ihm. Er sagt er habe kein Interesse an anderen Frauen. Wir hätten alles. Liebe und S., er braucht keine andere Frau. Ich versuche ihm zu vertrauen, aber die Angst schwingt immer mal mit, vor allem weil uns 500km trennen. Wir halten täglich Kontakt, auch wirklich ständig. Nicht weil das einer von uns verlangt, sondern weil es sich so ergibt und wir das gut finden, damit wir Einblick ins Leben und in den Alltag haben und so das Gefühl haben, irgendwie verbunden miteinander zu sein. Wie würdet ihr das mit dem Thema Fremdgehen sehen?
2. Wie es weitergehen soll:
Und das belastet mich sehr. Meine optimale Vorstellung von Partnerschaft ist es, dass ich mit meinem Partner irgendwann zusammenlebe. In einer Wohnung.
Da ihn damals seine Ex verlassen hat und zusammen wohnen, dadurch für ihn nicht mehr infrage kommt, möchte er das eigentlich ursprünglich nicht. Er sagte er habe sich vorgenommen, nie wieder mit einer Frau zusammenzuleben. Das war für mich natürlich ein Schlag. Vor allem, weil es eine Fernbeziehung ist. Vermissen steht an der Tagesordnung. Nun muss man dazu sagen, dass es mit 16 Monaten auch noch recht früh ist. Der eine so und der andere so. Mir ist es wichtig, mit ihm darüber zu reden, wie es weitergehen könnte für uns. Ich würde schon den Status Fernbeziehung gerne irgendwann verlassen können und mit meinem Partner ganz zusammen sein können. Ihn zu halten und nicht täglich das Handy. Deswegen dachte ich, dass es angebracht ist, mal darüber zu sprechen, was wir machen könnten.
Seine Aussagen: Ich wollte nie mehr mit einer Frau zusammenleben, jetzt denkt er wenigstens schon darüber nach. Er braucht Zeit, er weiß nicht was passiert, vielleicht will er es mal, vielleicht aber auch nicht. Er fände es aber schon ok. Wenn ich dann konkreter werde, wie man es später mal machen könnte, wer zu wem zb, oder es gäbe ja auch die Möglichkeit ich ziehe in seine Stadt, oder er in meine und jeder hat eine eigene Wohnung nur in der Nähe, weicht er aus. Ich sagte bei ihm in der Nähe könne ich mir alleine eine Wohnung nicht leisten, daraufhin nickt er nur. Und er zu mir? Nein, er hätte seine Arbeit dort und er hätte sich erst zweimal in letzter Zeit verändert. Nämlich seine Ex verlassen und vor drei Jahren eine neue Arbeit angefangen. Als wir uns kennenlernten, sagte er noch, Arbeit gibt es überall und er wäre nicht an seinen Heimatort gebunden, er würde auch wegziehen.
Das hört sich jetzt wieder ganz anders an.
Zusammengefasst: Er möchte nicht in meine Stadt, ich kann aktuell finanziell nicht in seiner Gegend leben und er möchte es auch nicht das ich bei ihm einziehe. Er sträubt sich gegen alles.
Ich wäre bereit alles einzugehen, Freunde, Familie hinter mir lassen, hab mich selbstständig gemacht, um vor allem auch flexibel von überall aus arbeiten zu können. Und irgendwie komme ich nicht weiter.
Er mag nicht darüber reden. Ich habe Angst das ich in einer Traumwelt lebe und mir ein Leben irgendwann zu zweit vorstelle und es wird nie dazu kommen.
Wie gesagt, nach 16 Monaten ist es auch früh, ich würde gerne Visionen mit ihm zusammen haben, wie es weitergeht. Vor allem, weil ich auch noch in dem Haus mit meinem Noch-Mann lebe. Auch da würde ich gerne mit ihm reden. Wenn er zb in einem Jahr mit mir zusammen wohnen wollen, würde, dann würde ich mir nicht für 12 Monate eine Wohnung komplett neu einrichten.
Ich habe das Gefühl ich drehe mich im Kreis. Er hat einiges mitgebracht, wie ich es mir damals nie vorstellen könnte:
-Fremdgehen
-Er hat jahrelang gek.
-Täglich Alk., wenn auch sehr wenig, mal ein Rum, mal ein B..
Das waren schon immer für mich große Themen, hab über alles nachgedacht und mir gedacht, ich liebe ihn, ihn möchte ihn so wie er ist, ich möchte ihn nicht verändern. Und das tut er bei mir auch nicht. Er fordert nie etwas und nimmt mich genauso wie ich bin. Das ist sehr angenehm in unserer Beziehung.
Ich würde gerne eine Meinung von Außenstehenden hören. Es tut mir leid, dass es so viel geworden ist.
Liebe Grüße
27.06.2023 11:49 •
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