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Ex-Partner von Narzissten / Hochstaplern - Austausch?

H
Liebe BlackSwan,

ich würde gerne wieder mehr am Leben teilhaben und es ging mir vor Monaten auch schon besser. Leider ist es aber so, dass mich die Gedanken an schöne Zeiten oftmals überfallen und mich sehr traurig machen.
Ich weiß, dass durch mein Trauern wertvolle Zeit verstreicht.

07.06.2015 17:47 • #436


H
Liebe Aprilwetter,

ja, du hast recht! Ich stelle immer wieder fest:
Nur derjenige, der eine Beziehung mit einem persönlichkeitsgestörten Menschen hatte, weiß wovon ich rede.

Ich verstehe, dass meine Therapeutin dies nicht nachvollziehen kann. Doch sie müsste sich als studierte Psychologin zumindest einfühlen können, was es bedeutet, in einer Partnerschaft mit einem Borderliner gewesen zu sein.

Versteht sie es nicht, so hat sie den falschen Beruf.

07.06.2015 17:54 • x 1 #437


A


Ex-Partner von Narzissten / Hochstaplern - Austausch?

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H
Meine allerliebste Saxana,

schön zu wissen, dass da draußen jemand auf ein Zeichen von mir gewartet hat!

Oh meine Liebe, du wurdest gemobbt? Was gibt es doch für bösartige Menschen!
Aber ich bewundere dich! Du bist eine starke Frau und hast nicht nur dir geholfen, sondern auch einem anderen Opfer!

Ich habe ja noch die Hoffnung, dass ich es zukünftig ohne Therapie schaffe.

Ich habe übernächste Woche wieder Sitzung und ich werde meinen ganzen Mut zusammen nehmen und sie auf ihre Sprüche ansprechen.
Ich werde ihr sagen, dass sie es nicht verstehen kann, da sie sich in einer solchen Beziehung nicht befand. Und nicht umsonst gibt es so viele Internetseiten, in denen überall das gleiche steht. Nämlich, dass das Ende einer Borderline-Beziehung nicht mit einem gewöhnlichen Scheitern einer Liebesbeziehung zu vergleichen ist. Der Schmerz ist ein höllischer Schmerz. Ein Schmerz, wie man ihn noch nie zuvor erlebt hat.

Liebe Saxana, die sechs Sitzungen gehen auch vorbei!

Aber weißt du, ich zerbreche mir sehr oft den Kopf, warum ich ihn nicht loslassen kann? Warum er immer noch in meinen Gedanken ist? Ich weiß, dass diese Beziehung, dieser Mensch mir nicht gut getan hat. Und doch!
Und doch vermisse ich ihn abends wahnsinnig und er fehlt mir sehr.

Warum haben wir keine Löschtaste an unserem Kopf?

Alles Liebe,
deine Herbstfee

07.06.2015 17:57 • #438


J
Liebe Herbstfee,

Deine Trauer dauert so lange, bis Du auch die loslassen kannst. Es ist ja nicht so, dass Du um den Verlust des Menschen alleine trauerst, sondern Du verabschiedest Dich gleichzeitig von einer Idee, einem Lebensentwurf, einer Hoffnung, die Du immer wieder reaktiviert hast, für die Du Dich fast selbst aufgegeben hast. Und, Du verabschiedest Dich auch von eigenen Mustern. Die sicherlich nicht unbedingt gut sind, aber als Überlebensstrategie funktioniert haben. Aber alles das hat zum Schluss nicht mehr funktioniert. Das muss man erst einmal verpacken. Es ist traurig. Es ist richtig traurig.

Was Deine Therapeutin betrifft, bin ich mir nicht sicher, ob ich die sechs Stunden noch absolvieren würde. Warum? Wenn Du abbrichst und Deiner Krankenkasse eine Mitteilung schickst, dass der Grund Unverständnis und mangelndes Vertrauen war, bekommst Du keine Sperre und kannst Dir jemand Anderen suchen. Mein persönlicher Eindruck von dieser Therapeutin ist desaströs.

Du kommst darüber weg. Nicht idealisieren. Bleibe bei Dir.

Alles Liebe.

07.06.2015 18:00 • x 2 #439


S
Zitat von Herbstfee2014:
Ich weiß, dass durch mein Trauern wertvolle Zeit verstreicht.


