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Ex-Partner von Narzissten / Hochstaplern - Austausch?

F
Danke elfie. Für die Buchtitel.

17.06.2016 08:18 • #6031


lene79
@Fuzzy
Zitat:
Also nichts für ungut, ich will hier niemanden angreifen ... darum meine Frage: Was bringt dieser Austausch im Endeffekt bzw. inwieweit bringt er weiter bzw. wen hat der Austausch inwieweit weitergebracht?



mich ...

Ich frage mich gerade, welche Berechtigung diese Frage überhaupt hat. Diese Frage ist echt beschämend. Dieses Forum ist doch keine erste Hilfe-Station. Sondern eine Stütze. Leute, die hier herkommen, brauchen das Gefühl, verstanden zu werden, den Kummer abladen zu können, sich mit Leidensgenossen austauschen zu können. Genau darum geht es in den meisten anderen Threads auch.
Nur ist es dort entscheidend, Lösungen anzubieten. Narzissten sind aber Lösungs-Saboteure. Das heißt, sie erschaffen Probleme, um Lösungen zu verhindern. Das gilt insbesondere auch für die Zeit nach einer Beziehung. Sie quälen die Ex-Partner noch lange zeit danach mit unsinnigen zerstörerischen Absichten, weil sie ihren Ex rächen wollen. Sie betreiben nichts anderes als Mobbing. Oft auch unter Einbezug der Kinder. Meisten ist sogar ein ganzes Umfeld narzisstisch. Sie sorgen für viel Leid und Chaos ---- wenn man also einfach nach Beendigung einer Beziehung mit einem Narz für den Rest des Lebens in Ruhe und Frieden leben könnte, wäre der Thread bestimmt nicht so stark frequentiert, oder? Deshalb habe ich mich letztes Jahr auch hierher verlaufen. Das geht sicher den meisten so, die aus einer Beziehung mit einem Narz kommen. Zumal die wirklich Hilfesuchenden meist ein halbes Jahr oder noch länger auf einen Therapieplatz warten müssen.

Man kann eigentlich nie aufhören Gründen zu finden, hier zu posten. Ich hätte heute auch schon wieder einen Grund. Natürlich wegen des gemeinsamen Kindes, das hin und her geschubst wird wie ein Tischtennisball. Natürlich weil der Narz nicht in der Lage ist, seinen despotischen emotionslosen Einfluss auf sein Umfeld zu stoppen. Und solche Sachen.

Ich hoffe, meine Antwort hat ihre Berechtigung
VG

17.06.2016 09:33 • x 10 #6032


A


Ex-Partner von Narzissten / Hochstaplern - Austausch?

x 3


K
Hey ihr Lieben !

bin neu hier, hab mir aber schon einige Seiten durchgelesen. Es tut wirklich gut zu wissen, dass man nicht alleine ist mit solch einer Erfahrung. Andererseits schockiert es mich auch ein wenig, wie weit verbreitet das Problem ist. Hab ich mich doch noch vor kurzem so alleingelassen und unverstanden gefühlt damit.
Naja wünschen würde man so eine Erfahrung nicht mal seinem ärgsten Feind.
Doch ich bin froh es mit so jungen Jahren erlebt zu haben und sehe es als Lektion für´s Leben.
Es ist auch so unglaublich schwer wirklich von dem Ex loszukommen. Bei mir ist es jetzt einen Monat her, dass wir uns getrennt haben. Jetzt hat man langsam die ganzen negativen Erinnerungen verarbeitet und was bleibt, ist das Nicht- wahr-haben-wollen, dass der Ex wirklich so ein Monster sein kann. Die Hoffnung, dass alles nur ein schlechter Scherz ist.
Aber wenn man sich hier die Beiträge durchliest, dann wird einem sehr schnell bewusst, dass es keine Hoffnung dafür gibt, dass sich der Ex wirklich ändert. Unglaublich, irgendwie will ich es immer noch nicht so ganz fassen.
Aber wie hat mein Ex immer so schön gesagt? An erster Stelle komme immer noch ich.
Und genau das nehme ich mir für mich selbst nun zu Herzen. Halte Abstand zu ihm, um ja nicht schwach zu werden. Jetzt kann ich endlich die ganze Liebe, die ich an ihn verschwendet habe für mich selbst aufwenden.
Ich bin echt froh das Forum gefunden zu haben. Es hat mir die Augen geöffnet und vielleicht auch schon vor dem Fehler bewahrt, nochmal weich gegenüber ihm zu werden.

Ich wünsche euch viel Kraft!

17.06.2016 18:06 • x 8 #6033


F
@ Felixline
@ Gaylen
@ elfie

Danke für Eure Beiträge.
Daß es sehr, sehr hilfreich ist, sich auszutauschen, um überhaupt mal auf die Reihe zu bekommen, daß man nicht total irre ist, ist überhaupt keine Frage. Ich weiß ja selbst, wie sehr man dahin gehend manipuliert wurde, daß man jeden eigenen Gedanken und jedes eigene Wort in Frage stellt, um nur ja nichts falsches zu tun, zu denken oder gar zu sagen.
Natürlich ist es hilfreich, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen und endlich festzustellen, daß man doch klaren Verstandes ist.

@ Lene

Ich fürchte, ich habe etwas unklar/unglücklich formuliert:
Welchen Schaden ein Mensch mit gestörter Persönlichkeit anrichten kann/anrichtet, habe ich selbst erfahren müssen. Mir geht es darum, wieweit der Austausch einen weiterbringt, wenn der Groschen schon gefallen ist.

