Existenzielles

E
Lieber Dom,

was ich dir zu sagen habe, mag dir merkwürdig vorkommen, aber es ist inzwischen MEINE Sicht der Dinge geworden.

Du schreibst : Bisher habe ich mich bemüht, meine Verantwortung zu tragen, meinen Verpflichtungen nachzukommen

Dom, was du brauchst ist eine stärkere Verpflichtung DIR SELBST gegenüber einzugehen. Wenn du erkennst, dass deine Verantwortung und deine Verpflichtungen primär dir selbst gegenüber sind, dann wirst du auch fähig sein, den Mut zu haben, um DEINE Wahrheit zu leben.

Schau, wir haben doch gelernt, uns erstmal um andere zu kümmern, nicht wahr? Du hast gelernt, dich zuerst um Ehefrau, Kinder, Eltern etc zu kümmern. Du musst dich um Freunde Nachbarn usw kümmern, bevor du dich um dich selbst kümmern kannst. Die Gesellschaft fordert von dir, dass du dich opferst, und andere an erste Stelle setzt.

Aber warum? Setze DICH an die erste Stelle, VOR allen anderen, und pass auf dein Selbst auf, dass dich doch zu einem unverwechselbaren, sehr kostbaren Menschen macht.

Wenn du immer Verantwortung und Verpflichtungen für andere an erste Stelle setzt, dann wirst du müde. Und wenn du müde bist, und immer noch etwas und noch etwas tun sollst, dann wird dein Unmut wachsen, du wirst wütend und immer ohnmächtiger angesichts dieser ständigen Forderungen für andere etwas zu tun. Wo bleibst denn dabei DU?

Von dir wird erwartet für andere etwas zu tun, ohne verärgert zu sein, aber du bist verärgert, weil du dich selbst verurteilst, denn du möchtest ja helfen und allen Liebe entgegenbringen, aber wie denn, wenn alle nur fordern und fordern, nichts zurückgeben, und du dich nicht mal um dich selbst kümmern kannst?

Setze dich an die erste Stelle, denn wenn du dich liebst, dann wirst du glücklich sein, und die Freude, die in dir ist mit anderen teilen wollen. Wenn du dich selbst und deine Wahrheit liebst, dann wirst du Unterstützung erfahren, und es wird dir möglich sein, dich einfach abzuwenden von Dingen, die dir nicht guttun, die deine Freude beeinträchtigen, die dich unglücklich und wütend machen.

Andere übernehmen keine Verantwortung nicht weil sie sich selbst so sehr lieben...sondern weil sie wissen, dass es Menschen wie dich gibt, die sich lieber selbst aufgeben, bevor sie an sich selbst denken.

Darum Dom, stelle dich an erste Stelle, tu das wo du mit deinem ganzen Herzen und deinem ganzen Selbst hinterstehst, es wird dir Freude und Respekt bringen, und das kannst du dann an andere weitergeben.

Analysiere nicht warum bin ich so, was mache ich falsch, wie kann ich mich ändern? sondern löse diese Gedanken und Verhaltensmuster auf, indem du eine grössere Verpflichtung DIR SELBST gegenüber eingehst. Denn jedesmal wenn du über deine Schwierigkeiten und Automatismen nachdenkst, führst du ihnen Energie zu, und verstärkst sie nur.

Jedesmal, wenn du etwas tust, was du eigentlich gar nicht möchtest, dann mache es dir bewusst, dass du das gar nicht mehr so haben möchtest, und du wirst merken, dass es Veränderungen gibt, wenn du zuerst DICH siehst.

Sage dir Ich bin bereit, meine Wahrheit zu leben, das zu leben, was ICH bin und die Dinge werden sich verändern weil DU es so willst, und weil DU du selbst bist, primär zunächst einmal nur gegenüber dir selbst verantwortlich, denn das führt zu deinem Wohlbefinden.

Erinnerst du dich an unser Gespräch von gestern? Wer bin ich eigentlich? Finde es heraus, finde heraus, was gut für Dich ist, was dich glücklich macht, und was nicht.

