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Ex will mich zurück und öffnet sich - wie verhalten?

heliherz
Vorab möchte ich euch bitten keine gemeinen Nachrichten zu schreiben. Ich weiß, dass es der 10.000ste Thread ist und es schon wieder über mein Ex geht, aber es geht mir gerade wirklich sehr schlecht, daher schreibt mir bitte nur nette, ehrliche Nachrichten.

Mein Ex hat sich vor ca. 2 Monaten von mir getrennt. Der Grund für die Trennung war, dass ich sehr starke Verlustängste hatte und er sich emotional nicht wirklich geöffnet hat bzw. sehr distanziert war. Wir waren 3 Jahre zusammen und sind 22 und 24 Jahre alt. In der Zeit nach der Trennung konnte ich viel verarbeiten und habe es geschafft alleine klar zu kommen. Natürlich hatte ich noch Liebeskummer und meine Baustellen, aber ich bin sehr daran gewachsen.
Nach 3 Monaten Kontaktsperre müssen wir uns nun leider jeden Tag in der Uni sehen. Dies ist 3 Wochen gut gegangen bis er mich nach einem Gespräch gefragt hat. Bei dem Gespräch hat er sich zum ersten Mal 100% bei mir geöffnet. Dabei hat er viel Dinge gesagt. Für mich war er die ganzen 3 Jahre sehr selbstbewusst. Allerdings gegen Ende sehr distanziert und wollte kaum noch mit mir rausgehen.

Er hat mir gesagt, dass er Depressionen hatte und zusätzlich Panikattacken. Dazu kommt, dass er während der gesamten beziehung extreme Angstzustände hatte zu Versagen. Das im Studium, vor Freunden und vor mir. Er hat mein Verhalten sehr oft kritisiert und meinte nun, dass es ihn eigentlich nur an sich selbst gestört hat. Er hat Phasen, in denen er in einer Abwärtsspirale schlecht mit sich selbst redet und sich selbst hasst. Er hat sich mir emotional nie geöffnet und sich von mir distanziert und war kalt zu mir. Vor 2 Wochen konnte er sich zum ersten mal seiner Familie öffnen und jetzt mir. Es war ein extremer Schock für mich. Ich habe sein Verhalten immer auf mich projiziert.

Hinzu kam, dass er mich zurück möchte und gesagt hat, dass er sich mir endlich öffnen will. Er hat schon einen Termin beim Psychiater. Ich habe gemerkt, dass ich noch sehr starke Gefühle für ihn habe und möchte für ihn da sein. Ich habe aber auch Angst, dass ich es nicht schaffe und ihn noch mehr runterziehe. Die Trennung und die Zeit vor der Trennung war sehr schwer für mich. Ich habe Angst diese Wunde nicht heilen zu können. Ich habe zugestimmt, dass wir uns erstmal Daten können und wir haben sehr lange Gespräche geführt. Nun haben wir uns schon 3 mal getroffen.

Es fühlt sich wirklich anders an. Ich erfahre so viele Dinge aus den 3 Jahren Beziehung, die er mir nie gesagt hat. Auch wenn es sich anfühlt, als könnte es klappen, empfinde ich eine enorme Panik. Und das den ganzen Tag. Ich möchte einfach nur wegrennen vor der Beziehung. Ich habe eine Riesenangst nochmal so verletzt zu werden. Gleichzeitig habe ich Angst die Chance auf eine Zukunft mit ihm zu verpassen. Aber es geht mir so schlecht. Mein Kopf ist schwer und ich will wegrennen und liebe ihn gleichzeitig. Was denkt ihr darüber? Sollte ich mich versuchen drauf einzulassen? Wir passen als Menschen eigentlich sehr gut zusammen. Ich habe noch nie einen Menschen getroffen, der so gut zu mir passt.

28.10.2024 20:48 • x 3 #1


Luto
Ich dachte;ihr wart schon im Juli getrennt, als er Dich schon einmal zurückwollte.
Zitat von heliherz:
Er hat mir gesagt, dass er Depressionen hatte und zusätzlich Panikattacken. Dazu kommt, dass er während der gesamten beziehung extreme Angstzustände hatte zu Versagen. Das im Studium, vor Freunden und vor mir. Er hat mein Verhalten sehr oft kritisiert und meinte nun, dass es ihn eigentlich nur an sich selbst gestört hat. Er hat Phasen, in denen er in einer Abwärtsspirale schlecht mit sich selbst redet und sich selbst hasst.

das wird dann auch noch einige Jahre bei ihm so weitergehen.
warum passt das für Dich so? weil es Deine Verlustängste lindert?