Soll heißen, mich hat Santos (nicht gerade netter Beitrag) insofern angesprochen, als ich mir schon oft gedacht habe: Yes, natürlich muß man sich erstmal ausko*tzen und seine Erlebnisse (mit-)teilen, die ja wirklich erschreckend ähnlich sind und man ansonsten (also den Menschen im eigenen Umfeld) auf wenig Verständnis stößt. Weil es so unglaublich ist.
Aber dann? Sich immer wieder mit dem Thema auseinanderzusetzen, diese beschi* Erlebnisse immer wieder hochzuholen, ist das noch gut für einen selbst? - Weißt Du, wie ich meine?
Bringt einen das noch weiter, oder wirft es einen nicht eher zurück?

Das meinte ich auch damit, daß es mich manchmal in den Fingern juckt, auf die Beiträge anderer Betroffenen zu antworten, um die Verhaltensweise von Narz. zu erklären ... aber ich mag mich nicht mehr so intensiv damit auseinandersetzen, weil ich eben das Gefühl habe, es tut mir nicht gut. Mein Leben ist wieder etwas normaler geworden, aber trotzdem nicht halbwegs so, wie es einmal war.

@ all
Danke für alle Antworten hier.
Es hilft ungemein, festzustellen, daß man nicht alleine ist ... festzustellen, daß man nicht verrückt ist. Und dafür ist dieser Thread wirklich gut.
Ich wünsche allen Betroffenen hier, diesen Wahnsinn aufarbeiten zu können.

17.06.2016 20:20 • x 2 #6034


Cyraille
@Fuzzy

Ich denke einerseits, kann es einen natürlich zurück werfen, aber andererseits auch weiter bringen. Persönlich gibt es bei mir auch Momente, wo ich hier nicht lesen mag, weil ich mich einfach nicht in der Verfassung dazu fühle, weil ich merke.. Okay wenn ich jetzt zuviel über Narze lese, über Geschehnisse, zieht mich das runter, weil ich selbst dann an meinen Ex denken muss. So Tage gibt es defintiv, aber eben auch wo ich mich stark genug fühle, mit Anderen drüber zu reden, meine Erfahrungen mitzuteilen und sich auszutauschen, ohne das ich dabei echt traurig werde. Manchmal hilft es zu verarbeiten, zu merken du bist nicht alleine, es geht so vielen Menschen schlecht, weil sie Einiges durchstehen mussten und müssen. Sich dann vllt gegenseitig helfen zu können, ist doch was schönes und wenn man selbst merkt, gut heute würde mich das runter ziehen oder was auch immer, dann kann man sich ja zurück ziehen und vllt ein paar Tage später sich melden, wie es einem geht oder was passiert ist.

Ich möchte auch sehr gerne, damit abschließen, aber ich denke dafür leider noch viel zu oft an ihn. Sehe Dinge die mich an ihn erinnern, viele meiner Hobbys oder Filme/Musik/etc. die ich mag, mochte er auch, haben wir zusammen gemacht und das macht mich einerseits traurig aber auch wütend. Wütend weil ich das Gefühl habe, viele Sachen nicht mehr machen zu können, die mir eig viel Spaß bereitet haben, weil sie mich an ihn erinnern. Ich merke aber auch, das sich das nach und nach ändert und bessert. Es kann mir egal sein, ob er auch diese Serie, dieses Hobby oder was auch immer mochte, es geht momentan nur um mich. Das immer durchzusetzen fällt mir schwer, weil ich diesen gesunden Egoismus erst noch entwickeln muss. Habe mich zu sehr für ihn aufgegeben, um ihm Alles recht zu machen und mich selbst dabei verloren. Ich kann sagen, mir hat dieses Forum und die Leute hier viel geholfen, denn anfangs dachte ich wirklich, ich stehe das nicht durch. Diese Momente sind weniger geworden, aber Tiefs gibt es halt immernoch.

Ich hoffe das es Allen hier bald besser geht und jeder den Ex hinter sich lassen kann, die Vergangenheit aufarbeitet und gestärkt aus der Sache heraus gehen wird . Jeder brauch dafür unterschiedlich viel Zeit und das ist auch vollkommen normal.

17.06.2016 21:24 • x 3 #6035


lene79
@Kajo

ich hoffe, du lässt dich von der Frage über den Sinn dieses Threads nicht in die Flucht schlagen. Das ist nur wieder so ne komische Episode hier. Irgendeiner hat vorgestern gehustet und jetzt niesen alle.
Also. Fühl dich willkommen!

@Fuzzy
Zitat:

Mir geht es darum, wieweit der Austausch einen weiterbringt, wenn der Groschen schon gefallen ist.


Meine Erfahrung ist: Ich habe nur ein paar Wochen (3) krass wegen meinem Narz gelitten. Als ich mich hier umgesehen habe, hat es keine sechs Wochen gedauert bis ich wieder klar wurde. Der Schmerz war nach sehr kurzer zeit vorbei. Auch wenns schon lange her ist. Doch die Wut auf ihn spüre ich bis heute.... und diese Last führt mich immer wieder hier her, um zu erfahren wie andere damit umgehen.
Weil es ohne schwieriger wäre ...