Und dann beginne zu leben...Dein Leben...für DICH....nur dann kannst du ohne Bedauern, Zorn und Ohnmacht deine Liebe und Energie an andere weitergeben. Und wenn du merkst, du bekommst nichts zurück, wende dich ab, lass andere doch machen, du musst nur dir selbst einen grösseren Platz in deinem eigenen Leben einräumen




Sei lieb umarmt...und ich hoffe du verstehst, was ich sagen möchte....


Thilde


03.06.2003 15:26 • #16


M
Hallo Dom,

diese Gedanken hatte ich auch oft, mal mehr mal weniger. Und weisst du woher die kommen? Weil wir wieder ein Stückchen loslassen müssen, das alte Muster hat sich nicht bewährt. Klar, wir haben die Ex loslassen können, weil wir es mussten. Aber richtig Loslassen ist für mich (immer noch mein Ziel), wenn und die Ex´s nichts mehr bedeuten, uns an die schöne Sachen in der Vergangenheit erinnern lassen. Es gab doch sicher auch schöne Momente. Nur dann können wir endlich frei sein, frei für was Neues. So lange die Ex´s egal in welcher Form noch eine Bedeutung für uns haben, so bedeutet das, das wir nicht ganz losgelassen haben, dass wir noch bisschen Angst haben vor der Zukunft, auch wenn wir es bis jetzt alles gut gemeistert haben. Das ist für viele fortgeschrittene (auch für mich) der letze Schritt was Trennung betrifft und das tut verdammt weh...

Gruss
Mirja

04.06.2003 23:08 • #17


A


Existenzielles

x 3


D
Es ist schon irre... Ein elend langes Gewitter verzieht sich, Donner und Blitze verstummt und verlassen, sogar die Sonne scheint wieder über ein ruhiger gewordenes Wasser.
Und dann...
Ganz plötzlich wird alles erneut in Frage gestellt, die Route, die kurz vorher noch so klar vor einen lag verschwindet in der Dunkelheit, die Steinchen werden wieder zu Felsen.
Aber diesmal ist es nicht mehr an der Trennung an sich festzumachen! Es ist nicht mehr die Ex, die die Nächte hantiert und so unruhig werden lässt. Nicht einmal die Erinnerungen an vergangene Zeiten sind es... Was dann?
Wie Donald es so schön treffend beschrieb erscheint dem Dasein fade und farblos. Leere. Unendliche Leere. Und Kälte. Die Motore laufen nur noch im Stand und auch nur mit ein gehörigen Schuss Startpilot...
Ein Schritt nach Vorne, zwei zurück... Ein Schritt nach Vorne, zwei zurück... Immer wieder...
Ja , ich höre Dich bereits... Dich höre ich auch schon Feechen... Und viele Andere... Und Ihr habt Recht. Sicher weiß ich das. Und doch...
Alles stagniert, schwimmt, nichts lässt sich mehr steuern, keine bestimmte Richtung scheint definierbar zu sein. Chaos des Gefühle, des Verstandes. Ich wünschte, ich wäre wirklich abgestumpft, schmerzimmun geworden.
Morgen. Warten wir also auf Morgen. Da wird wieder eine Lücke am Himmel zu sehen sein. Ganz sicher. Und wenn nicht, dann übermorgen...
Sch... hat jemanden noch einen Schalter übrig?

Oh Mirja! Es freut mich sehr, wieder etwas von Dir zu lesen! Danke, dass Du Dir die Zeit dafür nimmst! Du scheinst mich sehr weit voraus zu sein! Auch darüber freue ich mich sehr! Wie sieht denn Deiner Treppe aus? Bist Du mit ihr zufrieden?

Sorry liebe Freunde...

05.06.2003 14:36 • #18


E
Lieber Dom,

hier ist auch gerade ein Gewitter...
nach strahlendem Sonnenschein und höllischer Hitze ist es dunkel geworden.
Die Bäume wehen wie wild im Sturm hin und her....

