Ich erkenne immer mehr, dass er wirklich keine echten Gefühle spürt, die so richtig aus dem Inneren kommen. Wenn ich ihn ansah, wenn es gerade gut lief bei uns, dann hat es in mir innerlich so richtig gezogen, ich fühlte mich so angezogen von ihm, dass ich zu ihm gehen und ihn herzen und mich an ihn kuscheln wollte. Er sagte mir einmal, dass er so etwas noch nie erlebt hat. Solche Regungen in seinem Inneren kennt er einfach nicht. Ein Wollen findet bei ihm eigentlich nur im Kopf statt, so wie bei einem neuen technischen Gerät, da kommen Gedanken wie, das könnte Spass machen..davon hätte ich etwas, das will ich.
Also wird es in Wahrheit so sein, dass ich Liebesbezeugungen nur zu dem Zweck bekommen habe, damit er etwas von mir bekommt: Meine Gunst, meine Zuneigung, meine Aufmerksamkeit, mein Dableiben, mein Gebundensein an ihn, mein Interesse, mein Eingehen auf ihn, etc. Es ging dabei also niemals um MICH als Wesen, als Mensch, als eigenständige Person, die Eigenschaften und Fähigkeiten hat, die in faszinieren und anziehend für ihn waren. Er sagte mal, als ich ihn fragte, was er denn an mir mag: Ich mag es, dass so so fürsorglich bist. Er verstand gar nicht, dass das ein Tun ist, und keine Eigenschaft von mir, wie z.Bs.meine Fähigkeit, Nähe zu spüren, einen Vertrauensraum zu schaffen, Zuhören können, gemeinsam nach Lösungen suchen zu können, Wärme zu geben...
Im Umkehrschluss bedeutet das doch aber, dass ich alle schönen Gefühle, die ich mit ihm spürte, MEINE Gefühle waren! Ich hatte nur geglaubt, dass diese in Resonanz zu ihm aufgetreten sind. Aber er war nur der Auslöser für die Aktivierung, vielleicht durch ein liebes Wort, oder ein lieber Blick, damit diese Gefühle in MIR aktiviert wurden. Dieses Auslösen könnte aber durch jeden anderen Menschen geschehen, oder auch in einem Film, ist also nicht an seine Person gebunden, von diesem speziellen Mann abhängig. Auch wenn ein Fremder mich anlächelt, fühle ich schöne Gefühle in mir, oder wenn ich einem kleinen Kind zuschaue, das sich erfreut.
Dieses Erkennen hilft mir, zu akzeptieren, dass ich Sehnsucht nach ihm verspüre, auch wenn er das gar nicht kennt und deswegen auch niemals haben wird. Er kann cool sein, mich als nicht mehr zu seinem Rudel gehörig einfach vergessen und ignorieren . Für ihn ist das normales Empfinden. Aber was sich in mir sehnt, ist das Sehnen nach schönen Gefühlen, nach mich gesehen und geliebt fühlen, was ich mit ihm halt manchmal, wenn meist nur am Anfang oder beim Wiedergewinnen hatte.
Er ist einfach nur zutiefst gestört in seiner Persönichkeit, die sich niemals emotional und mental über das Stadium eines Dreijährigen weiterentwickelt hat. Deswegen ist er kein schlechter Mensch, er ist eben wie er ist und kann auch nicht anders sein, weil die Entwicklung eines Gewissens und Verantwortungsgefühls hat er niemals gemacht in seiner Kindheit.
Meiner wußte theoretisch davon, ich habe sehr oft mit ihm diese männlichen und weiblichen narzisstischen Störungen in meiner eigenen Aufarbeitung besprochen und erklärt. Er war auch fähig, einiges davon bei sich zu erkennen. Aber er sagte zu mir: Ich habe kein Problem mit mir, ich mag mich wie ich bin, ich leide nicht, und deswegen ändere ich mich auch nicht! Aufgrund seiner nicht entwickelten Empathie konnte und kann er einfach nicht nachvollziehen, dass SEIN Verhalten bei anderen Menschen auf der emotionalen und psychischen Ebene wahnsinnigen Schaden anrichtet. Deswegen: Er kann nichts dafür, dass er so ist, wie er ist, und dass er daran auch nicht ändern kann, weil ihm die Einsicht fehlt, aber er bringt die nahestehenden Menschen an den körperlichen und seelischen Abgrund, bis zum Tod, wenn niemand die Reißleine zieht!
Deswegen bin ich so unendlich dankbar, dass ich zum Schluss für ihn nutzlos wurde, und er mich im Stich ließ. Das heißt aber nicht, dass meine fortschreitende körperliche und seelische Gesundung die Sehnsucht nach den schönen Gefühlen aus mir herausreißt:-) Es braucht Zeit...
06.04.2016 16:12 •
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