Zitat:

Aber dann? Sich immer wieder mit dem Thema auseinanderzusetzen, diese beschi* Erlebnisse immer wieder hochzuholen, ist das noch gut für einen selbst? - Weißt Du, wie ich meine?


Wenn man nur ne andere Wahl hätte... So wie Cyrraile schon sagt. Man fühlt sich weniger wehrlos. Weniger heimgesucht. weniger zerstört, wenn man weiß, dass es anderen so geht. Ist auch der Sinn von Selbsthilfegruppen. Bei dir ist es ein Teil deiner Vergangenheit. (?) vermute ich jetzt mal. liegt bestimmt schon Jahre zurück, so wie du es schilderst. Bei mir (und sicher auch bei anderen ) ist es Teil der Gegenwart. ich denke, es kommt wohl auch auf die Dauer einer Beziehung an. und auf den Leidensdruck wie lange man aktiven Austausch benötigt.

Zitat:
cyraille - Ich kann sagen, mir hat dieses Forum und die Leute hier viel geholfen, denn anfangs dachte ich wirklich, ich stehe das nicht durch. Diese Momente sind weniger geworden, aber Tiefs gibt es halt immernoch


Es gibt Momente, wo man glücklich ist und befreit ... und dementsprechend keinen austausch braucht. doch wehenartig fällt man zurück, dann lodert es in einem. Man könnte platzen vor Wut auf diese Idioten. Obwohl der Groschen längst gefallen ist, kann von Erleichterung keine Rede sein - aber es wird besser, das stimmt. Die Gleichgültigkeit ... wird stärker, hoffentlich;-.))

17.06.2016 21:55 • x 3 #6036


T
Ich denke nicht, dass man sich hier rechtfertigen muss dafür, dass es hier dieses Thema gibt. Ich finde es schade, dass dieser Thread jetzt in die Richtung verläuft, dass nur noch darüber diskutiert wird, ob das Thema sinnvoll ist.

Manchen (ich denke den meisten) hilft es, darüber zu reden. Anderen vielleicht nicht, dann lassen die es eben, dann sollen die aber auch diejenigen, denen es hilft, einfach gewähren lassen. Es muss doch jeder für sich selbst entscheiden, wie er das alles verarbeitet.

Man kann kaum mit Bekannten oder Freunden über das Thema reden, weil keiner, der es nicht selbst erlebt hat, sich hineinversetzen kann. Darum ist es schön, wenn man hier Gleichgesinnte trifft, mit denen man sich austauschen kann.

17.06.2016 22:21 • x 7 #6037


elfie63
Dann schreibe ich mal über etwas anderes: mein Ex hat damals einen Selbstmordversuch angekündigt, natürlich hauptsächlich, um mich zu erpressen (war gerade mal wieder Streit).
Aber ich habe heute mit meinem Therapeuten darüber geredet, er wollte wissen, ob es einen anderen Anlass geben konnte als nur den Streit ?
Tja...
wenn ich so nachdenke: es war Ostern. Meine Familie war da, und mit der hatte er immer schon Streß, weil er sie als Konkurrenz gesehen hat.
Als ich durch diese Aktion in Panik geraten bin, hab ich die Polizei geholt ( was sollte ich auch sonst machen, wir sind über 60 km auseinander, ich wußte ja nicht ob er es ernst meint ).
Aber ich bin selbst natürlich auch noch hingefahren.
Als ich dann zur Tür rein bin, hatte er für einen kurzen Moment ein bösartiges, hämisches, triumphierendes Lächeln im Gesicht - das werde ich nie vergessen.
Und jetzt verstehe ich - es ging nicht nur darum ob ich 'anspringe', er wollte auch testen ob ich meine Kinder alleine zuhause lasse ( nicht so wild, zwei sind erwachsen ) um zu ihm zu kommen.
Und das hat er geschafft.
Nur ist die Sache dann aus dem Ruder gelaufen.
Er hat sich bei der Polizei so unmöglich aufgeführt, daß die ihn in die Psychiatrie mitgenommen haben - und da ist er dann drei Nächte geblieben (wegen Feiertag , normal sind es 24 Stunden) .
Und hat mich natürlich verantwortlich gemacht.
Gejammert, daß er seinen Job verliert wenn das bekannt wird.
Hätte gut sein können. Aber die Polizei hatte auch einen guten Grund, schließlich hat er Waffen.
Ich war so fertig, daß ich die Telefonseelsorge angerufen habe und alles erzählt habe.

Es macht schon Sinn, sich bewußt zu werden was passiert ist. Mit Abstand sieht man die Dinge viel klarer.
Und kann sich auch entlasten.
Das mit der Psychiatrie hat lange auf mir gelastet ( denn lustig war das natürlich nicht für ihn ), ich habe lange gebraucht bis ich annehmen konnte, daß ich kaum eine andere Wahl hatte.
Es hilft auch, andere Menschen einzubeziehen. In meinem Fall die Telefonseelsorge - die sehr klar und ruhig mir erklärt hat, daß es gut war so zu reagieren.
Und gesagt hat, daß so jemand doch kaum ein Partner sein kann .... wie wahr ... aber ich habe nochmal über ein Jahr gebraucht um das selbst sehen zu können.
Und ich kaue immer noch daran ... aber ich lerne auch draus

