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FAZ Artikel zum Thema Liebe

E
Bin grade auf einen sehr sehr lesenswerten Artikel in der FAZ gestoßen. Der passt hier perfekt ins Forum:


http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft ... 52087.html

26.09.2014 10:20 • x 1 #1


F
Dankeschön Klingt sehr interessant!

Süßer Avatar übrigens

26.09.2014 10:28 • x 1 #2


A


FAZ Artikel zum Thema Liebe

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P
ja, interessanter artikel.

aber wie bringt man denn diese narzisstischen egoansprüche hinter sich?
nur altruistisch zu funktionieren ist es ja auch nicht. freundschaft + bringts ebenso nicht, da würde auch etwas fehlen.

26.09.2014 10:54 • #3


E
ich weiß auch nicht. vermutlich was in diesem forum immer geraten wird, erstmal zu sich selbst finden, mit sich selbst klarkommen und sich selber lieben können. es scheint der einzige weg zu sein. halt andere dinge zu finden die einen glücklich machen (obwohl ich dieses wort glück schon nicht mehr hören kann...) und dann erst , so als i-tüpfelchen eine beziehung.
nur die umsetzung ist furchtbar schwer.

26.09.2014 11:27 • x 1 #4


latraviata
vielen dank für den link strange!

echt wichtig, dass man sich das immer noch mal vergegenwärtigt - dass unsere ach so freiheitliche gesellschaft sehr wohl ihre normierungen und zwänge hat. die da wären: individualität, glück, liebe.

Zitat:
„Partnersuche ist in unserer Kultur zur Ersatzreligion aufgestiegen. Sie wird (besonders für Frauen) vor jeden anderen Erfolg gestellt: Partnersuche ist zum hauptsächlichen Lebenssinn und Lebensglück hochstilisiert worden.“

„Die Liebe spielt sich als große Sinngeberin auf und gaukelt Erlösung durch Verpaarung vor. Sie ist zur Ersatzreligion geworden, sie gibt vor, alle Sinnfragen beantworten zu können. Sie tut so, als ob nur sie die nötige emotionale Grundversorgung liefern könnte. Sie ist die Ideologie, die hinter der Idee des Paares steht, und in unserer paarzentrierten Gesellschaft gibt es nur einen Status, der zählt: Teil eines Paares sein.“


^this

ich denke man muss nur aufpassen, dass man diskurs- oder ideologiekritik nicht verwechselt mit .. hm .. abwehr aus angst oder enttäuschung?! was im endeffekt den selben effekt hätte, wie mit überzogenen ansprüchen von romantischer liebe an eine beziehung ranzugehen ..

Zitat:
die Populärkultur kennt eigentlich kein anderes Thema als die romantische Liebe.
Ich weiß noch wie ich mich als Kind darüber gewundert hab, dass die Erwachsenen immer von Liebe singen.

dem was du schreibst stimm ich ansonsten in jedem punkt zu - vor allem im letzten:
Zitat:
erstmal zu sich selbst finden, mit sich selbst klarkommen und sich selber lieben können. es scheint der einzige weg zu sein. halt andere dinge zu finden die einen glücklich machen (obwohl ich dieses wort glück schon nicht mehr hören kann...) und dann erst , so als i-tüpfelchen eine beziehung.
nur die umsetzung ist furchtbar schwer.

26.09.2014 11:53 • x 1 #5


F
Hallo liebe Leute,

ich habe den Artikel gelesen und finde ihn etwas einseitig.

Ich denke, dass das Verliebtsein neben vielen andere Dingen einfach ein zentrales Thema für alle Menschen ist, ob man ihr nun bewusst huldigt oder nicht. Früher wurde nicht so ein Hype draus gemacht aber die Menschen haben sich trotzdem verliebt obwohl sie verheiratet waren, sie gingen trotzdem fremd und konnten einer Verlockung nicht widerstehen, ließen sich nur nicht scheiden. Aber durch den ganzen Medienhype wird eine große Verunsicherung verursacht...schnell zweifelt man eine Ehe an nur weil der Partner ein Speckröllchen hat oder wegen anderen Kleinigkeiten. Im Hinterkopf wirkt da tatsächlich das Hollywoodbild von der romantischen Liebe.

