Borderliner Mann kennengelernt / wie damit umgehen?

Zitat von Woni80:

Er hat ein elefantengedächtnis bei absoluten Kleinigkeiten aus unserer gemeinsamen Vergangenheit. Andererseits aber auch ein absolutes verdrehen von einigen Tatsachen. Dies aber aufzuklären, keine Chance.

Das habe ich ebenfalls hinter mir. Und viel länger mitgemacht.

Meine Erfahrung ist, dass sich das nie ändern wird.
Sein Abwertungsspeicher wir mit der Zeit immer voller, und fliegt dir immer wieder neu um die Ohren.
Reflektiertes Aufarbeiten von Konflikten ist nicht möglich, da die Eigenanteile nicht gesehen werden können oder wollen.

Die von dir genannten Beispiele sind Tests, da aufgrund der Unmöglichkeit zu vertrauen, permanent Bestätigung eingefordert wird.

Je länger du das mitmachst, umso schwerer kommst du los.

Zitat von distress:

Hier wird das ziemlich gut erklärt:

Danke. Ja ist ziemlich gut zusammengefasst.
vllt. ist es auch nicht fehlende Forschung die mich irritiert, sondern, dass diese Ergebnisse nicht quasi als Sucht eingeordnet werden und dementsprechend auch „behandelt“ werden. Also der Transfer von der Theorie in die Praxis nicht so stattfindet. Zumindest nach meinem Gefühl.

Gerade in Verbindung mit Gewaltbeziehungen höre ich das so gar nicht. Hatte ich jetzt zwar nicht, aber gerade da sind die Schäden ja so groß weil auch oft Kinder involviert sind.

Aber das sind „nur“ meine Gedanken dazu, die nicht weiter vertieft werden müssen.

Zitat von distress:

Die von dir genannten Beispiele sind Tests, da aufgrund der Unmöglichkeit zu vertrauen, permanent Bestätigung eingefordert wird.

Den Gedanken hatte ich Null… Ich habe ich aber immer gewundert, wie ein erwachsener so „unsicher“ sein kann.
Habe ja mit jeden taten alles bewiesen, dass es mir ernst war.
Auch ständig sein eigenes abwerten, er wäre nichts wert usw. , hat mich (natürlich) immer dazu gebracht, dies abzuwiegeln und zu beruhigen.

Ich versuche gerade durchzublicken @Woni80 verstehe ich das richtig? Ihr seid beide verheiratet gewesen und er ist zu seiner Ex zurück. War er der Trennungsgrund bei dir? Mir scheint dem Ganzen eine längeranhaltende Dranatik innezuwohnen, was ist denn mit dir und deinem Exehemann?

@Tamin … ja, dein Durchblick ist korrekt.
Mit mir und meinem NM ist nichts mehr. Alles geklärt, alles in Ordnung.

Zitat von Tamin:

längeranhaltende Dranatik

Mhmm… dramatik wohl schon seit der Jugendzeit…

@Woni80

Hallo Woni, darf ich eine andere Richtigung einschlagen?
Die der Aha, da darf ich noch dran arbeiten Richtung.

Zitat von Woni80:

Ständig Drohungen aus dem nichts heraus: „Soll ich gehen?, Ich pack mein Zeug“ …

Was ich glaube, ist, dass man da ganz aus Impuls reagiert, wenn man so eine Situation nicht kennt. Spannend finde ich allerdings, das als Chance zu sehen, es besser zu machen, für sich selbst.

Also, nehmen wir diese Art der Aktion soll ich gehen?
Ich pack mein Zeug, was löst das in dem Gegenüber aus?, UND , kann man da nicht anders darauf reagieren, indem man nicht SOFORT reagiert, sondern innehält ODER kann man nicht auch nachfragen Kann es sein, dass es dir nicht gut geht? Gehts dir grad nicht gut?

Was ich damit anregen möchte,ist, nicht zu reagieren, sondern wahrnehmen und nachfragen.
Möchtest du denn gehen? Oder Wenn du das möchtest!
Es ist nicht ganz einfach das in Worte zu fassen, verstehst du grob was ich meine?

Zitat von Woni80:

Einmal bin ich über eine direkte Lüge gestolpert, darauf angesprochen… ein Riesen Drama. Am Ende hab ich mich entschuldigt.

