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Ex will mich zurück und öffnet sich - wie verhalten?

T
Zitat von heliherz:
@thegirlnextdoor Dankeschön. Wie hat sich das auf dich ausgewirkt?

Ähnlich wie auf dich, vermute ich entsprechend deiner Schilderung.
Auch mir wurden einerseits wenig Grenzen gesetzt und ich musste mich selbst erziehen. Emotionale Erpressung und Gaslighting durfte ich jedoch kennenlernen.
Da raus zu finden und zu lernen für sich selbst zu sorgen ist paradoxerweise (obwohl man schon so jung Verantwortung für sich selbst übernehmen musste) aber ein langer, steiniger Weg.

Ich erkläre es mir genau damit, dass eben nicht über Dinge mit einem gesprochen wurde, die selbstverständlich sein sollten - gerade in Bezug auf Grenzen setzen gegenüber anderen/Außenwelt.

Da wurde ich - wenn - eher ermutigt, über meine Grenzen hinwegzugehen.
Bin seit Jahren am Lernen und sehe langsam kleine Fortschritte.

01.11.2024 11:39 • x 2 #76


B
@heliherz

Ich lese daraus, dass du dir mehr wünscht von deiner Mutter, mehr gesehen werden von selbst. Vielleicht ist es auch eine Möglichkeit ihr das so zu sagen.
So wie; Als es mir mit der Trennung nicht gut ging und Panikattaken kamen hast du mir geholfen als ich das angesprochen hatte. Aber es ist danach nichts mehr von dir an Nachfragen gekommen, das verletzt mich, fühlt sich wie ignoriert werden für mich an und mir geht es noch nicht wieder gut, auch der Gewichtsverlust und mein Ex der durch seine eigenen Probleme das schwer macht mich abzugrenzen.

Wenn sie das weiß, vielleicht kann sie damit etwas besser das alles sehen und handeln.
Wäre das eine Idee?

01.11.2024 14:48 • x 2 #77


A


Ex will mich zurück und öffnet sich - wie verhalten?

x 3


T
@Blattfee einen Versuch ist das immer wert.
Ich habe es bei meiner Mutter auch oft versucht, gerade als ich älter war. Leider ohne Erfolg. Aber Menschen sind ja nicht alle gleich - vielleicht könnte es bei heliherz Mutter etwas bewirken. Das würde mich für sie sehr freuen.

01.11.2024 14:50 • x 2 #78


B
@thegirlnextdoor
Zitat von thegirlnextdoor:
Ich habe es bei meiner Mutter auch oft versucht, gerade als ich älter war. Leider ohne Erfolg

Bei meiner habe ich es aufgegeben, da dringt nichts durch. Ich musste mir nur immer wieder anhören wie schlecht es ihr geht und das sie nicht versteht warum ich mit ihr nicht mehr den Kontakt weiterführen konnte. Wenn ich was angesprochen hatte kam reflexartig das es nicht stimmt. Die Brücken habe ich mit viel Kraft abgebrochen aus Selbstschutz. Gaslighting kenne ich leider auch. Nicht die emphatischten Eltern gewesen. Satt und sauber Generation.

Man lernt dann auch viel dazu, wenn die Kindheit angeguckt wird.

01.11.2024 14:56 • x 3 #79


B
Zitat von thegirlnextdoor:
vielleicht könnte es bei heliherz Mutter etwas bewirken. Das würde mich für sie sehr freuen.

Versuchen kann sie es. Ich würde es ihr auch sehr wünschen.

01.11.2024 14:59 • x 1 #80


T
Zitat von Blattfee:
Ich musste mir nur immer wieder anhören wie schlecht es ihr geht

Das kenne ich leider auch zur Genüge.
Ich drücke dich mal vorsichtig, falls ich darf.

Hoffen wir für Heliherz, dass ihre Mutter vielleicht zugänglicher ist. Das würde ich absolut jedem von Herzen wünschen. ️

01.11.2024 14:59 • x 1 #81


B
Zitat von heliherz:
@Blattfee ich wüsste nicht, woran das liegen kann.

Grenzen setzen ist auch keine einfache Sache wie eine Birne im Supermark kaufen. Salopp gesagt.

Es ist immer auch schwer, weil man jemand anderen nicht verletzen möchte. Je näher ein Mensch emotional an dir dran ist, desto schwieriger ist es.
Man hält dann auch leider mit unter viel aus. Dabei übergeht man dann die eigenen Grenzen. Das kann man alles erlernen. Manchmal kommt noch Schuld und Scham dazu.
Es wäre gut wenn du auf deine Gefühle achtest und die benennen kannst.
Ich glaube wenn im Elternhaus nicht über Gefühle geredet wird, hat man da wenig Erfahrungen. Auch Grenzen lernen viele erst sehr viel später.