17.06.2016 23:06 • x 3 #6038


I
Wie schon gesagt, jeder Mensch ist anders und jeder Mensch braucht unterschiedlich lange und verarbeitet das ganze unterschiedlich. Und das sollte hier wirklich nicht länger das Thema sein. Ich kann mich nur bei euch allen herzlichst bedanken da mir der Austausch extrem weiter geholfen hat, ich meine Schlüsse für mich selbst und im Bezug auf das Verhalten meines Gegenübers geschlossen habe und jetzt zwar durchaus noch Zorn Ihr und auch Ihrem Freund gegenüber verspüre und der Ignoranz mit welcher die beiden umgehen, aber dass ich in dem ganzen Spiel einfach nichts mehr zu suchen habe und es mir wirklich egal sein sollte. Es ärgert mich zwar noch weiterhin, und stimmt mich auch irgendwie traurig dass man sich selbst und sein Umfeld derart belügen muss, aber ändern kann ich es nicht. Das habe ich akzeptiert genauso wie ich gelernt habe nicht mehr blind zu vertrauen und blind jemandes Versprechungen zu akzeptieren und mich für blöd verkaufen zu lassen. Blöd und blind, das war ich nämlich definitiv. Habe meinen Selbstwert Stück für Stück an sie abgegeben und sie hat mir meine Existenz geraubt. Liebe heisst Koexistenz, nicht aufwiegen zu müssen was der andere für einen getan hat und mit manipulativen Mitteln irgendwelche Machtspielchen auszuüben. Macht spielt wohl immer eine Rolle, auch unterbewusst, aber einen solchen Druck auszuüben und sich so subtil eines Menschen bemächtigen war wirklich eine schmerzhafte Erfahrung. Ich bin darüber aber hinweg. In dem Sinne dass es mir nichts mehr ausmacht und ich ihr Verhalten einzuordnen weiss. Dass sie es leider nicht anders kann und es normal für sie ist und ihr Weltbild mit ihrer Persönlichkeit zusammenhängt. Und ich bin froh wenn ich es nicht vergessen werde, wessen ich mir sicher bin. Das ganze als reiche Erfahrung zu sehen, als Schatz um sich selbst weiterzuentwickeln und trotz Zorn Mitleid zu haben mit einem Menschen der aufgrund eines tiefen Lochs in seinem Herzen nicht dazu fähig ist Empathie zu entwickeln und wirklich frei zu lieben, ohne Druckmittel zu nutzen. Und ich verstehe euch absolut, wenn ihr aufgrund einer gefestigten, tiefen Beziehung den Verlauf immer wieder in eurem Kopf durchgeht und alles hinterfragt was passiert ist. Bei mir war es ein Treffen über 4 einhalb Tage und sonst sehr viel Zeit über das Internet verbracht mit schreiben/Webcam über 8 Monate. Wusste ja von Anfang an dass sie nen Freund hat, hab mich aber so um den Finger wickeln lassen und war auch so verblendet dass es mich trotzdem erwischt hat. Und selbst das hat Spuren hinterlassen und mich wirklich in eine depressive Phase getrieben, der Psychoterror am Ende und nicht zu wissen was wahr ist und was gelogen. Wenn ihr dann eine langjährige Beziehung hattet und wirklich eine tiefe emotionale Verbindung aufgebaut habt, dann ist das selbstverständlich dass das seine Zeit braucht und dass man immer wieder ins Gedankenkarussel zurückfällt und ablenken eben nicht immer einfach fällt. (Hab ich für meinen Teil eine zeitlang auch absolut garnicht geschafft, egal mit was ich es versucht habe). Aber ihr habt jetzt euren Teil gelernt, beziehungsweise seid gerade dabei und es wird von Tag zu Tag besser. Der Zorn und die Traurigkeit helfen euch es besser zu verarbeiten, das gehört eben dazu. Und ihr werdet auch ganz darüber hinweg kommen und dann könnt ihr das ganze rückblickend nicht als Schmach euch gegenüber ansehen, sondern als Schatz, der dazu beigetragen hat euch stärker zu machen, euch zu formen und mit neuer Kraft nach vorne durch zu starten!
In dem Sinne, bleibt weiterhin stark und tut das, was für euch das beste ist. Eine schöne Nacht wünsche ich euch

@elfie63
Mit Abstand sieht man die Dinge viel klarer.

Das ist ein ganz wichtiger Aspekt, der wichtigste mMn. Wenn man jeden Tag aufeinander hockt und das Gegenüber es doch wieder irgendwie schafft die Tatsachen so zu verdrehen dass man sich selbst vorkommt als sei man der Dumme weil es eben die Möglichkeit hat zu manipulieren, kommt man nie los. Man muss diesen harten Schritt durchziehen auch wenn man in dem Augenblick und den Tagen/Wochen darauf einen kleinen Tod stirbt, es ist die einzige Möglichkeit um wieder klar zu werden im Kopf und sich nicht vollends unterdrücken zu lassen.

