Ex-Mann wird wieder Vater

Seine Prioritäten haben sich verschoben und das ist völlig normal. Du bist gedanklich und emotional irgendwo stehen geblieben und jetzt, wo es gefühlt endgültiger für Dich wird - durch ein Kind mit der neuen Partnerin - reagierst Du unverhältnismäßig eifersüchtig und mit Schuldzuweisungen. Schiebst dazu Euer Kind vor, aber eigentlich geht es nur um Dein Gefühl. Fühlst Dich zurückgesetzt und zurückgewiesen.

Ich kann verstehen, dass jetzt nochmal vieles in Dir hochgespült wird und Dich das jetzt akut belastet. Ziel für Dich sollte jetzt aber sein, dass sich Deine Prioritäten auch verschieben, nämlich weg von ihm und hin zu Dir und Deinem Leben.

Von einer Betreuung von 2,5 Tagen in der Woche auf einen Tag in der Woche, ist schon ein gewaltiger Einschnitt. Auch für die Dreijährige. Während es bei 2,5 Tagen pro Woche vielleicht noch möglich ist, die Maus als vollständiges Mitglied in das Familienleben zu integrieren, wird sie bei einem Tag Betreuung vorhersehbar Gast in der neuen Familie des Papas. Das Töchterlein ist drei Jahre alt, natürlich wird sie das aktiv erleben. Vielleicht auch als erste Zurückweisung ihrer Person. Sie wird Fragen haben, deren Beantwortung schwierig werden können und wahrscheinlich an der TE kleben bleiben. @Ann87 , hier solltet Ihr als Eltern zusammenarbeiten, um festzulegen, welche Antworten die Kleine bekommt, um sie nicht zu verunsichern.

Zitat von tina1955:

So wie Du es meinst, könnte ja auch die neue Frau zum Mann sagen, Dein Kind geht mich nichts an, wenn es hier ist.
Daß wird sie auch nicht tun, sie richtet den Tag auch nach den Interessen seines Kindes aus, kocht usw. und beteiligt sich an gemeinsamen Aktivitäten.
Der Alltag wird gemeinsam gemeistert, wenn das Kind beim Vater ist.

Liebe @tina1955 , ich glaube durchaus, dass ein(e) Next durchaus das Recht -und die Pflicht- hat, dem leiblichen Elternteil die Verantwortung zu überlassen. Sowohl der Next der TE als auch die Next des Ex. Denn während Eltern immer Eltern bleiben, verschwinden die Next auch mal ganz schnell aus dem Leben. Auf Nimmerwiedersehen. Ich halte auch nichts davon Next als neue(n) Mama/Papa bei den Kindern einzuführen. Ein Kind hat genau zwei Eltern, die es immer bleiben. Auch hier bestätigen natürlich Ausnahmen die Regel.

Die meisten Helfenden scheinen zu glauben, dass die neue Entwicklung lediglich Auswirkungen auf die TE und ihr Organisationstalent haben. Die zu organisierende bleibt in den Betrachtungen ziemlich außen vor. Obwohl für sie die Welt, die sie seit zwei Jahren (= Zweidrittel ihres Lebens) lebt, gerade kräftig durchgemischt wird.

Zitat von Skorpion:

Schiebst dazu Euer Kind vor, aber eigentlich geht es nur um Dein Gefühl. Fühlst Dich zurückgesetzt und zurückgewiesen.

Steile These. Die Kleine steht da deiner Meinung nach wo, außen vor?

Zitat von Skorpion:

Seine Prioritäten haben sich verschoben und das ist völlig normal. Du bist gedanklich und emotional irgendwo stehen geblieben

So mechanisch schnell kann man doch keine Trennung und Betrug einfach verarbeiten! Vor allem wenn man vorher geliebt hat!

Betrug geht nicht selten mit ähnlichen Smptomen wie bei PTBS einher.
Ihr Leiden von damals ist nicht ganz verarbeitet.
Ihr EX hat warm gewechselt , seine Geschichte und sein Handeln hat er nicht ganz verarbeitet, nicht ideal für ihn und die neue Beziehung.

Hoffentlich ist ihr (Anna87)neuer Freund kein Trostpflaster?

Ich habs jetzt mal durchgerechnet.
Vereinfacht mal von 4 Wochen pro Monat ausgehend:

vereinbarte alte Regelung: 10Tage und 3 Nächte (3X Fr. - Sa. und jede Woche 1 Tag unter der Woche)
vereinbarte neue Regelung: 10 Tage und 4 Nächte( 2x Fr.-So und jede Woche 1 Tag unter der Woche)

Der Unterschied liegt darin das es jetzt kompakter ist.
Vorher hat er Sie eben deutlich mehr genommen als vereinbart. Du schreibst flexibel jede ´Woche mindesten 1 Tag und 1 Nacht mehr. Das fällt jetzt weg.
Damit wart ihr dann eigentlich fast beim Wechselmodell bei vollem Unterhalt.

