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Fernbeziehung beendet auseinandergelebt, Vernunft?

F
Guten Morgen.
Ich (jetzt 30) habe mich, wie wahrscheinlich so viele Leute hier, extra angemeldet, um diese Zeilen zu schreiben. Vielleicht hätte ich schon früher um Rat fragen sollen. Jetzt habe ich das Gefühl das es zu spät ist. Ich hoffe ich kann mich kurz fassen. :

Mein (Ex. )Freund (T., jetzt 27, Student) und ich haben uns vor 6 Jahren kennengelernt. Wir wohnten in einer WG zusammen, und ich war damals mit meinem damaligen Freund in einer schwierigen Phase. T. hat mich sehr unterstützt damals, und wir wussten beide bald das wir beide mehr voneinander wollten. Es kam zu einer kurzen Affäre. Dann machte ich mit meinem damaligen Freund schluss. dann musste ich aus beruflichen Gründen die Stadt verlassen und wohne seither 3-4 Zugstunden von T. entfernt (er ist in der damaligen Stadt geblieben). Der Umzug und der herausriss aus dem damaligen Leben war sehr schwer für mich. T. und ich beschlossen kurz darauf eine Fernbeziehung zu beginnen. Dies ist nun 5 Jahre her. Am Anfang haben wir unsere Treffen noch sehr oft gehabt, eher ausgewogen wer wann fährt (beide ohne Auto). Wir haben am jeweiligen Wohnort des anderen auch am dortigen seinem jeweiligen Sozialleben teilgenommen. Eigentlich lief alles gut, wir waren beide nicht eifersüchtig, gaben viele Freiräume und haben nie etwas vom anderen eingefordert.