Das Drama war schwer auszuhalten oder?
Mit dieser Entschuldigung wolltest du das besämpftigen?
Gibt es da noch andere Ideen, wie darauf hätte reagiert werden können?
Ich meine, dass was er dir als Geschenk gegeben hat, ein Prozess der Weiterentwicklung geben kann. Was triggert einen daran, dass man nicht kurz inne halten und die Situation Rational sehen kann, oder, kann das Gefühl benannt werden, statt es zu überdecken mir wird das grade zuviel, ich brauche jetzt Ruhe und würde später gerne darauf eingehen.

Was mir öfter auch selbst begegnet ist, dass wenn ich gestresst,überfordert oder durcheinander bin, nicht mehr klar denken kann oder nicht greifen kann, dass es ein Problem oder die Überforderung vom andern ist, die mich selbst gestresst und Überfordert werden lässt. Was hilft es emotionalen Abstand, statt darauf zu springen oder klären zu wollen.

Es ist so anstrengend, aber auch interessant.

Zitat von Woni80:

Man mag es im nachgang ehrlich nicht nachvollziehen, was man auch mit sich hat machen lassen und ausgehalten hat.

Da bin ich bei dir.
ausgehalten bedeutet in diesem Kontext auch, Grenzen nicht klar erkannt oder nicht rechtzeitig gesetzt, es folgten keine Grenzen und darauf keine Konsequenzen. Warum, was hat da innerhalb von einem selbst gespielt


Weiterentwicklung, bei sich hinschauen ist viel mehr Wert.

@Woni80
Apropos eigene Abwertung: Im Nachhinein sehe ich es als reine Manipulation. Ich bin nichts. Ich bin ein Ar.. Opferhaltung.
Dieses Ihn-Aufrichten hat extrem Kraft gekostet. Um dann mitzuerleben, wie er sich die Maske vom Gesicht riss.
Selbst vor Suizidsuggestion wurde nicht zurückgeschreckt. Um zu sehen, wie weit er gehen kann und mich in der Hand hat.

@Woni80 Ich habe mir nicht alles durchgelesen, allerdings kann ich es nachvollziehen, warum du dieses neue Thema eröffnest.
Auch ich habe nach meiner Trennung herum recherchiert, warum, weshalb er evtl so agiert hat, habe Verhaltenszüge versucht zu analysieren etc. Für mich war klar, dass er narzisstische Züge aufweist. Ob es nun wirklich so ist, werde ich nie herausfinden. Allerdings hat mich diese Erkenntnis in dem Augenblick geholfen, da eine Trennung aus pathologischen Gründen für mich erträglicher war als der Gedanke, dass er mich verlassen hat, da die Gefühle einfach nicht ausreichend waren.
Unabhängig davon, hat er diesen Weg gewählt, ob mit Persönlichkeitsstörung oder ohne, ob mit psychischer Erkrankung oder ohne. Fakt ist, für ihn war es nicht kompatibel, unabhängig von den Gründen.
Ich weiß, wie sich der ganze Mist anfühlt, nützt nur nichts, irgendwie muss man durch die Hölle gehen, um irgendwann wieder Licht zu sehen.

Zitat von Woni80:

Den Gedanken hatte ich Null… Ich habe ich aber immer gewundert, wie ein erwachsener so „unsicher“ sein kann.
Habe ja mit jeden taten alles bewiesen, dass es mir ernst war.

Wenn es tatsächlich Bl- Anteile bei ihm geben sollte, dann ist dieses Verhalten nicht ungewöhnlich.
Es fehlt das sogenannte emotionale Gedächtnis. Sein Zugriff auf all deine Liebesschwüre ist oft schon am nächsten Tag nicht mehr möglich. Deshalb hört dieses Verhalten auch nie auf und man fühlt sich wie vor den Kopf geschlagen und unangemessen angegriffen.

Mit sehr viel Verständnis kann man damit eventuell umgehen und ihnen das Vertrauen immer wieder neu geben.
Mir ist das leider nicht gelungen.

Zitat von Tamin:

Ich versuche gerade durchzublicken @Woni80 verstehe ich das richtig? Ihr seid beide verheiratet gewesen und er ist zu seiner Ex zurück. War er der Trennungsgrund bei dir? Mir scheint dem Ganzen eine längeranhaltende Dranatik innezuwohnen, was ist denn mit dir und deinem Exehemann?

Wenn ich das richtig verstanden habe, hatte Woni80 einen offenbar sehr guten Mann, den sie für den Warmwechselpartner, mit dem sie in der Jugend mal für kurze Zeit zusammen war verlassen hat. Dieser Mann ist nun mittlerweile mit einer anderen Frau glücklich zusammen.