17.06.2016 23:27 • x 5 #6039


K
Ich war ganz unten.
Meine Freunde konnten es nicht mehr hören.
Meine Familie war kontra eingestellt.
Meine Arbeitsstelle weg.
Mein Beruf weg.
Meine Sprache weg.
Mein Empfinden, mein Vertrauen weg.
Abhängigkeit und Sucht da.
Ich war allein und sogar 5 Tage ohne Wohnsitz, nicht gemeldet.
Arbeiten konnte ich zeitweise nicht.
Mein Narz hat mich also rundherum besch.
Meine Welt war grün und wurde innerhalb von 30 Minuten rot.
Ich wäre damals froh gewesen, ein Forum zu haben.
ALLEIN UND SCHUTZLOS
Jeder kann lesen, erklären lassen, annehmen, Meinungen akzeptieren, wie er selbst will.
Ich kann heute jedem den Narz erklären, innerhalb von 5 Minuten.
Nur, ich hätte es damals nie selbst geglaubt, den Weg muss jeder selbst gehen, nur dadurch dass ich keine Begleitung hatte, dauert das Verarbeiten ewig, weil einseitig nur von mir.
Heute bin ich gesund, genau nach 11 Jahren, eine wertvolle Zeit für mich, aber vielleicht währe sie mit Forum kürzer gewesen und genau da sehe ich den Sinn darin. LG

17.06.2016 23:45 • x 7 #6040


I
Liebe Kopfweide, du bist definitiv eine Bereicherung hier und wegen solchen Menschen möchte ich das hier auch nicht missen !

18.06.2016 00:04 • x 5 #6041


K
@lene79

danke für´s willkommen heißen! na die diskussion hab ich noch nicht so mitbekommen, bzw nur durch die letzten beiträge.

alles was ich dazu sagen kann: ich hab mich auch schon gefragt, ob es denn so gesund ist, ständig über das thema soziopathie usw zu lesen, wenn ich es doch schon im wesentlichen begriffen habe. ich hab für mich rausgefunden, dass ich mich scheinbar, aber doch mit dem lesen von solchen texten oder eben den forenbeiträgen hier, immer wieder auf´s neue daran erinnere wie er (mein ex) wirklich tickt. es dient mir weniger dazu in selbstmitleid zu zerfließen von wegen oh was hat er mir angetan. nein, dass was ich brauche, ist immer wieder die überzeugung, dass mein werter herr ex scheinbar völlig herzlos ist und etwas mit ihm nicht stimmt. wie lange musste sich wohl jede von uns einreden lassen, das etwas mit uns nicht stimmt. also ist es vollkommen legitim sich immer wieder mal die bestätigung zu holen, dass dem nicht so ist. je schlimmer der psychoterror war, umso höher das bedürfnis sich wieder vor augen zu führen, dass man okay ist.

bei meinem ex gibt es noch eine besonderheit. seine beiden eltern sind psychologen. das heißt er ist bestens aufgeklärt über alle möglichen psychischen störungen, weswegen es ihm nicht schwer fällt leute in eine schublade zu stecken. das für die betreffende person selbst, aber auch dem umkreis auch plausibel darzulegen. also echt gefährlich!
ich habe auch schon überlegt mich an seine eltern zu wenden. beide mochten mich eigentlich recht gern - vor allem die mutter.
wenn dann würde ich allerdings lieber mit seinem vater sprechen. er hat wohl auch ein distanzierteres verhältnis zu seinem sohn, auch weil er gar nicht der leibliche vater ist. ich frag mich nur wie sinnvoll es ist.
1. wird es mein ex schaffen, alles so zu drehen, dass ich als die verrückte dastehe und er das opfer ist. (darin ist er echt gut)
2. würde ich eventuell das verhältnis in der familie dadurch vollkommen durcheinander bringen
3. traue ich seinen eltern eigentlich zu, dass sie einen recht guten umgang mit ihm pflegen, also wissen was sie tun. auch wenn sie vllt nicht vollkommen sehen, was sache ist.

aber vor allem seine mutter ist wohl blind dafür, was sich hinter dem verhalten von ihrem sohn verbirgt. wäre ja auch eine sehr harte erkenntnis, als mutter so versagt zu haben. in seiner familie verhält sich mein ex auch recht angepasst, hab ich den eindruck. also da ist er um einiges netter, als zu bekannten.

glaubt ihr es wäre eine gute idee seine familie zu warnen? denn irgendwie habe ich angst er könnte mal ernsthaft zu einer gefahr für jemand werden. wie mir vor einiger zeit auch bewusst geworden ist, wird die unterstellung seiner ex, er habe sie vergewaltigt, wohl auch stimmen... mir wird schlecht bei dem gedanken.

18.06.2016 00:46 • #6042


K
Hallo Kajo, bitte bitte halte dich da raus und tue es nicht!
Narzissmus ist vererbbar. Aus deinem Bericht entnehme ich, dass vermutlich die Mutter oder der leibliche Vater betroffen ist. Psychologie hin oder her, viele Psychologen studieren auch dieses Fach, um sich besser zu verstehen. Ein Freund von mir war Dro. abhängig, hat einen Entzug gemacht, dann studiert und hat dann dort gearbeitet. Diese Menschen sind sehr wertvoll dort, weil sie beide Seiten kennen. Sie haben es nicht erkannt oder wissen es vielleicht doch?
Was soll dir persönlich das Gespräch mit den Eltern bringen?
Mein Narz ist Arzt, mein Therapeut hat mir gesagt er ist Narz, der Vater war Arzt, die Mutter Krankenschwester. Die Krankheit entsteht mit ca. 3/4 Jahren. Wenn ich mein Wissen öffentlichen gemacht hätte, hätte ich mit einer Anzeige rechnen müssen, viele Freunde glauben es auch nicht, weil sie ja nach aussen nett und freundlich sind. Selbst Rechtsanwälte wollten mich nicht gegen ihn vertreten.
Was würde es für dich ändern, verlasse dich ruhig auf dich, nur du weißt, wie es gewesen ist, auf deine Empfindungen kannst du dich verlassen, gib dir das, was du in dieser Aktion suchst, selbst.
Andere sind wieder für sich alleine zuständig.
PS Genau dein Ansatz hat mir damals geholfen, loszulassen, zu verstehen und aufzubauen.
Eine Umarmung für dich

