Hallo,
Hier unsere Geschichte: Wir waren schon ein Jahr lang zusammen, als wir zusammen in eine neue Stadt gezogen sind und auch zusammen in eine Wohnung. Wir sind noch sehr jung, haben also vorher noch bei unseren Eltern gewohnt..Dieses Jahr zu Hause mit Familie und einem großen gemeinsamen Freundeskreis war sehr schön und harmonisch.
Seit dem Neuanfang wurde es aber nach und nach immer schwieriger zwischen uns: Das zusammen wohnen, aber durch den jeweiligen Schichtdienst trotzdem nicht viel Zeit zusammen haben..Außerdem bin ich durch dieses neue Leben in eine fette Krise geraten. Ich war zu Anfang ziemlich überfordert mit meiner Ausbildung (also nicht inhaltlich, sondern von der psychisch und körperlich harten Arbeit her...) und das verbunden mit der Einsamkeit führte dann zu depressiven Phasen.
In dieser Zeit wurde mir auch bewusst wie wenig ich mich selbst kannte, schätzte und das ich nicht in der Lage war mir selbst Liebe zu zeigen. Ich geriet immer mehr in eine schlimme Abhängigkeit von meinem Freund.
Circa ein halbes Jahr nach dem Umzug war ich todunglücklich. Hatte mich völlig verloren und musste weinen, wenn mein Freund mich mal alleine ließ, weil er zur Arbeit ging oder so. So schlimm war die Abhängigkeit geworden!
Und zu der Zeit verstand ich auch noch nicht so richtig das das depressive Phasen waren, das das eine Abhängigkeit war usw. Ich hatte nur das Gefühl die Beziehung würde mich wahnsinnig einschränken und das all das wie ich mir mein Leben vorgestellt hatte (als starke, unabhängige Frau) nicht möglich war. Deshalb fing ich panisch an mich von ihm zu befreien, obwohl wir eine sehr intensive, vertrauensvolle Beziehung hatten und ich ihn liebte. Aber ich musste einfach da raus kommen. Es dauerte Monate und war für uns beide eine schreckliche Quälerei bis ich dann endlich tatsächlich auszog. Dies ist nun etwa ein dreiviertel Jahr her.
Nachdem ich ausgezogen war ging es mir aber leider nicht viel besser, da das wesentliche Problem ja in mir, und dem Fakt das ich noch nicht gut mit mir selbst umgehen konnte, lag. Und ich nun zusätzlich noch meine Bezugsperson schlecht hin verlor, da ich mich ja völlig auf ihn fixiert hatte. Also kam eine weitere sehr schwierige Zeit auf mich zu...In dieser hatten wir immer einige Wochen keinen Kontakt und dann doch wieder und auch wieder 6 usw...Aber wirklich getraut zurückzugehen hab ich mich nie, da ich mich noch so instabil fühlte, dass ich das einfach nicht verantworten wollte und wusste, es würde mich in diesem Prozess der Selbstfindung völlig überfordern, mich da wieder hineinzugeben. Und ich wollte ihn einfach kein zweites mal verlassen.
Aber dieses Hin und Her und diese Unsicherheit war für uns beide eine unglaubliche Quälerei weil wir uns ja noch immer liebten.. Letztendlich hat er beide Male sich dann recht plötzlich zurückgezogen und mir dann mitgeteilt, dass er das nicht mehr kann. Der letzte Kontaktabbruch war im April.
Inzwischen geht es mir deutlich besser. Über die ganze Zeit habe ich mich sehr entwickelt und bin glücklicher mit mir selbst! Aber mein Exfreund und unsere ganze Geschichte beschäftigt mich schon noch immer sehr. Vielleicht sollte ich, wenn man bedenkt, dass unsere eigentliche Trennung schon etwa ein Jahr her ist, schon viel weiter sein mit der Verarbeitung...?
Jedenfalls hat er vor ein paar Tagen plötzlich Kontakt aufgenommen, indem er mich zu unverschämten Zeiten angerufen hat. Dann war er am Telefon echt freundlich und meinte er würde gerne noch ein paar Sachen von sich abholen. Er wollte es gleich am nächsten Tag abholen und meinte, er würde am nächsten Tag nachmittags noch mal anrufen um bescheid zu sagen wann genau.
Es kam kein Anruf, keine SMS.. gar nichts. Und ich hatte extra so geplant dann da zu sein. Und wenn ich ihn anrief wurde der Anruf immer abgebrochen. Bin erst davon ausgegangen, dass sein Handy aus ist. Aber könnte auch sein das er mich irgendwie blockiert hat.
Warum denn ausgerechnet jetzt? Und was sollten diese verwirrenden Anrufe und die verwirrende Verabredung? Das war ein riesiger Stress für mich psychisch. Ich komme mir verarscht und respektlos behandelt vor.
Leider ist dieses Verhalten nichts Neues. Seit der offiziellen Trennung verhält er sich absolut unzuverlässig. Auch in den Zeiten in denen noch mal etwas zwischen uns lief. Und das ist etwas was mich wahnsinnig macht. Sowas kann natürlich mal passieren..Aber ABSOLUT IMMER?
Nun weiß ich nicht genau wie ich damit umgehen soll: Ich würde es am Liebsten nicht so sehr an mich herankommen lassen..Aber ich habe diesen Mann sehr geliebt und Gefühlsfrei bin ich definitiv noch immer nicht. Und etwa drei Jahre war er etwas sehr Zentrales in meinem Leben. Es ist schwierig damit umzugehen, dass ihm meine Gefühle so egal sind. Denn ich hab zwar initial ihn verlassen aber dennoch hat es mich ja genauso zerstört wie ihn. Also das war ja keine für mich positive Trennung! Und auch wenn er überfordert ist, kann man doch die Grundsätze der Höflichkeit bewahren oder?
Soll ich mir sagen, dass ich ihm inzwischen egal bin, dass er sich rächen will...?
Habt ihr irgendwelche Erfahrungen mit solchen Respektlosigkeiten?
Und habt ihr Tipps wie ich damit umgehen könnte?
Würde mich sehr darüber freuen!
15.06.2015 08:32 •
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