Ich kann deine Verletzung sehr gut verstehen.
Du hast jedes Recht wütend und traurig zu sein. Das tut einfach sehr weh.
Ihr hattet mal die Idee einer gemeinsamen Familie mit gemeinsamer Verantwortung.
Daraus hat er sich gelöst. Sich im Stich gelassen zu fühlen ist total normal.
Das er sich daraus gelöst hat wird jetzt nochmal deutlich.
Aus dieser Blickrichtung kann ich deine Wut verstehen.

Das hilft dir und deiner Tochter aber nicht weiter. Fakt ist ja das ihr getrennt seid und er natürlich jetzt genau soviel Rücksicht auf seine neue Partnerin nimmt. Aus heutiger Sicht ist das auch verständlich.
Schwanger mit dem 3. Kind kann ziemlich anstrengend sein. Schwangerschaften sind sehr unterschiedlich. Wieviel Unterstützung Sie benötigt kann man also so gar nicht beurteilen.

Versuch deine verständlicherweise verletzten Gefühle nicht an deine Tochter weiter zu geben. Ihr Papa ist da und kümmert sich weiterhin. Er versucht das ganze für sich nur praktischer zu gestalten und er kann nicht mehr so viele Zugeständnisse an dich machen.

Kotz dich ruhig hier aus. Das kann ich super verstehen. Versuch aber bitte deine Tochter vor deinen Gefühlen zu schützen....

Irgendwie wird man es dem Kind aber erklären müssen, oder?
Denn die Kinder der Schwangeren sind ja auch noch da.
Ich finde solche Situationen, genau deswegen, immer total unschön.

Zitat:

Steile These. Die Kleine steht da deiner Meinung nach wo, außen vor?

Die Kleine ist und bleibt die Tochter von beiden. Und wie die TE hier auch betont hat, kümmert er sich sehr liebevoll um seine Tochter. Mein Eindruck entstand durch verschiedene Aussagen der TE, z. B. hier:

Zitat:

Weil sie schwanger ist, muss er jetzt mehr für sie da sein und unser Kind kann weniger kommen? Das versteh ich nicht! Wenn das Baby jetzt da wäre und alle wäre überfordert, würde ich das ja verstehen, aber doch nicht so. Warum werden dann nicht ihre kinder abgeschoben? Die dürfen immer noch voll da wohnen. Warum muss es mein Kind sein, das zurück steckt?

Sie schreibt aus ihrer Sicht, nicht aus der des Kindes. Die TE ist verletzt, nicht das Kind beschwert sich über seinen Papa. Ist mein Eindruck, muss ja nicht stimmen...

Zitat:

So mechanisch schnell kann man doch keine Trennung und Betrug einfach verarbeiten! Vor allem wenn man vorher geliebt hat!

Nein, nicht einfach und mechanisch. Es dauert seine Zeit, aber man darf irgendwann damit anfangen.

Zitat von Skorpion:

Sie schreibt aus ihrer Sicht, nicht aus der des Kindes. Die TE ist verletzt, nicht das Kind beschwert sich über seinen Papa. Ist mein Eindruck, muss ja nicht stimmen...

Zitat von Skorpion:

Es dauert seine Zeit, aber man darf irgendwann damit anfangen.

Viele schreiben hier aus der Sicht der Erwachsenen. Auch mein Eindruck ist, dass hier bei @Ann87 alte Wunden aufgerissen sind und sich die Ebenen munter vermischen. Ja, ich glaube auch, viele Verletzungen stecken in ihren Posts. Da ist es sicher hilfreich für die TE nochmal ganz genau hinzuschauen. Gerade im Hinblick auf ihren Next und die neue Partnerschaft.

Stellt sich aber immer noch die Frage, warum die kleine Tochter des Ex jetzt wegen des neuen Geschwisterchens umorganisiert werden muss. Dies darf unabhängig von den Emotionen der Erwachsenen auch hinterfragt werden. Denn sie ist diejenige, die sich noch gar nicht adäquat artikulieren kann und trotzdem die Auswirkungen hautnah leben muss.

Liebe @Ann87 , vielleicht kannst du dich gemeinsam mit deinem Ex bei Profis der Erziehungsberatung (Caritas, Profamilia) beraten lassen. Schaden wird es eurer Kommunikation auf Elternebene sicher nicht und vielleicht findet Ihr gemeinsam auch noch andere Lösungen im Sinne eurer gemeinsamen Tochter. Lösungen, die nicht emotional getrieben sind, sondern im Sinne des Kindeswohls.

