Ach du meine Güte, hier war ja einiges los!
An der Stelle sorry meinerseits, ich war übers Wochenende ziemlich beschäftigt. (Zur Aufklärung, die werde entweder gleich noch, oder morgen mal runtertippen)
Möchte aber trotzdem meinen Senf zu einigen Kommentaren abgeben, im Schnelldurchlauf. Es ging sowieso so viel am Thema vorbei, dass ich da bei ein paar Sachen, die mir wichtig sind zu sagen, jetzt einfach mal mitmache.
Zitat von Minusdioptrie: Richtig, wobei sein 15 jähriger Sohn sich dann jetzt schon outet.
Wo bleibt die Übung?
Welche Übung hattest du denn mit deiner Heterosexualität?
Zitat von Tin_: Naja, das ist wie mit dem gendern, habe ich teils das Gefühl. Nach dem Motto: du MUSST jetzt aber.
Ich finde die Diskussionen übers Gendern immer sehr lustig. Ist vielleicht dem Wohnort oder Umfeld geschuldet, dass du (scheinbar) andere Erfahrungen gemacht hast, aber bei mir ist es eher andersrum. Leute regen sich eher auf, dass ich gendere.
Nicht, dass jemand danach gefragt hat, aber im Allgemeinen finde ich: Bist du irgendeine öffentliche Institution (oder ein Mensch, der dort gerade in seinem Beruf tätig ist), dann
musst (solltest, oder zumindest musst du dann mit Gegenreaktionen rechnen
) du gendern. In deinem Privatleben? Kannste machen, was du willst.
Ich gendere, ich machs gerne, es stört mich nicht und ehrlich gesagt, mache ich es am liebsten beim Sprechen, weil sich die kleine Pause in zb Freund*innen, Kolleg*innen, Schüler*innen, Partner*in, etc. schön in meinem Mund anfühlt. Außerdem erinnert es mich ein bisschen ans Silbenspringen in der Grundschule, falls das irgendjemand kennt, und das finde ich ziemlich lustig.
Zitat von Tin_: Zusätzlich habe ich das (unangenehme) Gefühl, dass es nicht wenige Menschen gibt, die sich teils selbst auf ihre Gleichgeschlechtlichkeit maximal begrenzen und definieren. Ich habe kein Problem mit Schwu len, ich habe ein Problem mit Menschen, die es zum Mittelpunkt ihres seins machen und das jedem auf die Nase binden, wie toll es ist schw ul zu sein (schönen Gruß an Klaus Wowereit!).
Eine Position, die ich einige Zeit, vor allem ungeoutet, gut nachvollziehen konnte.
Zwei Gedanken dazu, die kannste natürlich finden, wie du willst.
Ich persönlich finde alles nervig, was man mir auf die Nase binden will und zum Mittelpunkt seines Seins macht. Du bist Mechatroniker*in? Schön, will ich trotzdem nicht den ganzen Tag mit dir drüber reden. Wenn es Redebedarf gibt, klar. Was zu erzählen? Ein Problem? Alles super. Aber thematisch einseitige Gespräche können halt immer schnell langweilig und auslaugend werden, wenn das nun mal so gar nicht den eigenen Interessen entspricht.
Zweite Sache ist aber, dass es natürlich viele queere Menschen gibt, die erstens, von der Gesellschaft ebenfalls bloß darauf reduziert werden. Und zweitens; deren S. deshalb und aus anderen Gründen einfach einen unglaublich großen Teil ihrer Persönlichkeit ausmachen.
Du denkst natürlich mehr über S. nach, wenn du gleichgeschlechtlich1 bist, als wenn du hetero bist.
Du denkst natürlich mehr über Geschlechter(rollen etc.) nach, wenn du Transgender bist, als wenn du Cisgender (Menschen, deren Geschlechtsidentität dem Geschlecht entspricht, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde.) bist.
Du denkst natürlich mehr über Rassismus nach, wenn du (zb) als (nicht Japanisch-)Deutscher in Japan wohnst, als wenn du in Deutschland wohnst.
Das ist für mich relativ logisch. Was gibt es den Großteil deines Lebens groß darüber nachzudenken, wenn du in der Hinsicht nie hinterfragt wurdest?
