Ich versuche so kurz wie möglich jetzt mal die Situation zu schildern.
Vor 2 Jahren habe ich (Schütze) auf einer Weihnachtsfeier meinen Krebsmann kennengelernt. Zu dem Zeitpunkt hatte er eine sehr harte Trennung hinter sich. Seine damalige Freundin hat sich ganz kurz nachdem er für sie in eine neue Gegend gezogen ist von ihm getrennt wegen einem Neuen. Ich hatte damals auch noch starken Liebeskummer wegen eines anderem und zusätzlich auch noch nicht lange von meinem Exmann getrennt (Vater meiner Tochter). Wir haben uns gut verstanden und uns viel zum reden getroffen. Haben auch viel über unsere vergangenen Beziehungen gesprochen, aber auch immer mehr andere sehr persönliche Themen und dann auch immer mehr zusammen unternommen. Nach ein paar Monaten sind wir im Bett gelandet und haben daraufhin so eine Art Affäre gehabt. Nach einem halben Jahr haben wir dann gemeinsam beschlossen eine richtige Beziehung zu führen, weil es sich auch nie angefühlt hat wie eine Affäre.
Wir hatten eine sehr schöne Zeit zusammen. Er hat auch eine enge Bindung zu meiner Tochter aufgebaut (jetzt bald 4 Jahre alt). Er hat immer wieder Andeutungen Richtung Zukunft gemacht (Zusammenziehen, Kinder ) und ich habe das immer etwas ignoriert oder abgeblockt. Ich war damit einfach total überfordert, habe ihm das aber nie so gesagt, weil ich das alles selber nicht richtig ordnen konnte. Tatsächlich hab ich auch immer wieder an meinen Exmann und den Mann wegen dem ich damals Liebeskummer hatte nachgedacht. Nicht unbedingt, dass ich zu den Männern zurück möchte, aber das war einfach alles noch nicht richtig durch. Ich habe dann auch irgendwie Zweifel bekommen, ob der Krebs der richtige für mich ist und war völlig durcheinander. Außerdem kam ich mir trotz der Trennung zu meinem Exmann immer wie eine Ehebrecherin vor, und habe deshalb körperliche Nähe in der Öffentlichkeit zu meinem Krebs unbewusst gemieden. Das hat uns alles etwas distanziert und ich habe die Distanz gespürt, aber damals nicht richtig gewusst, dass ICH der springende Punkt bin und nicht er. Und dass er so eine innige Beziehung zu meiner Tochter aufgebaut hatte, hat mir Angst gemacht. Von wegen, was wenn er wieder geht und auch , ob er vielleicht nur an mir hängt wegen ihr (also weil ich weiß, dass er das sehr gerne möchte, Familie und so)
Auf einer Veranstaltung wo wir dann gemeinsam waren, hat er dann seine Ex gesehen. Er hat sie wohl einfach ignoriert bzw ist ihr aus dem Weg gegangen. Ich habe davon nichts mitbekommen, das hat er mir im Nachhinein gesagt und, dass das komisch für ihn war. Obwohl er immer wieder beteuert hat, dass das aus und vorbei ist (auch wirklich mit viel Wut und Abscheu auf sie), hat mich das so verunsichert, dass ich an dem Abend mit ihm Schluss gemacht habe, obwohl wir ein paar Tage später zusammen in Urlaub fahren wollten. Ich habe gesagt, dass fühlt sich für mich nicht richtig an und das ich glaube er hängt noch an ihr. Er war sehr verletzt und enttäuscht. Hat mir aber nie wirklich Vorwürfe gemacht. Tage später haben wir dann nochmal in Ruhe geredet. Dabei haben wir auch thematisiert, dass wir wahrscheinlich nicht so richtig zusammenpassen und uns wahrscheinlich nur gegenseitig gut getan haben in der Zeit.( Das kam alles eher von mir aus diese Begründungen - keine Ahnung was mich da damals geritten hat). Wir uns aber sehr wichtig sind und Freude bleiben wollen. Das war im August letztes Jahr.