Trotzdem schlichen sich so sch. Probleme ein. (Es ist gerade furchtbar für mich, ich habe den unteren Teil geschrieben und es liest sich als hätte es nur Probleme gegeben. Aber es gab auch sehr viele gute Sachen/Seiten. )
*Leider wurde bei mir vor 2,5 Jahren eine chronische Nervenkrankheit festgestellt, wodurch ich mich nicht mehr so belastbar fühle /fühlte. Dadurch konnte ich nicht mehr so oft zu ihm fahren. Unsere gemeinsamen Unternehmungen am jeweiligen Ort wurden auch weniger. Dies belastet mich bis heute, das ich nicht mehr so kann wie früher, bzw. es einfach nicht schaffe. Dadurch wurde ich unzufrieden und war im Stillen oft eifersüchtig auf Leute in meinem Alter oder jünger, die irgendwie fitter waren als ich. Leider auch auf T., wenn er auf Partys ging oder einfach nur viel unterwegs war (studiumtechnisch), und unsere Sturm-und-Drang Zeit, die damals in der WG stattgefunden hat. durch die Krankheit konnte ich leider auch nicht schon vor 2 Jahren zurück in unsre gemeinsame Stadt ziehen, sondern muss mit dem Versetzungsantrag noch 1 Jahr warten (meine Verbeamtung auf Lebenszeit wurde nochmal 3 Jahre verschoben. Einen Versetzungsantrag würde erst sinn machen wenn ich auf lebenszeit verbeamtet bin.) Damit haben wir nicht gerechnet. Wir dachten, ich sei nur 2-3 Jahre weg. Jetzt sind es schon 5.
*Leider musste ich auch irgenwann feststellen, das wir uns durch die Trennung in unterschiedliche Richtungen entwickelt haben, was Weltanschauung und gewisse Ansichten angeht. Zumindest hatte ich das Gefühl. Er interessierte sich nicht mehr für mein soziales Umfeld, ich wusste nicht mehr was ich ihm am Telefon erzählen soll. Die Dinge die er mir erzählte, verstand ich leider auch nicht, oder fand sie abgehoben und hochtrabend. Er ist sehr stark in der Hochschulpolitik verankert und definiert sich m.E. stark über Annerkennung durch seine Profs und Fakultätsratskollegen. Ich habe leider keine Ahnung von dieser Materie und habe in meinem Studium damals eher einfach vor mich hin gelebt und das Studentenleben genossen. Er hingegen nimmt das alles sehr ernst und geht damit um als wäre er der Manager von dem ganzen und trage die Verantwortung für seine ganze Fakultät.
Dies nimmt leider (für mich so gefühlt) seine ganze Zeit in Anspruch, und wenn er mir am telefon davon erzählt fand ich es oft hochtrabend und abgehoben. Ich fühle mich furchtbar wenn ich das so sage/denke/schreibe, weil ich ihn sehr sehr lieb habe.
*Es entwickelte sich leider auch ein starkes Gefälle zwischen uns. Ich glaube, er hat sowas wie ein Helfersyndrom, was erst mal gut klingt und ich konnte die Hihlfe sehr oft sehr gut gebrauchen. Aber leider gingen wir beide immer mehr in die Abhängigkeitsrolle hinein und er fühlte sich nicht mehr von mir wertgeschätzt, da es unmöglich ist im diese Hilfe ausreichend zu danken. Ich bin sehr dankbar für alles, aber leider sucht T. stets nach Ecken wo er (meist psychisch) helfen kann. Auch wenn es nichts zu helfen gibt und ich ihm einfach nur etwas erzählen wollte was vorgefallen war, immer kamen Rückfragen a la Therapeut. Das ist sehr anstrengend. Wir haben gestern festgestellt, das wir in einer Abhängigkeit sind: Er genießt es von mir gebraucht zu werden (also was so Psychozeugs betrifft), ich genieße es ihm alle meine Probleme erzählen zu können und mit ihm zu besprechen. Leider fällt es ihm im GEgenzug aber sehr schwer seine eiegnen Probleme anzusprechen mir gegenüber.
*Ich habe tatsächlich auch immer öfter versucht das wir gemeinsame Zukunftspläne machen. In 1,5 Jahren bestünde die Möglichkeit das ich wieder zu ihm in die Stadt ziehe. Leider wissen wir beide nicht, wo er nach seinem Studium arbeiten wird. Alle Pläne fühlten sich also irgendwann sehr schwammig an. Ich wusste lange nicht ob ich Kinder möchte. Er wusste lange nicht ob er mit mir welche haben möchte. Mittlerweile möchte ich auch Kinder haben und sehen mich nach einem Kinderbuchidyll: Vater/Mutter/Kind(er), Garten mit Hühnern etc. Ich spüre wie ich langsam älter werde und etwas wirklich festes, schönes haben möchte. Ob dies real ist weiß ich nicht. In meinem Umfeld ziehen langsam viele Bekannte aufs Dorf, haben oder bekommen ein Kind, und sehen so glücklich aus. Ich will das auch. ich weiß einem Idyll sollte man nicht nachjagen. aber irgendwie hab ich diese Verbindlichkeit vermisst. Da ich mich hier von T. nicht rückgekoppelt gefühlt habe, musste ich öfters an meinen vorherigen Ex denken, mit dem so ein Leben in anderen Konstellationen vllt. möglich gewesen wäre, oder ich denke an ganz andere Männer, die mir so über den Weg laufen und male mir da irgendwas aus. Ich fühle mich für diese Gedanken so schrecklich. Eigentlich wollten meine Gedanken immer bei T. sein. Durch diese Gedanken aber, fühlte ich mich in letzter Zeit nicht mehr sehr wohl bei T. und ich kam immer mehr darauf zu sprechen, wie wir weiter machen wollen.
*So auch am Sonntag Abend, als wir uns nach 6 Wochen wieder sahen. Und gestern, als wir den Tag zuvor schön in einer Therme verbracht hatten (mit Übernachtung). Wir haben gestern lange gesprochen, noch in dem Ort wo die Therme war. Am Ende sind wir beide jeweils mit dem Zug in unsere jeweilige Wohnortstadt gefahren. Es war schrecklich. in meiner Wohnung erinnert mich so vieles an ihn. Der Tag in der Therme war nochmal so schön gewesen. Ich will gerade nichts lieber tun als mich in den Zug setzten und zu ihm fahren. Wir haben uns nicht noch einmal umarmt. ich habe nicht das Gefühl als hätten wir alles an oder ausgesprochen, obwohl wir gestern versucht haben so viel wie möglich zu besprechen. Ich bin heute früh um 5 Uhr heulend aufgewacht, das hat bis 8 Uhr nicht aufgehört. Gestern Abend auch.