Nein, liebe herbstfee, die zeit verstreicht eh, aber du hast jetzt ein fenster für dich geöffnet bekommen. Zeit für dich, um dich für dich zu öffnen, um dich um dich selbst zu kümmern. An allererster stelle!

Lg saxana

07.06.2015 18:03 • #440


S
Zitat von Jordis:
Es ist ja nicht so, dass Du um den Verlust des Menschen alleine trauerst, sondern Du verabschiedest Dich gleichzeitig von einer Idee, einem Lebensentwurf, einer Hoffnung, die Du immer wieder reaktiviert hast, für die Du Dich fast selbst aufgegeben hast. Und, Du verabschiedest Dich auch von eigenen Mustern. Die sicherlich nicht unbedingt gut sind, aber als Überlebensstrategie funktioniert haben. Aber alles das hat zum Schluss nicht mehr funktioniert. Das muss man erst einmal verpacken. Es ist traurig. Es ist richtig traurig.



Einfach klasse, liebe jordis, so ist es bei mir auch: eine lebensidee war es!

Lg saxana

07.06.2015 18:08 • #441


S
Liebste herbstfee, du schaffst das - ich weiß es!

Sag mal, und wenn du dich nun zur expertin für partner von bordis machst? Ich habe eine vision...

Lg saxana

07.06.2015 18:11 • #442


J
Zitat von saxana:
Liebste herbstfee, du schaffst das - ich weiß es!

Sag mal, und wenn du dich nun zur expertin für partner von bordis machst? Ich habe eine vision...

Lg saxana


Komm. Hau raus.

07.06.2015 18:15 • #443


J
Wir könnten mal alle zusammen ein Verabschiedungsritual erfinden und gleichzeitig anwenden. Schuldigung. Bin betrunken.

07.06.2015 18:20 • #444


C
Hallo Jordis,

Zitat:
Es ist ja nicht so, dass Du um den Verlust des Menschen alleine trauerst, sondern Du verabschiedest Dich gleichzeitig von einer Idee, einem Lebensentwurf, einer Hoffnung, die Du immer wieder reaktiviert hast, für die Du Dich fast selbst aufgegeben hast. Und, Du verabschiedest Dich auch von eigenen Mustern. Die sicherlich nicht unbedingt gut sind, aber als Überlebensstrategie funktioniert haben. Aber alles das hat zum Schluss nicht mehr funktioniert. Das muss man erst einmal verpacken. Es ist traurig. Es ist richtig traurig.


Genau diese Gedanken und Gefühle hatte ich auch ein paar Monate. Es war mehr als ein Abschied von einem Menschen...aber gerade heute empfinde ich es ganz anders: als Abschied von einem Irrweg...der so labyrinthisch und dunkel war dass es lange brauchte bis ich wieder auf meiner Hauptstraße angelangt war. Ich habe das Gefühl mich vom kaputten, kranken...zu verabschieden. Gerade der Lebensentwurf den ich verfolgte, die Idee, die Hoffnung die ich hatte, erachte ich heute als grund falsch für mich. Manchmal habe ich echt das Bild im Kopf, wie ich mit zerzausten Haaren und zerfetzeten, blutigen Klamotten aus dem Hades aufgestiegen wäre Ja, noch klebt Schmutz an meiner Haut...und diese Erlebnisse haben mich zu einem ernsteren Menschen gemacht...aber auch zu einem strengerem...Ich bewache nun mein eigenes Reich anstatt es noch auf einem Silbertablett in den Hades hinab zu tragen...

Ich bin so viel Negativität los...ich verstehe mich nicht mehr...
Ich mache gerade die letzten Schliffe in meiner Wohnung...die Sonne scheint hinein, ein Vogel plappert unermüdlich vor meinem Fenster...Und da fliegt mir ein uralter Zettel aus Vor-Hadeszeiten in die Hände. Darauf steht

X trug mich eben in seinen Armen und fragte Bist du glücklich? Ich sagte ihm dass ich mir jeden Tag verwundert sage, welch Glück ich habe...Und ich fragte X zurück Bist du glücklich? Und er sagte Ja sehr! sehr! sehr!

