Hallo meine Lieben,
ich bin ja eigentlich hier wegen einer bösen Trennung, die mir sehr zu schaffen macht. Viele Geschichten hier sind geprägt durch tiefes Verletzt werden, plötzliche Gefühlskälte des Partners und tiefe Enttäuschung.
Vielleicht hilft es, etwas positives mal zu lesen.
Mein mittlerweile ExExEx-Freund und ich waren das ganze Studium und den Anfang des Berufslebens über zusammen. 6 Jahre Beziehung, die die gammlige Studentenzeit überstand, die Prüfungsphasen, die Diplomarbeitsphase, den Start ins Berufsleben... wir waren vom Kopf her sehr nah verbunden, teilen denselben Humor, dieselben Gedanken. Allerdings fing es dann irgendwann an zu bröckeln. Man lebte nebeneinander her, das körperliche ging zurück, er konzentrierte sich sehr auf seinen neuen Job. Ich fühlte mich vernachlässig, ungeliebt, einsam.
Irgendwann zog ich die Reissleine. Beendete die Beziehung. Es war hart, wir weinten beide. Ich lies mich nicht überzeugen, seine Versuche waren schwach. Es war zu Ende.
Nie kam mir aber auch nur der Gedanke, dieser Mensch sei nun weniger wert für mich, etwas, was man entsorgen müsste. Ihm die Würde zu entziehen indem ich vor Freunden prahle, wie gut es mir allein geht. Bilder von mir und neuen Männern in irgendwelche Netzwerke poste. NIEMALS. Unsere Freundschaft war innig und tief. Sowas geht nicht einfach verloren.
So kam es auch, dass er nach der Trennung 2 schwere Unfälle bei seinem Hobby hatte. Jedes mal wurde ich von seinen Freunden angerufen, war praktisch gleichzeitig mit dem Notarzt da, kümmerte mich um sein Fahrrad, brachte ihm Sachen ins Krankenhaus, fuhr ihn im Nachgang zu Arztterminen.
Wie könnte ich auch einem Menschen gegenüber, dem ich so lange ich liebe dich gesagt habe, kalt und herzlos sein? Ihm im Stich lassen?
Die Jahre vergingen. Jeder von uns hatte seine Beziehungen, Partner. Doch zu besonderen Anlässen - Geburtstage, Feiertage, Silvester, Weihnachten, und für gemeinsame Städtetrips kamen wir immer wieder zusammen. Wenn was witziges passierte schrieben wir uns, wenn wir etwas sahen was uns beiden gefallen hätte schrieben wir uns.Ich weiß nicht, ob wir in den 5 Jahren der Trennung nun auch nur eine Woche ohne Kontakt waren.
Meine Trennung von dem jetzigen Freund riss mir den Boden unter den Füßen weg. Die Trauer war und ist immer noch unermesslich.
Mein ExExEx kam, tröstete, verfluchte den Mistkerl. Die letzten 3 Monate machten wir viel zusammen... kochen, backen, fernsehen, spielen. Kleine Sachen. Es kam wie es kommen musste und wir wurden intim, hatten einige Male S....
Nun sind für dieses Jahr 2 Urlaube geplant, wir schreiben täglich miteinander. Was wir machen, wie es uns geht. Wenn was lustiges passiert.
Mein Herz ist noch lange nicht frei. Die Härte meiner Trennung, die Kälte dahinter... es lässt mich nicht los und zerrt an meinem Herzen.
Aber:
Das Leben geht seltsame Wege manchmal. Nicht alles ist für immer verloren, aber egal auf welcher Seite man steht: Verlassener oder der, der geht - Menschlichkeit ist immer wichtig. Niemals würde ich jemanden mit einer Kälte und Gleichgültigkeit in dieses tiefe Loch werfen, wie es mir nun wiederfahren ist. Und das zahlt sich aus, denn man kann Freundschaft retten und wichtige Menschen in seinem Leben behalten.
Meine Geschichte ist noch lange nicht zu Ende. Aber - es kann funktionieren - mit dem EX auf Dauer freundschaftlich oder mehr verbunden zu sein.
19.05.2015 08:15 •
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