Manchmal überfordert es einen, dann hast du immer die Wahl dir Zeit zu nehmen um in Ruhe darüber nachzudenken. Lasse dich nie unter Druck setzten du hast immer die Zeit die du für nötigt hälst.

Man kann Grenzen auch Sachlich und auf Augenhöhe setzen. Erziehungssache oder später erlernt man das.

Als Beispiel, wenn dein Ex nicht gut zu dir war und dich verletzt hat, dann ist es immer gut wenn dann auch das Gefühl Zeitnah benannt wird. Wie; das hat mich jetzt sehr verletzt wie du mit mir sprichst oder was du mir unterstellst. Oder sich auch klar abgrenzen und sagen, dass tut mir nicht gut und endweder wir finden gemeinsam eine Lösung oder ich werde mir überlegen wie ich weiter damit umgehe und mich Notfall davor Schützen.

Man muss nicht alles aushalten, das ist nicht gesund.
Mir hat geholfen die Gefühle als Wörter anzuschauen, was gibt es für Gefühle und was fühle ich in dem Moment. Oder auch was meine Grenzen sind und wie ich das einer anderen Person kommunizieren kann.
Geht die Person nicht gut damit um, dann die Situation verlassen und sich abgrenzen.

@heliherz
Du hast Mitgefühl das ist was schönes. Nur bitte auch Mitgefühl für dich selbst haben, vergiss dich selbst nicht dabei.

01.11.2024 15:11 • x 1 #82


Scheol
Zitat von heliherz:
Ich kann mit meinen Eltern über sowas nicht sprechen.

In der Corona Zeit hatte ich viel mit jüngeren zu tun , oft hörte ich den Satz , mit meinen Eltern kann ich nicht reden. Ich denke das diese selbst Zuviel zu tun haben mit der Welt mit sich.

Also sprach ich mit ihnen . Altersgruppe 17 , meist Altersgruppe 25-32 , bis hoch alter 40 Jahre. Wo heute noch Anrufe oder WhatsApp mit fragen kommen.

Ich kann dir keine Entscheidung abnehmen , was du machen solltest.

Und in deinem Alter hätte ich mich sehr schwer getan mit einer Entscheidung, sowie du es gerade auch hast.

Wenn du meine Nichte wärst , meine ist gerade 32 geworden, was würde ich zu dir sagen ?

Wenn ich einen Menschen in meinem Leben hätte der sich sehr komisch und aggressiv verhält , der diese Diagnose bekommen würde , wüsste ich aus meiner Sichtweise , das mich und die Beziehung diese Diagnose sehr stark belasten würden.

Ich hätte zwar nun die Erklärung warum man mich beleidigt hat und noch andere Dinge in der Beziehung Passiert sind , aber auch durch die Diagnose muss und will ich das nicht aushalten.
und diese Dinge werden dadurch nicht besser das sie nun eine Diagnose haben. Sie waren nicht gut für dich. Und somit ist es ok wenn du sagst , stopp bis hier und nicht weiter.

Mir wäre diese Belastung zu groß für mich.

Ja es würde mir leidtun für diesen Menschen , aber auch ich darf ein Anspruch auf ein gutes unversehrtes Leben und auf eine unbeschwerte Zukunft mit Leichtigkeit haben.

Es macht dich nicht zu einem schlechten Menschen wenn du den Kontakt abbrichst.

Da du eine junge Dame bist , denken wir mal weiter , der Wunsch nach Kinder. Ich weiß nicht inwieweit das vererbt werden kann. Auch das sind Dinge die man in deinem Alter jetzt noch nicht sieht , aber in 6,8,10 Jahren dann ein Thema sind.

Ich denke das diese Diagnose zu heftig ist um eine unbeschwerte Beziehung zu führen.

01.11.2024 15:13 • x 4 #83


heliherz
@Blattfee Du hast Recht. Ich versuche das gerade zu lernen. Während der Kontaktsperre habe ich mit einem Mann Kontakt gehabt. Er hat damals unser 1. Date am gleichen Tag abgesagt. Ich habe dann die Grenze gesetzt, in der ich gesagt habe, dass mir das nicht passt und mich nicht mit ihm treffen werde, wenn das nochmal passiert. Danach hat er sich IMMER an das gehalten, was er gesagt hat. Es hat sehr gut getan diese Grenze gesetzt zu haben, auch wenn nichts mit dem Mann entstanden ist, weil es natürlich viel zu früh war.
Aber nur diese Grenze gesetzt zu haben, war für mich ein Grundstein es auch weiterhin zu tun.

01.11.2024 15:17 • x 2 #84


heliherz
@Scheol Wow. Ich musste gerade fast weinen beim lesen. Ich danke dir so sehr. Die Nachricht hat mir so geholfen. Ich werde die Worte ihm genau so sagen, wenn ich bereit dazu bin. Ich brauche noch ein oder zwei Tage, dann schaffe ich es.