Das schrieb ich vor Jahren vor meiner traurigen Beziehungserfahrung. Als ich das las, erinnerte ich mein damaliges Beziehungs-und Weltbild. Es war noch ziemlich heil. Das war eine richtig gute Beziehung und diese Szene passierte im 5 Beziehungsjahr. Ich erinnere genau unser Glück. Diese ganzen kranken, nicht zu toppenden Verrücktheiten gab es mit X nicht einen einzigen Tag...
Dass ich diese Notiz heute finde ist für mich ein Zeichen dafür dass jetzt die Nach-Hades-Zeit angebrochen ist Ich will mich dem Schönen wieder öffnen...Ihr auch? Es war ja alles schon einmal da...ich hatte es nur vergessen....Begebt euch mal auf eine gedankliche Reise in die Vor-Narz-Zeit...versucht euch zu erinnern wie ihr damals fühltet...Das wart ihr...seid ihr...ohne Narz...Bordi...

Danke für deine lieben Worte Saxana

Zitat:
Schuldigung. Bin betrunken




Al,kohol desinfiziert von Innen- wirkt gegen Narz- und Bordierreger

07.06.2015 19:11 • x 1 #445


B
Zitat von Jordis:
Wir könnten mal alle zusammen ein Verabschiedungsritual erfinden und gleichzeitig anwenden. Schuldigung. Bin betrunken.


Sehr gerne! Bin dabei!

07.06.2015 19:20 • #446


J
Cupido! Du schreibst klasse Beiträge. So rationalisiere ich das auch. Genauso. Mein Analytiker sagte einmal, dass ich im Kopf alles sehr klar habe. Leider scheint die Verbindung zur Emotion irgendwo gestört. Ich arbeite daran, dass die Kommunikation wieder fluppt. Schön, dass Du den Hades erwähnst. Ich glaube wirklich, diese Menschen sind vom Bösen infiziert oder besetzt. Klar. Esoterisch. Oder auch nicht. Ich habe auch nicht mehr Bock da runter zu steigen. Da gibt es ja nichts. Ich glaube, das Tor zur Hölle lasse ich zu, und steige die Leiter hoch, die, wie durch Zufall, direkt vor meiner Nase steht.
Was Du da über den Zettel und die Begebenheit geschrieben hast, gefällt mir. Ja. Leichtigkeit, Respekt, Vertrauen und Liebe. Ich möchte auch wieder Schönes. Das Leben ist schön. Was für ein Privileg. Und wir kriechen unter der Erde, in dunklen Tunneln, diesen seelenlosen Kreaturen hinterher. Ich aber nicht mehr.
Ich bin. So einfach ist das.

Danke Cupido.

07.06.2015 19:29 • #447


F
Hallo,

@cupido,saxana,Jordis,BlackSwan all,

ihr schreibt solch faszinierende Beiträge, die einer wie mir Bestätigung geben, worüber ich sehr dankbar bin. Also lieben Dank für eure Gedanken Erfahrungen.
Ich sehe es wie Ihr - eine Beziehung zum Narz birgt eben auch einen Bruch von der bis dahin gedachten Lebensperspektive wenn es wie bei mir mit Kind, Haus Hund bereits in Beton gegossen war, dann ist eine Trennung AUCH ein Verabschieden von Perspektiven, die sich wie in Luft auflösen - aaaaaaaber ich musste habe den Sinn dieser Trennung angefangen zu verstehen!
Nun mache ich da weiter,wo ich vor 25 Jahren aufgehört habe, vor der Narz-Zeit. Nur dass ich jetzt noch einen Menschen fest an der Hand habe, für den ich Verantwortung trage. DAS sollte so kommen ich nehme diese Aufgabe gern an. Nun habe ich Zeit Raum bekommen, dieses Mädchen ins Leben zu begleiten (sie hat i.M. irre viele Fragen ich beantworte ALLES). Bald habe ich dann auch für mich Zeit (2 Dinge möchte ich mir erfüllen) ja, ich denke nun auch mal an mich.
Als ich mit Narz in Beziehung lebte, gab es mich gar nicht, meine Grenzen kannte ich nicht ich hatte gegeben, gegeben gegeben. Was bekam ich zurück: NICHTS. Ich habe mich mit NICHTS zufrieden gegeben. Diese Erkenntnis hat mich umdenken lassen. Ich bin doch auch Jemand so selbstlos, wie ich vorher war, bin ich JETZT nicht mehr (Ausnahme mein Kind!) - ich verbiete mir das förmlich.

