Hallo miteinander,
in meiner Kummer- und Leidphase war ich nur stille Mitleserin, aber habe mir die ganze Zeit gedacht: sofern sich der Erfolg einstellen sollte, meinen Ex zurückzugewinnen, teil ich diese Story mit euch Zum einen um euch Mut zu machen: es kann klappen und zum anderen um mich auch irgendwo zu bedanken, da ich durch andere Erfolgsstories motiviert war NICHT AUFZUGEBEN
Aaaalso:
Wir waren 1 1/5 Jahre zusammen, davon haben wir bereits 8 Monate zusammengewohnt. Er: 26, ich 27.
Die Trennung hat sich definitiv angebahnt (ca. einen Monat lang): ich spürte, er distanziert sich, geht nicht mehr respektvoll mit mir um und nimmt mich nicht mehr ernst. Da ich aber durch berufliche Rückschläge sehr viel an Selbstvertrauen und -bewusstsein verloren hatte und nicht stark genug war, ihm dann Grenzen aufzuzeigen und mich auf mich zu konzentrieren (Bindungspsychologisch ist so ein Nähe-Distanz-Verhalten für Männer ja sehr wichtig und normal, Frau muss sich einfach zurückziehen, dann kommt er wieder etc.), habe ich angefangen, ihn anzuhimmeln, mich um ihn zu bemühen und gleichzeitig seine Respektlosigkeiten zu dulden. Die Abwärtsspirale hatte also begonnen, er mutierte zum Ar. und ich zur nervigen Klette - bedingt durch meinen Stress auf der Arbeit und den Verlust meiner inneren Mitte und Stärke. Er verließ mich.
Im Trennungsgespräch hab ich natürlich geheult, gebettelt, eine Paartherapie und räumliche Trennung vorgeschlagen - Hinterhergerenne vom Feinsten also. Er blieb hart und entschlossen.
Was nun geholfen hat: Rückzug. Die Kontaktsperre, egal ob locker oder hart, wirkt wirklich. Ich sagte ihm paar Tage nach der Trennung, dass ich Abstand bräuchte, dass ich darüber nachdenken muss und es verarbeiten muss. Er war einverstanden und ich glaub auch einfach froh, dass er den Beziehungsstress jetzt los ist und entspannen kann. Ich fing wieder an Sport zu machen, ging zum Friseur und in die Sonne und fing an zu meditieren, um meine Glaubenssätze positiver zu gestalten, dh. Arbeit an sich selbst (egal in welcher Art) ist eine gute Ablenkung und stärkt natürlich von innen heraus. Also wirklich: ARBEITET AN EUCH. Es hat ja einen Grund gegeben, warum er Schluss gemacht hat. Einige Tage später fing er an zu schreiben, was ich mache, wo ich sei, etc. Ich spiegelte ihn, schrieb aber nie von mir aus. Ich weiß, es heißt, bei solchen oberflächlichen Fragen soll man nicht antworten, er würde einen nur testen (was er wahrscheinlich auch tat), aber wenn man dennoch Grenzen aufzeigt (zb hat er besoffen geschrieben, daraufhin hab ich nicht geantwortet) und ihm locker/entspannt begegnet, spürt er das schon und bemüht sich daraufhin interessanter/persönlicher zu schreiben.
Das zweite, das geholfen hat: eine Aktion. Als er mich nach zwei Wochen Trennung fragte, wie es in der Arbeit voranging, fragte ich spontan an, ob ich vorbeischauen könnte. Ich hatte gerade einen rieeesen Erfolg und war sehr glücklich und fühlte mich stark genug, mich von meiner besten Seite zu präsentieren. Er war baff. Ich hab nur so gestrotzt vor positiver Energie und ich hab ihm angesehen, wie glücklich er war, mich zu sehen und wie gut es ihm getan hat, mit mir zu reden und sich mit jemandem auszutauschen, dessen Meinung er schätzt usw. Ich war nur eine Stunde da, das hat aber vollkommen gereicht.
Ich wusste, jetzt spielt die Zeit für mich. So eine Aktion muss nicht über 5 Stunden gehen und man muss auch nicht warten, bis er ein Treffen vorschlägt. Man merkt, ob er einen sehen will in dem Moment oder nicht (eig wollen sie einen immer sehen, denn auch sie sind neugierig), und selbst wenn er mich nicht hätte sehen wollen, dann wär ich nach 5 Mins wieder gegangen. Eine Woche später wollte er sich mit mir treffen, er kam und schenkte mir etwas zum Geburtstag - im Grunde war das schon ein sehr deutliches Zeichen.