Es ist so, im Leben genau wie in der Natur. Ja, manchmal tut es gut zu schauen, wie es die Natur macht und dann zu wissen, es ist meistens einfacher als wir denken und was uns passiert ist oft einfach notwendig auch wenn es uns gerade nicht gefällt.

Diese Leere, komische Stimmungen ... Vor- zurück – zur Seite – ran.... **Durcheinander** Phasen ... und eigentlich an nix so richtig fest zu machen weil es im Grunde keinen Grund gibt. Die Trennung ist lange her .. das Leben läuft doch.. mehr oder weniger gut, naja, das ist normal. Gesund sind wir, es ist Sommer... Was also ist es dann?? Wir grübeln und grübeln über unser Leben nach. Warum nur... warum lassen wir es nicht einfach laufen und hören auf ständig zu analysieren, zu vergleichen (vor allem mit der Vergangenheit, die doch so schön und einfach war) und uns zu fragen warum und wieso und weshalb... Ich kenne das und habe auch manchmal das Gefühl auf der Stelle zu stehen.

Doch das ist wieder etwas, was wir selber gar nicht so merken. Eine Bekannte, mit der ich seit ca. einem ¾ Jahr nicht gesprochen hatte, hat sich heute mal gemeldet, ich habe ihr einen Statusbericht meines Herzens und Seele gegeben und weißt Du was sie sagte: „Wow, wenn ich das mit Dir vor einem ¾ Jahr vergleiche ... Herzlichen Glückwunsch, Du hast einen Riesensprung gemacht“.

Damit möchte ich Dir sagen lieber Dom, dass Du – auch wenn Du meinst stehenzubleiben vorwärtskommst... Du selber merkst es oft gar nicht so. Denk doch mal drüber nach und dann wirst Du schon sehen, dass Du was erreicht hast, dass Du auch stolz auf Dich sein kannst.

Auch wenn es Dir vielleicht jetzt vorkommt, als wärst Du im Chaos versunken... ich bin der festen Überzeugung, dass solche Phasen kommen und gehen wie Gewitter.

Du denkst sehr viel nach... und gerade das führt uns auch eher in solche Zustände... **Chaos der Gefühle, des Verstandes** ... das kommt bei mir meistens aus einem Grübel-Overflow heraus, plötzlich dann die Komplettweigerung von Herz und Hirn...
Mittlerweile lasse ich mich nicht mehr so arg beunruhigen, wenn ich mich so fühle. Ich versuche das hinzunehmen, und schaue dem inneren Sturm und dem Regen einfach zu ... denke gar nix mehr und wenn es mir dann noch gelingt, mich schon wieder auf die Sonne zu freuen dann ist alles schon etwas leichter :D

Ruhe, Kanalisieren, Ruhe, Geduld – vor allem mit Dir selbst – und ein gewisses Vertrauen in das wiederkehrende Auf und Ab ... – das wünsche ich Dir lieber Dom von Herzen,

Gia

05.06.2003 17:56 • #19


E
Lieber Dom,


Morgen. Warten wir also auf Morgen. Da wird wieder eine Lücke am Himmel zu sehen sein. Ganz sicher. Und wenn nicht, dann übermorgen...



Wer nicht warten kann, wird nie ein starkes Ich entwickeln. Er wird jedes Bedürfnis sofort befriedigen müssen und wird dadurch völlig abhängig von jedem Bedürfnis.

Warten macht uns innerlich frei, Dom, auch wenn es schwer fällt, und oft mühselig ist.

Wenn wir warten können, bis unsere Bedürfnisse und Wünsche erfüllt werden, dann halten wir auch die Spannung aus, die das Warten in uns erzeugt.

Das macht unser Herz weit, und es schenkt uns das Gefühl, dass das Leben eben nicht banal und leer ist.

Wir sehen dies, wenn wir auf etwas Geheimnissvolles warten, was noch im Nebel der Zukunft verborgen ist, denn dann warten wir auf die Erfüllung unserer tiefsten Sehnsucht.

Und dann erkennen wir: Wir sind mehr als das, was wir uns selbst geben können. Warten zeigt uns, dass das Eigentliche, Wesentliche uns geschenkt werden muss.