18.06.2016 06:31 • x 1 #6043


elfie63
@Kajo tu das nicht. Ich kann Dir nur abraten.
Gerade Eltern und Familie werden sich immer hinter das 'Kind' stellen, wenn jemand von außen kommt.
Sie wissen sicher wie er drauf ist, gehen damit aber vielleicht anders um.
Er ist ja vermutlich schon sehr lange so ....
Und ob die Mutter versagt hat oder sein Verhalten einen ganz anderen Ursprung hat - kannst Du von außen nicht beurteilen.
Wenn der Vater nicht der leibliche Vater ist, ist ER vielleicht der Grund, aber das weiß keiner.
Kontaktabbruch - und zwar in jeder Hinsicht - ist das einzige, was hilft.

18.06.2016 06:39 • x 2 #6044


Nichtperfekt
Ich kann noch nicht mal so einfach sagen, du, sag nix zu den Eltern.
Da ich es ja selbst getan habe. Ich kann dir nur von meiner Erfahrung erzählen und vielleicht hilft sie dir ja bei deiner Entscheidung, ob oder ob nicht.
Ich habe, oder eher, hatte, ein sehr sehr gutes Verhältnis zu seiner Mutter und zu seinen Töchtern. (Außer die mittlere, die ja keinen Kontakt mit ihm möchte, warum auch immer. Und er sich nie drum gekümmert hat, es raus zu finden, was los ist. Sie weiß aber von mir, hat ihrer großen Schwester auch Fragen gestellt über mich. Und war durchaus positiv mir gegenüber mit dem was sie gesagt hat).
Seine älteste war für mich fast wie eine eigene Tochter. Zu schreiben, war, tut schon weh. Ich habe mit ihr auch das Ende der Beziehung nicht diskutiert. Ich wollte sie da komplett raus halten. Da sie schon genug Sachen in ihrem Leben hat, die man durchaus auf den narzisstischen Vater zurück führen kann.)

Natürlich wusste ich, dass ein weiterer, richtig herzlicher Kontakt nicht einfach sein würde. Und habe ihr überlassen, das zu tun was für sie richtig ist. Ich wollte und will es immer noch nicht, dass sie sich irgend wie schlecht fühlt, wenn sie regen Kontakt zu mir hat. Immerhin ist er ja ihr Vater, den sie auch liebt. Alles nachvollziehbar.
Ich kann auch eigentlich nichts in der Familie finden, wo ich sagen würde, da liegt der Hund begraben. Papa ist schon verstorben. War aber ein wirklich beliebter Mensch mit vielen Freunden. Die Mama ist ein sehr warme, herzliche Person, die ich vom ersten Moment an gemocht habe.


Und so irgend wie, hat doch jeder schon mal gemerkt, dass er eigentlich ganz anders ist, als die Familie. Mit seinem abstrakten Verhalten. Besonders die Wutausbrüche, die, so wie er sagt, nihilistischen Weisheiten. Und auch sonst, hat er ganz viele Arten an sich, die im totalen Gegensatz zu der, der Familie stehen.
Ich habe versucht raus zu finden, warum er so ist wie er ist. Und nur eine einzig plausible Erklärung gefunden. Für mich.
Ob es das jedoch exakt war, das ihn zum Menschen gemacht hat, der er heute ist, ich vermute es, kann es aber nicht beweisen.
Und so wie ich denke, ist sein Elternhaus zwar dran beteiligt, aber ein Schuld kann man da nicht zusprechen.
Ich habs schon mal erzählt, mein Ex hat einen starken Sprachfehler.

Und ich weiß, die Mutter hat alles dran gesetzt, dass ihm geholfen wird. Nicht weil sie sich dadurch besser gefühlt hätte, sondern er. Sie hat ihn von Sprachtherapeuten zu Sprachtherapeuten geschleppt. Und natürlich, wenn der Junge dann mal etwas getan hat, was nicht mit der Sprache zu tun hatte, hat sie ihn bestärkt, gelobt. Sie wollte ihm nur zeigen, du bist trotz deiner sprachlichen Behinderung ein wertvoller Mensch.


Wir wissen alle wie grausam Kinder sein können, ohne es wirklich mit böser Absicht zu tun. Er wurde gehänselt und ausgelacht. Kinder eben. Besonders Kinder damals. Heute ist das Umfeld alarmiert und redet schnell von Mobbing und alle sind bedacht, dass so etwas nicht passiert.
Vor 50 Jahren war das natürlich anders. Ist so, war so.
Es hat mir richtig leid getan, als das Ende der Beziehung kam, dass ich diese Menschen 'verlieren' würde. Zumindest würde der Kontakt wie er vorher war, nicht mehr möglich sein.
Ein harter Verlust für mich.

Ich schrieb seiner Mutter ein paar Zeilen, ohne irgend was über ihn oder uns zu sagen. Mich bedankt für ihre Wärme, ihre Zuneigung, die ich sehr zu schätzen weiß. Und dass ich im Moment noch nicht genau weiß, wie ein Umgang in der Zukunft statt finden würde.