Manchmal muss man Leuten auf die Nase binden wie toll es ist sch wul zu sein, weil man halt eben gegebenenfalls sein ganzes Leben gehört hat, dass es nicht toll sei. Sieh es mehr als Traumaverarbeitung, wenn dir das was hilft. Oder ignoriere, was ich gesagt habe, das kannst du natürlich auch tun.
War auch keinesfalls als (persönlicher) Angriff gemeint.
Nur du weißt ja:
Damit auch keine Irritationen hochkommen, liebe Genossinnen und Genossen, ich sags euch auch und wer es noch nicht gewusst hat: Ich bin gleichgeschlechtlich und das ist gut so, liebe Genossinnen und Genossen. ;-)
Ganz liebe Grüße an dich, lieber Tin.
Zitat von Vilya: Vielleicht wusste er es nicht erst mit 33 sondern konnte es sich mit 33 erst eingestehen.
Die Reaktionen einiger User zeigen es doch ganz deutlich warum gleichgeschlechtlich es solange nicht wahrhaben wollen Nicht Normal zu sein.
Traurig traurig
Danke für deine Kommentare, Vilya, wirklich.
Zitat von Minusdioptrie: Ich habe einen gleichgeschlechtlichen Kollegen, ein wunderbarer Mensch, seine Kochkünste sind legendär.
Frauen interessieren ihn nur als Freunde, er selbst sagt von sich, dass er überhaupt nicht erregt wird, auch wenn die Superfrau vor ihm steht.
Ganz im Gegenteil.
Ich bin aber nicht dein gleichgeschlechtlich1 Kollege und S. ist ein Spektrum. Wer ist schon zu 100% hetero- oder gleichgeschlechtlich1? Die wenigsten.
Davon abgesehen, kann sich S. auch innerhalb eines Lebens verändern. Und bevor ich dafür jetzt wieder auseinandergenommen werde, natürlich wacht man nicht einen Tag so und einen Tag so auf, aber was mich vor 10-20-30 Jahren angemacht hat, muss nicht das sein, was mich jetzt anmacht (in Bezug auf alles, nicht auf das Geschlecht des Partners).
Zitat von Minusdioptrie: Ich wollte Verständnis für die Frau aufzeigen.
Der TE kommt hier als liebender Vater, als guter Mensch rüber.
Die Frau und Mutter setzt quasi ihren 15 jährigen Sohn aus... Schande über sie.
Ich habe relativ am Anfang des Threads mehrmals erwähnt, dass ich nicht möchte, dass meine Frau verteufelt wird und dass sie eine gute Mutter ist. Aber danke, dass du mich einen liebenden Vater und einen guten Menschen findest.
Zitat von Minusdioptrie: schau, diese Frau, hätte, auch wenn sie wollte, keine Chance gehabt, der Grund, SIE IST EINE FRAU und das kann sie schwerlich ändern!
Und ich kann meine S. aber auch nicht ändern. So ist es eben.
Zitat von Minusdioptrie: Richtig, nur, mag ich es nicht, wenn jemand offensichtlich einer Lebendslüge aufgesessen ist, der Verursacher als guter Mensch gesehen werden soll und der Leidtragende, nonchalant kritisiert werden kann.
Die Definition von dem Begriff Lüge ist falsche Aussage, die
bewusst gemacht wird und
jemanden täuschen soll
Demnach, nein, ich habe meine Frau nicht belogen.
Demnach, nein, es gab keine Lebenslüge.
Und nonchalant kritisiert hier sowieso niemand. Schon seit Seiten über Seiten nicht. Schon seit ich gesagt habe, dass sie eine liebende Mutter und ihr Verhalten untypisch ist. Eine Information, die die Leute, die geurteilt haben, vorher nicht hatten. Wir sind hier im Internet in einem Forum, natürlich tendiert man zum Urteilen, wenn man nicht alle Infos hat.
Zitat von aequum: Klar habe ich gelesen, dass die Kinder jederzeit zu ihm kommen konnten... kurzzeitig nur zu Besuch?
Bislang habe ich noch nichts darüber gelesen, dass der TE seine Kinder ab und an mal seine Kinder für ein paar Tage oder eine Woche zu sich geholt hat oder mit ihnen in Urlaub gefahren ist... halt irgendetwas was auch mal die Mutter seiner Kinder eine Pause und Zeit nur für sich zu gönnen.