Dieser Post ist wahrscheinlich doch ewig lang geworden. Meine jetzigen GEfühle will ich aber noch loswerden.
*ich fühle mich als hätte ich meinen besten Freund verloren.
Vorstellung jemand anderes zu haben ist für mich plötzlich total absurd.
vorstellung das er jemand anderes zum kuscheln und lieben hat ist für mich auch schrecklich.
*wir wissen beide das wir uns lieb haben und gefühle da sind.
*ich glaube aber, nur ich weiß, das ich weniger GEfühle für ihn habe als er für mich.
*ich fühle mich schlecht was meine Gedankenwelt angeht. Mein Ansatz war eigentlich immer, kämpfen kämpfen kämfen, in anderen Beziehungen kommen diese Probleme auch irgendwann zutage (ich hatte schon mehrere. aber die mit T. war mit abstand die längste).
*ich will es nicht wahrhaben und glauben, das wir jetzt wirklich schluss gemacht haben.
*ich will es eigentlich nicht.
*aber ich schaffe es mit der Fernbeziehung auch langsam nicht mehr.
*das schlimsmte ist, das ich die ganze Zeit auf der Suche nach einer inneren Verbindung, nach einem gemeinsamen Streben, nach einem gemeinsamen Strang, war. Der gemeinsame Strang war vllt. da, aber ich spürte keine Verbindung mehr zwischen uns. Ich könnte mich dafür leider ohrfeigen.

Meine Frage oder Bedenken:
Vor allem der letzte Punkt hat mich gestern von ihm entfernt. Ich finde es immer noch schrecklich das ich diesen Punkt überschritten habe. Ich lese viel Ratgeberzeugs im Internet und habe mich hier vllt. beeinflussen lassen, da steht nämlich überall man braucht so etwas wie ein gemeinsames Ziel. sicherlich ist das wichtig. Aber ist es nicht auch möglich, das man das in jeder Beziehung einmal verliert und weider suchen muss?

*ich bin total durcheinander. ich möchte niemanden neues. ich möchte nicht alleine sein. ich möchte den ganzen Tag mit T. kuscheln und nicht ans Schlussmachen denken. ich möchte nicht das es so weit gekommen ist wie gestern. ich möchte das es wieder so ist wie früher. ich möchte mit T. an einem Ort leben, egal wo, aber so das wir gemeinsam die gleichen Umgebungen, Alltage, Lebensumstände haben. ich möchte ihn die ganze Zeit anrufen und seine Stimme hören. Ich kann es einfach nicht wahrhaben das wir diesen Schritt gemacht haben. Ich fühle mich schrecklich da ich das Gefühl habe die Buhfrau zu sein die alles kaputt gemacht hat. Wir konnten/können immer über alles reden. Und sind beide in die Beziehung reingegangen, weil wir dachten das ist das Wichtigste, und alles andere wird sich regeln. leider ist uns die Zeit davongelaufen.

Danke fürs Lesen. Und vllt. habt ihr dazu Meinungen?

07.02.2019 09:18 • x 1 #1


F
Vllt noch Ergänzend: wir haben es gestern beide für das Vernünftigste gehalten uns zu trennen. Es tat und tut uns beiden aber sehr weh. Er sagte, er glaube es ist das Richtige so, auch wenn es weh tut. Ich hatte gestern als wir zum Bahnhof gelaufen sind den Satz im Hinterkopf: besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
Leider fühlt es sich bei mir gerade so an als ob dieser Schrecken jetzt auch nie enden wird. Ich möchte eigentlich noch kämpfen für die Beziehung und habe Angst, das er nicht mehr will. Was ich gut verstehen könnte. Ich würde am liebsten zu ihm fahren. Aber ich weiß nicht mehr was richtig und was falsch ist. Ich fühle mich so alleine und als hätte ich alles zerstört. Bis auf einige Macken war er der perfekte Mann für mich, so denke ich jetzt. Und die größte Macke war aber unsere gemeinsame, nämlich die das wir nicht gemeinsam zusammen sein konnten an einem Ort.

Es fällt mir gerade so schwer zu akzeptieren das wir uns getrennt haben nach nun 5 Jahren, ohne Streit, mit Tränen und Schmerzen und obwohl wir uns beide sehr lieb haben. Ob wir uns lieben weiß ich noch immer nicht. Ich weiß aber, das er und auch ich sehr verliebt waren und das er der erste meiner Beziehungen war wo ich wirklich uns sehr lange Schmetterlinge im Bauch hatte, sogar noch bis zuletzt. Und ich habe mich so gefreut ihn wieder zu sehen. Und trotzdem war dieses blöde Gefühl da, als wir uns dann tatsächlich gesehen haben.

07.02.2019 09:31 • x 1 #2


A


Fernbeziehung beendet auseinandergelebt, Vernunft?

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P
Hallo liebe @Fern

da ist ja einiges bei dir zusammen gekommen.

Willkommen hier im Forum und schön, dass du die Möglichkeit gefunden hast, deine Gedanken und Gefühle aufzuschreiben.

