Hier im Forum wird ja gerne mit gefährlichem Halbwissen geglänzt (da schließe ich mich nicht aus ); aber letztlich kann Dir nur ein Fachanwalt für Familienrecht wirklich weiterhelfen bei den Fragen rund ums Haus und seine Zutrittsberechtigung.
Grundsätzlich musst DU Dir aber die Karten legen, was DU eigentlich willst und mittragen kannst. Glaub mir, ich kann Deine Ambivalenz gut nachvollziehen und auch Deine Titelfrage, warum Dein Ex nicht mit Euch abschließt.
Nun, die Antwort ist einfach: Weil er es kann.
Zwar hat er Dich für eine andere Frau verlassen, aber immer, wenn es ihm da zu anstrengend wird, nimmt er Kurs auf den Heimathafen. Er wird schon auch noch irgendwie an Dir, dem Kind/en Kindern, dem Haus hängen (die Reihenfolge ist beliebig und beinhaltet keine Rangfolge!), aber nicht genug, um sich wirklich ernsthaft wieder um Dich und Eure Ehe zu bemühen. Vermutlich wohl wissend, welche Hoffnungen er bei Dir schürt.
Er tankt mal kurz auf und geht dann zurück zu seiner neuen Partnerin. Womöglich, um ihr dann auch noch zu erzählen, wie froh er ist, aus dem Stress seiner Familie endlich ausgestiegen zu sein. Stell Dir das ruhig mal vor, es könnte Deine Wut fördern.
Wo wohnt er denn, wenn er nicht bei Next ist? Ist er dann immer bei Dir?
Es ist richtig, dass Du Dir einen Wohnvorteil anrechnen lassen musst. Aber erst dann, wenn die Unterhaltsfrage insgesamt geklärt ist. Es gibt auch einen Unterschied zwischen Trennungs- und nachehelichen Unterhalt. Genaueres kann ein Anwalt sagen. Da Du immer damit rechnen musst, dass er irgendwelche Zahlungen plötzlich einstellt, solltest Du diese Dinge dringend klären (und evtl. fordern. Ist aber alles abhängig von seiner und Deiner finanziellen Situation, die wir hier ja nicht kennen).
Ich fand es sehr hilfreich, die Sachebene von der emotionalen zu trennen. Mit zweiterem wirst Du eh noch länger zu tun haben, nach 20 Jahren Beziehung. Aber es wäre eine Baustelle weniger, zumindest auf dem Papier - ich kann ein Lied davon singen, wie es ist, wenn sich trotzdem nicht an Absprachen oder gar Urteile gehalten wird. Das alles kostet genug Kraft - die solltest Du woanders einsparen.
Er wollte weg, er kann weg bleiben. Oder wieder kommen, wenn er sich klar für Dich (! Für Dich! Nicht für die angenehmeren Umstände) entschieden hat. Wenn Du ihn dann überhaupt noch zurück haben möchtest...
Was er nicht so einfach darf: Ausziehen (hat er sich schon umgemeldet, wie sieht es mit den Steuerklassen aus?) und bei Bedarf - ist ja schließlich auch mein Haus! - mal hier und da eine Nacht in Deiner Bude verbringen. DU musst allerdings dafür sorgen, dass ihm das deutlich gemacht wird.
Alternativ kannst Du Dir das aber natürlich noch ewig antun, ohne selber zur Ruhe kommen zu können.
05.09.2021 22:06 •
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