Sie schrieb mir auch eigentlich sehr freundlich zurück. Ich weiß dass sie es bedauert, dass diese Beziehung zu Ende ist. Sie hatte sich richtig gefreut als sie erfuhr, er hat eine Beziehung. Und war vom ersten Tag an, sehr gut zu mir.
Ich schrieb ihr, ich möchte auch nicht besprechen was mit ihm und mir passiert war. Für mich selbst sei es wichtig, dass man nicht denkt, oh die hysterische Ex.
Sie antwortete sehr nett und freundlich. Genau wie ich sie kenne. Nur ein Satz, 'ich hoffe du kannst jetzt dein Leben wieder in den Griff bekommen', hat mich so gestochen, ich verlor die Kontrolle.

Denn sofort sah ich vor meinen Augen was er ihr wohl erzählt hatte. Er hat ja immer sehr gerne behauptet ich sei die, mit dem psychologischen Problem, mit den Belastungen, mit den 'nicht normalen' Empfindungen. Und dass ich eben mein Leben nicht im Griff habe.
Und im Gegensatz, ich könnte es ohne Problem direkt beweisen, dass einzige Problem in meinem Leben, war was er versucht hat mir einzutrichtern.
Bevor er in mein Leben trat, ging es mir gut. Ich war zufrieden mit meinem Leben. Es gab mit Sicherheit ein paar Baustellen. Aber da war ich dran.

All die Dinger die er immer wieder behauptet hat, waren meist nur sein eigenes Spiegelbild. Selbst wenn ich sagte, halt, das ist so nicht wahr, ich fühle mich nicht so, wie du es behauptest...nein, nur seine Meinung galt.
Ein Kampf den viele hier erkennen werden. Es ging ihnen auch so.

Und dieser eine Satz von der Mutter, hat sofort eine Reaktion in mir hervor gerufen, ich dachte ich vergesse mich. Mit ganz viel Anstrengung habe ich es überhaupt geschafft ihr nicht alles zu erzählen, obwohl ich es in diesem Moment einfach nur tun wollte. Ich habe ihr lediglich gesagt, der Satz von dir, Leben in den Griff bekommen, ist genau das waa dein Sohn immer behauptet hat. Und wir wissen alle, dass diese Aussage nicht wahr ist, sich nicht belegen lässt.


Ich hatte einen Trumpf in der Hand. Obwohl ich den eher traurig sehe. Als sie es damals selbst sagte, tat sie mir leid. Weil sie eben so warm, gut und herzlich ist. Ein paar Wochen zuvor, hatte sie mir gesagt, seine Tochter tut sich überhaupt kein Gefallen so zu reden wie er, oder so zu werden wie er.
Da sie mittlerweile auch öfters Leute mit 'Witzen' verletzt, schon persönlich wird. Und nur Witze erzählt, oder Bemerkungen macht, die andere Personen angreifen, ohne es direkt zu sagen.

Da saß ich da, mit meiner Wut und dem Gefühl von Ohnmacht, seine Mutter glaubt ihm auch noch?
Und ich fühlte mich wieder so in die Ecke gedrängt. Ich kam aus der Ecke raus und wehrte mich. Erzählte ihr genau, weißt du noch als du das gesagt hast, mit der Jüngsten? Ich werde es nie vergessen. Und es hat mir damals schon gezeigt, dass selbst du weißt, dass er nicht so toll ist, wie er immer macht.

Wie oft hat man mit den Augen gerollt, wenn er wieder mal sinnlos gelabert hat. Wie oft, waren alle in Schockstarre und haben keinen Mucks mehr von sich gegeben, wenn er einen Wutausbruch hatte. Wie oft saßen alle da, und haben nichts mehr gesagt, vor lauter Angst, er würde noch mal ausflippen. Einmal, nach solch einem Wutausbruch, ist er ins Bad gerannt. Geschimpft wie irre. Und wir standen im Wohnzimmer und sagten kein Wort.

Plötzlich polterte es im Bad ganz laut. Und wir hatten alle den gleichen Gedanken, oh er ist gestürzt.
Und KEINER von uns hat sich überhaupt getraut zu fragen, ob alles in Ordnung sei. In den Gesichtern von allem war zu erkennen dass sie am überlegen waren, Oh Gott frage ich ihn jetzt ob alles okay ist? Wenn es nix war, flippt er gleich wieder aus. Wenn es was war und ich frage nicht, was dann?
Genau das Verhalten dass er immer erreicht hat mit seinen Ausbrüchen.

Hier standen erwachsene Menschen, die nicht fähig waren richtig zu handeln. Das Richtige wäre gewesen ihn zu fragen, hey alles okay da drin? Es wäre die menschliche Reaktion gewesen.
Aber durch seine Ausbrüche, hat er alle um sich rum so verunsichert, niemand weiß so recht was er tun soll.
Ich war damals wirklich geschockt. Nicht über seinen Ausbruch, sondern über das, was diese Ausbrüche bewirkten. Angst!
Ich habe oft und lange versucht ihm zu erklären wie sich alle fühlen, wenn er so ausflippt. Angst ist nicht etwas, das erstrebenswert sein sollte, wenn man als Mensch verärgert ist. Angst ist nicht produktiv wenn es darum geht Probleme zu lösen.
Er hat es nie an sich ran gelassen. Weiter als, wenn ihr euch anders verhalten hättet, wäre ich auch nicht ausgeflippt, kam er nie.
Die Reaktionen auf sein Ausflippen, damit wollte er nichts zu tun haben.

