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Freundin ist unzufrieden und angespannt - wie helfen?

D
Hallo zusammen, nach langer Zeit des stillen Mitlesens, habe ich den Drang mir meine belastenden Gedanken von der Seele zu schreiben und hoffe auf breitgefächerte Meinungen, eigene Erfahrungsberichte, oder Ratschläge. Meine Freundin und ich sind mittlerweile seit knapp 2 Jahren zusammen. Immer wieder gab es Aufs und Abs und wir haben große Probleme eine gutes und festes Fundament für die Beziehung zu schaffen. Einzelheiten würden den Rahmen sprengen und bis heute weiß ich auch leider nicht so richtig wo der Hund genau begraben liegt. Sehr oft hatte ich das Gefühl, dass in ihr eine unfassbar große Unzufriedenheit schlummert. Sie hat aktuell viele Baustellen in ihrem Leben (stressiger Job und lange Arbeitszeiten, Familie, Wohnsituation, Finanzen etc)
Ich bin zwar kein Psychologe, aber ich habe immer mehr Bedenken, dass sie möglicherweise eine Depression haben könnte und in einem tiefen Loch steckt. Ihr wächst alles über den Kopf und Kleinigkeiten bringen sie schon aus der Fassung und sie ist schnell genervt. Sie sieht ihre Probleme und bringt diese eigentlich auch relativ gut auf den Punkt, jedoch unternimmt sie aktuell nicht viel dagegen. Sie weiß einfach nicht wo sie anfangen soll. Mehrmals habe ich ihr schon angeboten sie bei gewissen Dingen zu unterstützen und oft sage ich ihr, dass ich für sie da bin wenn sie Hilfe braucht. Ich höre ihr zu und versuche schon so gut es geht für sie da zu sein.

Ein großer belastender Faktor im Hinblick auf unsere Beziehung ist ihr Job. Auf der Arbeit steht sie ständig unter Druck und wird von Tag zu Tag unzufriedener. Dazu hat sie ein immenses Schlafdefizit und keine gut geregelten Arbeitszeiten. Dadurch fallen immer mehr gemeinsame Treffen flach. Wenn wir dann dann mal Zeit finden um uns zu sehen, ist sie angespannt, steht unter Strom und kann kaum abschalten. Sie hat viele negative Gedanken, immer schlechter werdenede Gefühle kommen in ihr hoch und die Gesprächsthemen werden auch immer negativer. Mich belastet das zunehmend, da ich immer mehr in meinen Gedanken gefangen bin. So kenne ich mich gar nicht. Ich weiß einfach nicht mehr wie ich mit ihr umgehen soll. Ich muss höllisch aufpassen was ich sage, um sie nicht zu kränken und zu verletzen. Die kleinsten Dinge nimmt sie mir direkt krumm und das Zwischenmenschliche mit ihr ist einfach so kompliziert und unentspannt geworden. Ich versuche ihr immer wieder Mut zu geben und sage, dass das aktuell einfach nur eine schwierige Phase ist und, dass bald schon peux à peux einige Dinge besser werden. Mittlerweile glaube ich meinen eigenen Worten nicht mehr so recht, da diese Phase schon knapp 1 Jahr andauert

Ich hab ihr schon verschiedenste Vorschläge gemacht, aber ruhige und entspannte Unternehmungen, welche wir im Vorraus planen, setzen sie augenscheinlich noch mehr unter Druck. Ich habe vorgeschlagen sie für einige Zeit mal in Ruhe zu lassen, aber das möchte sie nicht. Jedoch hat sie auch keine Zeit und Kraft für öftere Treffen, da sie keinen Nerv mehr für irgendetwas hat.
Es ist schlimm, aber ihre Gegenwart wird für mich immer mehr zur Belastung. Es gibt gute Tage an denen sie ganz unbefangen und liebevoll ist und dann gibt es wieder Tage, an denen sie sehr distanziert, kühl, genervt und betrübt ist. Dieses Hin und Her frisst mich auf. Ich wünsche mir viel mehr Ruhe, Gelassenheit und Entspannung mit ihr zusammen, aber wir finden einfach keinen Weg. Ich versuche schon so behutsam wie möglich mit ihr umzugehen, aber ich spüre, wie meine Gefühle und Bedürfnisse immer mehr in den Hintergrund rücken. Ich habe das Gefühl sie ist für mich, meine Befindlichkeiten und die Beziehung überhaupt nicht mehr offen.

Ein Arbeitsplatzwechsel ist ihrerseits schon in Planung, aber bis das alles spruchreif und eingestielt ist, vergehen sicherlich noch Wochen bis ein paar Monate.

