Zitat von blueeyes:Es ist schwerer als gedacht. Ich will mein Herz nicht verschließen. Ganz im Gegenteil. Es ist nur, es tut so weh. Immer noch
Liebe blueeyes, und alle anderen
ich lese, dass Du noch gar nicht lange getrennt bist. Natürlich ist es schwer, wenn es nicht so wäre, wärst Du Jemand ohne Gefühle. Du bist aber ein Mensch, und das was Du fühlst IST menschlich. Also, ganz normal!
Was erwartest Du von Dir?
Was erwartest Du von Dir in so kurzer Zeit?
Schraub einfach Deine Erwartungen an DICH herunter, und lasse zu. Nur erstmal zulassen. Heute fröhlich, morgen mies drauf, dann wieder traurig, gefolgt von einem Highlight, ab ins nächste Tief....usw
Wenn Du diese Achterbahn der Gefühle zulassen kannst, dann kannst Du auch DICH mit diesen Gefühlen akzeptieren. Du kannst sie umarmen und genau als das annehmen, was sie sind: Deine Gefühle. Sie machen einen Menschen nicht aus, sie sind nur Teil eines Menschen.
Wenn es wehtut, dann heißt es nicht, dass Du ein Jammerlappen bist. Es zeigt lediglich, dass Du traurig bist. Wir Menschen neigen dazu Wut, Trauer, Zorn als etwas Schlechtes zu sehen und wollen es so schnell wie möglich loswerden. Warum können wir diese Emotionen nicht einfach zulassen und sie als Teile annehmen, die uns ebenfalls ausmachen.
Wir sind ungeduldig mit uns, wenn es um unsere negativen Gefühle geht, weil wir irgendwann mal beigebracht bekommen haben (als Kinder?), dass
es keinen Grund gibt zu weinen,
wir nicht traurig sein sollen....
Erst als ich anfing diesem Gefühl auf den Grund zu gehen, es zu analysieren anstatt zu verachten, es in meinem Körper zu finden (Stein auf der Brust, Kurzatmigkeit, nervöse Unruhe), konnte ich es annehmen. Ich habe mich also nicht mehr verurteilt. Weder für Trauer, Wut noch Zorn. Auch habe ich mir kein Ultimatum mehr gestellt, dass es mir morgen oder in einem Jahr besser geht. Ich wußte, es wird irgendwann so sein. Ich habe auch nicht krampfhaft versucht mich abzulenken oder meine Traurigkeit mit Wut zu überdecken. Jedes einzelne Gefühl habe ich so angenommen (heute noch), wie es kam. Gefühle jeglicher Art ignorieren zu wollen, heißt Ignoranz sich selbst gegenüber!
Wenn Du beginnst den Fokus auf Dich zu lenken, lenkt sich alles in die richtige Bahn. Und dann wirst Du irgendwann SEHEND. Mit Abstand zu ihm und Nähe zu Dir wirst Du sehend. So wie
Highway es wunderbar beschrieben hat; wie SIE ihn jetzt sieht. Sie sieht ihn so wie er
ist! Und genauso wird es Dir und den Anderen gehen.
Sehend bedeutet auch, dass wir uns nun besser sehen können. Haben wir nicht etwas in ihm sehen wollen, was es gar nicht gibt? Wollten wir nicht DEN Menschen, den er anfangs vorgab zu sein? Diese Art Individuum lockt mit Charme, Komplimenten, Ideenreichtum und betörender Liebhaftigkeit (die ersten Monate). Aber auch in den ersten Monaten kann man schon viel erkennen. KANN und tut es auch. Aber das wird beiseite geschoben, weil nur die Konzentration auf das Liebenswerte (später nur noch hingeworfene Krumen) legen, was die Beziehung nett macht. Wir achten nicht auf Taten, sondern nur auf die zweckmäßigen Worte und rechtfertigen oder entschuldigen deren laues Verhalten, um uns selbst keinen Grund zu geben auszusteigen zu müssen. Einige resignieren und spielen sein geführtes Spiel mit, andere warten auf oder suchen trifftige Beweise ihn abschießen zu können! Ich gehörte zu den Beweisfinderinnen. Ich wollte etwas in der
Hand haben, einen absolut sicheren Grund (Betrug z.B). Heute sag ich, dass war absolut die falsche Richtung. Denn was kann Beweis genug sein, sich mit einem Menschen nicht gut zu fühlen, der einen am Leben hindert und nur darauf aus ist immer nur selbst gesehen zu werden, für den Menschen nur zähen, wenn sie ihm dienlich sind.
Meine Beweise:
Ich fühle mich sau unglücklich !
Mir geht es nicht gut in der Beziehung!
Ich weine und grüble mehr als ich lache und lebe!
Mich gab es gar nicht mehr!
Und dann der erlösende Gedanke: Mir geht es lieber schlecht alleine, als mit ihm zusammen!
Ich konnte und wollte seine dummen schei. nicht mehr mein Leben bestimmen lassen. Ich hatte mich mittlerweile so an diesen lächerlichen ermüdenden Kram gewöhnt, dass mir das Verhalten normaler Männer fremd und ungewohnt vorkam. Je mehr ich mich auf normale Männer einließ (nicht beziehungstechnisch), desto blöder und unnormaler kam mir dieses bemitleidenswerte Individuum vor.
Klar ist nach Abschuß alles erstmal düster und es fehlt was. Es fehlt der Kampf, der den Tag gefüllt hat. Es fehlt das Anbiedern, das Warten auf seine SMS, den Anruf, das Treffen , das auf seine Launen einstellen, das Glücksgefühl, wenn er sich bereit erklärt mal wieder liebevoll zu sein, das Hin- und Her der Nähe/ Distanz, die Streits, wenn man mal was klären möchte und er einem verbal und physisch den Rücken zudreht (es sei denn es geht um seine Belange), etc.
Ich treffe heute noch auf diese
emotional nicht Ausgebildeten, aber heute höre ich nur auf mich, verlasse mich zu 100% auf mein Bauchgefühl und vertraue meinen Instinkten. Es ist nicht so, dass man davor gefeit ist, nicht mehr auf sie zu treffen. Es gibt zu viele Arten davon da draußen. Heute ist es aber spannend für mich zu sehen, wie sie ALLE die gleiche Masche anwenden (und doch auf unterschiedlichste Weise, das Ergebnis ist aber das Selbe). Egal was andere Denken, sobald ich mich ungut fühle, und merke
da stimmt was nicht suche ich das Weite. Ich rede mir keinen Menschen mehr schön, nur weil er MAL nett ist oder auswendig gelernte Komplimente vorträgt. Punkt.
Ich hatte auch mal große Angst davor eine Männerhasserin zu werden. Das war aber Quatsch. Ich habe nur für die Zeit, die ich brauchte mein Herz für die Männerwelt verschlossen. Das war gut, denn wie hätte ich mich sonst auf meine Defizite oder Abhängigkeitsstrukturen konzentrieren können?! Mein Herz ist wieder offen, und diesmal auch für mich!
Ich mußte lachen Highway, so wie Du ihn heute siehst! Da ist mir wieder bewußt geworden, wie unglaublich langweilig er mir doch heute mit seiner ewig gleichen Nummer vorkommt.
LG,
Mutmacher(in)