Ich vermute mal, Ann tut sich schwer mit der Feststellung, daß der Ex die Prioritäten anders bzw. neu gesetzt hat.

Da steckt sehr viel Bitterkeit und Trotz drin, das ist gefährlich für die Elternebene. Es ist nunmal Fakt, wenn ein Paar sich trennt, neue Partner da sind und neuer Nachwuchs, dann müssen alle irgendwie zurück stecken. Auch die Kinder seiner Partnerin werden erstmal nicht mehr die Aufmerksamkeit bekommen, die sie gewohnt sind, eben, weil die Zeit fehlt. Ich sehe hier einfach keine Nachteile für das Kind der TE, es ist jetzt regelmäßig länger beim Papa, die TE selbst fühlt sich jetzt benachteiligt, weil sie anders organisieren muss. Und das sind gewaltige Unterschiede.

Darf ich dir einen (bösen) Tipp geben, aber verrate mich nicht:

Er bekommt sie nicht mehr! Nur noch alle 14 Tage ein seeehr kurzes Wochenende. Von... bis... Uhrzeit! Sa-So. Mitgeteilt vom RA... aufgrund der neuen Schwangerschaft der AF. Im Sinne des Kindeswohls blablablub. Kurz und bündig. Ein Vierzeiler max.

Aus die Maus.

Schluss mit Verständnis.

Schluss mit halber Strecke fahren.

Er muss sie komplett holen und bringen. Oder er steht ohne Kind da. Rabenvater!

Den Rest organisiert du um mit den Omas und Babysitter und neuem Mann. Du schaffst das! Deine kleine Tochter auch.

Er wird dann sicher einlenken. Er wird Sehnsucht nach seinem Kind bekommen.

Lass' ihn erstmal auf Granit beißen und zeige dich unversöhnlich!
Bleibe hart aber fair.

Zieht er langfristig nicht mit dir an einem Strang, streichst du auch die Besuche bei der Schwiegermutter. Es ist soviel Fahrzeit!

You know, böse Mädchen kommen in den Himmel...einfach

Zitat von Elfe11:

Darf ich dir einen (bösen) Tipp geben, aber verrate mich nicht:

Super Idee, wenn die Fronten weiter verhärtet werden sollen. Genau damit wird die Kleine zum Spielball und Verhandlungsmasse zwischen den Eltern. Bitte nicht nachmachen!

Gell @Elfe11 , du hast keine Kinder und auch keine direkten Berührungspunkte mit kleinen Kindern. Bitte sag, dass es so ist

Zitat von Elfe11:

Er bekommt sie nicht mehr! Nur noch alle 14 Tage ein seeehr kurzes Wochenende. Von... bis... Uhrzeit! Sa-So. Mitgeteilt vom RA... aufgrund der neuen Schwangerschaft der AF. Im Sinne des Kindeswohls blablablub.

Tolle Anleitung um einen noch engagierten Vater in die untätige Ecke zu drängen. Das Ziel der TE war doch nicht, ihn rauszudrängen, eher das Gegenteil. Autsch.

@LillyP

Zitat von Elfe11:

Er wird dann sicher einlenken. Er wird Sehnsucht nach seinem Kind bekommen.

Ich habe gelesen, dass er seine Tochter sehr liebt und sie bis jetzt seine Numero 1 ist. Das sollte reichen, um ihn zu aktivieren einzulenken. Das Pendel muss erstmal krääftig in die Gegenrichtung ausschlagen. Kein Bitten und Betteln mehr... Sie muss ihre Macht wieder an sich nehmen. Ich denke, er wird nachgeben über kurz oder lang.

Er DARF sie mal nehmen 1 Tag unter der Woche. Gnäädigst.

Es muss etwas gaaanz besonderes sein, sein Kind sehen zu dürfen. Das wird ihn wieder motivieren. Momentan ist das Kind ihm zur Last geworden, da Next Stress macht

Zitat von Elfe11:

Er wird dann sicher einlenken. Er wird Sehnsucht nach seinem Kind bekommen.

Lass' ihn erstmal auf Granit beißen und zeige dich unversöhnlich!
Bleibe hart aber fair.

Das Kind als Spielball in einer Meinungverschiedenheit der Eltern zu mißbrauchen , das ist nicht dein Ernst oder ?
Mit Erpressung zu arbeiten geht überhaupt nicht !

Zitat von Elfe11:

@LillyP Ich habe gelesen, dass er seine Tochter sehr liebt und sie bis jetzt seine Numero 1 ist. Das sollte reichen, um ihn zu aktivieren ...

Ich würde mich als Vater doch nicht unter Druck setzen lassen. Schon gar nicht mit deiner Argumentation. Leidtragende wäre das Kind. Ich denke auch, du hast selbst keine Kinder. Aber dafür ist dein Hass umso größer.