Hat jemand vielleicht schon einmal änliches mit seinem Partner/seiner Partnerin durchgemacht, oder steckte selbst in so einer Situation und kann mir von seinen Erfahrungen berichten? Ich bin gerade relativ machtlos und möchte ihr auch nicht ununterbrochen meine Hilfe anbieten und sie damit bedrängen.

Liebe Grüße
Dünung

27.12.2017 22:13 • #1


Gorch_Fock
Hallo Dünung, ich denke mal viele kennen diesen katastrophalen Mix, der insbesondere Frauen wohl stark zusetzt. Ich kenn es auch aus meiner ehm. Beziehung. Die Unzufriedenheit im Job, die Probleme überhaupt darüber reden zu können. Das Verständnis zeigen.
Letztlich führt dies alles zu nichts, wenn nicht von ihr die Veränderung kommt. Aber ich wäre hier nicht zu optimistisch. Du hast einen Vorteil: Du hast die Probleme erkannt und suchst Dir aktiv Hilfe (hier im Forum). Das müsste eigentlich alles Deine Partnerin tun. Wird sie aber nicht. Sie wird sich vielmehr weiter zurückziehen. Eine wichtige Frage (deren Antwort ich schon denke zu kennen): Wie sieht aktuell Euer S(ex)leben aus? Ist es noch vorhanden? Hieran kannst Du meist am besten ablesen, wie es um Eure Beziehung wirklich steht.
Meine Prognose: Wenn Deine Ex nicht selber beginnt an sich zu arbeiten (Hilfe von Extern) wird Dir nichts anderes übrigbleiben die Beziehung zu beenden. Einfach auch aus dem Grund, dass Du dich schützen musst. Ich selber kenne die fatale Wirkung der Abhängigkeit, die sich ansonsten entwickelt. Du fühlst Dich mehr und mehr verantwortlich für sie als Mensch. Das ist aber fatal.
Meine Prognose: Wenn nun auf der Arbeit der richtige kommt (PUA-Erfahrung / Typ Alpha) ist sie eh weg bzw. in einer Affaire. Du lachst und traust ihr das niemals zu? Ich hab das auch mal so gedacht. Und dann ist es längst passiert, ohne das Du es gesehen hast. In dieser Zeit ist Deine Partnerin hochempfänglich für solche Strategien.
Ich würde mich an Deiner Stelle auf einen Exit vorbereiten. Bevor Du gegangen wirst.

27.12.2017 22:53 • x 1 #2


A


Freundin ist unzufrieden und angespannt - wie helfen?

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D
Danke für deine Rückmeldung Gorch_Fock,

unser S.leben ist glücklicherweise noch vorhanden. Da hat sich über die Jahre auch nicht viel verändert, bis auf das es mit der Zeit sogar viel besser geworden ist.
Mit deiner deiner Erwähnung von PUA und Alphamale kann ich nichts anfangen, da ich davon nichts halte, aber trotzdem danke für deinen Gedankengang.
Auch mit der sogenannten Abhängigkeit bis zu einem gewissen Grad habe ich keine Probleme. In einer Beziehung ist man nach meinem Verständnis immer ein klein wenig Abhängig. Wir leben heutzutage sowieso in einer Kultur die uns versucht zu lehren, dass das Bedürfnis nach Nähe und Zusammegehörigkeit mit Schwäche und Bedürftigkeit gleichzusetzen ist und die die Unabhängigkeit in den Himmel hebt. Das ist für mich auch nichts negatives, solang es sich nicht negativ auswirkt. Anders verhält es sich natürlich mit der emotionalen Abhängigkeit, aber da kenne ich meine Schmerzgrenze.

Du hast Recht.. es wäre vielleicht die klugste Entscheidung wenn sie sich Hilfe von Außen sucht, aber das anzusprechen ist leichter gesagt als getan, wenn sie sowieso schon schnell gekränkt ist.

27.12.2017 23:34 • #3


Gorch_Fock
Dünung, ich kann Dir nur aus eigener Erfahrung empfehlen, Dich mit den Themen zu beschäftigen. Ich selber halte auch nicht viel davon. Nur es ist wichtig, bestimmte Mechanismen zu kennen bzw. auch zu wissen wie andere sie einsetzen.
Ich kenn Deine Gedanken sehr gut -habe auch lange Zeit so gelebt wie Du. Und dann die volle Packung in Form einer Affaire bekommen (woran immer auch beide Anteile haben). Ich kann daher nur raten jetzt besonders aufmerksam zu sein und Dich selber fortzuentwickeln. Dazu gehören auch die Techniken des Gegners

27.12.2017 23:59 • #4




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