Ex zurück trotz kurzer Fernbeziehung

Hallo,

per Zufall bin ich hier in diesem Forum gelandet und ich habe hier schon einige gute Beiträge gelesen. Vielleicht ist es nun an der Zeit, dass ich mir meinen eigenen Trennungsschmerz von der Seele schreibe und es tut sicherlich gut, ein paar hilfreiche Ratschläge zu bekommen.

Letzte Woche Samstag (11.05.2024) hat sich meine Ex von mir getrennt. Der Trennung ist ein Streitgespräch vorausgegangen, Das Streitgespräch wäre sicherlich vermeidbar gewesen, zumal es Missverständnisse auf beiden Seiten gegeben hat. Allerdings hatten wir bereits zwei Tage zuvor ein ausführliches Gespräch, da nach Meinung meiner Ex-Freundin bereits Zweifel an der Beziehung aufgekommen waren. Sie war der Ansicht, dass meine Aufmerksamkeit und mein Interesse bezüglich ihrer Person nachgelassen hätten. Ich selbst habe dies bis zu diesem Gespräch nicht so gesehen, musste aber im Nachhinein tatsächlich zugeben, dass ich sie in den zwei Wochen zuvor tatsächlich etwas vernachlässigt hatte. Ich war durch meine Arbeit und eine bereits seit längerer Zeit geplante Freizeitaktivität wohl etwas abgelenkt.

Am Samstag ging es dann in dem Streitgespräch zunächst darum, dass sie der Ansicht war, ich würde sie nicht hinreichend unterstützen. Zuvor hatte sie im Garten die Pflanzen gegossen, hierbei habe ich ihr allerdings nicht geholfen, obwohl ich diese Aktion mitverfolgen konnte. In den Stunden zuvor habe ich ihr bei verschiedenen Gelegenheit meine Hilfe angeboten, diese ist jedoch ohne nähere Erklärung immer abgelehnt worden. Beim Gießen der Pflanzen habe ich dann gedacht, dass meine Hilfe wohl wieder nicht erwünscht ist, also habe ich aktiv auch nichts dazu beigetragen. Aber genau hier hat sie dann wohl Hilfe erwartet.

Als ich ihr dann während des Streitgesprächs meine Sicht des Tages schildern wollte, kam von ihr die Aussage, dass ich hier mit Ausreden wie alle anderen Männer um die Ecke kommen würde. Dazu habe ich dann nur gemeint, dass ich dann ja jederzeit problemlos austauschbar wäre, wenn ich eh wie alle anderen Männer wäre. Sie hat diese Aussage dann wohl so aufgefasst, dass ich ihr vorhalten würde, dass sie die Männer wechseln würde, wie andere Menschen die Unterwäsche. Versuche, den Streit durch Gespräche beizulegen, funktionierten nicht. Ich wollte dann den Vorschlag unterbreiten, dass wir etwas auf Distanz gehen sollten, bis sich die Wogen geglättet haben. Allerdings hat sie es so aufgefasst, dass ich aus dem Streit heraus gleich eine Trennung erwarten würde. Daraufhin hat sie dann nur noch gemeint, dass ich meine Sachen packen und gehen soll. Dem bin ich dann nachgekommen.

Bezüglich usnerer Beziehung muss man erwähnen, dass es eine Fernbeziehung war und diese zudem auch nur recht kurz dauerte (ca. 3 Monate). Zum Zeitpunkt des Streits bzw. des Rauswurfs war ich bei ihr. Nachdem ich gegangen bin, bin ich dann mit dem Zug nach Hause gefahren. Wir hatten dann noch bis Dienstag Kontakt, da ich die Situation gerne klären und mich wieder mit ihr vertragen wollte. Allerdings endeten alle Kontaktversuche mit dem gegenseitigen Vorhalten einiger Worwürfe. Am Dienstag haben wir es dann zumindest geschafft, uns vernünftig voneinander zu verabschieden. Dabei meinte sie dann noch, dass der Grund für die Trennung wohl eigentlich gewesen ist, dass ich voller Zweifel und Panik gewesen wäre, dass bei jeder kleinen Unstimmigkeit die Beziehung beendet werden könnte. Gänzlich möchte ich diese Aussage nicht in Abrede stellen, obwohl ich selbst dies nicht so gesehen habe. Nach der Verabschiedung hatten wir dann keinen weiteren Kontakt mehr.

Ich bin ganz ehrlich: die Frau geht mir nicht aus dem Kopf, ich vermisse sie sehr und ich möchte sie gerne wieder an meiner Seite haben.

Ich weiß natürlich, dass man nichts erzwingen kann und auf keinen Fall bedürftig wirken darf. Ich habe mir schon sehr viel Material zu dem angesehen und durchgelesen und mir ist klar, dass no contact die einzige Möglichkeit ist, damit ich selbst über die Trennung hinwegkommen und mich persönlich weiterentwickeln kann. Trotzdem ist da natürlich auch der Wunsch bzw. die Hoffnung, dass es vielleicht eine zweite Chance für uns geben kann.

Mich würde mal interessieren, wie ihr die Situation seht. Kann man nach einer derart kurzen Beziehung, insbesondere einer Fernbeziehung überhaupt jemanden vermissen? Persönlich denke ich, dass ich von ihrer Seite vermutlich nie wieder etwas hören werde und das tut einfach verdammt weh.

Ihr wart noch in der Kennenlernphase, wie viel Zeit habt ihr denn in den drei Monaten überhaupt zusammen verbracht?
Ich denke sie hat einfach festgestellt, dass es zwischen euch nicht passt und statt es dir zu sagen, hat sie Streit provoziert um dich los zu werden.

