Familie und Ehe zerstören wegen Online-Affäre

Zitat von alleswirdbesser:

Da würde ich davon ausgehen, dass ein 23 Jähriger es nicht besonders ernst meint mit einer dreifacher 37 jähriger Mutter.

Das weiß sie doch, deswegen will sie in nicht aufgeben.

Hey @simwenn ,

lass dich erst mal drücken. Tut mir leid, in was für einer blöden Situation du bist, und wie jetzt gerade soooo viel über dir zusammenbricht. Und ich möchte dir gar keine Illusionen machen: Klar steht eure Ehe hier und jetzt auf Messers Schneide.

Schau bitte unbedingt weiter nach der Paartherapie.
Ich denke halt, mit dem billigen Bashing gegen deine Frau kommst du nicht weiter, außer für dich ist eh klar, dass es auf eine Trennung hinausläuft.

MIr ging es ja durchaus ähnlich, auch ich habe mich über den Sport in einen Jungspund verliebt. Ebenfalls in einer Phase, wo mir das Familienleben über den Kopf gewachsen ist. Auch bei mir ist es nicht gut ausgegangen mit meiner Ehe.

Ich habe mal diese Zitat rausgesucht, weil da mE ganz viel drinsteckt:

Zitat von simwenn:

Bisher habe ich die Nähe zugelassen. Mit dem Gedanken ihr auch die Dinge geben zu können, wie ihre Affäre. Aber mit ihrer aktuellen Sichtweise ist das ein unfairer Wettbewerb.
Zudem kommt immer mehr Verachtung in mir hoch, die Nähe immer schwieriger macht.

Also, ich lese ganz viel Verständnis für deine Frau und ihre Belastungen heraus, das ist gut.
Die Verachtung ist weniger gut, mags du formulieren, wo die genau herkommt? Verachtung ist ja ein ziemlich krasses Wort, nicht?

Aus dem Wettbewerb würde ich ganz bewusst gedanklich aussteigen.
Er spielt mit Sicherheit eine ganz wichtige Rolle für sie, aber eine völlig andere als du. Er wird dich nicht ersetzen können und wollen, und du wirst ihr nicht das geben können, was er ihr geben kann.

Also, ich denke, du hast grundsätzlich zwei Möglichkeiten:
1. Für dich habt ihr ja genau das Leben gelebt, das du dir vorgestellt hattest. Dieses Leben kündigt sie jetzt in einem wichtigen Punkt auf. Du kannst also in der Verachtung bleiben, und sie kultivieren, versuchen, deine wieder auf die Spur zu bekommen. Auf die Spur, auf die ihr euch einmal geeinigt habt, und die bei uns der gesellschaftliche Standard ist. Vielleicht gelingt es dir diesmal sogar, ich würde allerdings die Befürchtung haben, dass euch das bei der nächsten Gelegenheit (wieder) um die Ohren fliegt. Jedenfalls ist aus Verachtung handeln für mich das Gegenteil von Liebe, also wäre in dem Fall die Frage, welchen Sinn das ganze überhaupt hat.
Wenn diese Affaire allerdings für dich ein so gravierender Betrug ist, dass du damit gar nicht umgehen kannst, dann denke ich, ist die Sache eh gegessen.

2. Oder du kannst das Verständnis kulitivieren. Was mE die einzige Möglichkeit wäre, dass ihr als Paar am Ende gestärkt aus der Sache herausgeht.
Du siehst, dass sie mit ihrem Alltag überlastet ist, und Auszeiten braucht. Du siehst, dass sie an der Belastungsgrenze läuft. Du siehst aber auch, dass du und eure Familie ihr wichtig sind. Sich verlieben ist ja auch grundsätzlich kein Verbrechen und kein völlig unverständlicher Zustand.
Dann kannst du gucken, an welchen Stellschrauben ihr drehen könnt:
Gibt es die Möglichkeit, sie im Alltag weiter zu entlasten?
Könnt ihr euch als Paar mehr Auszeiten nehmen?
Kann/will sie sich vielleicht beruflich weiterentwickeln?
Und schlussendlich gibt es ja durchaus die Möglichkeit von offenen Beziehungen o.ä. Immerhin ist eine sehr wichtige Vorraussetzung dafür gegeben: Nämlich, dass ihr jetzt im Vorfeld darüber sprechen könnt, und ihr beide die Möglichkeit habt, die Sache zu gestalten. Hier wäre es definitiv super, wenn ihr eine Beratung an der Seite hättet.