Morgen, Dom...oder übermorgen...es wird kommen...

believe...


Und bis dahin sehe die Schönheit der Natur, die wunderbare Einzigartigkeit der Menschen um dich herum, und das was du bist.


Es wird kommen, wenn du es am wenigsten erwartest, und bis dahin reiche ich dir meine Hand, und gehe mit dir, einen Schritt vor, zwei zurück wenn es sein muss...und wenn uns das mal zuviel der Rückschritte ist, dann schieben wir uns gegenseitig an, okay?



Alles Liebe dir , Dom


Thilde

05.06.2003 18:17 • #20


D
Diese Hand nehme ich gern entgegen und halte sie für eine Weile fest, Thilde… Mich darauf verlassend, wir werden uns gegenseitig anschieben, sollte es nötig sein…
Kommt nicht nach jeder Flut auch die Ebbe wieder? Nach jedem Sturm die Sonne? Nach dem Winter den Frühling? Believe... Believe in you. Oder, wie Krawitz schon sag: believe in me...
Ich wollte Dich überzeugen, Thilde... Nu bist Du es, die mich überzeugen möchte... Ironie des Lebens? Du ahnst nicht, wie nahe die Fronten beieinander stehen... Oder doch?

Ja Gia: es gehört wohl alles dazu... Wir sollten uns glücklich schätzen, das alles zu haben, was wir haben. Sollten wir. Und doch! Irgendetwas in uns steht immer wieder auf und schreit, kratzt, schmerzt, blutet... Ist es das Los derjenige/r, die davon überzeugt sind, dass das Glückstarif nur dann pari steht, wenn geteilt werden kann?

Avalanche, veux-tu m’emporter dans ta chute? (Charles Baudelaire, FdM)

Auf eine Anrede wird hier bewusst verzichtet. Ich weiß, Ihr wisst wie es gemeint ist, so gut kennen wir uns inzwischen.

Die Vögel zwitschern laut in den Baumkronen. Ich hätte fast Lust sie anzuschreien, so grausam kommt mir deren Lebensfröhlichkeit vor. Jetzt werde ich ungerecht...

Kennt Ihr diesen Zustand, etwas sagen zu MUESSEN, und es dennoch NICHT sagen zu K#336;NNEN??? Nicht können deshalb, weil dessen Sinnlosigkeit absolut offensichtlich ist?

Entschuldigt mir bitte diese „Entgleisung“. Ganz bald wird wieder Zuversicht herrschen. Ganz bald... Ganz bald...

Danke, dass es Euch gibt und Euch alle alles... Liebe?... JA! Und die Geduld, es neu zu entdecken!

Dom

05.06.2003 20:42 • #21


E
Lieber Dom

Hier was fuer dich ......

Wir alle stehen einer ungewissen Zukunft gegenüber.
Trotz unserer Pläne und Bemühungen bleibt vieles für uns nicht überschaubar und machbar.
Das meiste läßt sich nicht vorhersagen.
Unser Lebensweg ist keine grade Allee, sondern reich an Kurven, Bögen und Windungen.
Mit jeder Kurve fragt uns der Weg, ob wir noch an das Ziel glauben, das wir uns spüren und das uns weiterführt.

Es ist echte Lebenskunst, nicht auf Wunder zu warten, (obgleich es sie gibt )
sondern mit Überraschungen zu rechnen und sie so zu akzeptieren, wie sie kommen.
Wenn Du das Beste aus allem machen möchtest, mußt du improvisieren und spontan auf die Menschen und Ereignisse
reagieren.
Ich wünsche dir, daß du Begabungen an Dir entdeckst, die Dir bisher vielleicht verborgen geblieben sind.
Sie sind es wert, gefördert und ausgebildet zu werden.

Ich wuensche Dir den Mut und die Kraft, das für dich umzusetzen und das du nie vergisst, das du nicht alleine bist.
Ein kleiner Schutzengel wird immer bei dir sein und nciht nur der

Feechen

05.06.2003 21:15 • #22