Ich glaube, dass viele, die hier so sehr über mich und die Regelung geurteilt haben, dabei vergessen, dass ich durch die Regelung ebenfalls keine festen Pausen oder Auszeiten habe.
Ich hole die Kinder (fast, außer es fällt Unterricht aus, sie sind krank, etc) jeden Tag nach dem Frühstück ab, nehme sie mit zur Schule. Nach der Schule wird normalerweise bei Papa Mittag gegessen, gegen fünf normalerweise wieder zu Mama, weil ich morgens und nachmittags mit der Arbeit beschäftigt bin und meine Frau vor 16 Uhr nicht zu Hause ist.
Außer ein (oder beide) Kind(er) will/wollen bei mir schlafen, länger bleiben, eher gehen,/gar nicht kommen. Dann können sie das selbstständig entscheiden. Meine Tür ist offen, die ihrer Mutter ebenso.
Zitat von Minusdioptrie: Was mir von Anfang an zu denken gibt, ist der Titel des Threads.
Exfrau schmeißt Sohn raus
Der Te hatte bis dato noch nicht mit der Mutter gesprochen und wertet dennoch.
Weil das das ist, was mir gesagt wurde, was vorgefallen ist.
Zitat von Minusdioptrie: Sorry, die ganze Zeit habe ich darüber nachgedacht, wie der Te seine vergangene Ehe sieht.
Seine Exfrau.. wenn er sie, wenn ein negativ Ereignis eintritt, ohne ihre Sicht der Dinge zu hören, in die Schranken weist.
Ich habe den Thread unter einem Akronym in einem Online Forum erstellt. Ich habe mich nicht vor das Fenster meiner Frau gestellt und ihr das ins Gesicht gerufen.
Wie ich meine vergangene Ehe sehe?
Gut. Ich glaube, es war eine gute Ehe. Mit großer Sicherheit besser als viele andere.
Ich weiß nicht, ob du geschieden bist oder was du erlebt hast, dass dich das ganze so fertig macht, aber es tut mir leid für dich.
Ich bin
ganz bestimmt kein Heiliger, meine Frau schon immer viel mutiger als ich. Aber ich glaube, dass meine Exfrau und ich uns noch in einer ziemlich guten Lage befinden, angesichts der Situation. Nicht nur für mich, sondern auch für sie.
Dass du abgesehen von einer Elternebene nicht mehr mit mir kommunizieren würdest, wenn du sie wärst, ist dann halt so. Deswegen können, vor allem erwachsene Menschen, ja auch ihre eigenen Entscheidungen treffen. Und hey, falls es dich beruhigt, wahrscheinlich würde ich, wenn du meine Exfrau wärst, auch nur auf elterlicher Ebene mit dir kommunizieren wollen.
Zitat von Minusdioptrie: nur, wenn der Te hier schreibt, dass er ein gutes Verhältnis in und nach der Ehe mit der Exfrau hat, dann stimmt es mich nachdenklich wie er auf diese harten Worte im Titel des Threads kommt?
Ich bin auch nur ein Mensch. Meine Frau wird diesen Beitrag mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit niemals lesen, aber guess what: Selbst wenn, würde sie sich wahrscheinlich sowieso kaputt lachen.
Zitat von Doppelherzchen: Was ich in dem Thread ebenfalls unfassbar finde, dass es von einigen geschickt verschleiert wird unter dem Deckmantel, was doch die Frau nicht alles erleiden muss.
Ist mir auch aufgefallen. (Vorsicht, Ironie!)
Seine Frau tut mir so leid - Wenn ich sie wäre, würde ich in allen Sch wulenclubs in ganz Deutschland die Scheiben einwerfen und jedes Jahr zum Christopher Street Day Muffins mit Senf drin backen und dort verteilen.
Wenn das mein Typ wäre? Direkt auf die Straße gesetzt. Und dann der Sohn? Habt ihr gehört, dass jetzt auch noch der Sohn sch wul sein soll? Klar, bei dem Vater. Ne also ganz ehrlich, wäre das mein Kind, dann hätte ich den nicht nur rausgeworfen, ich hätte den auf direktem Weg ins Arbeitslager geschickt.
Der Schmerz meiner Exfrau hat nichts mit Homophobie anderer zu tun. Und der Schmerz meiner Exfrau ist, wenn überhaupt gegen mich gerichtet und nicht gegen gleichgeschlechtlich1 im Allgemeinen.