Fehlgeburt und Trennung, ich fühle mich verlassen

Fehlgeburten in intakten Beziehungen sind schon schlimm aber so wie bei Euch unglaublich. S. und Spaß geht regelmäßig, nur mit der Verantwortung hapert es. Auch diese Fälle, wo Männer die Frauen noch zu einem Abbruch treiben wollen, finde ich widerlich.

Zitat:

Vorgestern gebar ich dann also unter 6 stündigen richtigen wehen, mein Baby und alles was da drin war (bitte keine Diskussion über die Größe es bricht mir trotzdem das Herz).

Zu der Fehlgeburt selbst: war die bekannt, dass Hebammen auch diese Situation mitbegleiten können? Fehlgeburten sind immer noch ein Tabu und die rein medizinische Abhandlung mit Tabletten oder Ausschabung ist halt sehr nüchtern und für die betroffenen Frauen schlimm genug. Es gibt hier wie gesagt auch andere Hilfe, die oft nicht bekannt ist.

@Gorch_Fock ja das mit der Hebamme war mir bekannt und ich habe schon einen Termin gemacht. Verständlicherweise, muss ich ein paar Tage auf den Termin warten. Aber ich bin froh wenn er endlich da ist. Rückblickend betrachtet finde ich auch ehrlich grausam, dass diese Prozedur einfach so null medizinisch begleitet wurde, sowohl auf der körperlichen als auch auf der mentalen Seite..

@Multiversum ich würde dir gern sagen das es mir besser geht und auf eine gewisse Art und Weise ist es auch so, ich merke das sich mein Gehirn erst langsam wieder zu recht rücken muss. Und ich zumindest aus dem Aktuen Schock und der dauerhaften apathie langsam raus finde. Die Hormone, das Geschehene sich irgendwie sortieren muss. Allerdings treffen hier gerade sehr viele Verluste aufeinander -Baby, Partner, zuhause- das versetzt mich in extreme Unruhe und ich weine viel. Meinem (ex) Partner hatte ich natürlich gesagt wie sehr es mir leid tut und ich bin mir natürlich auch (jetzt) bewusst darüber was das alles ausgelöst hat (auch wenn es keine Rechtfertigung ist). Jedoch kommt von seiner Seite keine Reaktion was ich auf der einen Seite verstehe auf der anderen Seite nicht.
Ich schlafe nicht so gut, weiß gar nicht um welchen Verlust ich zuerst trauern soll, einer löst direkt den anderen ab. Alles in allem bin ich sehr durcheinander und versuche mich so von Termin zu Termin von Stunde zu Stunde zu arbeiten. Die Nächte sind das schlimmste. Das mein Leben innerhalb einer Woche komplett zerbrochen ist ganz schön hart..

Ich dachte ich schreibe heute mal hier rein, weil es nun genau einen Monat her ist das ich die Fehlgeburt hatte. Es ist nun auch noch Ostern und mich trifft dieser Tag sehr, nicht zuletzt weil diese Trauer und Erinnerung allein in mir bleibt. Es ist der Tag wo ich die Kinder das letzte mal gesehen habe und nicht mal richtig verabschieden konnte als sie zur Schule gingen. Heute wären wir als Familie zusammen (ich möchte keine Kommentare darüber hören das wir keine Kernfamilie sind oder Ähnliches). Ich vermisse die Kinder, mein Baby und auch meinen Ex Partner. Mein Herz ist heute wirklich sehr schwer und ja ich werde Dinge tun die mir gut tun. Ist ja aber immerhin ein Trennungsforum und wahrscheinlich schreiben da die wenigsten wie happy sie gerade mit ihrer Situation sind. Ich hatte einmal Kontakt mit meinem ex (nicht heute) in dem er ausdrücklich sagte er wolle mit mir keine emotionalen Themen besprechen. Schade finde ich auch seine Posts über sein happy Life gerade, als wäre das Leben mit mir einfach ausradiert. Ja ich weiß ich sollte mir das nicht angucken, aber wer ist da schon 100 Prozent konsequent. Und für alle die es in Frage stellten, er hatte mich geliebt, hat er mir oft genug gesagt und es gab auch unglaublich schöne Zeiten , sonst wäre ich ja wohl nicht so naiv bei ihm zu bleiben. Ja ich hab Freunde, ja auch einen Therapeuten und Hilfe. Trotzdem muss man manchmal seine Gedanken einfach nieder schreiben, auch wenn sie vor einem Monat noch sehr viel ungeordneter waren— denn emotionale schieflage. Es macht mich auch sehr traurig mich daran zu erinnern, dass er immer sagte er wäre im Falle eines Abbruchs für mich da und würde das mit mir gemeinsam tragen. Mir war vorher schon klar, dass es nicht so sein wird, aber ein bisschen Hoffnung hatte ich natürlich dennoch. Ich hätte auch sehen können das es nicht so wird denn vorher gab es von seiner Seite in Streit Situationen öfter mal ein silent treatment und auch gaslighting. Auch finde ich rückblickend betrachtet den Druck den er aufgebaut hat dieses Kind nicht zu bekommen und die Argumente seiner seits wirklich untere Schublade (auch da schon, aber — emotionale Schieflage, Hormone etc). Natürlich steht es jedem Menschen frei sich gegen ein Kind zu entscheiden, aber im Sinne der Menschlichkeit wäre Support wohl doch etwas angebracht gewesen. Am Ende wäre ich gerne stark genug gewesen mich für mein Kind zu entscheiden auch wenn diese Wahl dann nicht mehr bei mir lag. Naja wie gesagt ich wollte einfach nur meine Trauer kanalisieren. Denn das ist das was ich jetzt brauche. Fehler bei mir suchen und selbstreflektion kann ich nämlich sonst sehr gut, das ist jetzt einfach aber mal gar nicht dran, denn es geht ja jetzt darum wie es mir besser geht.

