So ein Hundespaziergang, so Gedanken, die vorüber ziehen. Was wäre wenn, wenn man im Lotto gewinnen würde, würde man sich einen Liebhaber kaufen wie Frau Quandt, oder sich eine Burg wegen der Sicherheit für die Seele zulegen? Würde man noch Glück finden, wo Zweifel gesät?
Wenn du durch Straßenzüge schlenderst, mit Laub unter den Füßen und Aprilwetter im Haar, deine Gedanken springen umher, nicht mehr Füllen, noch kein altes Ross. Würde es etwas ändern? Wenn ich nur 45 kg wiege? Wenn ich Hauptaktionär einer Schönheitsklinik wäre? Gäbe es Frieden, für mein geschundenes Ich?
Dabei gibt es genug Probleme, die eindeutig größer sind, als ich und das bisschen Kummer. Wenn ich mir beim Spaziergang einen Handwerker träume, der das Leben studiert hat, der mich auf einer Ebene wahr nimmt, die mein Ex nur ganz am Anfang konnte, könnte ich mich fallen lassen, den Kampf beenden, der mich seit einem Jahr festhält. Einen visionären Handwerker, der mit mir im Gleichklang denkt, den ich nicht bitten und betteln muss - gibt es sowas, oder muss man dafür bezahlen? Oder bezahlt man bereits in dem Augenblick, wo Gedanken zu träumen beginnen wo man für und in sich, nur im Augenblick lebt?
Mir fehlt einfach was, ich kann es nicht benennen, nicht festhalten, nicht frei lassen. Ich genieße, das ich nun alles allein entscheide, was ich esse, koche oder TV gugge und doch fehlt dieses Etwas, was sich auf dem Sofa einnistet und dir die Fernbedienung klaut. Komme mir alt vor, unsagbar blöd und leider auch sehr allein. Mein Wille, der oft und lang stark ist, bröselt. Viele Dinge stehen an, hier, ich sehe sie und lasse liegen, der Wille fehlt - es zu ändern, wozu, weil mir mein Klon fehlt, oder meine Klone. Oder ein Handwerker, ganz für mich alleine.
Ich bezahle, so oder so.
Die Rechnung, die Quittung - ohne Auftrag, ohne Angebot, ohne Gegenleistung. Heute, ist ein Tag, wo ich nicht will, es trifft mich immer Sonntags - das muss aufhören
11.11.2018 11:42 •
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