Ich wünsch euch alles nur erdenklich Gute!

Zitat von simwenn:

Der wollte auch erstmal nix von ihr und seinem Sohn wissen.

Jetzt behandelt sie dich schlimmer als ihr ex sie.

Zitat von FrauDrachin:

Du siehst, dass sie mit ihrem Alltag überlastet ist, und Auszeiten braucht. Du siehst, dass sie an der Belastungsgrenze läuft.

Auch er schon auf seine Grenzen, wer gibt in Auszeiten ?

Zitat von simwenn:

@unbel-leberwurst Bisher habe ich die Nähe zugelassen. Mit dem Gedanken ihr auch die Dinge geben zu können, wie ihre Affäre. Aber mit ihrer aktuellen Sichtweise ist das ein unfairer Wettbewerb. Zudem kommt immer mehr Verachtung in mir hoch, die Nähe immer schwieriger macht.

Diesen Wettbewerb kannst Du eh nicht gewinnen und es ist auch eigentlich keiner.
Sie sucht eine Ausflucht aus dem Alltag, für den genau Du stehst.
Dem kann sie aber auch gar nicht entfliehen. Einfach mal weitergesponnen und sie will eine Beziehung mit ihm, ist der böse Alltag ja nicht weg und der neue Typ gehört dann dazu.
Nur eben noch komplizierter, weil sie mit Dir Betreuungszeiten abstimmen muss usw

Zitat von alleswirdbesser:

Als 37 jährige verheiratete Frau, Mutter, sollte man in der Lage sein damit vernünftig umgehen zu können, anstatt eine online Welt zu gründen, um der Familie zu entfliehen und einem 23 Jährigen über seine Probleme zu Texten

Ich glaube das Alter ist hier nicht das Thema. Man liest hier ja sehr häufig, dass mit um die 40 viele nochmal ihre Jugend durchleben bzw. nachholen wollen. Männer wie Frauen.

Die Vernunft setzt dann häufig komplett aus, meistens fällt das zusammen mit der Tatsache, dass die Kinder aus dem Gröbsten heraus sind.

Ich schließe mich dem an, was einige vorher schon gesagt haben, dass es ihm wohl nicht um deine Frau geht. Wobei ich hier vorsichtig bin, viele junge Männer finden keine Frau mehr und sind bereit, auch Beziehungen mit älteren Frauen einzugehen (dass dann, sobald dann doch eine jüngere Frau gefunden wird, wieder gewechselt wird, ist ein anderes Thema).

Der Punkt ist aber: Was will deine Frau. Und ich fürchte, da hast du schlechte Karten. Vieles deutet darauf hin, dass sie auch nicht den jüngeren will, sondern einfach einen anderen (z.b. das sich aufhübschen im Fitnessstudio). Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass sie nach der Suche nach einem anderen Mann ist und diesen Jungen eigentlich nur nutzt, um mal wieder ins Flirtleben einzutauchen.

Warum halte ich das für so wichtig? Weil, selbst wenn sie wieder zu dir zurückkommt (was gut sein kann), ist es sehr wahrscheinlich, dass in nicht allzuferner Zukunft wieder ein anderer da ist.

Du solltest deinen Fokus weg von dem 23 jährigen nehmen und herausfinden, was deine Frau wirklich braucht. Und dich dann fragen, ob du ihr das (noch) bieten kannst. Wenn sie wirklich einen Bad Boy sucht und du eher der Versorgertyp bist, wird es ganz ganz schwierig.

Es könnte aber auch sein, dass sie einfach mehr Aufmerksamkeit braucht, dann wäre es ggf. noch lösbar.

Zitat von Gast006:

Der Punkt ist aber: Was will deine Frau. Und ich fürchte, da hast du schlechte Karten. Vieles deutet darauf hin, dass sie auch nicht den jüngeren will, sondern einfach einen anderen (z.b. das sich aufhübschen im Fitnessstudio). Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass sie nach der Suche nach einem anderen Mann ist und diesen Jungen eigentlich nur nutzt, um mal wieder ins Flirtleben einzutauchen.