Beim Thema Kinder mag ich noch etwas zu schreiben, weil es mich sehr berührt ich weiß, welches Glück ich hatte, dass mein EX gegangen ist, als Püppi noch 3 Jahre alt war. Mir ist bewußt, dass, wenn ich die Narz-Thematik kurz vor seiner Flucht NICHT angesprochen hätte, er wohl möglich noch länger ausgeharrt hätte das hätte definitiv der Beziehung zu meinem Kind geschadet. Deshalb bin ich heute froh darum, dass ich ihn mit diesem seinen Thema konfrontiert hatte - brachte es doch den Stein ins Rollen.....
Ich bin mir aber sicher, wenn das Urvertrauen zwischen Mutter Kind stimmt, dass dies auch schwierige Zeiten überstehen kann, aber eben nicht Jahre oder gar Jahrzehnte lang.

07.06.2015 20:35 • x 1 #448


E
Das Taschentuch der Vernunft trocknet die Tränen des Herzens.

Ihr Lieben,

ich bin immer bei euch, lese hier jeden Tag auch wenn ich leider nicht sehr oft die Zeit finde zu schreiben.

Ich finde es echt schön, dass hier wieder so viel los ist - auch wenn die Gründe, die uns hier zusammenführen so abgrundtief traurig sind. Wie saxana schon schrieb, so viel Intelligenz, Wärme, Klarheit... Mädels ihr seid einfach super!

Meine Entsorgung ist jetzt 10 1/2 Monate her und: mir reicht es langsam! Ich hab keinen Bock mehr darauf, diese Wurst (danke übrigens für diese neue, so absolut treffende Bezeichnung ) zu vermissen oder auch nur einen Gedanken an ihn zu verschwenden. Doch leider bin ich davon noch weit entfernt. Gefühlt denke ich immer noch den halben Tag an ihn wenn ich ihn auch längst nicht mehr so schmerzlich vermisse wie am Anfang, habe ich manchmal aus heiterem Himmel ganze schlimme, kaum auszuhaltende Sehnsuchtsanfälle.

Es hat sich bei mir jedoch schon sehr sehr viel verändert. Dieser Felsbrock, der mein Herz in der ersten Zeit nach der Trennung so beschwert und versteinert hat, ist weg. Und ich merke, dass diese abgrundtiefe Traurigkeit, die mich seit Monaten in jedem Moment begleitet hat, die immer über mir hing wie eine Gewitterwolke, langsam, ganz langsam weniger wird und die elim-Sonne wieder ganz vorsichtig zum Vorschein kommt. Das lässt mich hoffen, dass es eines Tages wirklich überstanden sein kann. Etwas, was ich mir mir noch vor ein paar Wochen nie und nimmer hätte vorstellen können.

Das Schlimme ist, ich vergesse langsam den ganzen Mist, den er (mit mir) veranstaltet hat. Da meine Wurst ja von der passiv-aggressiven, subtilen Art war habe ich ja schon während der Beziehung nicht gerafft, was da eigentlich (mit mir) passiert. Nach der Trennung wurde es mir dann immer klarer, weil ich mich so viel mit dem Thema beschäftigt habe und mir fielen dann immer mehr schreckliche, unhaltbare Situationen ein, die mir eindeutig klar gemacht haben, dass mit diesem Menschen niemals eine andere als destruktive, auf Kontrolle und Unterdrückung ausgelegte Beziehung möglich ist. Aber wie gesagt, die Erinnerung verblasst (leider) - obwohl das sicher auch so ein Schutzdings von unserem Gehirn ist. Ich kann mich einfach leider an so viele gute Sachen erinnern - wir haben als Team (was die Organisation des Alltags und logistische Dinge betrifft) so perfekt zusammen funktioniert. Und dieses sch.eiß k.ack Verbundenheitsgefühl will auch einfach nicht weniger werden.

Außerdem muss ich jetzt auch noch mal was aussprechen, was ich mich im (gemeinsamen) Bekanntenkreis nicht traue zu sagen: Ich wünsche ihm die Pest an den Hals! Ich wünsche ihm, dass er, nachdem die Euphoriephase mit Next abgeklungen ist, an seiner Unzufriedenheit, seiner inneren Leere und an all seinen verdrängten Gefühlen zugrunde geht. Ich wünsche ihm, dass er alleine und ohne irgendwen dasteht. Ach nee, seine übergriffige, kontrollsüchtige, eiskalte Mutti, die darf bleiben...

Trotzdem liebe Grüße
von eurer elim

07.06.2015 20:45 • x 1 #449


E
Ich hab mir auch echt schon mal gedacht, ob wir uns alle nicht mal treffen sollten...

07.06.2015 20:47 • #450


A


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