War mir schon im ersten Thread (und ich war wohl nicht alleine) gewundert hat ist, dass sie für diesen Mann offenbar Null Empathie hat, er scheint ihr völlig egal zu sein.

All ihre Energie, ihre Sehnsüchte und ihre Liebe hat sie in den Warmwechselpartner gesteckt. Da gab es wohl einen ganz heftigen Konkurrenzkampf mit der Ex, bei dem wohl von der Ex die schmutzigsten Tricks angewendet wurden (wir kennen aber natürlich nur die Sicht der TE, es wäre sehr spannend, die Geschichte auch aus Sicht der Ex zu hören).

Nach einem Krankenhausaufenthalt ist der Mann wieder zu seiner Ex zurück und hat die TE im Handy blockiert, was darauf schließen lässt, dass es möglicherweise im Vorfeld wieder zu Dramen gekommen ist.

Die TE hat im ersten Thread noch sehr starke Gefühle für den Ex geäußert und auch immer den Wunsch anklingen lassen, dass sie hofft, dass die Rückkehr des Ex zu seiner Frau nicht funktioniert und auch die Hoffnung angedeutet, dass er dann möglicherweiese wieder zu ihr zurückkehren könnte.



Im ersten Thread wurde der Mann noch sehr positiv darsgestellt, der von seiner Frau zur Rückkehr manipuliert wurde unter Drohungen und eine sehr große (und aus Sicht der TE immer noch vorhandene) Liebe des Mannes zur TE beschrieben.

Jetzt, in diesem Thread scheint das aber völlig ins Gegenteil umgeschlagen zu sein und sie hat (nun) wohl erkannt, dass der Mann eigentlich gar nicht geht und ein Borderliner ist.


@te - ich hoffe ich habe das richtig so wiedergegeben

Zitat von distress:

Mit sehr viel Verständnis kann man damit eventuell umgehen und ihnen das Vertrauen immer wieder neu geben.

Ich glaube, dass geht wenn nur wenn man SEHR GUT bei sich selbst bleiben kann. Aber wer, der das kann, geht oder verbleibt schon in so einer Beziehung?!

Die Gratwanderung zwischen Verständnis und toxischem Verständnis ist schon sehr diffizil, wenn nicht unmöglich bei solchen Leuten. Das geht höchstens wenn sich der andere ernsthaft Spiegeln lässt. Aber dann ist es auch keine wirkliche Beziehung auf Augenhöhe.

Zitat von Hola15:

Ich glaube, dass geht wenn nur wenn man SEHR GUT bei sich selbst bleiben kann. Aber wer, der das kann, geht oder verbleibt schon in so einer ...

Dem stimme ich vollumfänglich zu.

Gut beschrieben!

Zitat von Blattfee:

Was ich damit anregen möchte,ist, nicht zu reagieren, sondern wahrnehmen und nachfragen.

während ich interessant finde, was du anregst, erscheint es mir persönlich nicht ratsam. ist das nicht noch mehr deinerseitiges Überkompensieren von letztlich fragwürdigem Sch eiß; der von vornherein nicht innerhalb deiner Kontrollzone sich befindet..?
ich verstehe voll was du ausdrücken möchtest. ich stelle in Frage ob das gesund -für dich selbst- ist. könntest du mir hier bitte erläutern welche produktive Zielsetzung verfolgt wird? eine Strategie zum Minenentschärfen. so erscheint's mir. die dir noch mehr Verantwortung aufhalst als ohnehin bereits zuviel, die bei dir -von vornherein- nichts zu suchen hat. läuft's darauf nicht hinaus? während die Lösung doch darin bestünde dass der Gegenüber keine Tretminen auslegt. folgst du meinem Gedankengang? ich möchte die Produktivität an der Strategie verstehen.

Zitat von Hola15:

Es ist doch faszinierend, dass anscheinend wenig so süchtig macht wie Angst, Stress und Unsicherheit. Am besten noch kombiniert mit guten Phasen und intermittierender Verstärkung.

Es ist jedenfalls ein psychologisch interessantes Thema, dass das, was die zivile Gesellschaft empfiehlt und fordert hinsichtlich des Verhaltens von Männern an Verständnis, Fürsorge, Sanftheit, Nein ist nein, Rücksicht usw. usw. offensichtlich nur zum gewissen Teil bei Frauen auf fruchtbaren Boden fällt. Hingegen ist das an männlichem Verhalten, was hart an die Regelungen des Strafgesetzbuches führt, doch oft der Kick, der die Frau andocken läßt.

Hat mich als Jugendlicher schon irritiert. Also ist die Sache kein neues Phänomen.