Ich habe nur einmal in meinem Leben einen zweiten Anlauf gestartet, wusste aber sehr genau, dass da niemals funktionieren konnte ... aber ich musste es damals tun.

28.10.2024 21:18 • x 1 #2


A


Ex will mich zurück und öffnet sich - wie verhalten?

x 3


B
@heliherz
Zitat von heliherz:
Vor 2 Wochen konnte er sich zum ersten mal seiner Familie öffnen und jetzt mir. Es war ein extremer Schock für mich. Ich habe sein Verhalten immer auf mich projiziert.

Zitat von heliherz:
Er hat mir gesagt, dass er Depressionen hatte und zusätzlich Panikattacken. Dazu kommt, dass er während der gesamten beziehung extreme Angstzustände hatte zu Versagen. Das im Studium, vor Freunden und vor mir. Er hat mein Verhalten sehr oft kritisiert und meinte nun, dass es ihn eigentlich nur an sich selbst gestört hat.


Das ist sehr Stark und mutig von ihm gewesen sich zu öffnen und zu reden, mit dir, Freunden und Familie. Das war ganz sicher sehr sehr schwer für ihn.
Signalisiere ihm, wie gut ist zu reden und das er das nicht weiter mit sich ausgemacht hat. Das muss ein großer Druck gewesen sein, dass alles niemandem zu erzählen und alleine zu versuchen.

Zitat von heliherz:
Was denkt ihr darüber?

Das er erst eine Therapie machen sollte und er dringend Hilfe benötigt. Eine Freundin kannst vielleicht als Stütze sein, aber eine Beziehung hat nur dann Sinn, wenn er seine Themen angeht und er ist jetzt an dem Punkt , auch durch die Trennung, wach geworden zu sein. Wäre der beste Zeitpunkt die Zeit jetzt für Therapie und so weiter zu nutzen. Das könnte innerhalb einer Beziehung wieder zweitrangig werden.

Verständlich finde ich
Zitat von heliherz:
Es war ein extremer Schock für mich. Ich habe sein Verhalten immer auf mich projiziert.

Ginge mir auch so.
Manchmal denkt man nicht nach und bezieht alles auf sich. Das dahinter aber bei deinem Freund, ein tiefes Problem sein könnte, darauf kommt man mamchmal erst viel zu spät. Man nimmt erstmal nur das Verhalten gegen einen selbst war, selten die Frage: Sag mal, was ist denn los bei dir, fühlst du dich nicht gut, möchtest du reden, brauchst du mich, erzähl doch mal was los ist.

Ich wünsche deinem ex Freund ganz viel Kraft und bewundere ihn für sein ansprechen. Und dir , dass du gut für dich sorgst, nicht über deine eigenen Grenzen gehst und nur soweit behilflich bist, sie du es kannst. Er sollte erst Stabilität erfahren und erst das umsetzen, um wieder gesund zu werden.

28.10.2024 21:31 • x 2 #3


Taleja
Ich kenne deine anderen Themen nicht, von daher bin ich völlig unvoreingenommen.

Ich habe damals, bei meiner ersten festen Beziehung nach einer Pause einen zweiten Versuch mit meinem damaligen Freund gestartet. Es fühlte sich irgendwie richtig an. Andererseits bin ich aber nicht wieder bei ihm eingezogen und als er dann irgendwann mal davon sprach, später mit mir in meiner Wohnung zu leben, dachte ich innerlich etwas wie Darauf kannst du lange warten!
Da wurde mir bewusst, dass es wohl doch nicht dauerhaft halten wird zwischen uns und es dauerte dann nicht mehr lange, bis wir uns trennten.
(kam von uns beiden)
Ich habe im Nachhinein gesagt, dass es gut war, es zu probieren, weil ich sonst vielleicht immer gedacht hätte Vielleicht hätte es ja geklappt beim 2.Versuch .

Allerdings hatte ich vor dem 2.Anlauf weder ein komisches Bauchgefühl, noch den Gedanken weglaufen zu wollen.
In dem Fall würde ich wahrscheinlich ( mit dem Wissen von heute) lieber darauf verzichten.

28.10.2024 21:43 • x 5 #4


Taleja
Was das sich dir gegenüber Öffnen angeht, ist es ein Schritt in die richtige Richtung, bedarf aber leider auch einiges an Arbeit, auch für dich, wenn du dich darauf einlässt.
Könnte das Gefühl weglaufen zu wollen vielleicht auch damit zusammenhängen? Denn im Grunde wünscht man sich ja eher eine schöne und unbeschwerte Zeit , gerade bei einem Neustart oder?

28.10.2024 21:49 • x 1 #5


Z
Dir darf es auch schlecht gehen, wenn Du in einem Deiner vorherigen Threads zur gleichen Thematik weiter schreibst.