Es macht für mich gerade keinen Sinn ein oder zwei Aspekte heraus zu picken. Das wird sich bestimmt noch entwickeln.
Der generelle Eindruck ist für mich, dass da schon länger einiges schief hängt. Du scheinst mir zerrissen zu sein zwischen deinen Wünschen, der idealen Vorstellung von deinem Leben, dem was du hast und dem, was realistisch möglich zu sein scheint.
Auch frage ich mich, wieweit deine Erkrankung ein Spiegel dieser Zerrissenheit ist.
Alles zu wollen und allem gerecht zu werden kann zu großer Unzufriedenheit führen. Dann ist man nicht mehr entspannt und dann wird man grummelig,... ein schlechter Kreislauf entsteht.

Komm runter, so gut es geht. Tief durchatmen. Hast du sicher hier oft gelesen, dass du dir erstmal selber was Gutes zu sollst, damit du zu dir kommst und von da aus weiter schauen kannst.

Fühle dich umarmt.

07.02.2019 09:40 • x 1 #3


F
Danke Perzet für deine schnelle Antwort. Ja es lag schon länger etwas im Argen. T. und ich hatten uns auch schon 1-2 mal vorher kurz getrennt und haben es dann doch nicht ohne einander ausgehalten. Das waren quasi Übungen für gestern. Meine Krankheit ist Multiple Sklerose. Ich bin nicht stark eingeschränkt, kann aber oft nicht auseinander halten weshalb ich gerade nicht so belastbar bin: einfach nur müde/faul oder tatsächlich krankheitsbedingt überfordert (die Krankheit ist ja immer da und werkelt, auch wenn man es nicht immer merkt). Dazu kommt, das ich immer starke Probleme habe mich zu entscheiden, oder meine Entscheidung zu aktzeptieren (siehe ja auch jetzt heute...). Diese Entscheidungen rührten oft daher: Ich möchte zu T. oder meiner Familie (auch 2h entfernt) fahren, ich möchte sie sehen, aber ich packe es körperlich nicht, weil ich zu fertig bin wegen der Krankheit. Das ist für außenstehende sehr schwer zu verstehen. Für mich auch. Ich packe meinen Rucksack, ziehe meine Schuhe an, und fange dann das heulen an.

Oh man ich habe gerade so Angst das wenn ich jetzt nicht zu ihm fahre das dann alles kaputt ist. Leider weiß i ch aber auch nicht ob es sich lohnt das zu reparieren. Aber ich will ihn einfach noch nicht gehen lassen gerade
boa ich könnte den ganzen tag nur hier in die Tastatur reinhauen sorry.... Wahrscheinlich nicht sinnZweck

07.02.2019 09:53 • #4


P
Ach @Fern

ich kenne das mit Krankheit und ausgebremst sein sehr gut. Und manchmal steht man fertig angezogen an der Wohnungstüre um sich umzudrehen, hinzulegen und ein paar Stunden zu schlafen, und gar nichts von den geplanten Sachen gemacht zu haben, weil alles schnell zu viel ist.

Schreibe ruhig so viel wie du brauchst. Das hilft Druck abzulassen und dich zu sortieren.

Hast du das schon immer gehabt, daß du dich nicht entscheiden kannst?
Weißt du, warum das bei dir so ist?

