Moin @user202210 , was macht die Kunst? Aufgestanden und Musik angemacht? Kleiner Tipp für morgens (und hoffentlich ist das realisierbar für dich): ich bin morgens immer früher aufgestanden und dann ab zum Bäcker. Auch wenn ich nicht schlafen konnte - raus aus der Bude. Frische Brötchen und Kaffee, den Trubel der Welt 'geniessen', so dass man gar nicht erst in blöde Gedanken kommt. Dann mit einem Coffee to Go in der Hand ne Runde spazieren gehen - da wo Menschen sind, nicht alleine im Wald! So dass du morgens erstmal aus der Lethargie rauskommst. Für mich habe ich nämlich gelernt, dass der Tag dann so besser anfängt. Bist du morgens schon in Gedankenkreisen, dann wird der Tag auch übel.
Danach duschen (keine Ahnung wieso, aber mir ordnet das immer den Kopf, vielleicht klappt das auch bei dir), raus aus der Dusche und nicht lange im Bademantel rumeiern.
Danach suchst du dir mal vernünftige Klamotten aus dem Schrank. Nix Shirt und Jeans. Hemd, Chino und dazu ein paar Sneaker - Business Casual kommt bei allen gut an - vor allem aber bei dir. Das ganze Produkt siehst du dir mal vor dem Spiegel an, machst den Rücken gerade und spannst den Bauch an, damit du eine vernünftige Körperhaltung hast. Ein Mann ist keine Mischung aus Qualle und *beep* - er hat eine Haltung! Eine Äußere und eine Innere. Zeig dir das und zeig das der Welt.
Wo wir gerade dabei sind: wie sieht dein Kleiderschrank aus? Mal was entrümpeln und neu kaufen? Wirkt Wunder! Überlege dir mit wem du shoppen gehen kannst (Frauen sind eine perfekte Begleitung und die haben auch Ahnung). Nicht nur in Erwägung ziehen - machen! Setze dir konkrete Termine und notfalls zwingst du dich sie wahrzunehmen.
Das wäre der Anfang für den Selbstwertkuschler. Das braucht jeder Mensch im Liebeskummer - den Selbstwert wiederfinden und merken, dass man ganz für sich selbst ein Optimum ist, nicht nur in einer Partnerschaft.
Wichtig: kein ich bin so traurig und ich bin so klein. Solche Gedanken willst du nicht. Sondern ein Hab schon Schlimmeres überlebt und Das wird wieder, wäre ja lachhaft, wenn nicht.
Wenn die Gedanken an sie kommen sollten, dann hast du die Möglichkeit dich somatisch zu stimulieren. Neudeutsch nennt man das Gedankenstopp. Dich kurz kneifen, einmal den Hintern richtig anspannen bis es fast weh tut, kaltes Wasser ins Gesicht, auf den Boden und 30 Liegestütze machen... Oder sich auch laut selbst sagen: Stopp! wenn die Gedanken anfangen zu kreisen. Wenn's zu heftig wird: hier reinschreiben. Aber nicht wie doof es dir geht oder wie verzweifelt du bist. Eher was du erreichen möchtest, was du dir für dich wünschst. Bring Struktur in dein Leben - und damit meine ich nicht Abhängigkeiten von Zwängen, die du mit den Gedanken ich muss das machen verbindest. Sondern Dinge, bei denen du sagst Hab ich Bock drauf oder zumindest wird mir gut tun, also mach ich das mal.
Wie du merkst: keine negativen Gedanken zulassen. Viele quatschen hier von Verarbeitung, Gefühle zulassen, Verdrängung ist falsch, bla... Du bist in einer akuten Ablösung/emotionalen Ausnahmesituation.
Da ist in meinen Augen erstmal Verdrängung das Mittel der Wahl. Nicht umsonst schrieb ich oben, dass du dich mit den Fragen an dich später auseinandersetzen solltest. Dich mit dir selbst auseinandersetzen in Gedanken und Emotionen solltest du viel später machen. Erstmal ist Feuer löschen angesagt, nicht noch mehr Holz in dieses Feuer werfen. Wenn's kleiner ist und nur noch glüht, kannst du mit dem Stock drin rumwühlen - jetzt wäre es absolut kontraproduktiv es zu schüren.
Also, wie war dein Morgen bisher? Was hast du getan um dich besser zu fühlen? Oder hast du dich deiner Trauer komplett hingegeben?