@FrauDrachin
Danke für Deine liebe ehrlich Rückmeldung.

Verachtungsgefühle, vielleicht auch nur großes Unverständnis, habe ich für ihr Verhalten.
Warum suggeriert jemand dem Partner, dass er/sie Familie, Sicherheit, Monogamie, Vertrauen und zusammen alt werden möchte?
Mit fast 40 muss man sich doch so gut kennen, dass man zumindest etwas vorsichtiger ist.
Keiner kann sich davon frei machen, dass Dinge anders kommen. Aber ich meine, dass sie sich etwas vorgemacht hat. Ich für mich weiß sehr sicher, dass ich das so möchte und bin auch bereit dafür zu kämpfen und schlechte Zeiten auszuhalten.
Warum hat sie nicht schon vorher etwas gesagt?
Jetzt leidet die ganze Familie.

Ich gehe jetzt auf Abstand, um klarer zu werden was ich eigentlich noch bereit bin auszuhalten und was ich letztendlich noch für einen Sinn sehe.
Denn Du hast recht. Auch wenn es jetzt kurzfristig gut wird, kann einem der Mist jederzeit wieder um die Ohren fliegen.
Das geht also genau gegen mein Bedürfnis nach Sicherheit, Vertrauen und Zweisamkeit.

Und klar. einfach nur auf sie rumzuhacken bringt nix. Deswegen habe ich versucht sie zu verstehen. Und meine auch, das zu tun.
Ich habe ihr jetzt sehr deutlich die Auswirkungen auf mich und unsere Familie mitgeteilt. Das hat erstmal Wirkung gezeigt.

@Gast006
Danke.
Ja, vollkommen richtig. Sehe ich auch so.

Zitat von FrauDrachin:

Oder du kannst das Verständnis kulitivieren. Was mE die einzige Möglichkeit wäre, dass ihr als Paar am Ende gestärkt aus der Sache herausgeht.

Also Verständnis in dem Sinne, dass man erkennt, wie es zu dieser Dynamik gekommen ist und wie man die wieder durchbrechen kann.

Zitat von simwenn:

Möchte sich in ein paar Wochen mit ihrer Online-Affäre treffen. Sie sagt, sie kann nicht aufhören. Will aber trotzdem meine Nähe.

Das Verständnis endet aber eindeutig dort, wo die Frau massiv Grenzen überschreitet.
Das sollte der TE ziemlich deutlich machen.
Also ich würde ihr erst dann wieder Nähe geben, wenn der Kontakt zu diesem Typen endet.
Und wenn sie ihn treffen will, soll sie gleich ihre Koffer packen.

Zitat von simwenn:

Warum suggeriert jemand dem Partner, dass er/sie Familie, Sicherheit, Monogamie, Vertrauen und zusammen alt werden möchte?

Aus meiner Persönlichen Sicht:
Bis auf die Monogamie (ich benutze lieber das Wort der Exklusivität, weil Monogam, im Sinne von ein einziger Partner das ganze Leben, ist wirklich keiner von uns), ist ihr Verhalten mit allen anderen Werten und Zielen erst mal vereinbar. Und das mit der Exklusivität habe ich z.B. halt erst hinterfragt, als in einer Partnerschaft mt Familie, Vertrauen, Sicherheit und dem Plan, zusammen alt zu werden, dann doch der Blitz eingeschlagen hat.

Die Frage an der Stelle ist, ob entweder:
-sie die Verliebtheit einfach wegdrücken kann, wie von @alleswirdbesser vorgeschlagen, oder vielleicht den gefühlten Mangel in anderen Bereichen ausleben kann
-ob du evtl. in der Lage bist, für die ganzen anderen Punkte auf Monogamie zu verzichten, was kein einfacher Weg für euch als Paar ist
-oder ob ihr das beide nicht hinkriegt, dann bleibt wohl nur die Trennung.

Zitat von simwenn:

Warum suggeriert jemand dem Partner, dass er/sie Familie, Sicherheit, Monogamie, Vertrauen und zusammen alt werden möchte?

Davon war sie bei der Heirat wahrscheinlich selbst überzeugt, das hat also mit suggerieren nichts zu tun.