07.02.2019 10:10 • #5


F
Wenn ich zurückblicke ist diese Entscheidungssache bei mir schon sehr lange ein Thema. Die Entscheidung mit meinem früheren Ex Schluss zu machen ging aber relativ schnell. Ich weiß auch das mit ihm keine Fernbeziehung möglich gewesen wäre (er ist sehr dorfgebunden) und er damals (nehme ich an) depressionen hatte. Die Entscheidung mit T. zusammen zu kommen ging dann auch sehr schnell. ich habe es nie bereut und bereue es bis jetzt nciht. Ich hatte nur von Anfang an Dinge an ihm bemerkt, die mich nervten. Anfangs war mir das ehrlich gesagt wurscht. Anfangs wollte ich ja auch nur mit ihm schlafen Und als wir dann zusammen waren, haben wir aufgrund der Fernbeziehung ja nicht mehr so viel zeit miteinander verbracht. und die gmeinsame Zeit war dann meistens schön. Die Sachen die mich anfangs genervt haben, habe ich irgendwie gar nicht mehr wahrgenommen oder er hat es abgelegt. In letzer Zeit benutzte er aber wieder diese Redewendungen die mich schon zu anfangs nervten. Er machte sich wieder über das Wort bodenständig lustig. Er machte einfach Dinge die mich wieder nervten. Teilweise kam er für mich auch arrogant herüber. Echt fies das über sienen Freund zu schreiben. Aber diese Arroganz war mir dann sogar unangenehm wenn ich es vor anderen Leuten merkte das er so ist. Mir gegenüber war er nie arrogant. Außer eben auch dies in letzter Zeit vermehrt. Wobei ich dazuschreiben muss: als wir das letzte mal an diesem Punkt waren wie jetzt, haben wir den Lösungsplan gefunden: wir sehen uns wieder öfter. Das hat im Sommer auch geklappt. Leider hat sich aber auch schon im Sommer bei mir ein krankheitsschub angekündigt, und im Herbst war ich dann 3 Wochen ausgenockt. Durch seine Verwurzeltheit in der Hochschule konnte er mich in meiner Erinnerung nur 2 mal während dieser Krankheitszeit besuchen. Ich fuhr dann nochmal vor Weihnachten zu ihm. Das war sehr schönes Wochenende gewesen. Das nächste Mal sahen wir uns an Silvester. Da haben wir uns total gestritten. Weil er seine Abschlussprüfungen hatte und lernen musste danach erst wieder jetzt von Sonntag bis gestern. Es waren einfach zu lange Phasen dazwischen. Und die kurze Zeit in der man sich dann sieht.... ich habe immer zu ihm gesagt, wenn er gleich sofort S. wollte am ersten Abend: ich muss mich erst wieder an UNS gewöhnen. Das ist auch das was ich gelesen habe was so wichtig ist in einer Fernbeziehung zu verstehen. Leider habe ich versäumt ihm diesen Ratschlag zu geben. Mir war es wichtig zu verstehen, das es nicht immer geht das man sich 6 Wochen nicht sieht und dann nur 2 Tage und das dann innerhalb dieser 2 Tage alles super sein soll... Man gwöhnt sich ja voneinander ab in der langen Zeit. und macht so sein Ding... und Telefoniert dann zwar miteinander, aber wenn dann plötzlich jemand in deiner Wohnung steht und diene bisherige Ordnung (auf Gegenstände und auf Zeitvertreib etc. gegeben) auf den Kopf stelllt... Wir waren uns gegenseitig in den jeweiligen Wohnung/WOhnheimzimmer nie fremd gewesen und haben dort einfach gelebt. Ich weiß nicht ob wir es einfach noch 1 oder 1,5 jahre aushalten sollten. aber ich glaube wir haben beide Angst das sich das nicht lohnt, das wir bis dahin schon zu verschieden sind um noch zusammen zu ziehen.

07.02.2019 10:40 • #6


P
Das mit dem dich genervt fällt auch auf.

Hat das nur dich genervt oder ist das auch anderer so aufgefallen? Ich meine, war deine persönliche Grenze damit überschritten oder liegt sein Verhalten an den Stellen generell so speziell?

07.02.2019 11:56 • #7


F
In einigen Dingen war sicherlich meine persönliche Grenze überschritten. Ich habe in seinem direkten Umfeld natürlich nicht mitbekommen ob andere Leute auch von ihm genervt sind, da ich wenig mit denen zu tun hatte. Es waren für mich aber auch weniger die Dinge die er GETAN hat, da nervt mich eigentlich nix. Es sind eigentlich 3 verbale Dinge die mich richtig nerven:

-die von ihm in letzter Zeit wieder öfter benutzte Redewendung was soll ich dazu sagen? Kopf ab. Auch zu Sachen über die ich gerne noch weiter gesprochen hätte. Ich habe ihm schon oft mitgeteilt das ich diese Redewendung total daneben finde.
-das sich Lustigmachen über Bodenständigkeit. Ich komme vom Dorf, quasi vom Bauernhof, meine Mutter und Oma leben noch dort. Ich mag das Wort Bodenständig, ich verbinde damit ein Heimatgefühl. Er macht sich gerne über Bodenständigkeit lustig und für ihn ist das eine leere Phrase die jeder anders verwendet. Stimmt ja auch. Deshalb muss man sich aber nicht über Kartoffelgerichtrezepte oder Holzmöbel lustig machen, weil das ja so klischeehaft bodenständig ist. Weil blöderweiße mag ich Kartoffelgerichte und Holzmöbel, und ich habe das GEfühl er macht sich damit auch über mich lustig. Das artete echt schon in Streit aus, und wir haben uns sonst eigenltich selten gestritten. Er findet auch meine Freunde/Bekannte/Mutter in meinem Heimatdorf bodenständig. Abwertende Kommentare zu Bodenständigkeit werten also für mich gesehen auch meine Vergangenheit und meine Kontakte/Familie ab, was mich verletzt hat.
-Ständige Nachfragen: Was los?Alles ok?. Ich gucke ohne Hintergedanken bloß die Wand an, habe einen entspannten Gesichtsausdruck, muss mich räuspern oder bin anderweitig in Gedanken. Es ist überhaupt nichts los und mir geht es gut. Und dann kommt seine besorgniserregende Frage, ob alles ok ist. Klingt nett wenn mans so liest, kann aber auf Dauer echt nerven. Leider habe ich versäumt ihm das zu sagen und habe irgendwann einfach nicht mehr oder eher zickig auf seine Nachfragen reagiert...