Wir haben jedes zweite Wochenende miteinander verbracht, da wir es aufgrund anderer Termine und Verpflichtungen nicht anders einrichten konnten. Allerdings war auf beiden Seiten der Wunsch vorhanden, mehr Zeit miteinander zu verbringen.

Zitat von Elbarista1972:

Zuvor hatte sie im Garten die Pflanzen gegossen, hierbei habe ich ihr allerdings nicht geholfen, obwohl ich diese Aktion mitverfolgen konnte.

Ich sehe die Situation so , dass Du faul im Gartenstuhl gelegen hast , während sie sich abgemüht hat
Du redest viel und handelst wenig .

Zitat von 123ABC:

Ich sehe die Situation so , dass Du faul im Gartenstuhl gelegen hast , während sie sich abgemüht hat Du redest viel und handelst wenig .

Wie bereits erwähnt, habe ich ihr im Verlaufe des Tages mehrfach bei verschiedenen Aufgaben helfen wollen, diese Hilfe ist ihrerseits aber abgewiesen worden. Komischerweise hat sie mich am Tag zuvor bei allen Dingen helfen lassen.

1) Fernbeziehung muss man wollen. Und dann auch noch können.
2) Zeit ist - in so ner Beziehung - immer Qualitytime und man sollte schon das Bedürfnis oder den Wunsch haben Dinge gemeinsam machen zu wollen
3) Helfen ist nicht gemeinsam planen und unternehmen
3) Ihr wart noch in der Beschnupper-/Kennenlernphase, da ist von keiner tiefen Bindung auszugehen
4) Füße stillhalten, falls ihr füreinander bestimmt wart, findet Ihr euch auch (wieder)

Zitat von Elbarista1972:

Mich würde mal interessieren, wie ihr die Situation seht. Kann man nach einer derart kurzen Beziehung, insbesondere einer Fernbeziehung überhaupt jemanden vermissen?

Ja, klar. Nur siehst Du das ganz richtig - das muss nicht beidseitig sein. Wurzeln brauchen Zeit zum Wachsen.

Wie hast du ihr denn 'geholfen'?

Ich war da jetzt nicht dabei, aber ich kenne auch dieses eine 'helfen'.
Es ist wichtig in dieser Situation des helfes dennoch erwachsen zu sein, jedoch sehe ich das manche Menschen in der helfen Position, ihr komplettes eigenständiges Denken verlieren.
Sie erkennen, dann Situationen, in denen sie sich einbringen, nicht eigenständig und warten auf die Anweisungen des Anderen . Da kommen später dann Aussagen wie: du hättest mir nur sagen sollen, wenn du Hilfe brauchst. Oder ich hab dir doch Hilfe angeboten, wo ist jetzt das Problem?

Erkenne in Zukunft Probleme selbst. Sie gießt den Garten? Gibt es noch eine zweite Gießkanne? Dann nimm sie doch einfach und frag dann wo du gießen kannst.

Dann hast du deine Teil mit ich habe erkannt was ich übernehmen kann schon erledigt und sie merkt, du hast mit gedacht.
Hast du nur gefragt, kann ich dir helfen? Und dann gefragt was kann ich denn machen?
Vll. Hat sie das genervt?

Habt ihr auch etwas unternommen an den Wochenenden an denen ihr euch gesehen habt?

Zitat von Maruha:

Wie hast du ihr denn 'geholfen'? Ich war da jetzt nicht dabei, aber ich kenne auch dieses eine 'helfen'. Es ist wichtig in dieser Situation des helfes dennoch erwachsen zu sein, jedoch sehe ich das manche Menschen in der helfen Position, ihr komplettes eigenständiges Denken verlieren. Sie erkennen, dann Situationen, ...

An den vorherigen Wochenenden haben wir viel Zeit miteinander verbracht, ohne dass jetzt großartig Dinge im Haushalt zu erledigen waren. Wir haben dann auch zusammen verschiedene Aktivitäten unternommen. Am letzten Wochenende war klar, dass sie in ihrem Haushalt einige Arbeiten erledigen wollte. Am Freitag haben wir dann Hand in Hand diese Arbeiten erledigt. Es ist klar, dass man Dinge auch selbst erkennen sollte. Kennt man jedoch bestimmte Abläufe / Gewohnheiten nicht, geht es nun einmal auch nicht ohne bestimmte Anweisungen. Wenn ich irgendwo einen neuen Job anfange, muss ich ja auch erst einmal in die üblichen Vorgehensweisen eingeführt werden. Am Samstagmorgen wollte sie z.B. mit Staubwischen. Da ich weder das Gerät kenne noch genau weiß, welche Teile der Wohnung hätten gewischt werden müssen, hätte sie es mir eben erklären müssen. Bei unserem Streitgespräch habe ich sie darauf angesprochen, sie meinte dann, dass sie die Erklärung länger gedauert hätte und sie es deshalb selbst erledigt hat. Parallel hätte ich natürlich andere Tätigkeiten erledigen können, aber dazu muss man eben auch wissen, was genau noch zu tun ist, wenn man sich in einer bestimmten Umgebung nicht auskennt. Logisches und eigenständiges Handeln gut und schön, aber ich bin leider kein Hellseher.

Zitat von Elbarista1972:

Wie bereits erwähnt, habe ich ihr im Verlaufe des Tages mehrfach bei verschiedenen Aufgaben helfen wollen, diese Hilfe ist ihrerseits aber ...

Was Frauen sagen , meinen sie nicht so
Anstatt zu fragen , hättest Du Initiative ergreifen sollen

Was ich jetzt nicht verstehe ist , wenn Du schon da bist , warum sie dann alle Haushaltspflichten in diesen Momenten erledigen muss ,
samt Gartenbewässerung ?
Das klingt nach langjähriger Beziehung, in welcher die Aufgaben nicht richtig verteilt sind beim Zusammenleben .