Die Illusion besteht vielleicht darin, alles in einem Menschen vereinigt wissen zu wollen und das per Befehl für immer...aber wichtig bleibt die Liebe doch, um sich lebendig zu fühlen, inspiriert, heiß und bewegt :D Das liegt in der menschlichen Natur. Sich nun von der Idee der Liebe komplett abzuwenden und sich nur noch auf die Familie, den Beruf .... zu konzentrieren, halte ich auch für Quatsch. Die Liebe oder die ero. kann doch so wunderbares Zündmaterial für das eigene Leben sein, natürlich nicht ausschließlich. Für mich ist die Liebe nicht das Zentrum meines Lebens aber sie feuert das Zentrum an :D

Zitat:
Das psychische Leid beginnt aber keinesfalls erst mit dem Scheitern der hoffnungsvoll begonnenen Liebe. Es fängt an lange bevor es zu einer ersten Beziehung kommt. Denn schon den kleinen Kindern wird eingetrichtert, dass der Sinn des Lebens darin besteht, sich zu verlieben.


Das habe ich noch nie gehört :roll:

Zitat:
„Partnersuche ist in unserer Kultur zur Ersatzreligion aufgestiegen“, sagt die Sozialphilosophin Katharina Ohana. „Sie wird (besonders für Frauen) vor jeden anderen Erfolg gestellt: Partnersuche ist zum hauptsächlichen Lebenssinn und Lebensglück hochstilisiert worden.“


Hm, das ist mir neu :herz:

Zitat:
Der Eindruck wird von Meinungsumfragen bestätigt. Im frühen 21. Jahrhundert beantwortet eine große Mehrzahl der Deutschen die Frage nach dem Sinn des Lebens ganz einfach mit: „Glück“. Fragt man dann weiter, was genau denn glücklich mache, stehen „Liebe/Partnerschaft“ immer an erster Stelle. Kinder, Familie, Freunde, Beruf und Erfolg liegen weit dahinter.


irgendwie übertreibt der Typ! :wink: Es ist doch so: Freunde, Beruf etc. ist für viele genau so wichtig, phasenweise sogar wichtiger...aber die Liebe gibt dem ganzen den nötigen Zauber, Pfeffer, die Geborgenheit oder was auch immer.

Ich glaube eher, dass dieser Perfektionismus ein Problem ist: überall Verheißungen, was der perfekte Partner alles bieten können soll...Das setzt einen unter Leistungsdruck und schraubt die Erwartungen an den Partner ins Unermessliche. :roll:

Zitat:
Zu den Kollateralschäden der Ersatzreligion Liebe gehören aber auch die vielen Menschen, die allein sind. Ihr Leben wird als defizitär wahrgenommen. Man vermutet, dass etwas mit ihnen nicht stimmt. Dass jemand freiwillig einen anderen als den Weg in die Partnerschaft geht, ist schlechterdings unverständlich. Dass jemand einen geeigneten Partner nicht gefunden hat, gilt als sein ganz persönliches Versagen. So oder so, er hat von seiner Umwelt bestenfalls Mitleid zu erwarten.


Auch das kenne ich so nicht. Es gibt doch ne Menge Dauersingles...

Zitat:
Wer dagegen sagt, er handele nun einmal aus Liebe und folge einfach seinem Gefühl, kann immer mit Verständnis und Zustimmung rechnen, auch wenn darüber ganze Familien zerbrechen, wenn der Mann seine Frau für eine Jüngere verlässt oder jemand zum fünften Mal heiratet.