Soweit so gut. Das hat sich erstmal auch richtig angefühlt bei mir. Ich konnte in der Zeit dann für mich meine Gedanken und Gefühle ordnen und auch richtig mit den vergangenen Männern abschließen. Vorallem mit meiner vergangenen Ehe. Habe z.B. in der Zeit auch die Scheidung eingereicht zu dem Vater meiner Tochter. Mit dem Krebs hatte ich fast täglich freundschaftlichen Kontakt per WA oder telefoniert, auch mal kurze Treffen. Aber ich habe mit der Zeit gemerkt, dass er sich etwas von mir distanziert. Hat oft gesagt er hat keine Zeit oder war unterwegs. Das fand ich richtig blöd und wollte gern mehr Kontakt und war dann oft auch total sauer, wenn er unsre Treffen abgesagt hat oder keine Zeit hatte. Wir hatten deshalb öfters malkleine Streits, weil er mich nicht verstanden hatte und ich ihm da noch nicht sagen konnte, dass er mir als (mein) Mann fehlt. Auch wenn wir uns trafen, hab ich mir immer gewünscht, dass er mir wieder näher kommt. Irgendwann hab ich ihm das dann gesagt. Er meinte er hat das gespürt, deshalb ist er auch mehr auf Abstand. Ich dachte, dann das ist so ok für mich und ich kann das abschließen und mit ihm einfach nur befreundet sein. Dann Wieder wochenlanger freundschaftlicher Kontakt. Oft hat er sich bei mir gemeldet, und gefragt wies mir geht, was ich mache oder wollte meinen Rat Und dann hab ich herausgefunden, dass er eine neue Freundin hat. Das hat mir dann irgendwie den Boden unter den Füßen weggerissen. Er wollte es mir erst gar nicht sagen. Hat auch gesagt, dass ihm das schwer fällt, weil ich ihm schon noch sehr wichtig bin (das hat er immer wieder betont) und er mich nicht verletzen will. Er hat auch gesagt, dass ihn das schon durcheinander gebracht hat, dass ich ihm gesagt habe, dass sich mir eine Beziehung wieder vorstellen kann. Ich habe ihm dann auch alles versucht zu erklären, dass ich eben bestimmte Gefühle erstmal ordnen musste. Auch nicht sicher war, ob ich nur nicht allein sein kann. Mir das selber erst beweisen musste, dass ich mit ihm zusammen war, weil ihn liebe und nicht weil ich nicht allein sein kann und dass mir das alles Leid tut wie das gelaufen ist. Und auch dass mich mir das sehr weh tut, dass er jetzt eine neue hat. Er meinte daraufhin, dass das so nicht geplant war und selber jetzt eben schauen muss wohin das führen kann. Dass ihn das sehr mitnimmt, dass ich jetzt so traurig bin, weil ich ihm ja trotzdem sehr wichtig wäre.
Wir hatten dann noch ein paar Wochen immer wieder Kontakt. Zu meinem Geburtstag im Dezember stand er plötzlich vor der Tür und hat mir ein Geschenk gebracht (eine Kerze, die er gesehen hatte und an mich denken musste, weil ich so was gerne mag). Auch während er bei seiner Freundin war hat er immer mal wieder mir geschrieben. Mich sogar am Silvesternacht am Abend angerufen, um mir ein gutes neues Jahr zu wünschen, obwohl er Silvester mit ihr verbracht hat. Ich habe ihm dann Tage später gesagt, dass ich das so nicht kann. Das er mir fehlt und mich das gerade total fertig macht unser freundschaftlicher Kontakt und dass er SIE hat. Ich habe dann für mich entschlossen, dass ich Abstand möchte und auch, dass das mit dem freundschaftlichen Kontakt für mich gerade nicht geht. Aber dass ich hoffe, dass das irgendwann mal geht du ich ihm alles Gute wünsche, weil er ein toller Mensch ist und das verdient hat. Er hat das total verständnisvoll aufgenommen, das wollt er mir auch anbieten . Seither haben wir tatsächlich (seit 1 Woche) keinerlei Kontakt mehr. Mir geht es richtig mies. Ich möchte ihn wirklich gerne zurück und nicht nur freundschaftlich. Und ich bin mir auch mittlerweile sicher, dass das nicht nur so ist, weil er jetzt eine neue Freundin hat.
Nun die Frage an euch. Glaubt ihr, dass ich da noch eine Chance habe oder sollte ich das ganze einfach versuchen zu vergessen? Hab ichs total verbockt?
Sorry für den langen Text, ging irgendwie nicht kurzer.
25.01.2019 14:17 •
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