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FAZ Artikel zum Thema Liebe
Ehemaliges-Mitg.
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Ehemaliges-Mitg.
Zitat:„Partnersuche ist in unserer Kultur zur Ersatzreligion aufgestiegen. Sie wird (besonders für Frauen) vor jeden anderen Erfolg gestellt: Partnersuche ist zum hauptsächlichen Lebenssinn und Lebensglück hochstilisiert worden.“
„Die Liebe spielt sich als große Sinngeberin auf und gaukelt Erlösung durch Verpaarung vor. Sie ist zur Ersatzreligion geworden, sie gibt vor, alle Sinnfragen beantworten zu können. Sie tut so, als ob nur sie die nötige emotionale Grundversorgung liefern könnte. Sie ist die Ideologie, die hinter der Idee des Paares steht, und in unserer paarzentrierten Gesellschaft gibt es nur einen Status, der zählt: Teil eines Paares sein.“
Zitat:Ich weiß noch wie ich mich als Kind darüber gewundert hab, dass die Erwachsenen immer von Liebe singen.die Populärkultur kennt eigentlich kein anderes Thema als die romantische Liebe.
Zitat:erstmal zu sich selbst finden, mit sich selbst klarkommen und sich selber lieben können. es scheint der einzige weg zu sein. halt andere dinge zu finden die einen glücklich machen (obwohl ich dieses wort glück schon nicht mehr hören kann...) und dann erst , so als i-tüpfelchen eine beziehung.
nur die umsetzung ist furchtbar schwer.
flow
Zitat:Das psychische Leid beginnt aber keinesfalls erst mit dem Scheitern der hoffnungsvoll begonnenen Liebe. Es fängt an lange bevor es zu einer ersten Beziehung kommt. Denn schon den kleinen Kindern wird eingetrichtert, dass der Sinn des Lebens darin besteht, sich zu verlieben.
Zitat:„Partnersuche ist in unserer Kultur zur Ersatzreligion aufgestiegen“, sagt die Sozialphilosophin Katharina Ohana. „Sie wird (besonders für Frauen) vor jeden anderen Erfolg gestellt: Partnersuche ist zum hauptsächlichen Lebenssinn und Lebensglück hochstilisiert worden.“
Zitat:Der Eindruck wird von Meinungsumfragen bestätigt. Im frühen 21. Jahrhundert beantwortet eine große Mehrzahl der Deutschen die Frage nach dem Sinn des Lebens ganz einfach mit: „Glück“. Fragt man dann weiter, was genau denn glücklich mache, stehen „Liebe/Partnerschaft“ immer an erster Stelle. Kinder, Familie, Freunde, Beruf und Erfolg liegen weit dahinter.
Zitat:Zu den Kollateralschäden der Ersatzreligion Liebe gehören aber auch die vielen Menschen, die allein sind. Ihr Leben wird als defizitär wahrgenommen. Man vermutet, dass etwas mit ihnen nicht stimmt. Dass jemand freiwillig einen anderen als den Weg in die Partnerschaft geht, ist schlechterdings unverständlich. Dass jemand einen geeigneten Partner nicht gefunden hat, gilt als sein ganz persönliches Versagen. So oder so, er hat von seiner Umwelt bestenfalls Mitleid zu erwarten.
Zitat:Wer dagegen sagt, er handele nun einmal aus Liebe und folge einfach seinem Gefühl, kann immer mit Verständnis und Zustimmung rechnen, auch wenn darüber ganze Familien zerbrechen, wenn der Mann seine Frau für eine Jüngere verlässt oder jemand zum fünften Mal heiratet.
Zitat:Wer sich auf die Liebe beruft, beschwört eine höhere Macht, die über jeden Zweifel erhaben ist. Vielsagend ist der Fall des Augsburger Professors für Moraltheologie Klaus Arntz. Als der katholische Priester 2012 im Gottesdienst bekanntgab, dass er sich verliebt habe (und zwar in eine verheiratete Frau mit zwei Kindern) und deshalb nun sein Priesteramt niederlegen werde, reagierte die Gemeinde nicht etwa schockiert, sondern mit stehenden Ovationen. Merke: Wer den Gott Liebe für sich in Anspruch nimmt, hat immer recht.
Zitat:Warum hat die 28 Jahre alte Meharit Kifle den 90 Jahren alten Biermillionär Bruno Schubert geheiratet? Was trieb den 56 Jahre alten Ole von Beust in die Arme eines 18 Jahre alten Gymnasiasten? Wieso opferte der schleswig-holsteinische CDU-Vorsitzende Christian von Boetticher seine politische Karriere für eine 16-Jährige? Klar doch: Love, Love, Love!
Wer den Liebeskult kritisiert, gilt als herzloser Technokrat
Zitat:Oder er wird mit der Gretchenfrage der Moderne konfrontiert: „Glauben Sie etwa nicht an die große Liebe?“ Es ist also doch eine Glaubensfrage.
Zitat:„Die Liebe spielt sich als große Sinngeberin auf und gaukelt Erlösung durch Verpaarung vor. Sie ist zur Ersatzreligion geworden, sie gibt vor, alle Sinnfragen beantworten zu können. Sie tut so, als ob nur sie die nötige emotionale Grundversorgung liefern könnte. Sie ist die Ideologie, die hinter der Idee des Paares steht, und in unserer paarzentrierten Gesellschaft gibt es nur einen Status, der zählt: Teil eines Paares sein.“
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