01.11.2024 15:20 • x 1 #85


heliherz
Der Ausgang meiner Entscheidung wechselt auch mehrmals am Tag. Es gibt Stunden, in denen ich sicher bin bei ihm zu bleiben und dann folgen Stunden, in denen ich mir sicher bin, dass ich es nicht kann.
Keine Angst, ich teile ihm das nicht mit, weil mir das Schwanken bewusst ist.
Zu Beginn waren es mehr Stunden am Tag, an denen ich zu ihm wollte. Nun werden es immer mehr Stunden, in denen ich es nicht möchte. Es wird immer klarer für mich. Ich brauche einfach noch etwas Zeit, aber ich werde es schaffen.

01.11.2024 15:23 • #86


B
@heliherz

Das ist richtig schön zu lesen. Übung hilft. Du machst das gut und bist für dich eingestanden gleich zu anfang.

Das mit deinem Ex das schaffst du auch noch.

01.11.2024 15:23 • x 1 #87


Scheol
Zitat von heliherz:
Der Ausgang meiner Entscheidung wechselt auch mehrmals am Tag. Es gibt Stunden, in denen ich sicher bin bei ihm zu bleiben und dann folgen Stunden, in denen ich mir sicher bin, dass ich es nicht kann. Keine Angst, ich teile ihm das nicht mit, weil mir das Schwanken bewusst ist. Zu Beginn waren es mehr Stunden am Tag, ...

Deshalb bist du hier weil du Hilfe brauchst deine Gedanken zu sortieren.

Meine Nichte war damals 16 Jahre alt , wo plötzlich ihr Papa sich scheiden lassen hat und ihre kleine Welt sich anders drehte.

Ich schnappte sie mir , und wir hatten ein ganz tolles Gespräch,…. Zum Schluss sagte ich ihr „ und wenn du fragen hast im Leben , kannst du auch ältere fragen , oder eben Oma. Oma ist ( damals ) 74 gewesen , und eines kannst du ihr nicht nehmen . Lebenserfahrung!
Die ist oft Mehrwert als alles andere.“

01.11.2024 15:29 • x 1 #88


B
@heliherz
Zitat von heliherz:
In der Zeit nach der Trennung konnte ich viel verarbeiten und habe es geschafft alleine klar zu kommen. Natürlich hatte ich noch Liebeskummer und meine Baustellen, aber ich bin sehr daran gewachsen.
Nach 3 Monaten Kontaktsperre müssen wir uns nun leider jeden Tag in der Uni sehen. Dies ist 3 Wochen gut gegangen bis er mich nach einem Gespräch gefragt hat

Da kommst du wieder hin wenn du das möchtest.
Du hast es schonmal geschafft. Lasse dich nicht unter Druck setzen und nehme dir die Zeit die du brauchst.

01.11.2024 15:29 • x 1 #89


Z
Hallo @heliherz, hast Du selber therapeutische Unterstützung? Oder, was auch sehr sinnvoll ist: Akutsprechstunden bei einem Therapeuten. Das sind 2-3 Std, die man zu einem Th.gehen kann, der Dich quasi irgendwo zwischenschiebt . So kann erstmal gesprochen werden, man bekommt Prof. Feedback u Empfehlungen, ob man ggf selber therapiebedürftig ist. Mir hat das einmal in einer Situation, die Deiner nicht so sehr unähnlich ist, geholfen die Gedanken zu sortieren, auszusprechen. Außerdem kann man das Seelefon anrufen. Das ist alles für DICH. Nicht für ihn, denn ihm wird ja geholfen. Aber Du brauchst Zuspruch und Gegenüber. Und was mir in meiner leider jahrelangen Erfahrung mit einem psychisch Erkrankten klar wurde: oft leiden die nächsten Angehörigen mindestens genauso. Das wird anfangs enorm unterschätzt. Bis dann zu spät ist und man schon selber nicht mehr weiß, ob man Hund oder Katze ist. Und ich rede gewiss nicht (nur)von mir...
Du bist jung. Tu es Dir nicht an. Du kannst nicht helfen. Du wirst auch oft nicht dasein können, selbst wenn Du willst. Da werden wieder diese Mauern und Verletzungen sein. Und Du wirkst zumindest auf mich, ich habe nur diesen Thread von Dir hier überflogen, sehr zart beseitet, empathisch, viel zu einfühlsam und Grenzen setzend. Ich meine nichts davon negativ. Ganz im Gegenteil. Aber da passt so ein Partner, mit so vielen Extras , überhaupt nicht. Du wirst da zur Selbstaufgabe neigen.
Alles Gute!

01.11.2024 16:39 • x 2 #90


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