Ja, vielleicht gibts diejenigen, die alle 2 Jahre neu heiraten weil die Liebe ihr einziges Lebenselexier ist aber mir persönlich sind solche Menschen sehr selten begegnet. Früher lief es doch ähnlich...man muss nur mal die Tagebücher der Großmütter-und Väter lesen :wink: Aber sie blieben trotzdem zusammen. Nicht weil sie klüger waren als wir, sondern weil man es eben so macht.

Zitat:
Wer sich auf die Liebe beruft, beschwört eine höhere Macht, die über jeden Zweifel erhaben ist. Vielsagend ist der Fall des Augsburger Professors für Moraltheologie Klaus Arntz. Als der katholische Priester 2012 im Gottesdienst bekanntgab, dass er sich verliebt habe (und zwar in eine verheiratete Frau mit zwei Kindern) und deshalb nun sein Priesteramt niederlegen werde, reagierte die Gemeinde nicht etwa schockiert, sondern mit stehenden Ovationen. Merke: Wer den Gott Liebe für sich in Anspruch nimmt, hat immer recht.


Warum sollte die Gemeinde schockiert reagieren? Ist für den Autor JEDES Verliebtsein ein diesem beschriebenen Liebeskult fröhnen? Vielleicht baut der Moraltheologe sich ja eine dauerhafte Beziehung mit dieser Frau auf und es ist eine ernstzunehmende Liebe? Soll dieser Mann nun ewig auf Liebe verzichten, nur weil er sich vor Jahren mal für den Beruf des Priesters entschied? :roll: Vielleicht sind seine Predigten von nun an wesentlich schöner und lebendiger? :wink:

Zitat:
Warum hat die 28 Jahre alte Meharit Kifle den 90 Jahren alten Biermillionär Bruno Schubert geheiratet? Was trieb den 56 Jahre alten Ole von Beust in die Arme eines 18 Jahre alten Gymnasiasten? Wieso opferte der schleswig-holsteinische CDU-Vorsitzende Christian von Boetticher seine politische Karriere für eine 16-Jährige? Klar doch: Love, Love, Love!
Wer den Liebeskult kritisiert, gilt als herzloser Technokrat


Immer diese Extrembeispiele :muede:

Zitat:
Oder er wird mit der Gretchenfrage der Moderne konfrontiert: „Glauben Sie etwa nicht an die große Liebe?“ Es ist also doch eine Glaubensfrage.


Hm, also ich habe die große Liebe erlebt. Das heißt aber nicht, dass sie das Zentrum meines Lebens war und mit ihr alles steht oder fällt. Es ist ein Irrtum, zu glauben, alle Erfüllung komme allein DURCH den Partner aber den richtigen Partner und nicht bloß einen Mitbewohner an seiner Seite zu haben, ist schon sehr wichtig, will man eine gewisse emotonale Lebensqualität bewahren. Jeder Mensch hat doch ein paar wichtige Begegnungen (auch zum gleichen Geschlecht), die er als wegweisend für die eigene Entwicklung ansieht und in dieser Weise kann eine Liebe einen anstoßen, neues wahrzunehmen, also den Blick nach außen zu wenden.

Zitat:
„Die Liebe spielt sich als große Sinngeberin auf und gaukelt Erlösung durch Verpaarung vor. Sie ist zur Ersatzreligion geworden, sie gibt vor, alle Sinnfragen beantworten zu können. Sie tut so, als ob nur sie die nötige emotionale Grundversorgung liefern könnte. Sie ist die Ideologie, die hinter der Idee des Paares steht, und in unserer paarzentrierten Gesellschaft gibt es nur einen Status, der zählt: Teil eines Paares sein.“


Was ist denn das für ein Quatsch?! Status=Teil eines Paares zu sein? Und natürlich stiftet die Liebe Sinn. Darf halt gern noch ein bisschen mehr als die Liebe sein :D

Was meint ihr dazu?

26.09.2014 18:02 • #6


Engelshaar
Sehr lesenswerter Artikel.

26.09.2014 21:29 • #7




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