Das wird immer unübersichtlicher und ich glaube, sofern Du möchtest, dass Dir andere, neue User schreiben, so werden die wenigsten die Böcke haben, sich vorher die anderen, bereits bestehenden 10+ Threads anzusehen.

Mein Rat, meine Meinung zum Thema hatte ich Dir ja bereits geschrieben.

28.10.2024 21:49 • x 4 #6


S
Zitat von heliherz:
Mein Ex hat sich vor ca. 2 Monaten von mir getrennt. Der Grund für die Trennung war, dass ich sehr starke Verlustängste hatte

Zitat von heliherz:
Auch wenn es sich anfühlt, als könnte es klappen, empfinde ich eine enorme Panik. Und das den ganzen Tag. Ich möchte einfach nur wegrennen vor der Beziehung.

Zitat von heliherz:
Gleichzeitig habe ich Angst die Chance auf eine Zukunft mit ihm zu verpassen. Aber es geht mir so schlecht. Mein Kopf ist schwer und ich will wegrennen und liebe ihn gleichzeitig.

Das klingt für mich als könnte es auch Bindungsangst sein.

Sowas tiefgehendes kann man nicht Mal eben in 2 Monaten selbst aufarbeiten.

Such dir Hilfe und/oder arbeite intensiv an dir und der Entwicklung deiner Persönlichkeit.

Zitat von Luto:
das wird dann auch noch einige Jahre bei ihm so weitergehen.

Bist du Psychiater und hast den Partner untersucht oder wie kommst dazu hier anhand vager Beschreibungen Prognosen zu treffen betreffend psychischer Gesundheit?

Genauso wie Depressionen und Angststörungen natürlich ganz individuell sind und auch ein sehr langer Leidensweg sein können, sind Überlastungsreaktionen (medizinisch Anpassungsstörungen) in akuten Stresssituationen und Phasen wie im Studium, wichtige Prüfungsphasen o.ä. durchaus auch Mal ein gar nicht so seltenes kurzfristiges Phänomen.

Ich würde mir jedenfalls nie anmaßen das zu beurteilen. Das könnte selbst ein spezialisierter Psychiater nach meiner Erfahrung definitiv nicht prognostizieren.

Zumal du ja ihre Themen - die sie ganz offen eingesteht und beschreibt völlig ignorierst und unkommentiert stehen lässt, aber unterstellst er wäre garantiert auf Jahre anstrengend.

Naja, wenn du meinst.

Zitat von Luto:
Ich habe nur einmal in meinem Leben einen zweiten Anlauf gestartet, wusste aber sehr genau, dass da niemals funktionieren konnte ...

Aha. Ich bin stolz auf dich. Heldenhaft.

Zitat von Luto:
aber ich musste es damals tun.

Pathetisch lautet glaube ich das Wort, das mir dazu einfällt...

28.10.2024 22:23 • x 1 #7


Winza
Zitat von sadMonkey:
Genauso wie Depressionen und Angststörungen natürlich ganz individuell sind und auch ein sehr langer Leidensweg sein können, sind Überlastungsreaktionen (medizinisch Anpassungsstörungen) in akuten Stresssituationen und Phasen wie im Studium, wichtige Prüfungsphasen o.ä. durchaus auch Mal ein gar nicht so seltenes kurzfristiges Phänomen.

Danke

28.10.2024 22:34 • x 2 #8


heliherz
Ich hätte eine Frage. Ich und er hatten immer das Gefühl, dass wir was besonderes haben. Es hat sich immer angefühlt, wie eine Seelenverwandtschafft. Ich wollte mich eigentlich nicht auf ein Gespräch einlassen und dann meinte meine Freundin zu mir, dass sie immer irgendwie dachte, dass wir einfach zusammengehören. Das hat mich so schockiert, da Freundinnen “ein zurück zum Ex” ja eigentlich nicht unterstützen. Ich frage mich nun, ob sich jeder in dieser Welt denkt, ob er und der Partner “anders” oder “besonders” sind oder ob das wirklich was besonderes zwischen uns ist. Das macht mir nämlich Angst. Meinen Seelenverwandten zu verlieren. Wir beide sind auf eine gewisse Art anders, was die Partnersuche erschwert. Wir haben beide ADS, sind beide extrem nachdenklich, was Philosophische Themen angeht. Wir machen beide viel Sport, gehen wandern, Ski fahren etc und mögen aber auch solche Dinge wie zb Pilze suchen. Wir können uns in Dingen verstehen, die sonst niemand versteht.
Dachtet ihr das auch und habt euch dennoch getrennt? Kam dann noch jemand?