Ich habe ihn außerdem ab und zu als Arrogant empfunden. Eine Situation habe ich heute einer Freundin geschildert. Auch sie fand das von mir geschilderte Verhalten arrogant: Er hat mir gegenüber behauptet, das (ich kenn mich ja nicht so aus...) hochtrabende Hochschulmitarbeiter/Professoren stark hinterher sind das sie bei ihm im guten Licht dastehen bzw. das er sie mag. So als ob sie Angst vor ihm hätten. Auch hat er sich Sachen ausgedacht, wie er in Probevorlesungen die angehenden Profs stark auf die Probe stellen, wenn nicht sogar bloßstellen kann. Auf mich wirkt das aus dem Mund eines studentischen Vertreters leider arrogant. Und das nervte.

07.02.2019 19:19 • #8


P
Liebe @Fern
wie geht es dir jetzt?
Ich war die letzte Zeit beschäftigt, musste aber auch an dich denken.

Du hast ja echt ein Sammelsurium an in sich verhakten Sachen.
Ich kann verstehen, daß Du Dich an einigen Stellen von ihm nicht wahr bzw nicht ernst genommen gefühlt hast. Da fehlt einem ein grundlegender Respekt.
Aber es sind so viele kleine und größere Sachen, wo du vielleicht erst mal zur Ruhe kommen solltest und lernen, dich selber gut zu behandeln.

Kein Mensch ist vollkommen. Die Frage ist mehr, ob man mit der vorhandenen Variante an Mensch auf Dauer gut klar kommt oder ob es früher oder später doch auseinander gehen wird?

Und eine beliebte Frage im Anschluß ist, was einen diese Beziehung gelehrt hat?

12.02.2019 20:40 • x 1 #9


W
Gerade gesehen, hattest schon beantwortet. Sry

12.02.2019 21:19 • #10


F
Zitat von Perzet:
Liebe @Fern
wie geht es dir jetzt?....
Aber es sind so viele kleine und größere Sachen, wo du vielleicht erst mal zur Ruhe kommen solltest und lernen, dich selber gut zu behandeln.

Kein Mensch ist vollkommen. Die Frage ist mehr, ob man mit der vorhandenen Variante an Mensch auf Dauer gut klar kommt oder ob es früher oder später doch auseinander gehen wird?

Und eine beliebte Frage im Anschluß ist, was einen diese Beziehung gelehrt hat?


Liebe Perzet, ich danke dir für deine Gedanken. Heute war nochmal ein aufwühlender tag. Ich möchte dir gerne morgen oder im Laufe der Woche antworten.

12.02.2019 22:28 • #11


W
Wie gehts dir mit der MS? 2,5 Jahre, jetzt hast die Diag. Schon verarbeiten können, oder?

Spritzt du interferon? Bekanntlich geht das Teufelszeugs gerne auf die Stimmung..

Schau das du gerade jetzt nicht in ein tiefes Loch fällst, bzw du darin nicht soo lange verweilst. Auch wenns schwer ust

Sie meldet sich gerne in solch Trauerfällen/emotionalen Ausnahmezuständen. Ich hatte damals 7 Schübe in 12 Monat nach ner Trennung ...

Schau auf dich!

Alles Gute dir!

PS.:
Bzgl deiner Erschöpfung :
Du bist nicht faul! Das ist die gute Fatique mit der die meisten MSler rumlaufen.
Du scheimst eh noch eine sehr schwache Ausprägung zu haben.

Hoffe ich konnte dir damit irgendwie helfen

13.02.2019 01:43 • #12


A


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