Guten Morgen Du Liebe, schön von Dir zu hören und dass Du Unterstützung hast.
Dass es sich alles noch furchtbar anfühlt kann ich mir vorstellen.

Ja furchtbar mit den Feiertagen, gell? Ich fürchte mich auch schon seit Wochen. Ich hab mir alles verplant mit Freunden und meiner Ursprungsfamilie soweit möglich und ich habe zum Glück am Sonntag unseren Sohn hier.
Heute übe mich mich im alleine sein und hoffe ich stürze nicht wieder ab.

Hast Du noch Kontakt zu den Kindern, telefonisch oder so?
Liebe Grüße

Oh ich drücke dich ganz lieb!
Ich habe im Prinzip noch nie ein großes Thema gehabt mit dem allein sein, war auch schon viel allein gereist usw. Aber nach so einem Verlust.. naja.
Mit den Kindern habe ich leider keinen Kontakt, sie sind 7/9 und haben somit noch kein Handy. Ich habe immer gesagt es wäre so schlimm sie nicht mehr zu sehen im Falle einer Trennung weil für mich haben sie sich auch wie meine Kinder angefühlt, egal ob biologisch oder nicht. Er sagte immer ich könne sie trotzdem noch sehen. Nunja, jetzt gab es keinen Abschied nichts, sie wissen nicht mal wie sehr ich sie lieb habe. Ich hoffe sie vergessen nie wie sehr sie von mir geliebt wurden.

Das ist schlimm und grausam… an Deiner Stelle würde ich ihnen einen Brief schreiben. Und über Festnetz telefonieren ab und zu müsste doch auch gehen oder?

Naja den Brief müsste er erstmal durchlassen und Festnetz gibt es keins. Außerdem glaube ich auch das es gut ist wenn er und ich nicht im Kontakt stehen.. also bleibt mir irgendwo nur das aushalten

@Stilleimwald sehr schöner Nick .
Wenn du etwas rationaler an dein persönliches Schicksal rangehst, wirst du erkennen, dass dein Freund nicht der Richtige war.
Sieh mal, er ist 2 facher Vater, hat kein Interesse an einem 3. Kind, lt deiner Aussage.
Du möchtest vermutlich ein Kind, allein diese Tatsache, er nein, du ja, hätte dich veranlassen müssen tschüss zu sagen.
Es ist nicht ok, wenn ein Part kein Kind möchte, durch Versuche des Überredens oder Erpressung, überzeugen zu wollen.
Stille im Wald wird dir helfen, geh an den Feiertagen, sehr früh ins Holz, Jungtiere sind unterwegs und die Natur trägt teilweise ihr Frühlingskleid. Du hörst keine menschlichen Laute, das wird dir Trost geben.
Alles Gute

Wo hab ich denn jemals gesagt das ich überreden oder erpressen wollte. Wie gesagt selbst reflektieren kann ich mich ganz gut. Der Nick ist auch nicht ohne Grund gewählt.
Manche Paare bringen Jahre damit zu diese Frage zwischen sich zu klären. Denn jedes Nein, so wie jedes Ja, kann auch ganz schnell eine Kompensationsstrategie früherer Erfahrungen sein. Selbst ein Ja zu Beginn kann sich in einer Zeit zu einem Nein ändern.
Ja sehr wahrscheinlich war das dann in unserem Fall nicht das richtige. Nichts desto trotz, sollte man diese Frage, allein für sich selbst differenzierter Betrachten.