Exfrau schmeißt Sohn raus

Lieber pimm,

ich denke auch dass Du zuerst sehr vorsichtig das Gespräch mit Deiner Exfrau suchen solltest ehe Du voreilige Schlüsse ziehst.
Erstens ist euer Sohn in der Pubertät und in dieser Lebensphase wird häufig übertrieben.
Und dann natürlich muss man als Frau/Mutter erstmal verdauen dass nicht nur der Exmann sch wul ist, sondern auch der gemeinsame Sohn.
Ich kann mir vorstellen dass es für sie nicht so einfach zu verkraften ist und das sie Zeit braucht. Es wird sie massiv triggern und u.U. an Selbstzweifel, Versagensgefühle erinnern.
Denn selbst wenn wir glauben tolerant zu sein, gibts doch häufig Situationen in denen wir erstmal über uns hinaus wachsen müssen.

Davon abgesehen:
wenn sie aktuell überfordert ist, spricht nichts dagegen dass Du als Papa eurem Sohn Obdach gewährst

Wenn ich mir vorstelle mein Ehemann wäre gleichgeschlechtlich, dann ist die Schlussfolgerung, dass seine Liebe zu mir nicht aufrichtig war, irgendetwas, aber nicht einer Paarzeit entsprach.
Eine Lebenslüge, ich möchte nicht wissen, was in ihr vorging, vielleicht immer noch geht.

Zitat von Minusdioptrie:

Wenn ich mir vorstelle mein Ehemann wäre gleichgeschlechtlich, dann ist die Schlussfolgerung, dass seine Liebe zu mir nicht aufrichtig war, ...

Ich finde das auch ganz schön hart.
Manche Homo S. uelle realisieren das allerdings erst ganz spät und hatten nie die Absicht verbrannte Erde zu hinterlassen.

Es ist ja auch erstmal egal wie und warum - dennoch kann niemand allen Ernstes erwarten dass die Mutter von jetzt auf gleich verzückt und glücklich über das Outing ihres Sohnes ist.
Schließlich hat das Outing ihres Mannes sie höchstwahrscheinlich in eine Lebenskrise gerissen.

Zitat von Minusdioptrie:

Wenn ich mir vorstelle mein Ehemann wäre gleichgeschlechtlich, dann ist die Schlussfolgerung, dass seine Liebe zu mir nicht aufrichtig war, ...

OT
wird eigentlich automatisch gleichgeschlechtlich statt sch wul oder les bisch eingesetzt?

@Desperate1980 ein gleichgeschlechtlicher Mann heiratet eine Frau, zeugt Kinder mit ihr, eine Lebenslüge für die Frau.
Niemand macht sich hier bewusst, was das für diese Frau bedeutet.
Sie hat einen Mann geliebt, geheiratet, Kinder mit ihm gezeugt und im Grunde, was? liebt er sie als Person, nicht als Frau.
Elend
Darf man so mit Menschen umgehen?

Zitat von pimm:

Das Thema hat etwas mit Scheidung zu tun,

Finde ich gar nicht. Eher mit Kindererziehung.

Man kann durchaus Verständnis für die Frau haben, ihre Ehe war eine Lüge, jetzt outet sich der Sohn, irgendwann läuft der Kessel über.

@Vilya klar man bemerkt erst im vorgerückten Lebensalter, dass man gleichgeschlechtlich ist.
Immer für alles Verständnis zu zeigen, sorry, ist nicht hilfreich.
Mach dir einmal selbst bewusst, du lebst jahrelang neben einem Mann, den du liebst, hast Kinder mit ihm und er eröffnet dir eines Tages.
Ich bin gleichgeschlechtlich, dennoch liebe ich dich als Person, ich werde jetzt zu meinem Freund ziehen und lasse mich scheiden.
Hammer, aber ja, muss man klarkommen.
Rational weitermachen.

Ich kann mir auch gut vorstellen - dass es ein Schock für die Frau war. Erst die Geschichte mit dem TE. Und dann outet sich - was vollkommen okay und richtig ist - auch der Sohn. Das dies nach ihrer vorherigen Krise mit Trennung etc sie das ganze nun getriggert hat und erstmal Abstand braucht.

Wie lange ist den der Rauswurf nun her?
Dir lieber @pimm kann ich dabei nur empfehlen. Pass gut auf dein Sohn auf. Rede mit ihm, nicht dass er nun die Glaubenssätze bekommt, er darf sich nicht outen da es nur auf Ablehnung steht.
Ansonsten würde ich auch mal mit der Ex reden was ihr Problem ist. Womit sie nicht zurecht kommt.

Und der Sohn ist ja 15. Da darf er auch selbst entscheiden wo er nun wohnen will. Kann also direkt fest beim Vater einziehen und gut ist

@Vilya eben nicht, denn dieser Mann hat sie nicht als Frau, sondern nur als Person geliebt.
Als Frau, möchte man auch begehrt werden, S. Liebe?
Wenn sie nachdenkt, wird sie nur Lügen vor sich sehen.
Ich versteh sie, dann outet sich plötzlich auch der Sohn, ein Wirbelwind fegt durch ihren Kopf.
Wenn es überhaupt stimmt, dass sie den Sohn rausgeworfen hat, vielleicht hat sie hitzig gesagt, dann geh zum Papa und seinem Freund, wenn du gleichgeschlechtlich bist.
Im Grunde ( spekulativ) Übersprung.

Ich frage mich seit einiger Zeit, was am Outing gut und richtig sein soll.
Ist hier einer von den Heteros zu den Eltern gegangen und hat gesagt: ich muss euch sagen... Festhalten... Ich stehe auf das andere Geschlecht.

Mir geht es nicht in den Kopf, was:

1. Andere Menschen die eigene S. angeht (und damit meine ich auch die Eltern)
2. Outing hat was von Erklärung - warum will/muss man sich anderen erklären.

Mir ist es völlig wumpe, was wer mit wem im Schlafzimmer anstellt oder wie er/sie leben will, solange es da einen zweiten Part gibt, der darauf auch Bock hat.

Zusammengefasst kann man Outing auch als Ausgrenzung sehen, weil man offensichtlich zu einer Gruppe gehört, die sich erklären muss. Geht mir nicht in dem Kopf.

Was ich aber hier verstehen kann: eine Frau hat mir einem Mann eine Ehe geführt, es gab Nachwuchs - und dann der Umstand: hey Mädel, ich stehe auf Männer.
Damit sagt er im ersten Step aus - dein Leben, liebe Frau, ist bis hierhin eine Farce gewesen. Sowas kann traumatisieren - selbst im Kollegium mitbekommen, als der Vater eines Kollegen das der Ehefrau mitgeteilt hat.
Und nun (zurück zu diesem Fall) kommt der Sohn um die Ecke und sagt mit anderen Worten: Muttern, ich bin auch gleichgeschlechtlich - dass das im ersten Moment triggert und einiges hochholt.... Wer kann's der Frau verdenken?

Ich glaube an eine Kurzschlussreaktion und dass sie nach dem ersten Schock wieder besonnen handeln wird. Es ist ihr Kind und das wird ihr vermutlich auch wieder bewusst werden.

@Vilya ja sicher, bisher war aber gut bei Mutter, nur das Outing treibt ihn zum Vater.
Man kann auch spekulieren, dass der Junge jetzt die Männergesellschaft vorzieht.
Dein Abtun hier, dieser Mann eiei, ein guter Typ?
Da kann man geteilter Ansicht sein.