@Andrea
Nimm Dir das Positive daran mit indein neues Leben:
Das Schöne und die Liebe, die Du gegeben hast, bleibt Dir als Erinnerung, das Enttäuschende als Erfahrung, aus der Du lernen kannst. Es war und ist ein Teil Deines Lebensweges, den Du gegangen bist-und nichts ist umsonst!
So sehe ich das inzwischen und habe meinen Frieden mit mir gemacht. Ich kann nicht behaupten, dass ich einen Schlusstrich damit gezogen habe, vielleicht kann ich das nie. Aber ich kann gut damit leben.
Mein Ex interessiert mich nicht mehr. Ich mache mir im Moment viel mehr Gedanken darüber, nicht wieder die gleichen Fehler bei einem neuen Partner zu machen. Ich bin auch nicht bereit eine neue Partnerschaft einzugehen und suche daher nicht nach einen neuen Mann. Aber ich beobachte sehr sorgfältig andere Partnerschaften, um zu lernen, was normal ist. Wenn ich miterlebe, wie offen Partner miteinander umgehen, sich gegenseitig ihre Wünsche und Meinungen vortragen, sich respektieren, dann tut mir das gut. Ich bekomme mit, dass ich nicht verkehrt war. Bei meinem narzisstischen Ex durfte man nicht kritisieren oder seine Meinung Infrage stellen, geschweige denn vor anderen irgendetwas aus seinem/unserem Leben bekannt geben.
Erst nach der Trennung (er hat mich gegen eine Neue ausgetauscht) habe ich gemerkt, dass nichts an unserer Beziehung stimmte. Bis dahin hatte ich auch nichts über narzisstische Persönlichkeitsstörungen gewusst. Daher bin ich jetzt sogar sehr froh, dass ich so eine gute Chance bekommen habe, aus dieser gestörten Beziehung rausgekommen zu sein.
Natürlich schmerzt es zu hören, dass er mit seiner Neuen (die nicht besser ist als ich) immer noch zusammen und scheinbar glücklich ist.
Aber realistisch betrachtet ist das mit Sicherheit nicht so. Und wenn es so wäre, ist es auch egal. Denn mich hätte eine Weiterführung der Beziehung ganz zerstört.
Das halte ich mir in sentimentalen Phasen vor Augen. Und nach allem, was ich zu dem Thema Narzissmus gelesen habe, wird sich der Narzisst auf Dauer nicht verstellen können und in seine alten Muster zurückfallen. Ich bin mir sicher, dass mir das in einigen Jahre die Genugtuung verschaffen wird, ich ich mir noch manchmal insgeheim wünsche. Ich arbeite aber dran, dass ich dieses Gefühl nicht mehr brauche.
Was mir Mut macht: Ich kann jetzt so viele schöne Dinge machen, die ich in der Beziehung nicht tun durfte. Und ich kann mich äußern, wie ich will, ohne mich ständig zu hinterfragen, ob mein Gegenüber beleidigt sein könnte. Ich muss mich nicht für alles schuldig fühlen, mich nicht mehr unter Druck setzen und muss nicht perfekt sein. Ich kann meinem Rhythmus ungestraft folgen, muss mich nicht mehr langweilen, nur weil Narzisst gerade kein Lust hat. Ich kann mich freuen über alles und muss mich nicht von der depressiven Grundstimmung runterziehen lassen. Ich kann stolz auf meine Arbeitsleistungen sein, ohne Angst haben zu müssen, dass der Narz sich dadurch gedemütigt fühlt, weil er in Dauerkonkurrenz zu mir steht. Ich muss mich nicht unterwerfen und ihm ständig huldigen. Ich kann wieder meine Lebensfreude genießen und muss mir nicht sagen lassen, ich würde mich wieder mal voll daneben benehmen, nur weil ich meine Gefühle zeige (Freu dich nicht so übertrieben, du musst nicht jedem gleich deine Begeisterung zeigen, küss mich nicht so überschwenglich in der Öffentlichkeit, stöhn nicht so laut, jammer nicht so rum, heul nicht gleich, tu nicht so mitleidig...).
Das Wichtigste: Ich komme mir nicht mehr verdreht vor ohne zu wissen, warum.
Oh, ich könnte die Liste noch weiter fortsetzen! Mein Leben hat jetzt wieder eine positive Komponente!