Also, das sagte ich seiner Mutter. Und sie weiß, dass auch sie unter seinem Verhalten oft leidet. Dass sie sich auf rohen Eiern um ihn rum bewegt. Es gibt genug Situationen in denen sie sein Verhalten bemängelt hat, es aber ihm direkt nicht sagen konnte. Aus Angst!

Und was passierte? Der Kontakt ist nun abgebrochen. Sie wollte das nicht hören. Ich kann es sogar verstehen. Die Familie ist ihr Heiligtum. Seit ihr Mann verstorben ist, sind die Kinder und Enkel noch wichtiger geworden. Und man sieht ihr an, wie sehr sie sich bemüht damit alle zufrieden sind. Ein wirklich toller Mensch in meinen Augen. Ich mag sie sehr.

Trotzdem kann ich verstehen, dass ich nun die 'Böse' bin. Das ist Blut, eigenes Fleisch. Und sie wird niemals riskieren ihn so zu verärgern, dass er sich von ihr abwendet. Da hängt einfach zu viel dran.

Ich bin mir im Klaren, dass meine Aussagen sie getroffen haben. In dem Moment, als ich ihr antwortete tat es mir fast schon leid. Ich bin nicht ausgerastet, sondern sachlich geblieben. Ich konnte einfach nicht anders, als mich endlich mal zu wehren. Nicht immer alles hinnehmen, damit er nur ja keinen Grund hat wütend zu werden.

Seit diesem Tag, kein Kontakt mehr. Nicht mehr zur Mutter. Nicht mehr zur Tochter. Das tut richtig weh und sie fehlen mir. Besonders die älteste Tochter. Aber ich kann es auch verstehen, dass sie so handeln.
Sein Einfluss ist sehr groß in der Familie. Und obwohl sie selbst alle wissen, er benimmt sich oft wie die Axt im Walde, halten alle die Füße still.

Lange Story, kurzer Sinn: Die Familie zu kontaktieren, oder dort nachfragen was denn überhaupt los war, dass er so geworden ist, bringt nichts. Es wird dir nicht die Antworten geben die du dir erhoffst.
Es wird dich verletzen, wenn du merkst, obwohl sie dich sehr mögen, ist er doch derjenige zu dem sie halten. Selbst wenn sie wissen, da stimmt was nicht.

Ich glaube schon, dass die Eltern und nahen Verwandten von ihnen auch denken, da ist was nicht richtig. Und besonders eine Mutter darunter leidet. Sie will ja nur das Beste für ihre Kinder. Und hat mit Sicherheit bei der Erziehung das getan, was sie glaubte war das richtige. Es wäre selbst für sie eine Niederlage, vielleicht Zweifel, habe ich versagt, habe ich etwas falsch gemacht?

Es bleiben immer mehr Wunden offen, die man eigentlich nicht so einfach schließen kann. Und oft ist, ich mach die Augen zu dann ist es nicht mehr da, für uns Menschen die einfachste Lösung.
Ich kenne das aus meiner eigenen Familie.
Meine Mutter ist sehr anstrengend, da alles was belastet und weh tut, unter den Teppich gefegt wird. Keinen Fehler eingestehen. Nur ja die Fassade aufrecht erhalten.


Ich kann die Gründe erkennen. Die Generationen vor uns, haben alles getan damit niemand auf sie herunter blicken kann. Ob es die immer sauberen Fenster und Gardinen sind. Ob es die Kinder waren, die sich immer benehmen mussten. Oder nur ja immer ordentlich angezogen waren. Denn, was sollen denn die Leute denken?
Ich kann mich noch gut dran erinnern. In den 70'ern waren Frauen, die geschieden waren, überhaupt nicht respektiert worden. Selbst wenn der Mann sie verlassen hat, wegen einer anderen, wurde von der Gattin behauptet, na was die wohl gemacht hat, denn er ist ja abgehauen.
Oder wenn sie ihn verlassen hatte, was ist denn das für eine. Will wohl rum machen mit anderen und so.

Deswegen glaube ich auch, das dieser Spruch, früher sind die Paare durch dick und dünn gegangen. Da hat man nicht so einfach aufgegeben. Diese Sprüche sind Firlefanz. Es war die Gesellschaft die angeprangert hat, die verurteilt hat. Die haben viele davon abgehalten ihre Ehen zu beenden.
Das macht man nicht, was sollen denn die Leute denken?

Und mit seiner Mutter ist es nicht anders. Sie möchte keine Versagerin sein. Obwohl sie es sowieso nicht ist. Aber weil der Sohn so aus der Reihe getanzt ist. Und ganz oft viele Menschen verletzt und degradiert, sucht sie die Schuld auch bei sich selbst. Sie tut mir oft leid. Und ich würde mich freuen, wenn sie akzeptieren könnte, dass sie ihr Bestes getan hat.

Also, mein Ratschlag, Finger weg vom Umfeld! Besonders Familie. Das Umfeld ist sowieso total geblendet von ihm. Und seine Familie, auch wenn sie es vielleicht wissen, wollen es nicht wahr haben. Und auch nicht von einem Außenstehenden hören.

18.06.2016 08:28 • x 2 #6045


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