Wiederum eine Woche später haben wir uns dann das erste Mal ausgesprochen und es kam raus, dass wir diese Trennung extrem unterschiedlich aufgenommen hatten. Er sagte, ich hätte doch direkt wissen müssen: wenn er mir erneut schreibt, dass besteht definitiv Interesse (dh. bereits einige Tage nach der Trennung) und er es allerdings langsam angehen lassen wollte. Bei mir kam es so an, als wäre dieses Geschreibe nur ein oh ich vermisse dich so, aber es gibt keine Chance mehr. - was lern ich daraus? BESSER, DEUTLICHER und DIREKTER KOMMUNIZIEREN (auch von ihm aus). Auch seine einfache/straighte/logische Sichtweise auf die Dinge:1. Wenn es wirklich aus wäre, würde er sich nicht mehr melden. 2. Wenn er schreibt, ist das ein Annähern usw. zeigen mir, wie konzis er die Dinge auf den Punkt bringt und wie viel Mist ich interpretiert hatte. Dennoch denk ich, diese letzte Aussprache nach der 4-wöchigen Trennung wäre ohne den Abstand, den wir in den 4 Wochen gewonnen haben, nicht gelungen. Also plädiere ich immer noch für eine Kontaktsperre (lockere passt vollkommen + Arbeit an sich selbst) und eine Aktion, bei der man sich von der besten Seite präsentiert (zufälliges Treffen, spontanes Vorbeischauen - es muss allerdings passen usw).
Kurze Pauschalisierung (sry, muss sein): Wenn Männer ihre Beziehung beenden, ist es meist nicht endgültig oder sogar etwas unüberlegt. Sie wollen im Grunde nur ihre Freiheit zurück, Ruhe, Entspannung und den Stress loswerden. Nach einer kurzen Zeit (vor allem, wenn man zusammengewohnt hat) bemerken sie den Verlust und spüren, dass eine wichtige Person fehlt. Und natürlich gibt es dann verschiedene Typen, die einen kommen mit einem Straus und Geheule, die anderen nähern sich langsam wieder an. Mir war es diesmal wichtiger, dass wir uns aussprechen, als dass er mit einem Straus ankommt und er kam ja auch schon mit einem Geschenk, deswegen ist es diesmal ok so.
Für mich gilt jetzt allerdings: ICH bin die einzige, die mich glücklich machen kann und ich habe mein Glück in der Hand und ER ist NICHT für mein Seelenheil verantwortlich. Emotionale Unabhängigkeit, Respektvoller Umgang, Begegnen auf Augenhöhe - all das wird die Basis des zweiten Anlaufs sein und das setze ich nun voraus und wenn er sich daneben benimmt, zeige ich ihm die Grenzen auf. Eine Beziehung ist nun mal kein Zuckerschlecken und wenn man den richtigen Partner mit den gleichen Werten, Zielen und Einstellungen gefunden hat, lohnt es sich daran zu arbeiten (Liebe, Treue, Vertrauen, Freundschaft, Bindung usw vorausgesetzt).
Long story short: Rückzug, Aktion, Zeit spielen lassen, an sich arbeiten, neue Ziele für den zweiten Anlauf setzen und sich langsam annähern. Währenddessen: Die alte Beziehung überdenken, Fehler einsehen, auf sein Bauchgefühl hören, SELBSTLIEBE entwickeln, beibehalten, praktizieren. Bedenken: Jede Beziehung, Konstellation, Verbindung ist anders und bedarf ganz eigener Kriterien, dass sie gut wird.
Wenn ihr Lust habt, postet eure persönliche Erfolgsstory, bin immer interessiert sowas zu lesen
Und wenn ihr mir voll widersprecht, Anregungen zu meiner Sichtweise/Meinung habt, gebt Bescheid. Genauso wenn ihr Fragen habt zu eurer Beziehung oder Hilfe braucht, Selbstliebe zu entwickeln oder euch einfach nur austauschen wollt, ausheulen wollt, egal was - meldet euch
24.04.2019 12:24 •
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