29.10.2024 07:15 • #9


heliherz
@Taleja Erstmal Danke für deine Nachricht. Ich habe gerade eine Nachricht geschrieben. Hattest du das Gefühl, das ich da beschreibe bei deinem Ex-Freund auch?

29.10.2024 07:20 • #10


heliherz
@sadMonkey Es ist aufjedenfall eine Bindungsangst. Allerdings frage ich mich, ob es in diesem Fall sogar berechtigt ist, weil es zwischen uns ja schonmal nicht funktioniert hat. Ich bin ein sehr emotionaler Mensch und habe sehr starke Gefühle. Liebeskummer ist für mich die absolute Hölle. Es ist nicht einfach für mich nochmal das Risiko einzugehen.

29.10.2024 07:22 • #11


Taleja
Zitat von heliherz:
@Taleja Erstmal Danke für deine Nachricht. Ich habe gerade eine Nachricht geschrieben. Hattest du das Gefühl, das ich da beschreibe bei deinem ...

Das ist schon so lange her, aber ich denke nicht, allein schon weil ich den Begriff Seelenverwandtschaft damals noch gar nicht wirklich gekannt habe. Man war jung, es passte und fühlte sich gut an. Auch der 2 Versuch fühlte sich am Anfang richtig an.

Ich bin ja deutlich älter als du und mittlerweile muss ich sagen, dass ich auf viel mehr Sachen achte als früher, weil ich zwar weiß, was ich möchte, aber erst recht, was ich nicht mehr möchte.
Da nutzt es z.B. wenig, wenn man viele gleiche Interessen hat, aber beispielsweise einer nicht über Probleme sprechen kann oder will.

29.10.2024 07:36 • x 1 #12


Anlachen
Zitat von heliherz:
Der Grund für die Trennung war, dass ich sehr starke Verlustängste hatte und er sich emotional nicht wirklich geöffnet hat bzw. sehr distanziert war.


Zitat von heliherz:
Natürlich hatte ich noch Liebeskummer und meine Baustellen, aber ich bin sehr daran gewachsen.


Liebs Heliherz,
das kann ich nachfühlen, zappele auch gerade ein wenig am Haken, und mein Partner versucht alles, sich anzupassen, nachdem ich ein paar Wochen alles abgeschaltet habe an Kontakten.

Dir ging es gut in der Zeit, oder?

Und nun

Zitat von heliherz:
Nach 3 Monaten Kontaktsperre müssen wir uns nun leider jeden Tag in der Uni sehen.


Zitat von heliherz:
empfinde ich eine enorme Panik.


Zitat von heliherz:
Ich möchte einfach nur wegrennen vor der Beziehung


Zitat von heliherz:
Aber es geht mir so schlecht.


geht es Dir schlecht, und zwar richtig? Also eine gewisse emotionale Abhängigkeit.

Liebst Du ihn denn, oder ist es Gewohnheit?

Zitat von heliherz:
Chance auf eine Zukunft


Siehst Du diese denn? Dass es sich wirklich bessert? Da scheinen noch sehr viele Ängste, und Du weißt auch nicht, wie ernst es ihm ist?

Vielleicht kannst Du eine Grenze setzen, und eine Therapie zur Voraussetzung für einen weiteren gemeinsamen Weg machen?

In der Zwischenzeit versuche dringend, Dich auf Dich zu fokussieren, Deine Pläne vorwärts zu bringen, evtl selbst eine Therapie anzugehen?

Sonst seid Ihr ganz schnell im alten Trott.

29.10.2024 07:44 • x 1 #13


heliherz
@Taleja Die Verbindung, die wir haben ist auch nicht unbedingt auf die gleichen Hobbies zurück zu führen, sondern vor Allem auf das ADS. Das beeinflusst unser Leben in vielerlei Hinsicht und, wenn ich ihm zB von einem Erlebnis erzähle, Weiss er 100%, wie ich mich gefühlt habe/ was ich meine

29.10.2024 07:45 • #14


Taleja
Zitat von heliherz:
@Taleja Die Verbindung, die wir haben ist auch nicht unbedingt auf die gleichen Hobbies zurück zu führen, sondern vor Allem auf das ADS. Das ...

Das mit den Hobbies war auch nur ein Beispiel.

Es ist natürlich gut, wenn er nachvollziehen kann, wie es in dir aussieht. Aber zu einer Beziehung gehört eben viel mehr. In erster Linie sollte es sich richtig anfühlen, also leicht, so dass es größtenteils einfach läuft. Das Gefühl weglaufen zu wollen ist alles andere als das, darum solltest du da genauer hinschauen.

29.10.2024 07:49 • x 3 #15


A


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